Devoir de Philosophie

Javier Marías (Sprache & Litteratur).

Publié le 12/06/2013

Extrait du document

Javier Marías (Sprache & Litteratur). Javier Marías (*1951), spanischer Schriftsteller. Er gehört zu den bekanntesten Vertretern der zeitgenössischen spanischen Literatur. Marías wurde am 20. September 1951 als Sohn des Philosophen Julián Marías in Madrid geboren. Er studierte Literatur und Philosophie, arbeitete dann von 1974 bis 1978 für ein Verlagshaus in Barcelona, anschließend als Dozent für spanische Literatur in Madrid und hatte 1983 und 1984 Lehraufträge in Oxford und am Wellesley College in Boston. Bereits Anfang der siebziger Jahre veröffentlichte der damals 20-jährige Marías seine ersten beiden Romane Los dominios del lobo (1971) und Travesía del horizonte (1972; Reise über den Horizont); in der Folge fand er Anschluss an den Autorenkreis um Juan Benet, der zu dieser Zeit bereits als einer der bedeutendsten Schriftsteller Spaniens galt. In der Folgezeit trat Marías zunächst mit Übersetzungen hervor. Hoch gelobt wurde seine Übersetzung von Laurence Sternes Tristram Shandy ins Spanische; außerdem übertrug er u. a. Thomas Hardy, William Faulkner, W. H. Auden und Robert Louis Stevenson. Ab Ende der siebziger Jahre erschienen weitere Romane, die sich außerhalb Spaniens allerdings nur zögerlich durchsetzten, so El monarca del tiempo (1978), El siglo (1983), El hombre sentimental (1986; Der Gefühlsmensch), und Todas las almas (1989; Alle Seelen oder die Irren von Oxford). Erst mit seinem darauf folgenden Erzählwerk gelang Marías auch im deutschsprachigen Raum der Durchbruch: Corazón tan blanco (1992; Mein Herz so weiß) ist eine aus der Ich-Perspektive eines Übersetzers erzählte Kriminalgeschichte, die sich über 40 Jahre erstreckt und an zahlreichen Orten spielt. Der Roman wurde einhellig als Meisterwerk der zeitgenössischen Erzählkunst gefeiert. In Spanien erhielt der Autor für dieses Buch bereits 1993 den renommierten Literaturpreis Premio de la Crítica. Das Nachfolgewerk Mañana en la batalla piensa en mí (1994; Morgen in der Schlacht denk an mich) würdigte die Literaturkritik mit einem ebenso bedeutenden Preis, dem Premio Rómulo Gallegos. Ähnlich wie in Mein Herz so weiß übte Marías auch hier Kritik an der Verlogenheit gesellschaftlicher und politischer Verhältnisse, ohne dabei je sein Ziel - die geistreiche Unterhaltung des Lesers - aus den Augen zu verlieren. Es folgten u. a. der Essayband Vida del fantasma (1995; Das Leben der Gespenster) und ein Band mit Schriftstellerporträts unter dem Titel Vidas ecritas (1997; Geschriebenes Leben). Der von essayistischen Einschüben geprägte Roman Negra espalda del tiempo (1998; Schwarzer Rücken der Zeit) verwischt spielerisch und selbstreflexiv die Grenze zwischen Erfindung und Wirklichkeit. In Fiebre y lanza (2002; Fieber und Lanze), Baile y sueño (2004; Tanz und Traum) und Veneno y sombra y adiós (2007), die in der Tradition des Geheimbundromans stehen und sich zu der Romantrilogie Tu rostro mañana (Dein Gesicht morgen) fügen, beschwert Marías nach Meinung der Kritik den Erzählfluss allzu sehr mit Reflexions- und Wissensballast und beraubt die Figuren ihrer Vitalität. Verfasst von: Marion Pausch Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

Liens utiles