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Gletscher - geographie.

Publié le 04/06/2013

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Gletscher - geographie. 1 EINLEITUNG Gletscher, langsam strömende Eismassen der Hochgebirge und hohen Breiten. Gletscher bilden sich oberhalb der Schneegrenze, wo mehr Schnee fällt als im Jahresdurchschnitt wieder taut. In diesem so genannten Nährgebiet bildet sich durch wiederholtes Auftauen und Gefrieren und die Komprimierung durch den Druck der darüber lagernden Schneemassen unter Umkristallisation und Austreibung des Sauerstoffs aus dem Schnee über Zwischenstufen wie Firn schließlich das bläuliche Gletschereis. Dieses wird mit zunehmender Mächtigkeit am Grunde plastisch verformbar und kann somit der Schwerkraft folgend als Gletscher talwärts fließen. Im so genannten Zehrgebiet beginnt der Gletscher zu schmelzen. Nach Relief, Ausdehnung und Klimazonen der Gletscherregion lassen sich fünf Grundtypen unterscheiden: Gebirgsgletscher, Vorlandgletscher, Plateaugletscher, Eiskappen und Inlandeis. 2 GEBIRGSGLETSCHER Sie bilden sich in Hochgebirgen und sind der uns aus den Alpen bekannte Gletschertyp. Untertypen reichen vom Firngletscher über den Talgletscher bis hin zum Vorlandgletscher. Der Untertypus des Talgletschers besteht aus einer Firnmulde (sie entspricht etwa dem Nährgebiet) und der Gletscherzunge (dem Zehrgebiet entsprechend), die in ihrem Verlauf einem Tal folgt und dieses mehr oder weniger ausfüllt und erodiert. Beim Firnfeldgletscher fehlt die Gletscherzunge, er bildet sich isoliert in geschützten Höhenlagen. In ausgedehnten Gletschergebieten können mehrere Gletscher zusammenfließen (in den Alpen z. B. der Aletschgletscher oder der Gornergletscher) und ein Eisstromnetz bilden. Die Fließgeschwindigkeiten der Gletscher variieren stark; beim Rhônegletscher wurden mehr als 100 Meter, beim grönländischen Karajakgletscher 6,5 Kilometer pro Jahr gemessen. Die Schmelzwässer der Gletscher treten an ihrer Stirn durch die Gletschertore ins Freie. Der Bergschrund entsteht in den Firnmulden zwischen dem unbeweglichen, am Felsen festgefrorenen Eis und dem beweglichen Gletschereis, während die Randkluft Fels und Eis trennt. Bedingt durch den unregelmäßigen Untergrund und interne Spannungen kann die Eismasse zerreißen, es entstehen Gletscherspalten, die in Längs-, Quer- und Randspalten unterschieden werden. Fließt der Gletscher über eine größere Unebenheit, kann er oberflächlich so aufreißen, dass man von einem Gletscherbruch spricht. Aus dem angehäuften Verwitterungsschutt der angrenzenden Felswände entstehen die Seitenmoränen. Fließen zwei Gletscher aus benachbarten Tälern zusammen, so vereinigen sich die innen liegenden Seitenmoränen zu einer Mittelmoräne, die in der Mitte der Gletscherzunge weiterläuft. Aus dem abgeschürften Schutt des Untergrunds setzt sich die Grundmoräne zusammen. An seiner Stirnseite schiebt der Gletscher die Endmoräne vor sich her. Die Moränen markieren nach dem Abschmelzen (Rückzug) des Gletschers seine Ausdehnung. 3 VORLANDGLETSCHER Sie gehören zu den Gebirgsgletschern und bilden sich bei starker Vergletscherung von Hochgebirgen, wenn Gletscherzungen am Fuß des Gebirges zusammenfließen. Dieser Gletschertyp bedeckte während der Eiszeit im Quartär weite Teile Nord- und Süddeutschlands. Vorlandgletscher sind heute in Alaska verbreitet; der größte dieser Art ist der etwa 80 Kilometer lange Malaspinagletscher, der eine Fläche von etwa 4 275 Quadratkilometern bedeckt. Der untere Teil dieses Gletschers ist fast eben und mit Boden und Gesteinsschutt bedeckt, so dass darauf ein dichter Wald wachsen kann. 4 PLATEAUGLETSCHER Dieser eher geringmächtige Gletschertyp bedeckt flache Hochländer, von denen einzelne Zungen herabströmen können. Plateaugletscher sind auf den Hochflächen der norwegischen Fjell-Region häufig anzutreffen. 5 EISKAPPEN Diese Gletscherform ist typischerweise auf Inseln anzutreffen. Flächenhaft und dem Relief mit großer Mächtigkeit übergeordnet fließen aus einem zentralen Firngebiet Zungen nach allen Seiten ab. Die Eiskappe, die einen großen Teil der norwegischen Inselgruppe Spitzbergen (Svalbard) im Nordpolarmeer bedeckt, ist eine Zwischenform zwischen Gebirgsgletscher und Inlandeis. 6 INLANDEIS Inlandeise oder kontinentale Eisschilde sind riesige, flach gewölbte Eiskuppeln mit großer Gletschermächtigkeit. Grönland ist fast vollständig von einem mächtigen Eisschild bedeckt, der eine Fläche von über 1,8 Millionen Quadratkilometern einnimmt und bis zu 2 700 Meter mächtig wird. Dieser riesige Gletscher fließt von zwei Zentren aus langsam nach außen. Ein Gletscher ähnlichen Typs bedeckt den antarktischen Kontinent und nimmt eine Fläche von etwa 13 Millionen Quadratkilometern ein. 7 GLAZIALEROSION Gletscher besitzen durch ihre Masse eine große erodierende und transportierende Kraft. Vor allem nach dem Abschmelzen (Rückzug) hinterlassen sie charakteristische Landschaftsformen. Am oberen Talschluss, in dem sich der Gletscher bildet, werden die Berghänge zu einer halbkreisförmigen Form erodiert, dem so genannten Kar. Täler, die von Gletschern ausgeschürft wurden, weisen einen U-förmigen Querschnitt auf, während Täler, die durch Flüsse erodiert worden sind, einen V-förmigen Querschnitt haben. Häufig werden Täler so tief ausgeschürft, dass nach dem Abschmelzen der Gletscher die Nebenflüsse aus den nun hoch über dem Haupttal liegenden so genannten Hängetälern der ehemaligen Nebengletscher in Wasserfällen in das Haupttal herabstürzen. Fjorde sind glazial überprägte Täler, die nach dem Abschmelzen der Gletscher am Ende der letzten Eiszeit vom ansteigenden Meeresspiegel überflutet wurden. Die typischen Landschaftsformen der Vorlandvergletscherung werden in der so genannten glazialen Serie als Abfolge von Zungenbecken- oder Rinnensee, Grundmoräne, Endmoräne, Sanderfläche mit Trompetentälchen der Schmelzwasser bzw. Seeabflüsse und dem abschließenden Urstromtal beschrieben. Endmoränen bilden im Vorland oft mehrere wallartig hintereinanderliegende Großformen, die die einstigen Vorstoßphasen von Vergletscherungen anzeigen können. In Süddeutschland sind noch deutlich die Endmoränenzüge der Würm- und Risseiszeit zu erkennen, denen in Norddeutschland die zeitgleichen Moränenzüge der Weichsel- und Saalevereisung entsprechen. Durch ihre Vorstöße und Rückzüge sind Gletscher sehr sensible Anzeiger für Klimaschwankungen. Die derzeitige Erwärmung der Erdatmosphäre durch den Menschen (,,Treibhauseffekt") verstärkt weltweit das Abschmelzen der Gletscher. So haben die Gletscher der Alpen seit 1850 etwa die Hälfte ihres Volumens verloren und 30 bis 40 Prozent ihrer Eisoberfläche. Dieser Schwund betrifft vor allem die kleineren Gletscher. Besonders schnell schmelzen die Gletscher des Himalaya. Bei gleich bleibender Schmelzrate, so befürchtet die International Commission for Snow and Ice, könnte der Himalaya um 2035 gletscherfrei sein. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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