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Internationaler Währungsfonds.

Publié le 15/06/2013

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Internationaler Währungsfonds. 1 EINLEITUNG Internationaler Währungsfonds (IWF), Sonderbehörde der Vereinten Nationen, gegründet am 27. Dezember 1945 gemeinsam mit der Internationalen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (Weltbank) auf der Grundlage der Beschlüsse der UN-Währungskonferenz von Bretton Woods 1944. Sein Zweck ist die Förderung der internationalen Zusammenarbeit auf den Gebieten der Währungspolitik, die Stabilisierung der Währungen und Währungsbeziehungen, eines ausgewogenen Wachstums und möglichst hohen Beschäftigungsgrades, Aufbau eines internationalen Zahlungssystems, die Beseitigung von Beschränkungen im Außenhandel, der Abbau von Ungleichgewichten in den internationalen Zahlungsbilanzen und die Vergabe von Krediten zur Erleichterung von Zahlungsbilanzanpassungen. Im Jahr 2001 waren 183 Staaten Mitglied des IWF, der für alle souveränen Staaten offensteht. 2 TÄTIGKEITSBEREICHE Der IWF finanziert sich durch Einzahlungen der Mitgliedsländer. Diese Einzahlungen hängen ab vom Anteil am Fonds (Quote), der jedem Mitglied zugewiesen wird und seiner Stellung in der Weltwirtschaft entspricht. Nach der Quote bemisst sich das Stimmrecht des Mitgliedslandes bei Beratungen des IWF und der Umfang der so genannten Sonderziehungsrechte. Diese stellen eine Gutschrift des Fonds an das Mitgliedsland dar; sie können u. a. zum Devisenerwerb eingesetzt werden. Die USA verfügen im IWF über die größte Quote. Das Gesamtvolumen der Sonderziehungsrechte beläuft sich (1999) auf 212 Milliarden, was einem Betrag von rund 300 Milliarden US-Dollar entspricht. Mitglieder mit vorübergehenden Zahlungsbilanzschwierigkeiten können beim IWF Devisenkredite beantragen, und zwar aus dem zusammengelegten Fonds, in den alle Mitglieder eingezahlt haben. Der IWF kann auch Mittel von offiziellen Einrichtungen leihen, und die Allgemeinen Kreditvereinbarungen (AKV) von 1962 gaben ihm das Recht, sich Kredite vom so genannten ,,Zehner-Klub" der industrialisierten Länder zu beschaffen. Diese haben sich verpflichtet, falls nötig bis zu 6,5 Milliarden US-Dollar verfügbar zu machen (diese Summe wurde mittlerweile auf 17 Milliarden US-Dollar erhöht). Der Kreditnehmer zahlt für die vom IWF bereitgestellten Mittel einen Zins, der unter den auf dem freien Geld- und Kapitalmarkt üblichen Zinssätzen liegt. Das Mitglied, dessen Währung eingesetzt wird, erhält nahezu die gesamten Zinszahlungen, und nur ein kleiner Rest verbleibt beim Fonds zur Deckung der Betriebskosten. Der Internationale Währungsfonds unterstützt gezielt auch die Wirtschaftsentwicklung in bestimmten Ländern, so z. B. die Einrichtung funktionierender freier Marktwirtschaften in den Staaten des ehemaligen Warschauer Paktes. Dazu wurde 1993 ein besonderer Fonds eingerichtet, um Handels- und Zahlungsbilanzschwierigkeiten auszugleichen, die bei der Umstellung von Planwirtschaften auf die Bedingungen der Marktwirtschaft zwangsläufig entstehen. Bis Mitte 1994 hatte er mehr als 4,3 Milliarden Sonderziehungsrechte an 44 Länder vergeben. 3 GESCHICHTE Am 1. März 1947 nahm der IWF seine Arbeit auf. Ursprünglich zielte er darauf ab, die Wechselkursschwankungen zwischen Mitgliedsländern auf eine Bandbreite von einem Prozent um die festgelegte Parität zu begrenzen. Diese war ausgedrückt in US-Dollar und damit an das Gold gebunden; 25 Prozent der Subskription (Anteil am Fonds) eines Mitglieds mussten in Gold gezahlt werden. Die erste große politische Veränderung waren die Allgemeinen Kreditvereinbarungen (AKV), auf die man sich im Jahr 1962 einigte. Das Treffen des IWF 1967 in Rio de Janeiro führte zur Schaffung der Sonderziehungsrechte (SZR) als standardisierte internationale Rechnungseinheit. Es war geplant, die Sonderziehungsrechte zur Reserve des internationalen Währungssystems auszubauen. 1971 wurde das Paritätssystem des IWF neu verhandelt. Es wurde eine zehnprozentige Abwertung des Dollars zugelassen sowie eine Vergrößerung der Bandbreite auf 2,25 Prozent. Der scharfe Anstieg der Ölpreise nach 1973 belastete die Zahlungsbilanzen der Mitgliedsländer sehr und führte effektiv zum Ende des Abkommens von Bretton Woods. Eine Überprüfung des Abkommens 1976 beendet die Rolle des Goldes als Basis für den IWF und beschleunigte die Abschaffung der Goldwährung. Von 1982 an widmete der IWF einen großen Teil seiner Ressourcen der Lösung der weltweiten Schuldenkrise, die durch übermäßige Kreditaufnahmen der Entwickungsländer entstanden war. Er stand verschuldeten Mitgliedern bei der Ausarbeitung von Programmen zur wirtschaftlichen Entwicklung und durch die Gewährung und Vermittlung großer Kredite bei. Bei Großkrediten macht der IWF dem Kreditnehmer wirtschafts- und währungspolitische Auflagen bis hin zur Formulierung der Wirtschaftspolitik. Der Zusammenbruch der kommunistischen Systeme in Osteuropa und der in diesen Ländern unternommene Versuch, die vormaligen Planwirtschaften an die Bedingungen des internationalen Wirtschaftssystem anzupassen, stellte den Internationalen Währungsfonds Ende der achtziger Jahre vor neue Aufgaben. Eine Reihe neuer Fonds wurde aufgelegt, die allein dem Ziel dienen, die Wirtschaften Zentral- und Osteuropas in das System des internationalen Kapitalismus zu integrieren. Die Wechselkursfestsetzung gehört heute nicht mehr zu den Aufgaben des Internationalen Währungsfonds, sie regelt sich heute beinahe ausschließlich über die Währungsmärkte. Heute sieht der IWF seine wichtigste Rolle in der Unterstützung der Entwicklungswirtschaften. Er arbeitet dabei eng mit der Weltbank zusammen. Der IWF war nach dem 2. Weltkrieg von den USA mit dem Ziel geschaffen worden, den Volkswirtschaften der Alliierten und vormaligen Kriegsgegner währungspolitisch auf die Beine zu helfen und zugleich die dominierende Rolle des Dollar in der Weltwirtschaft festzuschreiben. Mit dem ökonomischen Wiedererstarken dieser Länder wurde der IWF mehr und mehr ein Instrument, mit dem die führenden westlichen Industriestaaten Einfluss auf Drittländer nehmen konnten. Dies betraf einerseits das Wirtschaftssystem, andererseits die Teilnahme an der Weltwirtschaft, die in einigen Fällen nur durch massive Kreditierung aufrecht erhalten werden konnte. Hinter der latenten Zahlungsunfähigkeit vieler Entwicklungsländer steht jedoch deren generelle Unfähigkeit, auf dem Weltmarkt gegen die führenden Industrieländer konkurrieren zu können. Dennoch sollen die Entwicklungsländer in ihrer Rolle als nützliche Partner der führenden Industrienationen erhalten werden; dies schließt die Erhaltung ihrer Zahlungsfähigkeit ein. Der IWF hat bei der Erreichung dieses Ziels einen wichtigen Beitrag geleistet. Tatsache ist auch, dass seine Auflagen oft Härten für die Bevölkerung der kreditierten Staaten einschlossen. 4 ORGANISATION Der Gouverneursrat besteht aus je einem führenden Währungsbeamten einer jeden Mitgliedsnation und ist die Oberste Behörde im IWF. Die Tagesgeschäfte erledigt das aus 22 Exekutivdirektoren bestehende Exekutivdirektorium. Es repräsentiert die Mitgliedsländer einzeln (für größere Länder) oder in Gruppen. Der Geschäftsführende Direktor ist auch der Vorsitzende des Exekutivdirektoriums. Das Hauptquartier befindet sich in Washington D.C. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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