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Giacomo Graf Leopardi (Sprache & Litteratur).

Publié le 12/06/2013

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Giacomo Graf Leopardi (Sprache & Litteratur). Giacomo Graf Leopardi (1798-1837), italienischer Dichter und Gelehrter. Er war einer der bedeutendsten Schriftsteller der italienischen Literatur des 19. Jahrhunderts. Mit seiner schwermütigen, vom klassischen Formwillen geprägten Lyrik gilt er zudem als bedeutendster italienischer Dichter nach Petrarca. Leopardi wurde am 29. Juni 1798 als Spross einer aristokratischen, streng katholischen Familie in Recanati bei Macerata geboren und privat unterrichtet. Durch intensives Selbststudium eignete sich der Wissenshungrige in der reichhaltigen väterlichen Bibliothek zusätzlich umfangreiche Kenntnisse im Bereich der klassischen Philologie an. Neben Latein, Französisch und Spanisch erlernte er auch Griechisch und Hebräisch und verfasste 1813 die Storia dell'astronomia; drei Jahre später erschien seine Übersetzung der Odyssee von Homer. Literarisch erlangte Leopardi bereits mit seinen frühen Dichtungen Beachtung, u. a. mit der patriotischen Ode All'Italia (1818). 1822/23 versuchte er, der provinziellen Enge seines Heimatorts zu entfliehen und ging nach Rom, das ihn allerdings enttäuschte. Drei Jahre später folgten Reisen nach Mailand (hier war er als Übersetzer für den Verleger Antonio Fortunato Stella und Herausgeber der Werke Petrarcas tätig), Bologna, Florenz und Pisa. 1827 lernte Leopardi Alessandro Manzoni kennen, mit dem ihn eine intensive Freundschaft verband. 1828 wurde der Dichter auf den Dante-Lehrstuhl der Universität Bonn berufen, blieb aber in Rescati - für ihn eine Art Exil ,,aus Wut, Langeweile und Melancholie". 1830 ermöglichte die Pension von Freunden ihm den Umzug nach Florenz. Hier fasste er neuen Lebensmut. 1833 holte ihn der befreundete Antonio Ranieri nach Neapel, wo Leopardi, der seit 1819 ständig mit seiner schlechten Gesundheit zu kämpfen hatte, am 14. Juni 1837 starb. Leopardis Werk kennzeichnet eine äußerst pessimistische Haltung, aus der Weltschmerz und Todessehnsucht sprechen, und Vollkommenheit in der Form. Eines der ersten Gedichte Leopardis, ein visionäres Werk, das die mittelalterliche Versdichtung nachahmte, war Appressamento della morte (entstanden 1816, veröffentlicht 1835). Es verleiht der seelischen Qual, inneren Zerrissenheit und Todessehnsucht seines Verfassers Ausdruck. Dabei traten immer wieder patriotische Themen (Sopra il monumento di Dante, 1818) und nihilistisch-melancholische Betrachtungen ins Zentrum: Der Mensch ist in der Unendlichkeit des Weltalls zur Einsamkeit verdammt. Die enttäuschte und einseitige Liebe zu seiner Cousine Cassi Lazzari regte Leopardi zu A. Silvia, einem seiner bedeutendsten frühen Gedichte, an; hier wird das Bild der reinen, schönen Frau kultiviert. Nach 1826 begann eine zweite Schaffensperiode, in der der Dichter sich von klassizistischen Vorgaben entfernte und zu einer präzis-reinen Sprache neigte, ohne auf Formstrenge zu verzichten. Leopardis lyrische Werke - Gedichte, Hymnen, Elegien, Episteln und Idyllen - erschienen gesammelt in dem Band I. canti (1831, erweitert 1835 und 1845; Gesänge). Zu seinen wichtigsten philosophischen Werken gehören die in Dialogform verfassten Schriften Operette morali (1827), die u. a. von der Gewissheit handeln, ,,von keinem irdischen Gut noch der ganzen Erde befriedigt werden zu können", und 1836 gemeinsam mit den Canti von der Zensur beschlagnahmt wurden, und Pensieri di varia filosofia e di bella letteratura (auch bekannt als Zibaldone di pensieri; entstanden zwischen 1817 und 1832, erschienen 1898-1907). Eine deutsche Auswahl erschien unter dem Titel Gedanken aus dem Zibaldone. Leopardis berühmtes Gedicht L'infinito (1819) wurde u. a. auch von Rainer Maria Rilke übersetzt. Verfasst von: Thomas Köster Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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