Kairo - geographie.
Publié le 07/06/2013
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Kairo - geographie. 1 EINLEITUNG Kairo (arabisch al-Qahira: ,,die Siegreiche"), Hauptstadt von Ägypten sowie größte Stadt der arabischen Welt. Sie breitet sich am Südrand des Nildeltas zu beiden Seiten des Flusses (vor allem aber nach Osten) aus. Die Stadt war während ihrer Geschichte Hauptstadt verschiedener Kulturen und Mächte in Ägypten. Kairo ist politisches, wirtschaftliches und kulturelles Zentrum Ägyptens und des Nahen Ostens. Die Stadt ist Sitz der ägyptischen Regierung, des Parlaments, aller staatlichen und religiösen Zentralbehörden sowie zahlreicher diplomatischer Vertretungen. 2 WIRTSCHAFT UND BEVÖLKERUNG Die verkehrsgünstige Lage an der Drehscheibe zwischen Südeuropa, Orient und Schwarzafrika ließ Kairo schon früh zu einem wichtigen Handelszentrum werden. Wichtigste Produktionszweige sind die Metallverarbeitung, die Herstellung von Textilien, Schuhen, Möbeln und Tabakwaren sowie das Druckgewerbe. Die Stadt ist als bedeutendstes Geschäftszentrum des Nahen Ostens Sitz zahlreicher Konzerne und Wirtschaftsorganisationen. Darüber hinaus ist der Tourismus von herausragender Bedeutung. Der internationale Flughafen befindet sich nordöstlich von Kairo. Die Einwohnerzahl der ägyptischen Hauptstadt stieg während der vergangenen Jahrzehnte rapide. Ein wichtiger Grund hierfür ist neben den hohen Geburtenraten auch die zunehmende Landflucht. Um das ständige Bevölkerungswachstum auffangen zu können, wurden um Kairo herum bereits einige so genannte Entlastungsstädte errichtet. Die Einwohnerzahl beträgt etwa 7,50 Millionen (2003), in der gesamten Agglomeration leben rund 10,83 Millionen Menschen. 3 STADTBILD Die Stadt ist weitgehend von Wüstengebiet umgeben, im Norden wird sie vom Delta des Nil begrenzt. Zum Stadtgebiet gehören auch eine Reihe von Inseln die größte davon ist die zentral gelegene al-Gesira, auf der sich u. a. das Kairoer Opernhaus (1869 eröffnet) und der 187 Meter hohe Kairo-Turm befinden. Mehrere Brücken verbinden die Insel mit den Flussufern. Das Zentrum der Stadt bildet der Tahrirplatz, an dem sich auch das Gebäude der Arabischen Liga, die Oman-Makran-Moschee und ein Busbahnhof befinden. Das Stadtbild wird durch zahlreiche historisch bedeutende Bauwerke geprägt. Von den mehreren hundert Moscheen zählen die Ibn-Tulun-Moschee (9. Jahrhundert), die AlAzhar-Moschee und die Al-Hakims-Moschee (beide aus dem 10. Jahrhundert) zu den bekanntesten. Die Zitadelle im Ostteil der Stadt wurde 1176 n. Chr. vom Sultan Salahuddin al-Ayoubi auf einer Anhöhe erbaut. Die bemerkenswertere der beiden Moscheen in der Zitadelle ist die Mohammed-Ali-Moschee (19. Jahrhundert) mit ihren mehrstöckigen Kuppeln und ihrem Doppelminarett, das aus zwei der ältesten der berühmten ,,Tausend Minarette" der Stadt besteht. Von der alten Stadtmauer sind nur noch Überreste erhalten, darunter drei von ursprünglich acht Stadttoren (Bab Zeuela, Bab an-Nasr und Bab al-Fotouh). Die Märkte (Suqs), von denen sich viele auf bestimmte Waren wie Gewürze, Stoffe oder wertvolle Metalle spezialisiert haben, verbinden gegenwärtiges Wirtschaftsleben mit traditionellen Formen des Handels und Kunsthandwerkes. Außerhalb der Altstadt, die von alten Wohnvierteln und engen Gassen geprägt wird, breitet sich das moderne Kairo mit Hochhäusern und breiten Straßenzügen aus. Das alte, islamische Kairo wurde 1979 in die Liste des UNESCO Weltkulturerbes aufgenommen. 4 BILDUNG UND KULTUR Die berühmteste Bildungseinrichtung in Kairo ist die kirchliche Universität al-Azhar. Die älteste der vier Universitäten wurde 970 n. Chr. gegründet. Die Stadt beherbergt zahlreiche Forschungsinstitute und Bibliotheken. Zu den bekanntesten Museen zählt das 1900 erbaute Ägyptische Museum mit einer bedeutenden Sammlung ägyptischer Kunstschätze, u. a. dem Goldsarg von König Tutanchamun (Tut-ench-Amun). Das Museum Arabischer und Islamischer Kunst (1903) umfasst eine umfangreiche Sammlung zur frühen islamischen Kultur. Das Koptische Museum (1901) verfolgt die Geschichte der koptischen Gemeinde in Ägypten zurück. Im Mahmoud-Khalil-Museum (1963) am Westufer des Nil sind Werke von Van Gogh, Gauguin, Rubens und anderen namhaften europäischen und ägyptischen Malern ausgestellt. 5 GESCHICHTE Die Ursprünge Kairos liegen in mehreren Siedlungen. Die altägyptische Siedlung am Ostufer des Nil wurde von den Griechen Memphis genannt und später von den Römern zur Festung ausgebaut. Nördlich davon wurde während der arabischen Eroberung im 7. Jahrhundert ein Lager gegründet, das sich allmählich zu einer Stadt entwickelte. Beide Siedlungen wuchsen an der Stelle der heutigen Altstadt von Kairo zusammen. Nachdem diese Stadt durch Brände teilweise zerstört worden war, errichteten die Abbasiden eine weitere Siedlung am Nil. Als die Fatimiden (969 Ägypten eroberten, richteten sie in der Stadt ihr Hauptquartier ein und nannten sie al-Qahira, ,,die Siegreiche". Unter der Herrschaft der Mamelucken (1250-1517) wurde Kairo zum bedeutendsten Zentrum islamischer Kultur. 1517 wurde die Stadt von den Osmanen erobert, deren Regierungszeit bis ins späte 18. Jahrhundert andauerte. 1798 marschierten französische Truppen unter Napoleon I. während dessen ägyptischer Expedition in Kairo ein. 1801 kam die Stadt wieder unter osmanische Herrschaft. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts hatten Ägyptens Auslandsverschuldung und die Schwäche des Osmanischen Reiches einen zunehmenden europäischen Einfluss in Kairo zur Folge. Ismail Pasha, der 1863 bis 1879 herrschte, ließ in der Stadt zahlreiche Gebäude errichten und nahm die Eröffnung des Suezkanals im Jahr 1869 zum Anlass, Kairo den europäischen Mächten als blühende Metropole zu präsentieren. Ein Großteil der Entwicklung wurde jedoch über Auslandsanleihen finanziert, wodurch besonders die Briten größeren Einfluss ausüben konnten. Sie bestimmten zunehmend die Politik bis zur Zeit nach dem 1. Weltkrieg. Zwischen den Weltkriegen wuchs die Bevölkerung Kairos rasch an und hatte bis zum Ausbruch des 2. Weltkrieges die Zweimillionengrenze erreicht. Das Bevölkerungswachstum hielt auch in der Folgezeit an. Der einsetzende Bauboom veränderte das Stadtbild durch hoch aufragende Wohn-, Gewerbe- und Regierungsgebäude. Als Sitz der Arabischen Liga und einer der Ausgangspunkte für den Friedensprozess im Nahen Osten nahm die internationale Bedeutung der Stadt zu. Die Weltbevölkerungskonferenz der Vereinten Nationen, die 1994 in Kairo abgehalten wurde, steigerte das Ansehen von Ägyptens Hauptstadt weiter. Thema dieser Konferenz waren Probleme, mit denen auch Kairo konfrontiert ist. Hierzu zählen Überbevölkerung, Armut und die zum Teil katastrophale hygienische und ökologische Situation. In der jüngsten Vergangenheit verübten islamische Fundamentalisten in Kairo wiederholt Anschläge auf ausländische Besucher. Ziel dieser extremistischen Gruppierungen ist es, Touristen von Reisen nach Ägypten abzuhalten, um die innenpolitische Stabilität des von Devisen abhängigen Landes zu brechen. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
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