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Honduras - geographie.

Publié le 06/06/2013

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Honduras - geographie. 1 EINLEITUNG Honduras, Republik in Mittelamerika, grenzt im Norden und Osten an das Karibische Meer, im Süden an Nicaragua, im Südwesten an den Pazifischen Ozean und El Salvador und im Westen an Guatemala. Mit einer Fläche von 112 492 Quadratkilometern ist Honduras eine der größten Republiken Mittelamerikas. Die Hauptstadt ist Tegucigalpa. 2 PHYSISCHE GEOGRAPHIE Honduras besteht größtenteils aus Bergland mit fruchtbaren Hochebenen. Die Gebirgszüge, die zur Kordillerenkette gehören, sind zwischen 2 000 und 2 500 Meter hoch. Der größte Berg ist der 2 849 Meter hohe Cerro Las Minas. Honduras grenzt an zwei Meere. Der relativ schmale Küstenstreifen am Pazifischen Ozean erstreckt sich über eine Länge von 64 Kilometern. Die Küste am Karibischen Meer ist mehr als 640 Kilometer lang. Hier reicht das von Flüssen, Sümpfen und Lagunen durchsetzte Küstentiefland 70 Kilometer ins Landesinnere hinein. Die meisten Flüsse des Landes fließen in den Atlantischen Ozean. Der 320 Kilometer lange Patuca und der 240 Kilometer lange Ulúa sind die beiden längsten Flüsse des Landes. Der größte See und gleichzeitig größtes Trinkwasserreservoir Honduras ist der 285 Quadratkilometer große Lago de Yojoa. Etwa 41,5 Prozent des Landes sind von Wald bedeckt (2005). Das rund 5 000 Quadratkilometer große Biosphärenreservat Río Plátano ist der bedeutendste Nationalpark Honduras und gehört zu den letzten noch intakten Regenwaldgebieten Zentralamerikas. Der Park wurde 1982 von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt. Insgesamt stehen etwa 10 Prozent der Landesfläche unter Naturschutz. 2.1 Klima Honduras hat tropisches Klima. Im immerfeuchten karibischen Tiefland liegt die durchschnittliche Jahrestemperatur bei rund 25 °C. Im wintertrockenen pazifischen Raum beträgt das Jahresmittel etwa 28 °C, in den gemäßigten höheren Lagen circa 20 °C. Die Niederschlagsmenge nimmt generell von Nord nach Süd ab. In den Gebirgstälern liegt das Jahresmittel bei 1 016 Millimetern, entlang der Nordküste bei 2 540 Millimetern. Die Trockenzeit dauert von November bis Mai. 2.2 Flora und Fauna Während an der pazifischen Küste Mangroven und Palmen wachsen, gedeihen im pazifischen Tiefland zunehmend Trockenwälder. In den kühleren Hochländern gehen sie in Berg- und Nebelwälder über. Die inneren Hochlagen beherbergen Trockensavannen und Kiefernwälder, teilweise wachsen nur noch Busch- oder Dornsavannen. Das karibische Tiefland wird von tropischem Regenwald bedeckt. Die Tierwelt von Honduras umfasst u. a. Krokodile, Schlangen, Echsen und Schildkröten. Weniger verbreitet sind Jaguare, Pumas, Ozelots, Luchse, Kleinbären, Wölfe und Kojoten; sie kommen nur noch vereinzelt im Bergland vor. Weiterhin sind in Honduras verschiedene Affenarten beheimatet. 3 BEVÖLKERUNG Rund 90 Prozent der Bevölkerung sind Mestizen; daneben gibt es Indianer - vor allem Maya - , Mulatten, Schwarze und Weiße. 54 Prozent der Bevölkerung leben auf dem Land (2005). Honduras hat etwa 7,64 Millionen Einwohner (2008). Die Bevölkerungsdichte liegt bei 68 Einwohnern pro Quadratkilometer (2008); die meisten Menschen leben in den kleinen Städten der Nordküste und im Hinterland beider Küstenregionen. 3.1 Wichtige Städte Hauptstadt und größte Stadt ist Tegucigalpa mit 1,32 Millionen Einwohnern (2006), im Hinterland der Pazifikküste gelegen. Die größte Stadt im Norden ist San Pedro Sula (549 000), ein wichtiges Handelszentrum. La Ceiba (128 000) und Puerto Cortés (90 200) sind die größten Hafenstädte an der Karibikküste. 3.2 Sprache und Religion Die Amtssprache Spanisch wird von nahezu allen Honduranern gesprochen. Im Norden dient Englisch als Verkehrssprache. Die Indianer haben ihre Sprachen bewahrt. Ungefähr 90 Prozent der Bevölkerung sind Katholiken; Anglikaner, Baptisten und Bahai bilden nur eine kleine Minderheit. 3.2.1 Feiertage Folgende Feiertage werden in Honduras begangen: Neujahr (1. Januar), der Tag der amerikanischen Länder (14. April), der Tag der Arbeit (1. Mai), der Unabhängigkeitstag (15. September), der Geburtstag von Morazán, dem Nationalhelden (3. Oktober), der Kolumbustag (12. Oktober), der Tag der bewaffneten Truppen (21. Oktober) und Weihnachten (25. Dezember). Während der Karwoche Semana Santa schließen die Geschäfte von Mittwoch bis Sonntag. Alle Dörfer und Städte haben eigene Feiertage zu Ehren ihrer jeweiligen Schutzheiligen. Außerdem werden regionale Feste veranstaltet wie der Carnaval von La Ceiba im Mai. Im Alter von 15 Jahren feiern die Mädchen La Fiesta Rosa, bei der sie als vollwertige Mitglieder in die soziale Gemeinschaft aufgenommen werden. Im Rahmen aufwendiger Feiern wird ihre Reife zur Frau gewürdigt. 3.3 Soziales In den letzten Jahren ist der öffentliche Gesundheitsdienst in Honduras verbessert worden; mobile Gesundheitseinrichtungen haben zugenommen, und die Gemeinden sind an den Gesundheitsprogrammen beteiligt. Wirksame Programme haben zur Kontrolle der Malaria und einem Zuwachs an medizinischem Personal geführt. Kinderkrankheiten und Unterernährung sind noch weit verbreitet. Das durchschnittliche Bevölkerungswachstum liegt bei 3,3 Prozent im Jahr. Die Lebenserwartung beträgt 67,8 Jahre für Männer und 71 Jahre für Frauen (2008). Die Verfassung sieht Sozialversicherungsprogramme für Arbeiter und deren Familien vor. Die Beiträge werden von Arbeitgebern, Arbeitnehmern und dem Staat gezahlt. Nur ein kleiner Teil der Beschäftigten hat jedoch Anteil an diesem Programm. 4 BILDUNG UND KULTUR In Honduras besteht Schulpflicht für Kinder zwischen sieben und zwölf Jahren, der Schulbesuch ist kostenlos. Der Alphabetisierungsgrad liegt bei 77,2 Prozent (2005). An der freien Universität von Honduras (1847) in Tegucigalpa sind knapp 40 000 Studenten eingeschrieben. 4.1 Kultur Die Kultur von Honduras ist mit Ausnahme einiger abgelegener Indianersiedlungen hauptsächlich spanisch geprägt. Sowohl in Tegucigalpa als auch in der früheren Hauptstadt Comayagua überwiegen koloniale Bauten. Das Herzstück der kolonialen Architektur ist die barocke Kathedrale von Comayagua aus dem 18. Jahrhundert. Das bedeutungsvollste indianische Erbe ist der Ruinenkomplex von Copán, eine Tempelanlage aus der spätklassischen Epoche. Die Anfang des 19. Jahrhunderts fertig gestellte Kirche Los Dolores in Tegucigalpa ist das Paradebeispiel für die Verschmelzung von indianischer und kolonialer Architektur. In perfekter Harmonie schmiegen sich spanisch-barocke und indianische Stilelemente aneinander. Die Marimba ist das populärste Musikinstrument; sie wird vorwiegend im nördlichen Küstengebiet gespielt und kommt bei afrokaribischer Folklore zum Einsatz. Zu den bedeutendsten honduranischen Schriftstellern gehören Arturo Mejía Nieto, Carlos C. Izaguirre, Amaya Amador und Marcos Carías. 4.2 Medien Honduras verfügt über 7 Tageszeitungen (1996), 306 Radiostationen (1998) und elf Fernsehstationen (1997). 5 VERWALTUNG UND POLITIK Honduras ist gemäß der Verfassung von 1982 eine Präsidialrepublik. 5.1 Exekutive Die Regierungsgewalt liegt in den Händen des Präsidenten, der durch direkte und allgemeine Wahlen für vier Jahre gewählt wird. Der Präsident ist sowohl das Oberhaupt des Staates als auch der Regierung. Er ernennt das Kabinett, das ihn bei der Regierungstätigkeit unterstützt. Eine Wiederwahl des Präsidenten ist nicht möglich. 5.2 Legislative Die Legislative hat die Nationalversammlung (Asamblea Nacional) mit 128 Mitgliedern inne, die für vier Jahre gewählt werden. 5.3 Judikative Der Oberste Gerichtshof besteht aus neun Richtern, die von der Nationalversammlung für vier Jahre gewählt werden. Das Gerichtswesen umfasst Berufungsgerichte, Gerichte der ersten Instanz und lokale Richter. 5.4 Kommunalverwaltung Honduras ist in 18 Bezirke und den Bundesdistrikt unterteilt. Jeder Bezirk wird von einem Gouverneur regiert, der vom Präsidenten ernannt wird. 5.5 Politik Die beiden stärksten politischen Parteien sind der rechtsgerichtete Partido Nacional (PN) und der Partido Liberal (PL), der in zwei sich bekämpfende Splittergruppen gespalten ist. Weitere im Parlament vertretene Parteien sind der Partido Innovación y Unidad-Social Democracia (PINU), der Partido Demócrata Cristiano (PDC) und der Partido de Unificación Democrática (PUD). 5.6 Verteidigung Im April 1995 beschloss das Parlament die Abschaffung der allgemeinen Wehrpflicht und den Aufbau einer Armee aus freiwilligen Soldaten. Durch eine Verfassungsänderung vom Januar 1999 wurden die Streitkräfte dem Präsidenten unterstellt. 6 WIRTSCHAFT Die Landwirtschaft ist die wichtigste Stütze der Wirtschaft. Die Regierung plant, den Bereich der industriellen Fertigung zu fördern, die Infrastruktur zu verbessern und Wasserkraftwerke zu entwickeln. 39,6 Prozent des Strombedarfs werden durch Wasserkraft erzeugt (2003). Von den rund 3,02 Millionen Erwerbstätigen sind ungefähr 39 Prozent in der Landwirtschaft beschäftigt. Zum Bruttoinlandsprodukt trägt die Landwirtschaft rund 20 Prozent, die Industrie circa 31 Prozent, die Dienstleistungen etwa 49 Prozent (1998) bei. Das Bruttoinlandsprodukt beträgt 9 235 Millionen US-Dollar (2006). 6.1 Landwirtschaft Rund 16 Prozent der Fläche von Honduras sind Agrarland. Bewirtschaftet werden vor allem die Küstenebenen. Kaffee und Bananen werden überwiegend für den Export angebaut. Für den Eigenbedarf werden Mais, Trockenbohnen, Kartoffeln und Reis, ferner Zitrusfrüchte und Ananas kultiviert. Der Viehbestand umfasst vorwiegend Rinder und Schweine. Geflügel wird hauptsächlich für den Eigenverbrauch gezüchtet. 1998 suchte Honduras ein Hurrikan heim, der Sachschäden in Höhe von mindestens fünf Milliarden US-Dollar anrichtete und 12 000 bis 13 000 Todesopfer forderte; die Infrastruktur des Landes wurde zerstört. Noch bevor die Schäden behoben waren, bescherte ein Hochwasser 1999 Honduras eine erneute Katastrophe. In Fachkreisen geht man davon aus, dass diese Katastrophen das Land in seiner wirtschaftlichen Entwicklung um Jahre, wenn nicht gar um Jahrzehnte zurückwerfen. 6.2 Forstwirtschaft und Fischerei Die Forstwirtschaft ist ein bedeutender Wirtschaftszweig des Landes. Allerdings schreitet dadurch auch die Zerstörung der üppigen tropischen Regenwälder in Honduras zusehends voran. Allein 1998 rodete die Holz verarbeitende Industrie 6,92 Millionen Kubikmeter Holz. Programme zur Wiederaufforstung werden durch schonungslose Rodungsmethoden und eine mangelhafte Verkehrsinfrastruktur behindert. Wertvolle Holzarten sind Kiefer, Mahagoni, Ebenholz, Walnuss und Rosenholz. Der Fischfang umfasst hauptsächlich Schalentiere. 6.3 Bergbau Honduras besitzt reiche Vorkommen an Silber, Zink und Blei. Weitere, größtenteils nicht geförderte Bodenschätze sind Eisenerz, Kohle, Kupfer und Antimon. 6.4 Industrie Seit Mitte der fünfziger Jahre ist die Bedeutung der Industrie in Honduras beträchtlich gewachsen. Die wichtigsten Industriegebiete liegen in der Umgebung der Hauptstadt und in den Städten San Pedro Sula und dem Freihafen Puerto Cortés. 6.5 Währung und Bankwesen Die Währungseinheit von Honduras ist der Lempira (= 100 Centavos), Notenbank ist die Banco Central de Honduras. Die vom Staat kontrollierte Municipal Bank und die National Agricultural Development Bank stellen Kredite für Entwicklungsprojekte bereit. 6.6 Außenhandel Die Handelsbilanz von Honduras ist negativ. Wichtigste Handelspartner sind die USA, Deutschland, Nicaragua, Belgien und Luxemburg, ferner Guatemala, Mexiko und El Salvador. Exportiert werden vorwiegend Kaffee, Bananen und Schalentiere, des Weiteren Fleisch, Hölzer, Silber, Blei und Zink. Importiert werden Rohstoffe, Kapital- und Konsumgüter. 6.7 Verkehrswesen Das Eisenbahnnetz in Honduras, das hauptsächlich für den Bananentransport benötigt wird, erstreckt sich über 600 Kilometer entlang der Nordküste. Der gebirgige Charakter des Landes machte das Flugzeug zu einem wichtigen Transportmittel. Drei internationale Flughäfen und über 100 kleine Flugplätze sind in Betrieb. Das Straßennetz ist 13 600 Kilometer lang (1999), davon sind 20 Prozent befestigt. Der Inter-American Highway (160 Kilometer in Honduras) verbindet das Land mit Nicaragua, Guatemala und El Salvador. Der Yojoasee und eine Reihe von Flüssen sind schiffbar. 7 GESCHICHTE Der Westen von Honduras lag während des 1. Jahrtausends n. Chr. im Bereich des Mayareiches; die Ruinen von Copán zeugen heute von der hoch entwickelten Kultur der Maya. Als Christoph Kolumbus während seiner vierten Reise 1502 Honduras erreichte, waren die Maya bereits im Untergang begriffen. Auch wenn die Zahl der spanischen Siedler zunächst relativ gering war, wurde die einheimische Bevölkerung durch die spanische Eroberung und durch eingeschleppte Krankheiten stark dezimiert. 7.1 Die Kolonialzeit Die Eroberung von Honduras begann 1524, wurde von Hernán Cortés und dessen Feldherrn Pedro de Alvarado geführt und war durch erbitterte Kämpfe gekennzeichnet. 1539 war die Eroberung von Honduras durch Spanien vollendet; Honduras gehörte seitdem zum spanischen Generalkapitanat von Guatemala. Comayagua (1540 gegründet), war während der Kolonialzeit die Hauptstadt. Ein früher Bergbauboom verlieh der Stadt Gracias so viel Bedeutung, dass sie 1544 zur Hauptstadt für die Audiencia de las Confines wurde, zu der ganz Mittelamerika von Tabasco in Mexiko bis nach Panamá gehörte. Die Vorkommen an Gold und Silber erwiesen sich als geringer als ursprünglich angenommen, so dass Honduras rasch wieder an Bedeutung verlor. Die Hauptstadt der Audiencia wurde 1549 nach Guatemala verlegt. Das koloniale Honduras war eine dünn besiedelte Provinz im Generalkapitanat Guatemala; die meisten Bewohner widmeten sich der Landwirtschaft und Viehzucht. Am Ende der Kolonialzeit war Honduras ein wichtiger Lieferant für Nahrungsmittel, vor allem für die Regionen von El Salvador und Guatemala. 7.2 Die Entwicklung nach der Unabhängigkeit Nach der Unabhängigkeit von Spanien 1821 gehörte Honduras zunächst zwei Jahre lang Mexiko an. 1824 schloss sich Honduras der Zentralamerikanischen Föderation an. Erster Präsident der Föderation war der El Salvadorianer Manuel José Arce. Er wurde 1829 von Francisco Morazán nach einem zweijährigen Bürgerkrieg gestürzt. Morazán behielt das Amt des Präsidenten bis 1840. In dieser Zeit erlangte Honduras die vollständige Unabhängigkeit (1938). Dennoch übten die Nachbarn, insbesondere Guatemala, während des gesamten 19. Jahrhunderts weiterhin großen Einfluss auf die Politik von Honduras aus. Von 1840 bis in die siebziger Jahre des 19. Jahrhunderts wurde die Republik von konservativen Präsidenten diktatorisch regiert; darunter Francisco Ferrera, Juan Lindo und Santos Guardiola. Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts standen Marcos A. Soto (1876-1883) und weitere vergleichsweise liberale Präsidenten an der Spitze des Staates. Sie stellten die wirtschaftliche Modernisierung in den Vordergrund und erkannten die Notwendigkeit verstärkter Exporte. Soto führte auch ein staatliches Erziehungssystem ein und verlegte die Hauptstadt nach Tegucigalpa. Amerikanische Bergbaugesellschaften spielten für das Wirtschaftswachstum in Honduras Ende des 19. Jahrhunderts eine große Rolle. Die Einmischung der Großmacht war für den mittelamerikanischen Staat jedoch nicht von Vorteil; Honduras wurde von den USA abhängig und konnte sich weder politisch noch wirtschaftlich als eigenständige Macht etablieren. Im 20. Jahrhundert machten die amerikanischen Handelsgesellschaften United Fruit Company, Standard Fruit Company und die Cuyamel Fruit Company Bananen zum Hauptexportgut des Landes. Die drei Gesellschaften konkurrierten um günstige Konzessionen, die von den liberalen Regierungen vergeben wurden. Die Handelsgesellschaften waren an der Entwicklung der Karibikhäfen mitbeteiligt und nahmen Einfluss auf die honduranische Regierung; für die sonstige Entwicklung des Landes steuerten sie keine Hilfe bei. Der größte Teil von Honduras blieb rückständig. 7.3 Honduras im modernen Mittelamerika Unter der gemäßigten Diktatur von Tiburcio Carías Andino (1932-1948) stabilisierte sich das Land. In der Folgezeit setzte ein vorsichtiger Liberalisierungsprozess ein, den insbesondere der liberale Präsident Ramón Villeda Morales (1957-1963) forcierte. Er führte das Land in den Zentralamerikanischen Gemeinsamen Markt (MCCA), initiierte eine Agrarreform und leitete eine Reform des Bildungswesens ein. Die Agrarreform wurde auf Druck der United Fruit Company wieder abgeschwächt und nach dem Militärputsch von 1963 unter der Führung von Colonel Osvaldo López Arellano ganz eingestellt. López Arellano blieb zwölf Jahre an der Macht. Unter seiner Regierung schwächte sich die marode Wirtschaft weiter ab. 1969 kam es nach einem Fußballspiel zwischen der honduranischen und der salvadorianischen Nationalmannschaft zu einem kurzen, aber kostspieligen Krieg (Fußballkrieg) mit El Salvador. Hintergründe des Konflikts waren Grenzstreitigkeiten, vor allem aber die große Anzahl illegaler Einwanderer aus dem dicht besiedelten El Salvador, die die soziale Lage in Honduras zusätzlich verschärften; zudem sah sich Honduras im MCCA benachteiligt. Einen formellen Frieden schlossen die beiden Länder erst 1980 nach langwierigen Verhandlungen. 1975 kam Colonel Juan Alberto Melgar Castro durch einen Militärputsch an die Macht, drei Jahre später wurde er nach einem neuerlichen Putsch von General Policarpo Paz García an der Staatsspitze abgelöst. Mit der Wahl des Liberalen Roberto Suazo Córdova zum Staatspräsidenten 1981 kehrte das Land zu einer zivilen Regierung und parlamentarisch-demokratischen Strukturen zurück; das Militär behielt jedoch weiterhin beträchtlichen Einfluss. In der Folgezeit verstärkten die USA ihren politischen Einfluss. Sie bauten die Infrastruktur aus, erhöhten ihr militärisches Aufkommen in Honduras und schufen Stützpunkte für rechtsgerichtete Gruppierungen, vor allem die Contras, die die sandinistische Regierung in Nicaragua bekämpften. 1989 wurden die Contras aufgrund eines Beschlusses der zentralamerikanischen Staaten aus Honduras abgezogen; zuvor schon hatten die USA ihre Militärhilfe eingestellt. Aus den Präsidentschaftswahlen von 1985 ging José Azcona Hoyo vom Partido Liberal (PL) als Sieger hervor, 1989 gewann Rafael Leonardo Callejas vom rechtsgerichteten Partido Nacional (PN), und 1993 kam mit Carlos Roberto Reina wieder ein Liberaler an die Macht. Keinem dieser Präsidenten gelang es, die Wirtschaft des Landes grundlegend zu sanieren und die Armut nachhaltig zu bekämpfen. Im Februar 1997 vereinbarten Honduras und El Salvador die Beilegung ihres seit Jahren andauernden Grenzkonfliktes und die Normalisierung ihrer Beziehungen. Wiederholt hatten beide Länder an der gemeinsamen Grenze Truppen mobilisiert. Ursache der Auseinandersetzungen war eine Entscheidung des Internationalen Gerichtshofes, durch die im Jahr 1992 umstrittene Gebiete Honduras zugeschlagen wurden. Bei den Präsidentschaftswahlen im November 1997 konnte sich der Liberale Carlos Roberto Flores durchsetzen. Flores gelang es nicht, den Grenzkonflikt mit Nicaragua zu entschärfen. Obwohl die beiden Staaten Anfang 2000 einen teilweisen Truppenabzug vereinbarten, kam es wiederholte Male zu Feuergefechten. Die Präsidentschaftswahlen im November 2001 gewann der Kandidat des Partido Nacional, Ricardo Maduro. Er bemühte sich vor allem um einen Erlass der honduranischen Schulden bei Weltbank und Internationalem Währungsfonds, und zwar mit Erfolg. Honduras gehörte zu den am höchsten verschuldeten Ländern, nicht zuletzt deshalb, weil das ohnehin schon arme Land in den vorangegangenen Jahren von einer Reihe von Naturkatastrophen heimgesucht und zur Inanspruchnahme von internationaler Unterstützung gezwungen worden war: 1998 zerstörte der Hurrikan Mitch weite Teile des Landes, vernichtete fast die gesamte Ernte und forderte Tausende Todesopfer; 1999 richtete ein Hochwasser große Schäden an; 2001 folgte eine Dürre, die wieder große Teile der Ernte vernichtete, und wenige Monate später schloss sich erneut ein Hochwasser an. Und immer wieder wurden die Aufbauarbeiten durch neue Hurrikane gehemmt oder gar zerstört. Die große Armut - Honduras ist eines der ärmsten Länder Amerikas - hatte auch eine zunehmende, das öffentliche Leben teilweise lähmende Kriminalität zur Folge. Zum Problem entwickelten sich vor allem die äußerst brutalen Jugendbanden (Maras), gegen die die Regierung mit einer harten Gesetzgebung und sogar dem Einsatz der Armee vorging, jedoch ohne nachhaltigen Erfolg. Die Präsidentschaftswahlen im November 2005 gewann mit Manuel Zelaya Rosales wieder ein Kandidat der Liberalen. Er versprach vor allem nachhaltige Maßnahmen gegen die Kriminalität. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
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« 4.1 Kultur Die Kultur von Honduras ist mit Ausnahme einiger abgelegener Indianersiedlungen hauptsächlich spanisch geprägt.

Sowohl in Tegucigalpa als auch in der früherenHauptstadt Comayagua überwiegen koloniale Bauten.

Das Herzstück der kolonialen Architektur ist die barocke Kathedrale von Comayagua aus dem 18.

Jahrhundert.

Dasbedeutungsvollste indianische Erbe ist der Ruinenkomplex von Copán, eine Tempelanlage aus der spätklassischen Epoche. Die Anfang des 19.

Jahrhunderts fertig gestellte Kirche Los Dolores in Tegucigalpa ist das Paradebeispiel für die Verschmelzung von indianischer und kolonialer Architektur.In perfekter Harmonie schmiegen sich spanisch-barocke und indianische Stilelemente aneinander. Die Marimba ist das populärste Musikinstrument; sie wird vorwiegend im nördlichen Küstengebiet gespielt und kommt bei afrokaribischer Folklore zum Einsatz. Zu den bedeutendsten honduranischen Schriftstellern gehören Arturo Mejía Nieto, Carlos C.

Izaguirre, Amaya Amador und Marcos Carías. 4.2 Medien Honduras verfügt über 7 Tageszeitungen (1996), 306 Radiostationen (1998) und elf Fernsehstationen (1997). 5 VERWALTUNG UND POLITIK Honduras ist gemäß der Verfassung von 1982 eine Präsidialrepublik. 5.1 Exekutive Die Regierungsgewalt liegt in den Händen des Präsidenten, der durch direkte und allgemeine Wahlen für vier Jahre gewählt wird.

Der Präsident ist sowohl das Oberhaupt desStaates als auch der Regierung.

Er ernennt das Kabinett, das ihn bei der Regierungstätigkeit unterstützt.

Eine Wiederwahl des Präsidenten ist nicht möglich. 5.2 Legislative Die Legislative hat die Nationalversammlung (Asamblea Nacional) mit 128 Mitgliedern inne, die für vier Jahre gewählt werden. 5.3 Judikative Der Oberste Gerichtshof besteht aus neun Richtern, die von der Nationalversammlung für vier Jahre gewählt werden.

Das Gerichtswesen umfasst Berufungsgerichte,Gerichte der ersten Instanz und lokale Richter. 5.4 Kommunalverwaltung Honduras ist in 18 Bezirke und den Bundesdistrikt unterteilt.

Jeder Bezirk wird von einem Gouverneur regiert, der vom Präsidenten ernannt wird. 5.5 Politik Die beiden stärksten politischen Parteien sind der rechtsgerichtete Partido Nacional (PN) und der Partido Liberal (PL), der in zwei sich bekämpfende Splittergruppen gespalten ist.

Weitere im Parlament vertretene Parteien sind der Partido Innovación y Unidad-Social Democracia (PINU), der Partido Demócrata Cristiano (PDC) und der Partido de Unificación Democrática (PUD). 5.6 Verteidigung Im April 1995 beschloss das Parlament die Abschaffung der allgemeinen Wehrpflicht und den Aufbau einer Armee aus freiwilligen Soldaten.

Durch eine Verfassungsänderungvom Januar 1999 wurden die Streitkräfte dem Präsidenten unterstellt. 6 WIRTSCHAFT Die Landwirtschaft ist die wichtigste Stütze der Wirtschaft.

Die Regierung plant, den Bereich der industriellen Fertigung zu fördern, die Infrastruktur zu verbessern undWasserkraftwerke zu entwickeln.

39,6 Prozent des Strombedarfs werden durch Wasserkraft erzeugt (2003). Von den rund 3,02 Millionen Erwerbstätigen sind ungefähr 39 Prozent in der Landwirtschaft beschäftigt.

Zum Bruttoinlandsprodukt trägt die Landwirtschaft rund 20 Prozent,die Industrie circa 31 Prozent, die Dienstleistungen etwa 49 Prozent (1998) bei.

Das Bruttoinlandsprodukt beträgt 9 235 Millionen US-Dollar (2006). 6.1 Landwirtschaft Rund 16 Prozent der Fläche von Honduras sind Agrarland.

Bewirtschaftet werden vor allem die Küstenebenen.

Kaffee und Bananen werden überwiegend für den Exportangebaut.

Für den Eigenbedarf werden Mais, Trockenbohnen, Kartoffeln und Reis, ferner Zitrusfrüchte und Ananas kultiviert. Der Viehbestand umfasst vorwiegend Rinder und Schweine.

Geflügel wird hauptsächlich für den Eigenverbrauch gezüchtet. 1998 suchte Honduras ein Hurrikan heim, der Sachschäden in Höhe von mindestens fünf Milliarden US-Dollar anrichtete und 12 000 bis 13 000 Todesopfer forderte; dieInfrastruktur des Landes wurde zerstört.

Noch bevor die Schäden behoben waren, bescherte ein Hochwasser 1999 Honduras eine erneute Katastrophe.

In Fachkreisen gehtman davon aus, dass diese Katastrophen das Land in seiner wirtschaftlichen Entwicklung um Jahre, wenn nicht gar um Jahrzehnte zurückwerfen. 6.2 Forstwirtschaft und Fischerei Die Forstwirtschaft ist ein bedeutender Wirtschaftszweig des Landes.

Allerdings schreitet dadurch auch die Zerstörung der üppigen tropischen Regenwälder in Honduraszusehends voran.

Allein 1998 rodete die Holz verarbeitende Industrie 6,92 Millionen Kubikmeter Holz.

Programme zur Wiederaufforstung werden durch schonungsloseRodungsmethoden und eine mangelhafte Verkehrsinfrastruktur behindert.

Wertvolle Holzarten sind Kiefer, Mahagoni, Ebenholz, Walnuss und Rosenholz.

Der Fischfangumfasst hauptsächlich Schalentiere. 6.3 Bergbau. »

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