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Jordan - geographie.

Publié le 05/06/2013

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Jordan - geographie. Jordan, Fluss in Vorderasien, dessen Quellgebiet im Antilibanon liegt. Der Jordan hat eine Gesamtlänge von etwa 320 Kilometern, sein Einzugsgebiet umfasst rund 18 000 Quadratkilometer. Er ist der tiefstgelegene Fluss der Erde. Der Jordan fließt vom Antilibanon in Richtung Süden und durchquert den See Tiberias. Im weiteren Verlauf stellt er eine bedeutende politische Grenzlinie im Nahen Osten dar. So markiert der Jordangraben die Westgrenze des Haschemitischen Königreiches Jordanien. Westlich des unteren Flussabschnittes befindet sich das Westjordanland. Der Jordan mündet in das Tote Meer, dessen Seefläche mit einer Höhe von 408 Metern unter dem Meeresspiegel die tiefstgelegene Wasseroberfläche der Erde darstellt. Quellflüsse des Jordan sind Dan, Banias, Hasbani. Nur der Dan fließt innerhalb Israels, der Hasbani entspringt im Libanon, der Banias in einem Gebiet, dessen politischer Status zwischen Israel von Syrien nicht eindeutig definiert ist. Bedeutendster Nebenfluss des Jordan ist der im Verhältnis zu den überwiegend trockenen klimatischen Bedingungen überaus wasserreiche Jarmuk, der in Syrien entspringt. Abgesehen von mehreren kleinen Stromschnellen oder in Zeiten anhaltender Niederschläge ist die Fließgeschwindigkeit in dem relativ engen Flussbett des Jordan gering. Zwischen dem See Tiberias und dem Toten Meer wird das Jordantal El Ghor genannt. Dieser Abschnitt hat eine Länge von etwa 105 Kilometern. Der Fluss, sein Tal und die beiden Seen liegen in einem Gebiet, das zum Ostafrikanischen Grabensystem gehört. Dies ist ein lang gestreckter Grabenbruch, der sich von Syrien bis Moçambique im südöstlichen Afrika ausbreitet. Der Jordan überwindet von der Quelle bis zur Mündung in das Tote Meer einen Höhenunterschied von mehr als 1 000 Metern. Aus diesem Grund und infolge seines windungsreichen Verlaufs ist der Fluss nicht schiffbar. In dem durch Trockenheit gekennzeichneten Gebiet stellt der Jordan eine überaus ergiebige Wasserquelle dar, die auch das ganze Jahr über verfügbar ist. Für die gesamte Region ist der Fluss der wichtigste Lieferant von Süßwasser. Seine Bedeutung zeigt sich etwa darin, dass er über die Hälfte von Israels Süßwasserbedarf deckt. Pipelines befördern Wasser aus dem See Tiberias in israelische Städte und für landwirtschaftliche Zwecke in das Landesinnere sowie in die Wüste Negev. Ein wesentlicher Teil des Bewässerungsfeldbaus Israels und Jordaniens basiert auf dem Jordan. Salzwasserquellen, die früher in den See Tiberias flossen und dessen Salzgehalt erhöhten, wurden umgeleitet, um die Wasserqualität des Sees zu bewahren. Für die Erschließung und Inwertsetzung des westlichen Vorderasien ist der Jordan seit jeher von großer Bedeutung gewesen. Außer den extrem trockenen Bedingungen begrenzten politische Konflikte auch im 20. Jahrhundert für mehrere Jahrzehnte die Erschließung des Gebietes. Vor allem nach der 1948 erfolgten Gründung des Staates Israel kam es um die Nutzung des Wassers wiederholt zu Auseinandersetzungen zwischen den Anrainerstaaten. Von großer Bedeutung war das 1955 zwischen Israel und Jordanien geschlossene Abkommen, das eine Teilung des Flusswassers zwischen beiden Ländern vorsah. Bis zur Unterzeichnung des Friedensvertrags durch die beiden Länder im Jahr 1995 war der Jordan ein mit Zäunen, Minenfeldern und elektronischer Überwachung gesicherter Grenzfluss. Der Zugang zum Fluss war eingeschränkt, und auf beiden Uferseiten war das Land für nichtmilitärische Aufgaben gesperrt. In den vergangenen Jahren haben verbesserte Beziehungen die Nutzung bis zum Flussufer wieder erlaubt, und die Region wurde auch für landwirtschaftliche Nutzung erschlossen. Das Wirtschaftswachstum in der Region verstärkt jedoch die Wasserknappheit, so dass weitere politische Auseinandersetzungen um das Wasser des Jordan nicht auszuschließen sind. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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