Kaukasus - geographie.
Publié le 05/06/2013
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Kaukasus - geographie. 1 EINLEITUNG Kaukasus, Hochgebirge, das sich in der Region Kaukasien zwischen Schwarzem und Kaspischem Meer erstreckt und auf den Territorien Russlands, Georgiens, Armeniens und Aserbaidschans liegt. Die Länge des Kaukasus beträgt etwa 1 200 Kilometer, seine maximale Breite liegt bei 180 Kilometern. Mit 5 642 Metern ist der erloschene Vulkan Elbrus die höchste Erhebung. Die Flüsse des westlichen Kaukasus entwässern über den Kuban in das Schwarze Meer, die Gewässer der Ostregion über die Kura in das Kaspische Meer. Weitere bedeutende Flüsse sind u. a. Arax, Kuma und Terek. Im Kaukasus finden sich wirtschaftlich wichtige Lagerstätten, wichtigste Rohstoffe sind Erdöl, Erdgas, Steinkohle, Wolfram-Molybdän, Mangan, Kupfer und Eisen. Die bedeutendste der wenigen befahrbaren Verbindungen durch das Gebirge ist eine Militärstraße, die das russische Wladikawkas mit der im Süden liegenden georgischen Hauptstadt Tiflis verbindet. 2 ENTSTEHUNG UND CHARAKTERISTIKA Der Kaukasus entstand während der Alpidischen Gebirgsbildung und ist Teil eines Systems von Faltengebirgen, das sich von Westen nach Osten durch ganz Eurasien zieht. Neben vielen weiteren Gebirgen gehören auch Alpen, Karpaten und Himalaya zu diesem System. Die Gebirgsbildung (Orogenese) ist Folge der Kollision der südwestasiatischen Platten mit der Eurasischen Platte (siehe Plattentektonik). In dem Hochgebirge liegen vereinzelte Vulkane (z. B. Elbrus und Kasbek). Die teilweise starken Erdbeben und die häufigen Thermalquellen in der Region sind ebenfalls Zeichen für die anhaltende Tektonik. Während der Riß- und der Würm-Eiszeit waren der westliche und der zentrale Teil des Gebirges vergletschert. Heute finden sich Gletscher nur noch auf den höchsten Gipfeln. 3 GLIEDERUNG Der Kaukasus besteht aus dem Großen und dem Kleinen Kaukasus. Der Große Kaukasus gliedert sich in zwei Hauptketten. Zu seiner nördlichen Kette gehören die rund 600 Meter hohen Schwarzen Berge, an die südlich nacheinander der Weidenkamm (1 200 bis 1 500 Meter) und der Felsenkamm (bis 3 629 Meter) angrenzen. Im südlichen Teil wird der Große Kaukasus von West nach Ost in drei Einheiten untergliedert: den 600 bis 1 200 Meter hohen Schwarzmeerkaukasus (oder Pontischen Kaukasus), den in den höchsten Lagen weitgehend vergletscherten Hochgebirgskaukasus und den zur Halbinsel Apscheron auslaufenden Kaspischen Kaukasus, der mit Höhen von 500 bis 1 000 Metern Mittelgebirgscharakter hat. Im Hochgebirgskaukasus befindet sich der Elbrus. Große Höhen erreicht der Gebirgszug auch im Dych-Tau (5 204 Meter), im Koshtan-Tau (5 145 Meter) und im Kasbek (5 037 Meter). Das Suramigebirge im mittleren Bereich des Großen Kaukasus bildet die Verbindung zum südlich gelegenen Kleinen Kaukasus. An ihm haben Georgien, Aserbaidschan und Armenien Anteil, sein höchster Gipfel ist der Gjamysch (3 724 Meter). 4 KLIMA UND VEGETATION Der Kaukasus liegt im Übergangsbereich zwischen der gemäßigten und der subtropischen Zone sowie zwischen dem ozeanisch geprägten Mittelmeerraum und dem kontinental geprägten Sibirien. Besonders im Winter ist das Gebirge eine markante Klimascheide. Die Schneegrenze steigt von Westen nach Osten an; in den westlichen Teilen des Kaukasus liegt sie bei 2 700 bis 3 000 Meter, im Osten zwischen 3 400 und 3 700 Meter Höhe. Die Vegetation ist dem Klima entsprechend vielfältig. Die Waldgrenze liegt zwischen 1 000 und 2 300 Meter Höhe. In den Wäldern wachsen die Laubbäume Eiche, Buche, Erle und Ulme sowie die Nadelbäume Fichte, Tanne, Kiefer und Eibe. In den tieferen Lagen wächst zum Teil mediterrane Vegetation. In den warm-feuchten Gebieten werden vor allem Tee, Zitrusfrüchte, Wein und Tabak angepflanzt. Weitere landwirtschaftliche Produkte sind Baumwolle, Getreide, Sonnenblumen, Obst und Gemüse. Außerdem wird das Gebirge als Weide für die Viehzucht genutzt. Eine Region im westlichen Teil wurde 1999 von der UNESCO zur Welterbestätte Westlicher Kaukasus erklärt. Das mehr als 3 000 Quadratkilometer große Areal umfasst eine Reihe von Naturschutzgebieten, die sich über mehrere Klima- und Vegetationszonen erstrecken. 5 BEVÖLKERUNG UND GESCHICHTE Seit der Antike sind die zahlreichen Volks- und Sprachgruppen für den Kaukasus charakteristisch. Die ethnischen und sprachlichen Verhältnisse sind extrem zersplittert und kompliziert. Manche Sprachen bzw. Idiome werden nur in einem einzigen Dorf gesprochen. Heute leben in Nordkaukasien u. a. Kumyken, Karatschaier, Balkaren, Awaren, Laken, Tschetschenen, Inguschen und Osseten. Transkaukasien - das Gebiet an der Südabdachung des Kaukasus - beheimatet u. a. Grusinier, Abchasen, Armenier, Aserbaidschaner, Taten und Talyschen. Die meisten Bewohner bekennen sich zum Islam, einige Volksgruppen mehrheitlich zum Christentum. Der Kaukasus weist weltweit eine der höchsten Konzentrationen an verschiedenen Sprachen auf (kaukasische Sprachen), die von etwa sechs Millionen Menschen gesprochen werden. Die Region Kaukasien und damit der Kaukasus lagen im Lauf ihrer Geschichte im Einflussbereich verschiedener Kulturen und politischer Mächte. Besonders prägend waren griechische, persische, frühchristliche und muslimische Einflüsse. Seit dem 18. Jahrhundert unterwarf das russische Zarenreich Kaukasien als Kolonie, auch im politischen Rahmen der Sowjetunion blieb es von Moskau abhängig. Diese wechselvolle, von Gewalt und Unterdrückung geprägte Geschichte erklärt das Wiederaufflammen gewaltsamer Konflikte, die an der Wende vom 20. zum 21. Jahrhundert in den Tschetschenien-Kriegen gipfelten. Verfasst von: Wolfgang Blümel Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
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