Gotik.
Publié le 19/06/2013
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Form der Gotik gefunden.
Weitere Beispiele deutscher Gotik sind das Straßburger Münster (begonnen 1236), der Kölner Dom (begonnen 1248), die Erfurter Barfüßerkirche(begonnen 1291), die Dominikanerkirche in Colmar (begonnen 1283) und das Münster in Freiburg im Breisgau (begonnen 1250), welches auf das Triforium verzichtete unddie Einturmfassade etablierte.
Im nördlichen Europa setzte sich die so genannte Backsteingotik durch, die ihren Namen durch das dort verwendete Material erhielt.
In Italien wurde die Gotik durch Ordensbauten wie San Francesco in Assisi (im Auftrag der Franziskaner, begonnen 1228) und Santa Maria Novella in Florenz (im Auftrag derDominikaner, begonnen 1279) begünstigt.
Die Dome von Florenz, Siena und Orvieto bezeichnen einen Zwischenschritt auf dem Weg von der italienischen Romanik zu denAnfängen der Renaissancearchitektur eines Filippo Brunelleschi.
In England zeigt sich der Einfluss der französischen Gotik im Chorbau der Kathedrale von Canterbury und – Mitte des 13.
Jahrhunderts – in Westminster Abbey (begonnen1245), die nach dem Vorbild der Kathedrale von Reims erbaut wurde.
Tatsächlich entwickelte sich in England eine ganz eigene Ausformung der Gotik ohne das für dieArchitektur des Festlands typische Streben nach Vertikalität.
Stattdessen betonte der Stil des so genannten Early English (1175-1250) die Horizontalstruktur des Bauwerkes. Auf den Kapellenkranz im Chor wurde verzichtet, teils wurden zwei unterschiedlich aufgebaute Querschiffe verwendet.
Die Architekturauffassung des Early English zeigt sich beispielhaft in der Kathedrale von Salisbury (begonnen 1220).
Im so genannten Decorated Style (um 1250-1350) bildete sich in England eine verschwenderische Ornamentik heraus, die sich gänzlich unabhängig von der französischen Gotik entfaltete, so etwa im Angel Choir (1256) der Kathedrale von Lincoln und in der 1322 begonnenen Innenverzierung der Kathedrale von Ely.
3 PLASTIK
Die gotische Plastik war zunächst architekturgebunden.
Zentrale Bedeutung erlangten die teils überlebensgroßen Figurationen in der Laibung zu beiden Seiten desPortaleingangs der Kathedralen.
Im Gegensatz zu den rein heilsgeschichtlich (eschatologisch) bezogenen Figuren der Romanik sind hier auch Gestalten des Alten und desNeuen Testaments, biblische Szenen sowie Heiligendarstellungen zu sehen.
Ihren Ausgang nahm die Entwicklung der gotischen Plastik von Darstellungen am Portal der Kathedrale von Chartres (1145-1155), die mit den sie tragenden Säulenkorrespondieren.
Sie prägten auch das Figurenensemble an der Kathedrale von Santiago de Compostela (vollendet 1188), eines der zentralen Werke des mittelalterlichenSpanien.
Ebenso wichtig für die Entwicklung der gotischen Plastik ist die Figurengruppe der Kathedrale von Senlis (um 1170), die, da mit dem Säulenschaft nicht länger verbunden,die Einzelgestalt sich verselbständigen ließ.
Dennoch blieb auch hier die Verknüpfung von architektonischem Raum und plastischer Skulptur erhalten.
Der Bezug zum Raum wird auch ablesbar in der Gestaltung des figürlichen Faltenwurfes, der gegenüber dem Körper eine neue Gewichtung erfuhr.
War die klassischeSkulptur durch eine harmonische Gestaltung beider Momente geprägt, so führte bei der gotischen Plastik die Überbetonung des Gewands zu einem gleichsam schwingendenGesamteindruck.
Was sich vom Körper erkennen lässt, ist ununterscheidbar vom Faltenwurf der Kleidung, die ihn umhüllt.
Selbst in der Darstellung von Nackten, wie in denStatuen von Adam und Eva im Bamberger Dom (um 1237), ist der Körper auf ein abstraktes Minimum reduziert.
Die Plastiken der Kathedralen von Notre-Dame-de-Paris (um 1210), Amiens (nach 1225) und Reims (um 1240) schließlich befreien sich weitgehend von ihrerarchitektonischen Gebundenheit und scheinen, noch ans Bauwerk geknüpft, aus ihm herauszutreten.
3.1 Verbreitung der gotischen Plastik
Gemeinsam mit ihren architektonischen Neuerungen beeinflusste die französische Gotik auch die Plastik in ganz Europa.
Allerdings erfuhr sie zahlreiche Variationen.
Sorichtete sich in Italien das Hauptaugenmerk nicht länger auf die Figurationen der Portale.
Mit gotischen Anleihen entwickelten Künstler wie Giovanni Pisano und LorenzoGhiberti ihren eigenen Stil.
Auch in England war die Anzahl von plastischen Elementen begrenzt (bedeutend allerdings die Fassade der Kathedrale von Wells und einigeGrabmäler des 13.
Jahrhunderts).
Vornehmlich im Westen Deutschlands entstanden zahlreiche bauplastische Meisterwerke in der Tradition der französischen Gotik, zunächst vor allem zur Gestaltung derInnenräume.
Beispiel hierfür ist der Bamberger Dom mit dem Bamberger Reiter (um 1240), der ersten Reiterstatue in der westlichen Kunst seit dem 6.
Jahrhundert.
Auch die Stifterfiguren im Dom von Naumburg (um 1250) sind bemerkenswert.
Bedeutende Portalfigurationen wurden in Deutschland erst seit Ende des 13.
Jahrhundertsgeschaffen (Straßburg, Köln, Regensburg).
Ihre Architekturgebundenheit verlor die deutsche Plastik im 14.
Jahrhundert.
War in Italien bereits die Renaissancevorherrschend, so schuf man in Deutschland noch zahlreiche Werke im Stil der Gotik.
Die Schreinaltäre von Künstlern wie Tilman Riemenschneider und Veit Stoß sindhierfür beispielhaft.
4 KUNSTHANDWERK
Während des gesamten 13.
Jahrhunderts war das französische Kunsthandwerk von den Vorstellungen der gotischen Architektur beherrscht.
So ahmen etwa die Miniaturen,die die Bibles moralisées (Bibelbilderbücher) illustrieren, bewusst die Malereien der Kirchenfenster nach.
Auch im Psalter Ludwigs IX.
(nach 1255) wurden Ornamente nach den Ziergiebeln der Sainte-Chapelle gestaltet.
Ab etwa 1250 wurden Monumentalstatuen und Elfenbeinfiguren in diesem gotischen Stil geschaffen, so etwa dieElfenbeinstatuette der Madonna mit Kind (um 1265) aus der Sainte-Chapelle.
Die großen metallenen Reliquienschreine der Zeit nach 1260 haben die Form kleiner Kirchenim Rayonnantstil und sind mit Querschiff, Fensterrose und Giebelfassaden ausgestattet.
In der Hochgotik entstanden einige besonders kostbare Goldschmiedearbeiten, ebenso Kleinkunst aus Bergkristall, Bronze, Messing, Kupfer und Holz.
Dabei handelte es sich zumeist um Geräte für den liturgischen Gebrauch (Kelche, Kreuze, Reliquiareetc.).
Künstlerische Zentren waren Paris, Limoges, London, Köln, Florenz, Siena, Genua und Venedig.
Um 1300 begann sich das Kunsthandwerk zu emanzipieren.
Die Buchmalerei erhielt durch Jean Pucelle in Paris neues Gewicht.
In seinem Brevier von Belleville (um 1325) fügen sich Schrift, Illustration und Ornamentierung zu einer einheitlichen Komposition, die zum Vorbild späterer Künstler wurde.
Noch wichtiger war, dass Pucelle die bisherflächige Darstellung überwand und stattdessen die Illusion von Dreidimensionalität vermitteln konnte.
5 SPÄTGOTIK
Seit Mitte des 14.
Jahrhunderts entwickelten sich in ganz Europa zahlreiche gotische Nationalstile, die sich vom französischen Vorbild abzulösen verstanden.
Hierzu gehörtenin Deutschland die deutsche Sondergotik, in England der Perpendicular Style und in Portugal der Emanuelstil.
In Frankreich (wie in den Niederlanden) wird die Spätgotik als Flamboyant bezeichnet.
5.1 Malerei
Die Spätgotik entwickelte eine Bildersprache, bei der sich gotische Elemente mit solchen der italienischen Renaissance vermischten ( siehe Internationale Gotik).
Zwischen 1370 und 1400 schufen Buchkünstler am Hof des Duc de Berry Miniaturbilder, die Vorläufer des Tafelbildes wurden.
Unter Philipp III.
und Karl dem Kühnen wurden Burgundund die Niederlande zu Hochburgen der Miniaturmalerei.
Auch entstanden prächtig illustrierte Stundenbücher.
In Italien wiederum entstanden herausragende Fresken, die –wie im Fall der Fresken Giottos – die Renaissancemalerei beeinflussten.
Die Miniaturbilder der Brüder von Limburg wiederum wirkten auf das Schaffen Jan van Eycks,dessen Werk die Sichtweise des Mittelalters überwand..
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