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Iran - geographie.

Publié le 06/06/2013

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Iran - geographie. 1 EINLEITUNG Iran (amtlich Islamische Republik Iran, persisch Jomhori-e Islami-e Iran), grenzt im Norden an Armenien, Aserbaidschan, Turkmenistan und das Kaspische Meer, im Osten an Afghanistan und Pakistan, im Westen an die Türkei und den Irak und wird im Süden durch den Golf von Oman, die Straße von Hormus und den Persischen Golf begrenzt. Die Fläche des Landes beträgt 1 648 000 Quadratkilometer. Bis 1934 lautete der Staatsname Persien. Die Hauptstadt ist Teheran. 2 LAND Der Iran liegt in einer tektonisch aktiven Zone und wurde häufig von schweren Erdbeben heimgesucht, die große Schäden anrichteten. 2.1 Physische Geographie Das Land wird überwiegend von Gebirge und Hochland eingenommen. Im Zentrum erhebt sich das Iranische Hochland mit einer mittleren Höhe von 1 220 Metern. Es wird von hohen Randgebirgen umschlossen; sie sind Teile des vorderasiatischen Gebirgssystems. Im Norden erstreckt sich parallel zum Südufer des Kaspischen Meeres das Elbursgebirge. Hier befindet sich auch der höchste Berg des Iran, der Demawend (5 610 Meter). Am westlichen Rand des Iranischen Hochlandes verläuft das Zagrosgebirge, das sich im Südosten bis zum Persischen Golf erstreckt. Im Osten des Hochlandes liegen Gebirge mit niedrigeren Erhebungen. Das Iranische Hochland gliedert sich in mehrere Becken, die von ausgedehnten Wüsten eingenommen werden. Die Wüste Dasht-e Lut ist hauptsächlich mit Sand und Felsen bedeckt, während es sich bei der Dasht-e Kawir überwiegend um eine Salzwüste handelt. Beide Wüsten sind extrem trocken. Die Tieflandregion am Kaspischen Meer und der iranische Anteil an der mesopotamischen Ebene im Südwesten des Landes sind wirtschaftlich von großer Bedeutung. 2.2 Flüsse und Seen Die meisten Flüsse, die von den Gebirgen in das Landesinnere fließen, führen nur nach Niederschlägen Wasser. Die wichtigsten ganzjährig wasserführenden Flüsse entspringen an den Berghängen am Kaspischen Meer, am Persischen Golf und am Golf von Oman. Der Karun ist der längste Fluss des Landes; er entspringt im Zagrosgebirge und mündet bei Khorramschahr in den Schatt el Arab. Neben dem Kaspischen Meer gibt es im Iran auch einige große Seen. Im Sommer verkleinert sich ihre Fläche meist; aufgrund der hohen Verdunstung kommt es dann zu verstärkter Auskristallisation von Salzen. Der größte Binnensee ist der stark salzhaltige Urmiasee im Nordwesten des Landes. 2.3 Klima Der Iran lässt sich in drei Klimazonen einteilen: die extrem heiße Küstenregion entlang des Persischen Golfs und des Golfs von Oman, die trockene Zone des Iranischen Hochlandes und die zum Teil extrem kalten Hochgebirge. Die durchschnittlichen Temperaturen der Monate Januar und Juli liegen in der im Norden des Landes gelegenen Hauptstadt Teheran bei 2,2 bzw. 29,4 °C, in ?b ?d?n im mesopotamischen Tiefland betragen sie 12,2 bzw. 36,1 °C. In den Wüsten des Landesinneren können im Sommer Extremwerte von 50 °C überschritten werden. Die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge beträgt in Teheran 246 Millimeter und in ? b?d?n 204 Millimeter. Niederschlagsreichstes Gebiet im Iran ist die Tieflandregion am Kaspischen Meer. Sie verzeichnet Jahresniederschläge zwischen 1 000 und 2 000 Millimetern. 2.4 Flora und Fauna Nur 6,7 Prozent (2005) der gesamten Landesfläche des Iran sind bewaldet. Aufgrund der Niederschlagsverteilung sind Wüsten und Halbwüsten vorherrschend. In ariden Bereichen der Hochebenen dominieren Sträucher und Kakteen, in semiariden Regionen gibt es Grasland, das als Viehweide genutzt wird. Das Zagrosgebirge ist teilweise von Wald bedeckt. Verbreitete Baumarten sind Eichen, Ulmen, Pistazien und Walnussbäume. An den Hängen auf der Seeseite des Elbursgebirges und in der Küstenebene am Kaspischen Meer wächst üppige Vegetation mit Laubbäumen wie Eschen, Ulmen, Eichen und Buchen. Im Iran leben die Großraubtiere Tiger, Leopard, Braunbär, Wolf, Goldschakal und Streifenhyäne; kleinere Raubtiere sind Rotfuchs, Dachs, Honigdachs, Fischotter sowie Stein- und Baummarder. Zur Paarhuferfauna gehören Damhirsch, Rothirsch und Reh; weitere bemerkenswerte Säuger sind Bezoarziegen und WeißschwanzStachelschweine. Die Greifvogelfauna ist u. a. durch Adler (Fisch-, Kaiser-, Habichts-, Zwerg- und Schlangenadler) und Geier (Mönchs-, Schmutz- und Gänsegeier) repräsentiert. Pelikane, Flamingos und Löffler brüten an der Küste des Persischen Golfes. Im Kaspischen Meer leben die durch Überfischung gravierend im Bestand zurückgegangenen Störe. 3 BEVÖLKERUNG Nahezu die Hälfte (46 Prozent) der Bevölkerung sind Perser und stammen von dem indogermanischen Volksstamm ab, der das Territorium - von Zentralasien kommend - im 2. Jahrtausend v. Chr. besiedelte. Die übrige Bevölkerung setzt sich zusammen aus Aserbaidschanern (17 Prozent), Kurden (9 Prozent) und Angehörigen anderer Volksgruppen wie Gilaki, Luren, Mandäern, Baluchen, Arabern und Bachtiaren. In den randlichen Gebieten des Landes ist der Anteil an Angehörigen ethnischer Minderheiten hoch; einigen dieser Volksgruppen wurde ein gewisser Autonomiestatus eingeräumt. Dazu gehören die Baluchen im Südosten, die Turkmenen im Nordosten, die Aserbaidschaner im Nordwesten und die Kurden im Westen. Die Araber leben vor allem im Südwesten des Landes. Die Einwohnerzahl beträgt rund 65,9 Millionen (2008). Die Bevölkerungsdichte liegt bei 40 Einwohnern pro Quadratkilometer; die Bevölkerungsschwerpunkte liegen überwiegend in den nördlichen und westlichen Landesteilen. Mittlerweile leben 68 Prozent der Bevölkerung in Städten. Der jährliche Bevölkerungszuwachs liegt bei etwa 3,4 Prozent. 3.1 Wichtige Städte Die Hauptstadt Teheran hat 6,76 Millionen Einwohner (2006). Zu den wichtigsten Städten nach Teheran zählen Meschhed (2,93 Millionen Einwohner), Handelszentrum für Getreide und wichtiger Verkehrsknotenpunkt im Nordosten des Landes, und Isfahan (1 Millionen Einwohner), eine bedeutende Industrie- und Handelsstadt im Westen, die vor allem für ihre großartigen Bauwerke berühmt ist. 3.2 Sprache Die Amtssprache ist Neupersisch (Farsi), eine Sprache, die zum indoiranischen Zweig der indogermanischen Sprachfamilie gehört. Farsi stammt aus Mittelpersien (siehe persische Sprache) und wird mit den Zeichen des arabischen Alphabets geschrieben ( siehe arabische Sprache). Es gibt viele Lehnwörter aus dem Arabischen. Zu den verbreitetsten Minderheitensprachen gehören Turkmenisch, Aserbaidschanisch, Kurdisch, Luri und Arabisch. 3.3 Religion Offizielle Religion ist der schiitische Zweig des Islam, dem mehr als 91 Prozent der Bevölkerung angehören. Einige der wichtigsten heiligen Stätten der Schiiten liegen im Iran. Dazu gehört die Stadt Qum, ein bekannter Wallfahrtsort südlich von Teheran. Etwa 8 Prozent der iranischen Bevölkerung sind sunnitische Muslime. Daneben gibt es kleine christliche und jüdische Gemeinden, Anhänger des Zoroastrismus und des Bahaismus. 3.3.1 Feiertage Nach dem Mondkalender werden im Iran religiöse Festtage und der Jahreswechsel bestimmt. Der gregorianische Kalender dient der Regelung gesetzlicher Feiertage. Zu den wichtigsten Nationalfeiertagen zählen der Tag der Revolution (11. Februar) und der Tag der Gründung der Islamischen Republik (1. April). Das iranische Neujahr wird Now Ruz genannt. Die Feier findet zur Frühjahrs-Tagundnachtgleiche (-Äquinoktium) statt, d. h. um den 21. März. Die religiösen Feiertage verschieben sich von Jahr zu Jahr. Dazu gehören Aid-Fetr, am Ende des Fastenmonats Ramezan und Aid-ghorban, der Gedenktag an Abraham und seine Bereitschaft, seinen Sohn auf Allahs Geheiß hin zu opfern. Weitere Feiertage sind der Geburts- und Todestag des Propheten Mohammed und der Imame, wie das Martyrium des Imar Ali. 3.4 Soziales Es gibt ein staatliches Gesundheitsversorgungssystem, das auch verschiedene Programme zur Bekämpfung von Tuberkulose und Pocken durchgeführt hat. Die Opiumsucht, einst ein großes Problem, konnte ebenso wie die Malaria erfolgreich bekämpft werden. 4 BILDUNG UND KULTUR Nach der Islamischen Revolution und der Vertreibung des Schahs 1979 wurden das Erziehungssystem und das kulturelle Leben islamischen Prinzipien angepasst, westliche Werte und Lebensstil zurückgedrängt. So führte der schiitische Klerus eine Kampagne der islamischen Erneuerung durch. Die Frauen sollten wieder ihre traditionellen Rollen einnehmen, Kinos wurden geschlossen, Radiosender mussten ihren Betrieb einstellen. Die Frauen mussten in der Öffentlichkeit wieder den Tschador tragen, ein langes, schwarzes Tuch, das Körper und Kopf umhüllt. 4.1 Bildung und Schulwesen Für Kinder herrscht eine Schulpflicht von 5 Jahren (2002-2003). Die Durchsetzung der Schulpflicht wurde jedoch zeitweise vernachlässigt, da es an Lehrern mangelte und das zivile Leben durch den Krieg mit dem Irak stark beeinträchtigt war. Die Alphabetisierungsrate bei der Bevölkerung beträgt 81,3 Prozent. Zu den bedeutendsten Hochschulen gehören die Universität von Teheran (1932), die Universität Isfahan (1950) und die Universität Sh?r?z (1945). Einige Hochschulen wurden im Zug der Reislamisierung zu Beginn der achtziger Jahre geschlossen oder umbenannt. 4.2 Kultureinrichtungen Im Iran gibt es verschiedene bemerkenswerte Museen. Dazu zählen das Bastan-Museum mit Ausstellungen zur Archäologie und das Negarestan-Museum mit Kunstausstellungen, beide in Teheran. Das Kum-Museum und das Parsen-Museum befinden sich in Sh? r?z. Die Nationalbibliothek liegt in Teheran, es gibt viele große Universitätsbibliotheken. 4.3 Kunst, Musik und Literatur Die iranische Kultur ist stark durch den Islam geprägt. Dies zeigt sich auch in Kunst, Musik und Literatur. Vor allem die Volksmusik hat im Iran eine reichhaltige Tradition. Siehe auch iranische Kunst und Architektur; Siehe auch arabische Literatur; persische Literatur 4.4 Medien Post, Telegraphen- und Telefondienste ebenso wie Radio- und Fernsehsender sind staatlich. Fast alle Tageszeitungen des Landes und die meisten Wochenzeitungen erscheinen in Teheran. Zu den am weitesten verbreiteten Tageszeitungen gehören Kayhan und Ettelaat. 5 VERWALTUNG UND POLITIK Von 1906 bis 1979 war der Iran eine konstitutionelle Monarchie. Diese Staatsform endete mit der Islamischen Revolution, der Vertreibung des Schahs und der Rückkehr Khomeinis aus dem Exil. 1979 wurde nach einem Referendum eine neue, 1989 letztmals geänderte Verfassung verabschiedet und das Land in eine Islamische Republik umgewandelt. Damit bestimmen die Prinzipien des Islam die sozialen, politischen und ökonomischen Grundlagen des Landes. Die höchste Autorität des Staates ist der Wilayat-e Fakih, der Führer der Islamischen Revolution. Der Iran ist Mitglied der Vereinten Nationen und der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC). 5.1 Exekutive Die Exekutive liegt beim Staatspräsidenten, der alle vier Jahre vom Volk gewählt wird; einmalige Wiederwahl ist möglich. Seine Exekutivgewalt wird jedoch durch den Führer der Islamischen Revolution stark eingeschränkt. Der Präsident ernennt den Ministerpräsidenten und schlägt dem Parlament Kandidaten für die Ministerämter vor. 5.2 Legislative Die Legislative liegt beim Einkammerparlament (Madjlis), der Islamischen Konsultativen Versammlung, deren 270 Mitglieder alle vier Jahre vom Volk gewählt werden. Das Parlament kann den Präsidenten durch ein Misstrauensvotum abwählen. Den von der Madjlis vorgeschlagenen Gesetzen muss von einem Verfassungsrat zugestimmt werden. Alle Bürger ab 16 Jahren sind wahlberechtigt. 5.3 Judikative Die Rechtsprechung im Iran basiert auf islamischem Recht. Die höchste Instanz der Gerichtsbarkeit ist der Oberste Gerichtshof, dessen Präsident vom Ayatollah bestimmt wird. Daneben gibt es islamische Revolutionsgerichtshöfe, die 1979 eingerichtet wurden. 5.4 Kommunalverwaltung Der Iran besteht aus 28 Provinzen (Ustans), die in 195 Gouvernorate und 500 Distrikte eingeteilt sind. Die Distrikte sind in Dörfer und Gemeinden unterteilt. Die Regierungsbeamten für die Provinzen und Distrikte werden von der Zentralregierung bestimmt, die Gemeinden wählen ihre Vorsteher selbst. 5.5 Politik Nach der Revolution von 1979 dominierten die Islamische Religionspartei (IRP) und ihre Verbündeten das Parlament. 1987 wurde die IRP jedoch aufgelöst, politische Parteien wurden verboten. Lediglich einige rivalisierende islamische Fraktionen waren offiziell anerkannt. Dies waren u. a. die Islamische Vereinigung kämpferischer Geistlicher und die gemäßigten Linksislamisten. Seit einigen Jahren wird das politische Leben weniger von Parteien als von politischen Gruppierungen wie Reformanhängern, Radikalen und Unabhängigen geprägt. 5.6 Verteidigung Alle männlichen Bürger des Iran müssen einen zweijährigen Militärdienst leisten. Die Armee des Landes umfasst etwa 420 000 Soldaten. 6 WIRTSCHAFT Obwohl ein Großteil der Landesfläche agrarwirtschaftlich genutzt wird - immerhin 36 Prozent der Gesamtlandesfläche -, sind die Hauptstützen der iranischen Wirtschaft Erdöl und Erdgas. Die großen Einnahmen aus der Erdölförderung führten in den späten sechziger und siebziger Jahren zu einem rapiden Wirtschaftswachstum. Die Wachstumsrate ging jedoch nach dem Regierungswechsel 1979 stark zurück, da sich ausländische Investoren zurückzogen. Der Iran ist nach Saudi-Arabien der zweitgrößte Erdölexporteur der Welt. Das Bruttoinlandsprodukt beträgt 217 898 Millionen US-Dollar (2006). 25 Prozent der Erwerbstätigen sind in der Landwirtschaft beschäftigt, 30 Prozent arbeiten in der Industrie. Die Arbeitslosenrate beträgt mehr als 25 Prozent. 6.1 Landwirtschaft Bei einer Bodenreform, die in den fünfziger Jahren begonnen wurde, wurden etwa 800 000 Hektar Land unter den Bauern neu verteilt. Der größte Teil der landwirtschaftlich nutzbaren Fläche liegt im Norden, Süden und Westen. Wichtigste Anbauprodukte sind Weizen, Kartoffeln, Gerste, Weintrauben und Reis. Andere wichtige Erzeugnisse sind Zuckerrüben, Zuckerrohr, Mais, Hülsenfrüchte, Zitrusfrüchte, Tabak, Tee, Speiseöl und Pistazien. An Nutztieren gibt es vor allem Schafe, Ziegen, Rinder, Esel und Hühner. 6.2 Forstwirtschaft und Fischerei Die Forstwirtschaft hat sich während der vergangenen Jahre gut entwickelt. Der Fischfang spielt für die iranische Wirtschaft ebenfalls eine wichtige Rolle. Am Persischen Golf und am Kaspischen Meer werden Forellen, Karpfen, Störe, Lachse, Weißfische und Heringe gefangen. 6.3 Bergbau Die wichtigsten Bodenschätze des Landes sind Erdöl und Erdgas. Die Ölfelder in der südwestlichen Region Khusistan am Persischen Golf zählen zu den größten der Welt. Ähnliches gilt für die Erdgasvorkommen. Nach UN-Schätzungen verfügt der Iran über 16 Prozent der Weltreserven (etwa 100 Milliarden Barrel). 2003 wurden weitere Erdölreserven in Höhe von etwa 38 Milliarden Barrel in der Provinz B? shehr am Persischen Golf geortet. Die Ölindustrie wurde 1951 verstaatlicht, und seit Mitte der achtziger Jahre wird die Ölförderung durch ein Erdölministerium kontrolliert. Die Fördermenge beträgt etwa 2,5 Millionen Barrel pro Tag. Neben Erdöl und Erdgas gibt es im Iran auch große Vorkommen an Eisen- und Kupfererz sowie Steinkohle. Weitere Lagerstätten verschiedener Erze sind bislang noch kaum erschlossen. 6.4 Industrie und Handwerk Die Industrialisierung wurde in den siebziger Jahren weit vorangetrieben. Die wichtigsten Bereiche sind Petrochemie, Textilindustrie (insbesondere Baumwolle und Wolle aus der Region Isfahan, Wolle aus Tabr?z und Seide aus der Region Masenderan sowie Teppiche), Nahrungsmittel-, Elektro-, Stahl- und Kraftfahrzeugindustrie. Eine der größten Erdölraffinerien der Welt bei ?b?d ?n wurde im 1. Golfkrieg beschädigt. 6.5 Währung und Banken Die iranische Währung ist der Rial (= 100 Dinar). Die Staatsbank trägt den Namen Markazi, sie wurde 1960 gegründet. Sieben größere Handelsbanken wurden 1979 verstaatlicht und neu organisiert. 6.6 Außenhandel Mit der Ausfuhr von Erdöl und Erdölprodukten erzielt der Iran etwa 90 Prozent seiner Exportgewinne. Zu den wichtigsten Außenhandelspartnern zählen Japan, Südafrika, die Türkei sowie Länder der EU (Deutschland, Frankreich, Italien, Großbritannien, Spanien und die Niederlande). Die wichtigsten Importgüter sind Maschinen und Fahrzeuge, Nahrungsmittel, chemische Erzeugnisse, Eisen und Stahl, Textilien und Konsumgüter. Hauptimportländer sind neben Ländern der EU (Deutschland, Italien, Frankreich und Großbritannien) Südkorea, die Vereinigten Arabischen Emirate, Japan und Argentinien sowie Australien. Die Erlöse aus dem Export (22 Milliarden US-Dollar) überstiegen 1997 die Kosten für die Einfuhr von Waren (15 Milliarden US-Dollar). 6.7 Verkehrswesen Das Straßennetz ist insgesamt 179 388 Kilometer lang (2003), 48 Prozent davon sind befestigt. Die Länge des Schienennetzes beträgt 7 131 Kilometer (2005). Die wichtigsten iranischen Häfen am Kaspischen Meer sind Bandar e Anzali und Bandar e Torkaman, Seehäfen am Persischen Golf sind Khorramschahr, Bandar e Khomeini und Bandar Abbas ebenso wie die Ölverladestationen auf der Insel Kharg. Es gibt eine staatliche Fluggesellschaft (Iran Air). Diese wurde 1962 gegründet und fliegt sowohl inländische als auch ausländische Flughäfen an. Die wichtigsten Flughäfen sind Teheran, Bandar Abbas und ? b?d?n. 6.8 Energie 92,97 Prozent des Strombedarfs erzeugen Heizkraftwerke (2003). Der Restbedarf wird durch Energie aus Wasserkraft gedeckt (7,03 Prozent). 7 GESCHICHTE Zur Geschichte des Iran vor der Eroberung durch die Araber siehe Persien. Der Niedergang des Sassanidenreiches und dessen Eroberung durch die muslimischen Araber 641 bedeuteten einen großen Einschnitt in der Geschichte des Landes. Persien wurde Teil des islamischen Kalifenreiches, das zunächst von Medina und später von Damaskus und Bagdad aus regiert wurde. Die traditionelle Religion Zarathustras ( siehe Zoroastrismus) wurde allmählich vom Islam abgelöst, der seither im Iran die vorherrschende Religion ist. Der kulturelle Einfluss verlief jedoch nicht nur in einer Richtung. Die alten persischen Traditionen wirkten auch auf die islamische Kultur der arabischen Eroberer ein. 7.1 Türken und Mongolen Mitte des 11. Jahrhunderts eroberten die Seldschuken unter Togril Beg das Gebiet und erweiterten ihren Einflussbereich bis nach Syrien und Palästina. Es folgten die Mongolen unter Dschingis Khan und Timur-i Läng, nach dessen Tod das Reich aufgeteilt wurde. Nach der Verdrängung der Turkmenen etablierte sich die Safawiden-Dynastie (1502-1736), es entstand ein einheitlicher Staat, der schiitische Islam wurde Staatsreligion ( siehe Schiiten). Die Herrschaft Ismails I. war geprägt durch den beginnenden Konflikt mit den Osmanen, der mehr als ein Jahrhundert dauern sollte. Der Krieg führte zur Einnahme von Bagdad 1623 durch Schah Abbas I., dem größten Herrscher des Safawidenreiches. Die Folgezeit war von relativer politischer Stabilität geprägt, bis die Herrschaft der Safawiden 1722 durch eine afghanische Armee unter Mir Mahmud beendet wurde. 7.2 Europäische Intervention Zwei Jahre später zogen Russland und die Osmanen ihren Nutzen aus den instabilen Verhältnissen in Persien. Die beiden Reiche schlossen eine Vereinbarung über die Teilung des Landes. In den Provinzen, die nicht von einer dieser beiden Mächte in Besitz genommen worden waren, wurde eine persische Nationalarmee gebildet, die die Afghanen 1729 aus dem Land vertrieb. Der Heerführer bestieg 1736 den Thron und nannte sich Nadir Schah. Er fiel mit seinen Streitkräften in Afghanistan und Indien ein und besetzte 1739 Delhi. Nadir gelang es, Persien von allen ausländischen Mächten zu befreien, indem er die Türken wieder aus dem Land verdrängte. Auf seinen Tod 1747 folgte eine Periode relativen Friedens und während der Herrschaft der Zand sogar eine Blütezeit, die 1794 endete, als Agha Muhammad Khan sich selbst zum Schah ernannte und die Dynastie der Kadscharen gründete (1794-1925). Im 19. und frühen 20. Jahrhundert rangen Großbritannien und Russland zur Erweiterung ihres Einflussbereichs im Mittleren Osten um die Vorherrschaft in Persien. Die Briten führten 1856 und 1857 erfolgreich Krieg gegen die Perser und zwangen sie, Afghanistan zu verlassen und dessen Unabhängigkeit anzuerkennen. Um 1880 gewann Russland allmählich im nördlichen Iran an Einfluss, und die Briten erlangten die Kontrolle über die Region am Persischen Golf. 7.3 Errichtung einer konstitutionellen Monarchie Die Zunahme ausländischer Einflussnahme im Iran, Korruption und die Schwäche der Herrscher im Land führten im 20. Jahrhundert zur Entwicklung einer nationalistischen Bewegung, die die Errichtung einer konstitutionellen Monarchie forderte. 1906 wurde der regierende Schah Mazaffar ad-Din durch ein Volksbegehren gezwungen, eine Nationalversammlung einzuberufen und eine Verfassung zu erlassen. Sein Sohn und Nachfolger, Muhammad Ali, versuchte, die Verfassungsbewegung mit Gewalt zu zerschlagen, wurde aber besiegt und musste abdanken. Sein zwölf Jahre alter Sohn wurde als Ahmad Schah auf den Thron gesetzt, und ein Vertreter übernahm die Regierungsgeschäfte. 7.4 Aufstieg der Pahlewi-Dynastie Während des 1. Weltkrieges (1914-1918) blieb der Iran neutral. Sein Territorium wurde aber von russischen, britischen und türkischen Truppen besetzt, die sich Gefechte um die Ölfelder lieferten. 1919 besetzte Großbritannien fast das gesamte Land und drängte die iranische Regierung zur Unterzeichnung einer Vereinbarung, in der den Briten die Kontrolle über die iranischen Angelegenheiten eingeräumt wurde. Diese Vereinbarung wurde jedoch nicht ratifiziert. Zwei Jahre danach begannen die Briten mit dem Abzug ihrer Truppen aus dem Iran. Die bolschewistische Regierung Russlands verzichtete auf alle Ansprüche ihres Landes aus der Zarenzeit und zog ebenfalls ihre Truppen aus dem Iran ab. Nach einem Staatsstreich im Februar 1921 errichtete Schah Resa Pahlewi, Führer einer iranischen Kosakendivision, eine neue unabhängige Regierung, in der er das Amt des Kriegsministers übernahm. 1923 wurde er Premierminister, und zwei Jahre später wählte ihn das Parlament zum Schah. Damit löste er Ahmad Schah, den letzten Herrscher der Kadscharen-Dynastie, ab. Während seiner Herrschaft wurden die Gesetzgebung und das Finanzwesen modernisiert, das Transport- und Verkehrswesen weiterentwickelt. So trieb Schah Resa Pahlewi u. a. den Bau der transiranischen Eisenbahn voran. Er hob den Verschleierungszwang für Frauen auf und führte Kleidung in europäischem Stil für Männer ein. Des Weiteren schaffte er die traditionellen Feudaltitel ab und initiierte ein weit reichendes Programm zur Modernisierung der Wirtschaft. 1937 schloss der Iran Nichtangriffspakte mit dem Irak, der Türkei und Afghanistan. 7.5 2. Weltkrieg (1939-1945) Zu Beginn des 2. Weltkrieges versuchten Deutschland, die Türkei, Großbritannien und die UdSSR erfolglos, eine Allianz mit dem Iran zu schließen. 1941 besetzten jedoch Großbritannien und die UdSSR Gebiete des Landes, um eine mögliche Besetzung der Ölfelder durch deutsche Truppen zu verhindern. Die Alliierten übernahmen die Kontrolle über alle iranischen Kommunikationseinrichtungen, und Schah Resa Pahlewi, der die Einflussnahme Deutschlands gefördert hatte, musste abdanken. Nachfolger wurde sein Sohn Mohammed Resa Pahlewi, der sich mit den Alliierten verbündete. Im Januar 1942 unterzeichneten der Iran, Großbritannien und die UdSSR einen Vertrag, der die iranische Territorialintegrität garantierte. Die Alliierten sagten der iranischen Regierung auch Hilfe in wirtschaftlicher, politischer und militärischer Hinsicht zu. Bis 1943 hatten die UdSSR und Großbritannien, mit Unterstützung durch die Streitkräfte der Vereinigten Staaten, enorme Verbesserungen in der Infrastruktur des Iran erzielt und dadurch ermöglicht, das Land für den militärischen Nachschub in die Kriegsgebiete der Sowjetunion zu nutzen. Im November 1943 fand die Konferenz von Teheran statt, an der der amerikanische Präsident Franklin D. Roosevelt, der englische Premierminister Winston Churchill und der sowjetische Staatschef Jossif Stalin teilnahmen. Ein Ergebnis dieser Konferenz war die Zusicherung der Souveränität und der territorialen Integrität des Iran von Seiten der Alliierten. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges forderte der Iran die Besatzungsmächte auf, ihre Truppen zurückzuziehen. Nach langen Verhandlungen stimmten Großbritannien, die Vereinigten Staaten und die UdSSR im März 1946 dem Rückzug zu. 7.6 Verstaatlichung der Erdölindustrie Der Iran wurde am 26. Juni 1945 Mitglied der Vereinten Nationen (UN). Ende 1946 zielte die UdSSR auf die Gründung einer sowjetisch-iranischen Ölgesellschaft. Der Iran setzte auf die Hilfe der USA, verkündete im Oktober 1947 die Ablehnung der sowjetischen Pläne und erstellte einen eigenen Fünfjahresplan zur Ausbeutung der Ölfelder. Ernste ökonomische Schwierigkeiten in der ersten Hälfte des Jahres 1950 führten zu einer innenpolitischen Krise. Im Juni wurde General Ali Rasmara zum Ministerpräsidenten ernannt. Es gelang ihm, die wirtschaftliche Situation zu verbessern. Er widersetzte sich jedoch heftig einer Verstaatlichung der Erdölindustrie und wurde daraufhin am 7. März 1951 von einem nationalistischen Extremisten ermordet. Bereits eine Woche nach der Ermordung Rasmaras verabschiedete das Parlament ein Gesetz zur Verstaatlichung der Erdölindustrie. Der neue Premierminister Hasain Ala unternahm jedoch keine Schritte, das Eigentum der britischen Erdölgesellschaft anzutasten. Seine Regierung wurde am 27. April gestürzt. Ihm folgte Mohammed Mossadegh, Führer einer Koalition nationalistischer Gruppen (Nationale Front) im Amt nach. Er unterstützte die Verstaatlichung der Ölindustrie, und am 29. April wurde ein Gesetz zur Auflösung der ,,Anglo Iranian Oil Company" vom Parlament gebilligt. Versuche, die aufkommende Krise in den britisch-iranischen Beziehungen durch direkte Verhandlungen beizulegen, schlugen fehl. Die Bemühungen der USA um Vermittlung in diesem Streit blieben ebenfalls ohne Ergebnis. Der Iran brach die diplomatischen Beziehungen zu Großbritannien am 22. Oktober 1951 ab. Mossadeghs Politik wandte sich zunehmend auch gegen den Schah. Es kam zum offenen Konflikt, und die Anhänger Mossadeghs revoltierten gegen die Truppen des Schah, der schließlich aus dem Land floh. Nach blutigen Aufständen gewannen die Royalisten mit Unterstützung der Armee und der Polizei die Kontrolle über Teheran. Im August 1953 wurden Mossadegh und seine Anhänger verhaftet. Der Schah kehrte aus dem Exil zurück und beauftragte den General Fasullah Zahedi mit der Bildung einer neuen Regierung. Schließlich einigte man sich auf eine Verstaatlichung der Erdölindustrie. De facto oblag die Verwaltung der iranischen Ölfelder einem internationalen Konsortium, ein Großteil der Gewinne landete aber in der iranischen Staatskasse. 7.7 Wachsende Macht des Schah Im März 1959 unterzeichnete der Iran ein Verteidigungsabkommen mit den USA und intensivierte seine politischen Beziehungen zu westeuropäischen Staaten. Am 23. Juli 1960 erkannte der Iran den Staat Israel an. Dieser Schritt führte zu Konflikten mit Ägypten und anderen Staaten der Arabischen Liga. Zu Beginn der sechziger Jahre initiierte Mohammed Resa Pahlewi eine Reihe von Reformen, die als ,,Weiße Revolution" bezeichnet wurden. Das Programm umfasste Bodenreformen, Industrialisierung, Gründung landwirtschaftlicher Genossenschaften, Ausbau des Bildungs- und Gesundheitswesens sowie Gewährung politischer Rechte an Frauen. Generell erfolgte eine Hinwendung zum Westen und zur Übernahme westlicher Lebensformen. Das Land konnte ein beträchtliches Wirtschaftswachstum verzeichnen, der Lebensstandard der Bevölkerung stieg. 7.8 Krönung des Schah und veränderte Politik Der Schah wurde formell am 26. Oktober 1967 gekrönt. Obwohl er das Land bereits seit 26 Jahren regierte, war die Zeremonie immer wieder verschoben worden, bis er einen männlichen Erben hatte und soziale Stabilität und ökonomische Entwicklung im Iran sichergestellt waren. In dieser Phase war die Macht des Schah absolut geworden. Um eine einseitige Bindung an die westlichen Mächte zu vermeiden, pflegte er Ende der sechziger Jahre auch Beziehungen zur UdSSR und anderen Ländern des Ostblocks. Zu Beginn der siebziger Jahre suchte der Iran stärkere Anlehnung an den arabischen Block, mit Ausnahme des Irak, mit dem es territoriale Konflikte am Schatt el Arab und um den Besitz mehrerer Inseln im Persischen Golf gab. 1971 besetzte der Iran diese Inseln, und der Irak brach die diplomatischen Beziehungen ab. Beide Länder legten ihre Differenzen vorübergehend bei und unterzeichneten im März 1975 einen Friedensvertrag. Zur selben Zeit kam es im Iran zu größeren innenpolitischen Veränderungen. Am 2. März 1975 kündigte der Schah das Ende des Mehrparteiensystems an und führte das Einparteiensystem ein, einzige zugelassene Partei war die Iranische Nationale Erneuerungspartei. Trotz des wirtschaftlichen Aufschwungs wuchs in den siebziger Jahren der Widerstand gegen das Schah-Regime, das wiederum zunehmend mit Repression reagierte. Ende der siebziger Jahre fanden sowohl im Inland als auch im Ausland zahlreiche regimekritische Demonstrationen statt. 1978 brachen in verschiedenen iranischen Städten unter Anführung konservativer schiitischer Muslime Aufstände aus. Die Muslime forderten die Umwandlung des Staates in eine islamische Republik. Die Oppositionsbewegung wurde durch den in Frankreich im Exil lebenden Ayatollah Ruhollah Khomeini angeführt, einem muslimischen Geistlichen und Gegner des Pahlewi-Regimes. Khomeini war 1963 ins Exil gegangen. Ende 1978 herrschten bürgerkriegsähnliche Zustände, 1979 zwangen die Gefolgsleute des Ayatollah den Schah, ins Ausland zu fliehen und seine 37-jährige Herrschaft zu beenden. Kurz darauf kehrte Khomeini aus seinem Pariser Exil zurück. 7.9 Islamische Republik Nach dem Sturz des Schah proklamierte Khomeini am 1. April 1979 die Islamische Republik Iran. Das neue Regime beendete die engen Beziehungen zu den USA und ließ Todesurteile gegen Anhänger des Schah-Regimes vollstrecken. Im November 1979, nachdem dem Schah für eine medizinische Behandlung in die USA die Einreise gestattet worden war, stürmten iranische Extremisten die US-Botschaft in Teheran und nahmen einige Dutzend US-Bürger als Geiseln. Ziel der Geiselnahme war die Auslieferung des Schah sowie die Rückgabe von Geldern in Milliardenhöhe, die ins Ausland transferiert worden waren. Die erste Forderung wurde bald darauf gegenstandslos, da der Schah 1980 in seinem ägyptischen Exil gestorben war. Schließlich wurden die Geiseln 1981 freigelassen. Im Dezember 1979 wurde eine neue Verfassung verabschiedet, die klar die Handschrift der extremen religiösen Kräfte trug. Bei den Präsidentschaftswahlen vom Januar 1980 wurde Abo l-Hasan Bani Sadr, ein im Westen erzogener liberaler Ökonom und Mitarbeiter Khomeinis, vom Volk zum Staatsoberhaupt gewählt. Das Parlament wählte mit Mohammed Ali Rajai einen Fundamentalisten zum neuen Ministerpräsidenten. Durch Konflikte in der Führungsspitze wurde das Regime stark geschwächt. Unterdessen war es zu bewaffneten Aufständen und Autonomiebestrebungen der Kurden im Westen, der Aserbaidschaner im Norden und der Araber in Khusistan gekommen. Im September 1980 forderte der Irak die Revision der Vereinbarung vom März 1975 und Autonomie für die arabische Minderheit. Als diese Forderungen zurückgewiesen wurden, brach der Irak einseitig das Abkommen von 1975 und marschierte im Iran ein, wodurch der Erste Golfkrieg ausgelöst wurde. Bis zum Dezember war ein großer Teil des an Erdöl reichen Khusistan besetzt. Im Juni 1981 wurde Staatspräsident Bani Sadr nach langen Auseinandersetzungen mit dem fundamentalistisch dominierten Parlament und Ministerpräsident Rajai aus dem Amt entlassen und ging ins Exil, während Rajai das Präsidentenamt übernahm. Eine Woche nach der Entlassung Bani Sadrs kamen bei einem Bombenanschlag 74 politische und religiöse Führer ums Leben. Präsident Rajai und sein Nachfolger als Ministerpräsident fielen im August einem weiteren Anschlag zum Opfer. Nach den allgemeinen Wahlen im Oktober wurde Hodjatoleslam Ali Khamenei zum Staatsoberhaupt und damit zum dritten Präsidenten des Iran innerhalb eines Jahres gewählt. Ende 1981 ging der Iran im Krieg mit dem Irak in die Offensive. Bis Mai 1982 konnten die irakischen Streitkräfte aus den meisten Gebieten zurückgedrängt werden, die sie seit Ende 1980 besetzt gehalten hatten. Im Verlauf der Auseinandersetzungen griffen beide Seiten Schiffe im Persischen Golf an und zogen so indirekt andere Staaten am Golf und später auch die USA in den Konflikt hinein. Der Krieg, bei dem rund eine Million Menschen ums Leben gekommen war, endete erst 1988. Als Khomeini im Juni 1989 starb, wurde Präsident Khamenei der oberste Führer des Iran. Im Juli wurde Hodjatoleslam Ali Akbar Rafsandjani, ehemaliger Sprecher des Parlaments, zum Präsidenten gewählt. Im Juni 1990 erschütterte ein schweres Erdbeben den Nordwesten des Iran und forderte 35 000 Menschenleben. Der Iran verurteilte sowohl die irakische Invasion in Kuwait im August 1990 als auch den darauf folgenden Truppenzusammenzug der US-Armee in Saudi-Arabien, erhielt aber die diplomatischen Beziehungen zum Irak aufrecht, der seine territorialen Ansprüche gegen den Iran fallengelassen hatte. Im Zweiten Golfkrieg blieb der Iran offiziell neutral, erteilte aber mehr als 100 irakischen Kriegsflugzeugen Landeerlaubnis und beschlagnahmte diese später. Bei den Parlamentswahlen von 1992 gewannen die Anhänger Rafsandjanis die Mehrheit im Parlament. Die iranische Wirtschaft erholte sich unter seiner Herrschaft kaum. Die Auslandsschulden wuchsen, und die Inflation stieg drastisch an. Im Januar 1993 bestätigte Rafsandjani das 1989 ausgesprochene Todesurteil gegen den indischen Autor der Satanischen Verse (1989), Salman Rushdie. Zur gleichen Zeit wurde der Iran beschuldigt, für internationale Attentate und die Unterstützung von islamischen Terrororganisationen verantwortlich zu sein. Im Juni 1993 wurde Rafsandjani im Amt bestätigt. Er versuchte eine vorsichtige innenpolitische Liberalisierung und eine Annäherung an den Westen. Im April 1995 verhängten die Vereinigten Staaten von Amerika unter dem Vorwurf der Unterstützung des internationalen Terrorismus gegen den Iran ein Handelsembargo. Internationale Organisationen warfen dem Iran wiederholt schwere Verstöße gegen die Menschenrechte vor. Bei den Parlamentswahlen vom März 1996 setzten sich die Anhänger Rafsandjanis durch. Nach zwei Amtszeiten als Staatspräsident durfte Rafsandjani bei der Präsidentschaftswahl vom 23. Mai 1997 nicht erneut kandidieren. Bei der Wahl um seine Nachfolge als Staatsoberhaupt feierte der als liberal und gemäßigt geltende Mohammed Khatami einen sensationellen Erfolg. Mit überwältigender Mehrheit setzte er sich gegen Ali Akbar Nateq Nuri, den Favoriten der schiitischen Fundamentalisten, und gegen Ayatollah Khamenei, den mächtigen geistlichen Führer des Gottesstaates, durch. Khatami berief in das 22 Minister umfassende Kabinett auch mehrere gemäßigte Politiker. Die Endphase des Wahlkampfs wurde am 10. Mai von einem verheerenden Erdbeben in der nordöstlichen Provinz Khorassan überschattet, bei dem mehrere tausend Menschen starben. Das Beben mit einer Stärke von 7,1 auf der Richterskala, gefolgt von 130 Nachbeben mit einer Stärke zwischen 2,8 und 5,5, machte mehr als 200 Dörfer dem Erdboden gleich; 50 000 Menschen wurden obdachlos. Nach dem Tod von neun iranischen Diplomaten verschärften sich die Spannungen zwischen dem Iran und Afghanistan. Am 12. September 1998 kündigte der Iran ein Großmanöver mit 200 000 Soldaten an. Der Konflikt zwischen den beiden Staaten schwelte schon seit längerem: Der Iran unterstützte das afghanische Oppositionsbündnis, das seinerseits die Taliban-Miliz bekämpfte. Die Taliban wurden für den Tod der Diplomaten verantwortlich gemacht. Am 24. September 1998 distanzierte sich die iranische Regierung vom Todesurteil gegen Salman Rushdie. Bei den Parlamentswahlen vom 19. Februar 2000 erzielten die Reformkräfte um Staatspräsident Mohammed Khatami einen überwältigenden Sieg und errangen rund zwei Drittel der Parlamentssitze. Die von den konservativen Mullahs um den geistlichen Führer Ayatollah Khamenei unterstützten Kandidaten wurden zweitstärkste Kraft. Bei den Präsidentschaftswahlen vom 8. Juni 2001 wurde Mohammed Khatami mit großer Mehrheit für eine zweite Amtszeit als Staatsoberhaupt gewählt. Wenige Wochen später bestätigte das iranische Parlament Khatamis neues Kabinett, dem Reformer und Konservative angehörten. Aber trotz seines großen Wahlerfolges und trotz einer Mehrheit der Reformkräfte im Parlament konnte Khatami auch in der Folgezeit kaum Fortschritte bei der Durchsetzung liberaler Reformen erzielen. Die Terroranschläge vom 11. September 2001 auf Ziele in den USA verurteilte die iranische Führung aufs Schärfste; zugleich übte sie harte Kritik an der Reaktion der USA auf die Anschläge. Zunächst zeigte sich der Iran noch durchaus bereit, in der von den USA geführten Koalition gegen den internationalen Terrorismus mitzuwirken; aber die Beziehungen zu den USA und ihrem Verbündeten Großbritannien verschlechterten sich rapide, nachdem US-Präsident George W. Bush im Januar 2002 den Iran neben dem Irak und Nordkorea der ,,Achse des Bösen" zugerechnet hatte. Zudem warfen die USA dem Iran vor, Kämpfer des Terrornetzwerkes al-Qaida zu beherbergen. Ab Ende 2002 bestimmte die Auseinandersetzung um das Atomprogramm des Iran das Verhältnis zwischen dem Iran und den USA, aber auch zahlreichen anderen Ländern und beschäftigte immer wieder den UN-Sicherheitsrat. Die USA warfen dem Iran vor, waffenfähiges Uran herzustellen, d. h., sie unterstellten, der Iran arbeitete an einem Atomwaffenprogramm; dies aber wies der Iran mit Hinweis auf die regelmäßigen Kontrollen durch die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) strikt zurück. Zunehmend kritisch wurde die Situation, als die USA im Umfeld des Irak-Krieges einen Angriff auch auf den Iran möglich erscheinen ließen. Da jedoch im Nachkriegsirak die erwarteten raschen politischen Erfolge der USA und ihrer Verbündeten ausblieben, das Vorgehen der USA im Irak zudem international auf große Kritik gestoßen war, schwand die Gefahr eines Eingreifens der USA im Iran. Der Konflikt um das iranische Atomprogramm trat in eine neue Phase, nachdem IAEA-Kontrolleure im Juni 2003 in einer lange nicht der IAEA gemeldeten Nuklearanlage in Na?anz (knapp 100 Kilometer nördlich von Isfahan) Spuren von waffenfähigem Uran gefunden hatten. Nun zeigte sich der Iran kooperativer und legte nach einer ultimativen Aufforderung der IAEA im Oktober 2003 sein Nuklearprogramm offen; außerdem setzte das Land sein Programm zur Urananreicherung freiwillig aus. Die Urananreicherung stellt im Prinzip keinen Verstoß gegen den auch vom Iran unterzeichneten Atomwaffensperrvertrag dar, sofern sie ausschließlich friedlichen Zwecken dient. Konkrete Hinweise darauf, dass der Iran an der Entwicklung von Atomwaffen selbst arbeitet, ließen sich nicht finden, und auch die iranische Regierung dementierte immer wieder, an der Entwicklung von Atomwaffen zu arbeiten. Nach weiteren langwierigen Verhandlungen unterzeichnete der Iran im Dezember 2003 ein Zusatzprotokoll zum Atomwaffensperrvertrag, das der IAEA die Kontrolle iranischer Nuklearanlagen ohne vorherige Anmeldung bzw. Genehmigung der iranischen Regierung erlaubt. Ein schweres Erdbeben erschütterte am 26. Dezember 2003 den Südosten des Landes. Bei den Erdstößen der Stärke 6,3 kamen rund 35 000 Menschen ums Leben, weitere Zehntausende wurden verletzt. Am schlimmsten betroffen war die etwa 100 000 Einwohner zählende Stadt Bam (Provinz Kerman), die zu etwa zwei Dritteln zerstört wurde. Weitgehend zerstört wurde auch die historische Zitadelle von Bam, eines der größten und besterhaltenen Lehmziegelensembles der Welt. Bei den Parlamentswahlen am 20. Februar 2004 errangen die Konservativen die absolute Mehrheit der Mandate - folgerichtig, denn eine große Anzahl reformorientierter Kandidaten war von den Wahlen ausgeschlossen worden: Im Januar 2004 hatte der Wächterrat etwa 3 600 der insgesamt über 8 100 Bewerber für ein Parlamentsmandat, darunter 80 Parlamentsabgeordneten, untersagt, bei den Wahlen zu kandidieren; die Ausgeschlossenen waren zum größten Teil reformorientierte Kandidaten. Es kam zu Protestaktionen, zu Boykottaufrufen, zu Rücktrittsdrohungen von Ministern und Provinzgouverneuren und zu Auseinandersetzungen zwischen Präsident Khatami auf der einen und dem geistlichen Oberhaupt Khamenei und dem Wächterrat auf der anderen Seite. Mehr als 100 Parlamentsabgeordnete erklärten ihren Rücktritt, und fast 1 000 Kandidaten zogen ihre Bewerbung zurück. Angesichts der Proteste machte der Wächterrat etwa 1 000 Streichungen rückgängig - nicht unbedingt zum Vorteil der Reformer. Die Boykottaufrufe der Reformer zeitigten bei den Wahlen Wirkung: Die Wahlbeteiligung lag bei etwa 50 Prozent und damit so niedrig wie noch nie seit 1979. Nach den Wahlen kündigte der Wächterrat eine Abkehr vom Reformkurs an; das Parlament werde sich künftig auf die Stärkung des Islam konzentrieren. Auch in der Folgezeit bestimmte die Auseinandersetzung um das iranische Atomprogramm die außenpolitischen Beziehungen des Landes. Die iranische Regierung wechselte zwischen Bereitschaft zur Kooperation und Verweigerung jeglicher Zusammenarbeit mit der IAEA, den USA sowie der Europäischen Union (EU), die die Verhandlungen nun zunehmend mitbestimmte; und je nach dem Stand der Verhandlungen drohte sie mit der Wiederaufnahme der Urananreicherung oder erklärte den Verzicht auf die Anreicherung. Dabei betonte sie immer wieder, Uran nur zu friedlichen Zwecken anreichern zu wollen, d. h. zur Verwendung in Kraftwerken, und nicht an einem Atomwaffenprogramm zu arbeiten, und sie verwies auf das Recht eines jeden Landes auf die friedliche Nutzung der Atomenergie. Eine endgültige Lösung im Atomkonflikt wurde vorerst nicht gefunden; lediglich vereinbarten im November 2004 der Iran und die EU Verhandlungen über eine langfristige Lösung, während derer der Iran die Anreicherung aussetzten sollte. Zu den Präsidentschaftswahlen im Juni 2005, bei denen der amtierende Präsident Khatami laut Verfassung nicht mehr antreten durfte, ließ der Wächterrat von mehr als 1 000 Bewerbern nur sieben Kandidaten zu, von denen lediglich zwei dem Lager der Reformer um Khatami zuzurechnen waren. Als aussichtsreichster Bewerber galt der vorsichtig reformorientierte ehemalige Präsident Rafsandjani, der den ersten Durchgang der Wahlen am 17. Juni 2005 mit 21 Prozent der Stimmen gewann. In der Stichwahl am 24. Juni dagegen setzte sich überraschend der als stark antiwestlich und ultrakonservativ geltende Mahmud Ahmadi-Nedjad mit fast 62 Prozent durch. Nach seiner Wahl ließ Ahmadi-Nedjad verlauten, er lege keinen Wert auf gute Beziehungen zu den USA; zudem kündigte er eine Fortsetzung des Atomprogramms an. Sein innenpolitisches Programm umfasste vor allem eine Umverteilung des Reichtums, der nun den armen Schichten der Bevölkerung zugutekommen sollte und nicht mehr, wie es seiner Ansicht nach bisher der Fall war, nur einigen wenigen reichen Familien. Insbesondere dieses Versprechen war vermutlich ausschlaggebend für seinen Wahlsieg. Zahlreiche Staaten, darunter die USA und Deutschland, zeigten sich besorgt über den Fortgang der Atomverhandlungen und die künftigen Beziehungen zum Iran. Noch unter Khatami hatten Iran und Irak zum ersten Mal seit Ausbruch des 1. Golfkrieges 1980 bilaterale Gespräche aufgenommen, in denen sich beide Seiten ihres Willens zur Zusammenarbeit versicherten und der Iran dem Irak Aufbauhilfen zusagte; in den folgenden Jahren kam es immer wieder zu iranisch-irakischen Treffen, auch auf höchster Ebene. Ebenfalls noch unter Khatami hatte der Iran die Wiederaufnahme der Urananreicherung angekündigt, und nach Ahmadi-Nedjads Amtsantritt wurde in der Tat die Konversionsanlage in Isfahan wieder in Betrieb genommen, zwar unter der Aufsicht der IAEA und nicht im Widerspruch zum Atomwaffensperrvertrag, aber gegen die Vereinbarung mit der EU vom November 2004. In der Folgezeit versuchte vor allem die EU, repräsentiert von Deutschland, Frankreich und Großbritannien, in zahlreichen Verhandlungen eine Lösung im Streit um die Urananreicherung herbeizuführen und den Iran zum Einstellen der Anreicherung zu bewegen, bis eine endgültige Lösung gefunden sei; auch Russland schaltete sich vermittelnd ein. Nachdem jedoch alle Verhandlungen erfolglos geblieben waren, übertrug die IAEA im März 2006 die Angelegenheit dem UN-Sicherheitsrat. In ihrem Bericht an die UNO konstatierte die IAEA, dass ihre mehrjährige Prüfung des iranischen Atomprogramms keine Gewissheit erbracht habe, ob das iranische Atomprogramm friedlicher Natur sei. Der Sicherheitsrat verabschiedete Ende März 2006 eine relativ milde unverbindliche Erklärung, in der dem Iran eine Frist von 30 Tagen gesetzt wurde, um sein Urananreicherungsprogramm zu beenden. Der Iran setzte die Urananreicherung jedoch fort, obwohl eine verbindliche UN-Resolution drohte, bestand vielmehr auf seinem Recht auf Atomtechnologie und gab zu erkennen, dass ihn Resolutionen der Vereinten Nationen wenig kümmerten. Als auch in den folgenden Monaten Verhandlungen, Kompromissvorschläge, Angebote etc. den Iran nicht von seinem Atomprogramm hatten abbringen können, verabschiedete der UN-Sicherheitsrat am 31. Juli 2006 die verbindliche Resolution 1696, in der der Iran ultimativ aufgefordert wurde, bis Ende August die Urananreicherung einzustellen; andernfalls drohten politische und wirtschaftliche Sanktionen. Der Iran verurteilte die Resolution, verwies weiterhin darauf, dass sein Atomprogramm, anders als es ihm der Westen unterstellte, ausschließlich friedlichen Zwecken diene, ließ das UN-Ultimatum verstreichen und setzte die Urananreicherung fort. Daraufhin verhängte der UN-Sicherheitsrat im Dezember 2006 eine Reihe von Sanktionen, die er im März 2007 noch einmal verschärfte, da sich der Iran weiterhin weigerte, die Urananreicherung einzustellen. Während im Dezember 2007 der Sicherheitsrat über eine nochmalige Verschärfung der Sanktionen beriet, nachdem sich der Iran noch immer nicht kooperationsbereit gezeigt hatte, wurde ein Bericht der US-amerikanischen Geheimdienste veröffentlicht, dem zufolge der Iran zwar ein Atomwaffenprogramm verfolgt, dieses aber bereits 2003 eingestellt habe, so dass das Land keine akute Bedrohung darstellte. Kurz zuvor hatte auch die IAEA erklärt, dass es keine Beweise dafür gäbe, dass der Iran aktiv an einem Atomwaffenprogramm arbeite. Trotz dieser Einschätzungen beharrten vor allem die westlichen Länder, allen voran die USA, darauf, den Iran weiter unter Druck zu setzen, und im März 2008 beschloss der Sicherheitsrat neue Sanktionen gegen den Iran. Wie schon die vorangegangenen richteten sich auch die neuen Sanktionen vornehmlich gegen das iranische Atomprogramm. Die Parlamentswahlen im März 2008 folgten in etwa demselben Muster wie die Wahlen von 2004: Zahlreiche reformorientierte Kandidaten waren vom Wächterrat ausgeschlossen worden, und die konservativen Kräfte gewannen erneut sehr klar die absolute Mehrheit der Mandate. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
iran

« persische Sprache) und wird mit den Zeichen des arabischen Alphabets geschrieben ( siehe arabische Sprache).

Es gibt viele Lehnwörter aus dem Arabischen.

Zu den verbreitetsten Minderheitensprachen gehören Turkmenisch, Aserbaidschanisch, Kurdisch, Luri und Arabisch. 3.3 Religion Offizielle Religion ist der schiitische Zweig des Islam, dem mehr als 91 Prozent der Bevölkerung angehören.

Einige der wichtigsten heiligen Stätten der Schiiten liegen imIran.

Dazu gehört die Stadt Qum, ein bekannter Wallfahrtsort südlich von Teheran.

Etwa 8 Prozent der iranischen Bevölkerung sind sunnitische Muslime.

Daneben gibt eskleine christliche und jüdische Gemeinden, Anhänger des Zoroastrismus und des Bahaismus. 3.3. 1 Feiertage Nach dem Mondkalender werden im Iran religiöse Festtage und der Jahreswechsel bestimmt.

Der gregorianische Kalender dient der Regelung gesetzlicher Feiertage.

Zu denwichtigsten Nationalfeiertagen zählen der Tag der Revolution (11.

Februar) und der Tag der Gründung der Islamischen Republik (1.

April).

Das iranische Neujahr wird Now Ruz genannt.

Die Feier findet zur Frühjahrs-Tagundnachtgleiche (-Äquinoktium) statt, d.

h.

um den 21.

März.

Die religiösen Feiertage verschieben sich von Jahr zu Jahr.Dazu gehören Aid-Fetr, am Ende des Fastenmonats Ramezan und Aid-ghorban, der Gedenktag an Abraham und seine Bereitschaft, seinen Sohn auf Allahs Geheiß hin zu opfern.

Weitere Feiertage sind der Geburts- und Todestag des Propheten Mohammed und der Imame, wie das Martyrium des Imar Ali. 3.4 Soziales Es gibt ein staatliches Gesundheitsversorgungssystem, das auch verschiedene Programme zur Bekämpfung von Tuberkulose und Pocken durchgeführt hat.

Die Opiumsucht,einst ein großes Problem, konnte ebenso wie die Malaria erfolgreich bekämpft werden. 4 BILDUNG UND KULTUR Nach der Islamischen Revolution und der Vertreibung des Schahs 1979 wurden das Erziehungssystem und das kulturelle Leben islamischen Prinzipien angepasst, westlicheWerte und Lebensstil zurückgedrängt.

So führte der schiitische Klerus eine Kampagne der islamischen Erneuerung durch.

Die Frauen sollten wieder ihre traditionellen Rolleneinnehmen, Kinos wurden geschlossen, Radiosender mussten ihren Betrieb einstellen.

Die Frauen mussten in der Öffentlichkeit wieder den Tschador tragen, ein langes,schwarzes Tuch, das Körper und Kopf umhüllt. 4.1 Bildung und Schulwesen Für Kinder herrscht eine Schulpflicht von 5 Jahren (2002–2003).

Die Durchsetzung der Schulpflicht wurde jedoch zeitweise vernachlässigt, da es an Lehrern mangelte unddas zivile Leben durch den Krieg mit dem Irak stark beeinträchtigt war.

Die Alphabetisierungsrate bei der Bevölkerung beträgt 81,3 Prozent.

Zu den bedeutendstenHochschulen gehören die Universität von Teheran (1932), die Universität Isfahan (1950) und die Universität Shīr ā z (1945).

Einige Hochschulen wurden im Zug derReislamisierung zu Beginn der achtziger Jahre geschlossen oder umbenannt. 4.2 Kultureinrichtungen Im Iran gibt es verschiedene bemerkenswerte Museen.

Dazu zählen das Bastan-Museum mit Ausstellungen zur Archäologie und das Negarestan-Museum mitKunstausstellungen, beide in Teheran.

Das Kum-Museum und das Parsen-Museum befinden sich in Sh īr ā z.

Die Nationalbibliothek liegt in Teheran, es gibt viele großeUniversitätsbibliotheken. 4.3 Kunst, Musik und Literatur Die iranische Kultur ist stark durch den Islam geprägt.

Dies zeigt sich auch in Kunst, Musik und Literatur.

Vor allem die Volksmusik hat im Iran eine reichhaltige Tradition.Siehe auch iranische Kunst und Architektur; Siehe auch arabische Literatur; persische Literatur 4.4 Medien Post, Telegraphen- und Telefondienste ebenso wie Radio- und Fernsehsender sind staatlich.

Fast alle Tageszeitungen des Landes und die meisten Wochenzeitungenerscheinen in Teheran.

Zu den am weitesten verbreiteten Tageszeitungen gehören Kayhan und Ettelaat. 5 VERWALTUNG UND POLITIK Von 1906 bis 1979 war der Iran eine konstitutionelle Monarchie.

Diese Staatsform endete mit der Islamischen Revolution, der Vertreibung des Schahs und der RückkehrKhomeinis aus dem Exil.

1979 wurde nach einem Referendum eine neue, 1989 letztmals geänderte Verfassung verabschiedet und das Land in eine Islamische Republikumgewandelt.

Damit bestimmen die Prinzipien des Islam die sozialen, politischen und ökonomischen Grundlagen des Landes.

Die höchste Autorität des Staates ist derWilayat-e Fakih, der Führer der Islamischen Revolution. Der Iran ist Mitglied der Vereinten Nationen und der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC). 5.1 Exekutive Die Exekutive liegt beim Staatspräsidenten, der alle vier Jahre vom Volk gewählt wird; einmalige Wiederwahl ist möglich.

Seine Exekutivgewalt wird jedoch durch denFührer der Islamischen Revolution stark eingeschränkt.

Der Präsident ernennt den Ministerpräsidenten und schlägt dem Parlament Kandidaten für die Ministerämter vor. 5.2 Legislative Die Legislative liegt beim Einkammerparlament (Madjlis) , der Islamischen Konsultativen Versammlung, deren 270 Mitglieder alle vier Jahre vom Volk gewählt werden.

Das Parlament kann den Präsidenten durch ein Misstrauensvotum abwählen.

Den von der Madjlis vorgeschlagenen Gesetzen muss von einem Verfassungsrat zugestimmtwerden.

Alle Bürger ab 16 Jahren sind wahlberechtigt. 5.3 Judikative Die Rechtsprechung im Iran basiert auf islamischem Recht.

Die höchste Instanz der Gerichtsbarkeit ist der Oberste Gerichtshof, dessen Präsident vom Ayatollah bestimmtwird.

Daneben gibt es islamische Revolutionsgerichtshöfe, die 1979 eingerichtet wurden.. »

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