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Laos - geographie.

Publié le 07/06/2013

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Laos - geographie. 1 EINLEITUNG Laos, Demokratische Volksrepublik Laos, Staat in Südostasien. Laos grenzt im Norden an China und Vietnam, im Osten an Vietnam, im Süden an Kambodscha, im Westen an Thailand und im Nordwesten an Myanmar. Die Gesamtfläche des Landes beträgt 236 800 Quadratkilometer. Hauptstadt und größte Stadt des Landes ist Vientiane. 2 LAND Laos ist der einzige südostasiatische Staat ohne Zugang zum Meer. 2.1 Physische Geographie Laos ist überwiegend gebirgig, nur der Südwesten des Landes wird von Tiefland eingenommen. Ein lang gestrecktes Gebirgsland durchzieht Laos von Nordwesten nach Südosten. Im Norden befinden sich die höchsten Erhebungen des Landes, darunter auch der 2 819 Meter hohe Phou Bia als höchster Gipfel. Zwischen den von markanten Schluchten gegliederten Bergketten sind mehrere Hochebenen entwickelt, zu denen auch die so genannte Hochebene der Tonkrüge (Tran-Ninh-Plateau) gehört. Die Verlängerung dieses Gebirgslandes nach Südosten bildet die bis rund 2 000 Meter hohe Annamitische Küstenkette, über die Teile der Grenze zu Vietnam verlaufen. Nach Westen fällt dieses Gebirge in Terrassen auf eine Höhe von circa 500 Metern ab. Im Südwesten von Laos erstreckt sich das Tiefland des Mekong, des wichtigsten Flusses in Laos, mit großräumigen fruchtbaren Ebenen. Aus Thailand kommend erreicht er die Landesgrenze im Nordwesten, fließt in südlicher Richtung entlang der laotisch-thailändischen Grenze und überquert schließlich im Süden die Grenze nach Kambodscha. 2.2 Klima In Laos herrscht tropisches Klima, aufgrund der großen Höhenerstreckung können beträchtliche Temperaturunterschiede auftreten. Das Niederschlagsgeschehen wird durch den Monsun bestimmt. Von Mai bis Oktober bringt der Südwestmonsun Jahresniederschläge von mehr als 2 000 Millimetern, in windexponierten Hanglagen können 4 000 Millimeter überschritten werden. Von November bis Februar ist es wesentlich trockener und mit mittleren Monatstemperaturen zwischen 17 und 22 °C auch relativ kühl. In der Vormonsunzeit (März/April) ist es heiß, die mittleren Monatstemperaturen liegen dann zwischen 28 und 33 °C. 2.3 Flora und Fauna Laos ist etwa zur Hälfte bewaldet. Es finden sich sowohl Regenwälder mit tropischen immergrünen Pflanzen als auch Monsunwälder mit gemischten Beständen an immergrünen und laubwerfenden Bäumen wie Teak- und Eisenholzbäumen. In gebirgigen Lagen gedeihen Laubwälder mit Eichen und subtropischen Kiefern, Plateaus sind mit Savannen oder Grasland bestanden. Insbesondere die Waldgebiete sind Lebensraum einer Vielzahl von Tierarten, dazu gehören große Raubtiere wie Leoparden, Tiger, Nebelparder und Malaienbären sowie Wildrinder wie der Kouprey und das erst 1993 als Spezies entdeckte Vu-Quang-Rind, aber auch Primaten, z. B. Kleideraffen und Plumploris. Wie in den Nachbarstaaten werden asiatische Elefanten als Lasttiere eingesetzt, frei lebende Tiere dieser Art gibt es in dem als ,,Land der Elefanten" bezeichneten Laos nur noch in geringer Zahl; zur Großsäugerfauna gehören außerdem Nashörner. Die teils großflächigen Entwaldungen in der Vergangenheit zogen eine Reihe gravierender Umweltschäden nach sich. Sie führten z. B. in manchen Gebieten zu einem starken Absinken des Grundwasserspiegels, was die prekäre Trinkwassersituation zusätzlich verschärfte. Zudem vernichteten sie Teile des Lebensraumes von Flora und Fauna, so dass eine Vielzahl der Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht sind. 1996 galten 68 Arten von Säugetieren, Vögeln, Reptilien und Fischen als gefährdet. In Reaktion auf diese bedenkliche Situation stellte die laotische Regierung gut 10 Prozent der Gesamtfläche des Landes unter Schutz. Die Entwaldungen selbst sind vor allem auf die Holzwirtschaft zurückzuführen sowie auf den weit verbreiteten Brandrodungsfeldbau und auf die Tatsache, dass etwa 85 Prozent des Energiebedarfs durch traditionelle Brennstoffe wie Brennholz und Holzkohle gedeckt werden. 3 BEVÖLKERUNG Laos hat rund 6,68 Millionen Einwohner (2008), woraus sich eine Bevölkerungsdichte von etwa 29 Einwohnern pro Quadratkilometer ergibt. Rund ein Viertel der Bevölkerung lebt in den Bergregionen, der Rest bewohnt das Tiefland des Mekong und seiner Nebenflüsse. Der Anteil der Stadtbevölkerung ist gering; 78 Prozent der Laoten wohnen auf dem Lande. Die Bevölkerung von Laos lässt sich in drei Hauptgruppen gliedern: Mit 55 Prozent stellen die eng mit den Thaivölkern verwandten Lao-Lum (,,Tal-Lao") die größte Gruppe. Sie leben vorwiegend in Tiefland des Mekong. Das Hochland ist bevorzugter Lebensraum des indonesischen Volkes der Lao-Theung (,,Berg-Lao"), zu denen 27 Prozent der Bevölkerung zählen. Die nördlichen Gebirgsregionen werden von Völkern sinotibetischer Abstammung wie den Hmong (Meo) und Yao bewohnt. Zu den kleineren nationalen Minderheiten gehören Vietnamesen, Thai und Chinesen 3.1 Wichtige Städte Die Hauptstadt Vientiane ist mit etwa 716 000 Einwohnern (2003) die größte Stadt des Landes. Weitere wichtige Städte sind Louangphrabang (68 000), Savannakhet (97 000) und Pakse (47 000). 3.2 Sprache und Religion Die Amtssprache ist das eng mit Thai und Birmanisch verwandte Lao (Laotisch), das zur Familie der Tai-Sprachen gehört. Zu den weiteren Sprachen des Landes gehören Thai, Hmong und Khmu. Der Teil der Bevölkerung, der vor 1975 weiterführende Schulen besuchte, beherrscht außerdem Französisch, das früher als Sprache des internationalen Handels diente. Eine Minderheit ist auch des Englischen und Vietnamesischen mächtig. Die wichtigste Religion in Laos ist der Theravada-Buddhismus. Viele Angehörige von Bergvölkern sind Anhänger indigener Religionen. Auch Konfuzianismus und Taoismus sind verbreitet. 3.2.1 Feiertage Zu den offiziellen Feiertagen gehören Neujahr (1. Januar); Pi Mai, das sich nach dem Mondkalender richtende laotische Neujahr, der Tag der Arbeit (1. Mai) und der Nationalfeiertag (2. Dezember) mit den aufwendigsten Feierlichkeiten. Religiöse Feiertage sind Boun Bang Fai im Mai oder Juni, an dem Geburt, Erleuchtung und Tod Buddhas gefeiert werden, Khao Phansa, der Beginn der buddhistischen Fastenzeit im Juli, Ork Phansa, der Ausklang der Fastenzeit Ende Oktober sowie Boun That Luang, ein Fest im November bei einem Tempel, der eine Reliquie Buddhas enthält. Zu all diesen Anlässen findet eine Feier mit der Bezeichnung basi oder sukhwan statt, die sich durch Opfergaben, Essen und Reiswein auszeichnet. Bei der Schnurbindezeremonie wünschen sich Freunde Gesundheit und Wohlstand, indem sie sich Schnüre um die Handgelenke wickeln. 3.3 Soziales In Laos gibt es keine staatlichen Sozialleistungen. Die mittlere Lebenserwartung liegt für Männer bei 54,2 Jahren, für Frauen bei 58,5 Jahren (2008). Mit 80 Sterbefällen pro Tausend Lebendgeburten herrscht eine hohe Kindersterblichkeitsrate. In vielen Dörfern fehlt es an modernen Einrichtungen zur Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung. Zu den größten Gesundheitsproblemen des Landes zählen Malaria, durch Parasiten verursachte Krankheiten, Durchfall und Atemwegserkrankungen. Auf einen Arzt kommen 1 695 Einwohner. Das Gesundheitswesen unterhält Einrichtungen zur mobilen Gesundheitsfürsorge und stellt pro 833 Einwohner ein Krankenhausbett zur Verfügung. 4 BILDUNG UND KULTUR Nach Jahren innenpolitischer Zerrüttung und Konflikte wurde das Schulsystem in Laos Ende der siebziger und Anfang der achtziger Jahre ausgebaut, die Dauer der Schulpflicht wurde von 3 Jahren (1960) auf 5 Jahre (2002-2003) angehoben. Daneben initiierte der Staat eine Alphabetisierungskampagne, der Alphabetisierungsgrad liegt bei 64,8 Prozent. Die Sisavangvong-Universität (1958) hat ihren Sitz in Vientiane; daneben gibt es regionale Hochschulen in Champasak, Louangphrabang und Savannakhet. Die laotische Kultur ist eng mit der Religion verknüpft. Die buddhistischen Tempel bildeten früher in jedem Dorf das geistige Zentrum. Das Leben der laotischen Bauern war von der Religion bestimmt, und die meisten Aktivitäten erfolgten nach Maßgabe des buddhistischen Kalenders. Louangphrabang und Vientiane sind als ,,Städte der tausend Tempel" bekannt und weisen zahlreiche Beispiele traditioneller buddhistischer Kunst und Architektur auf. Der Königspalast in Louangphrabang und der That-Luang-Stupa in Vientiane sind die berühmtesten Nationalheiligtümer in Laos. 5 VERWALTUNG UND POLITIK Zwar wurde die Demokratische Volksrepublik Laos bereits 1975 ausgerufen, doch erst 1991 erhielt das Land eine entsprechende Verfassung. Darin wird das Machtmonopol der Laotischen Revolutionären Volkspartei (LPRP) festgeschrieben und ein Bekenntnis zum Privateigentum sowie zur freien Marktwirtschaft abgegeben. 5.1 Exekutive Träger der Exekutive ist gemäß der Verfassung von 1991 der von der Nationalversammlung auf fünf Jahre gewählte Präsident. Unterstützt wird der Präsident vom Premierminister, der dem Ministerrat vorsteht. Der Ministerrat wiederum ist für Verwaltungsaufgaben verantwortlich, die der Regierung obliegen. 5.2 Legislative Träger der Legislative ist die Nationalversammlung mit 99 Mitgliedern; sie werden in allgemeinen Wahlen für eine Legislaturperiode von fünf Jahren bestimmt. 5.3 Judikative Die Rechtsprechung erfolgt über das Oberste Gericht und die Volksgerichte. 5.4 Kommunalverwaltung Laos ist in 16 Provinzen sowie die Hauptstadtpräfektur Vientiane unterteilt. Provinzen, Städte und Dörfer werden von Revolutionskomitees verwaltet, die ihre Anweisungen vom Zentralkomitee der Laotischen Revolutionären Volkspartei erhalten. 5.5 Politische Parteien Nach dem Sturz der Monarchie 1975 kam die kommunistische Laotische Revolutionäre Volkspartei an die Macht. Sie ist die einzige legale politische Partei in Laos. Daneben sind einige der Regierung nahe stehende Unabhängige im Parlament vertreten. 5.6 Verteidigung In Laos besteht eine Wehrpflicht von mindestens 18 Monaten. Das Heer umfasst 29 100 Mann (2004), die Marine 600 Mann und die mit 40 Kampfflugzeugen ausgerüstete Luftwaffe 3 500 Mann. 6 WIRTSCHAFT Laos ist ein Binnenstaat, dessen Bodenschätze vermutlich zum größten Teil noch gar nicht entdeckt sind. In den laotischen Wäldern gibt es zahlreiche wirtschaftlich wertvolle Edelhölzer, vor allem Teak. Das Potential zur Gewinnung hydroelektrischer Energie ist gewaltig. Die wichtigsten Anbaugebiete mit fruchtbarem Ackerland befinden sich in den Tälern des Mekong und auf dem Bolovenplateau im äußersten Süden des Landes. Der Mekong dient nicht nur zur intensiven Bewässerung der Reisfelder, sondern ist auch Lebensraum zahlreicher Fischarten, die eine wichtige Nahrungsquelle für die Bevölkerung darstellen. Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung ist in der Subsistenzlandwirtschaft beschäftigt. Die Industrie beschränkt sich auf kleinere Fabriken zur Produktion von Konsumgütern. Während der achtziger Jahre wurde das gewaltige jährliche Budgetdefizit durch Auslandshilfe insbesondere aus der Sowjetunion (UdSSR) und Vietnam ausgeglichen. Zu Beginn der neunziger Jahre schickten Japan und die USA erste Hilfslieferungen nach Laos. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) beträgt 3 437 Millionen US-Dollar (2006; Dienstleistungen 25,5 Prozent, Industrie 32,5 Prozent, Landwirtschaft 42 Prozent); daraus ergibt sich ein BIP pro Einwohner von 596,80 US-Dollar. 6.1 Landwirtschaft Wichtigster Wirtschaftssektor in Laos ist die Landwirtschaft, dort sind 85 Prozent der Erwerbstätigen beschäftigt. Das bedeutendste Anbauprodukt ist Reis; die Erträge von etwa fünf Millionen Tonnen jährlich reichen jedoch nicht zur Deckung des Eigenbedarfs. Angebaut werden ferner Maniok, Kartoffeln, Mais, Ananas, Tabak, Baumwolle, Kaffee, Zitrusfrüchte und Kardamom. Wirtschaftliche Bedeutung hat auch die Viehzucht. Die Viehwirtschaft umfasst vor allem Schweine, Wasserbüffel und Rinder sowie Geflügel, Pferde und Elefanten. 6.2 Forstwirtschaft und Fischerei Trotz eines fehlenden modernen Transportwesens spielt die Forstwirtschaft eine wichtige Rolle in der Wirtschaft des Landes. In den Wäldern im Norden finden sich Edelhölzer, insbesondere Teak. 1991 begrenzte die Regierung den Holzeinschlag, da weite Gebiete unkontrolliert abgeholzt wurden. Holzprodukte gehören aber immer noch zu den wichtigsten Exportgütern des Landes. Eine bedeutende Rolle spielen auch Harze und der Parfümgrundstoff Benzoin. Mit einer Fangmenge von 107 800 Tonnen jährlich deckt die Fischerei den Eigenbedarf des Landes. 6.3 Bergbau und Industrie Laos verfügt über Vorkommen verschiedener Bodenschätze, von denen lediglich Gips, Zinn und Steinsalz abgebaut werden. Geologische Gutachten weisen auf Kohle-, Eisenerz-, Blei-, Zink- und Edelsteinvorkommen hin. Die Industriebetriebe beschränken sich größtenteils auf Zinnwerke, Sägewerke, Reismühlen, Ziegeleien, Zigarettenund Schuhfabriken sowie weitere Betriebe zur Fertigung von Konsumgütern. Der Anteil der Beschäftigten in der Industrie beträgt 4 Prozent. 6.4 Währung und Handel Die Währungseinheit in Laos ist der neue Kip zu 100 At. Der Warenaustausch in den ländlichen Gebieten erfolgt aber meist immer noch im Tauschhandel; die Geldwirtschaft beschränkt sich auf die Städte. Die Handelsbilanz ist negativ; wichtige Exportprodukte sind Holz, Stromenergie (nach Thailand), Kaffee und Zinn. Zu den weiteren Exportgütern gehören Kaffee, Kardamom, Benzoin, Harze, Leder und Häute. Importiert werden vor allem petrochemische Produkte, Kraftfahrzeuge, Maschinen, elektrische Anlagen, Stahl und Baumwolle. Thailand, China und Japan sind die wichtigsten Abnehmer laotischer Waren; Thailand, China, Singapur und Japan sind die wichtigsten Lieferanten. 6.5 Verkehrswesen und Medien In Laos gibt es keine Eisenbahn. Das Straßennetz des Landes weist eine Länge von 31 210 Kilometern auf (2003). Eine bedeutende Rolle spielt der Binnenflugverkehr, wichtigste Verkehrsader des Landes ist aber der Mekong. Das Rundfunk- und Fernsehnetzwerk ist staatseigen. 7 GESCHICHTE Die ersten nachweisbaren Bewohner des heutigen Laos werden kollektiv als Kha-Völker bezeichnet. Sie besiedelten das Land um 500 n. Chr. und lebten unter der Oberhoheit des Staates Funan. Später kamen sie unter die Herrschaft des Königreiches Zhenla, eines frühen Khmer-Königreiches, und dessen Nachfolgestaat mit dem Zentrum Angkor. In der Zwischenzeit waren die Lao und andere Tai-Völker allmählich vom Königreich Nan Chao (im heutigen Yunnan) nach Süden gewandert und hatten die Kha verdrängt. Im 12. Jahrhundert hatten sie vermutlich bereits eigene Fürstentümer errichtet, doch vieles aus dieser Zeit bleibt legendenhaft. Die letzte große Wanderbewegung der Lao wurde durch die Zerstörung Nan Chaos durch die Mongolen im 13. und 14. Jahrhundert ausgelöst. 7.1 Das Land der Millionen Elefanten Mitte des 14. Jahrhunderts verheiratete der Khmer-König in Angkor Jayavarman Paramesvara (Regierungszeit 1327-1353) seine Tochter mit dem Lao-Fürsten Fa Ngum (Regierungszeit 1353-1373) und unterstützte ihn bei der Gründung des unabhängigen Königreiches Lantschang (,,eine Million Elefanten") mit der Hauptstadt Muong Swa (dem heutigen Louangphrabang). Der bekannte Krieger, der den Titel Eroberer erhielt, einigte die laotischen Fürstentümer und führte häufig Krieg gegen das Königreich Ayutthaya und gegen Annam. Hauptsächlich auf Betreiben seiner Khmer-Gattin übernahmen die Lao in dieser Zeit den Theravada-Buddhismus. Nachfolger des entthronten Fa Ngum war sein Sohn, der das Reich weiter konsolidierte und organisierte. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts führten Konflikte mit Annam zum Fall der Hauptstadt, doch konnten die Truppen Annams bald wieder zurückgeschlagen werden. Im Anschluss daran kam es zu einer längeren Friedensperiode. Seine maximale Ausdehnung erreichte Lantschang im 16. Jahrhundert, als der laotische König die Krone des benachbarten Chiang Mai beanspruchte und erhielt. Das führte allerdings zu einem längeren Konflikt mit den Birmesen, während dessen die Hauptstadt nach Vientiane verlegt wurde. Im Jahr 1574 verwüsteten die Birmesen das Land, und nach einer Zeit der Anarchie bestieg Souligna-Vongsa (Regierungszeit 1637-1694) den Thron. Er schloss Frieden mit den Nachbarstaaten im Osten und Westen, und seine Regierungszeit gilt als goldenes Zeitalter der laotischen Geschichte. Im Jahr 1700, nach dem Tod von Souligna-Vongsa, versuchte ein exilierter Neffe mit Unterstützung vietnamesischer Truppen, den Thron zu besteigen. Seine Verwandten tolerierten die Herrschaft der Vietnamesen jedoch nicht und errichteten 1707 in Louangphrabang ein selbständiges Reich. Das war das Ende von Lantschang; Laos zerfiel in die beiden Staaten Louangphrabang und Viengtschan. 7.2 Französische Herrschaft Konflikte zwischen Siam (Thailand) und Vientiane führten schließlich 1778 zur Eroberung von Viengtschan; gleichzeitig wurde Louangphrabang gezwungen, die siamesische Herrschaft anzuerkennen. Als Viengtschan 1827 versuchte, seine Unabhängigkeit wieder herzustellen, wurde das Land von den siamesischen Truppen verwüstet. Während der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde der Einfluss der Franzosen spürbar. Im Jahr 1893 besetzte ein französisches Expeditionskorps die zwei wichtigsten Städte des Landes und zwang die Siamesen, das laotische Territorium östlich des Mekong als französisches Protektorat anzuerkennen. 1904 kam Frankreich in Besitz des gesamten laotischen Territoriums, das bislang unter siamesischer Kontrolle gestanden hatte. Die Franzosen herrschten indirekt über den König von Louangphrabang und eine Hierarchie königlicher Beamter, wobei der französische Statthalter aber stets ein Einspruchsrecht besaß. Während des 2. Weltkrieges wurde Indochina von den Japanern besetzt. Nachdem sie sich wieder zurückgezogen hatten, bildete sich eine Unabhängigkeitsbewegung, die unter der Bezeichnung Lao Issarak (,,Befreiung Laos") bekannt wurde. Diese Bewegung brach jedoch zusammen, nachdem die Franzosen 1946 ihre Herrschaft über die Region wieder hergestellt hatten. Die Franzosen schlossen damals einen Vertrag mit dem König von Louangphrabang, damit wurde er König eines vereinigten Laos innerhalb der Französischen Union. Am 11. Mai 1947 wurde eine Verfassung verabschiedet, die ein gewähltes Parlament vorsah. 1949 wurde Laos unabhängiger Staat innerhalb der Französischen Union, und die meisten nationalistischen Führer, die das Land bei der Rückkehr der Franzosen verlassen hatten, kehrten zurück. Einige Dissidenten unter der Führung von Prinz Souvanna Vong verbündeten sich jedoch mit den prokommunistischen Vietminh, welche die Franzosen in Vietnam bekämpften. Diese in der Bewegung Pathet Lao (,,Lao-Staat") organisierten Laoten fielen im April 1953 mit den Vietminh zusammen in Laos ein und konnten rasch große Gebiete unter ihre Kontrolle bringen. 7.3 Das Genfer Abkommen Im Rahmen des Genfer Waffenstillstandsabkommens, mit dem 1954 der Indochinakrieg endete, war der Rückzug sämtlicher Vietminh-Truppen und sämtlicher französischer Soldaten bis auf ein Restkontingent von 5 000 Mann vereinbart worden. Zudem sollte sich der Pathet Lao in zwei Nordprovinzen des Landes zurückziehen. Zur Überwachung des Waffenstillstands wurde eine internationale Kontrollkommission eingesetzt. Im Dezember 1955 wurde Laos Mitglied der Vereinten Nationen (UN). Mit dem schwindenden französischen Einfluss in der Region machte sich immer mehr der Einfluss der Vereinigten Staaten bemerkbar. Im November 1957 billigte die Volksversammlung eine Vereinbarung zwischen dem neutralistischen Premierminister von Laos Prinz Souvanna Phouma und seinem Halbbruder Prinz Souvanna Vong, dem Führer des Pathet Lao. Gemäß dieser Vereinbarung wurde der Pathet Lao in die Regierungskoalition eingebunden. Dem Auftreten des Pathet Lao auf politischer Bühne widersetzte sich jedoch eine neu gegründete rechtsgerichtete Organisation, welche die Regierung Souvanna Phouma stürzte und im August 1958 eine neue, konservative Regierung bildete. Der Pathet Lao nahm damit den Guerillakrieg wieder auf. 7.4 Krieg und Waffenruhe Die politische Lage blieb instabil. Bei den neuen Kämpfen wurde der Pathet Lao von der UdSSR unterstützt, während die USA die rechtsgerichteten Kräfte unterstützten. 1960 inszenierte der Kommandant eines Fallschirmspringer-Bataillons Captain Kong Le eine Rebellion gegen die rechtsgerichtete Regierung und übernahm die Kontrolle über die laotische Verwaltungshauptstadt Vientiane. In den folgenden Auseinandersetzungen verschiedener Gruppen gelangte schließlich Prinz Souvanna Phouma wieder an die Macht zurück. Sein Versuch, linksgerichtete Kräfte in seine Koalitionsregierung einzubinden, führte zu einem von den USA unterstützten Militäraufstand rechtsgerichteter Kräfte. Souvanna war gezwungen, das Land zu verlassen, und der radikale Antikommunist Prinz Boun Oum wurde neuer Premier. Mitte 1961 kontrollierte der Pathet Lao, der sich inzwischen mit den neutralistischen Kräften von Kong Le verbündet hatte, bereits die Hälfte des Landes. Mittlerweile machten sich die USA, die UdSSR und andere Staaten Gedanken über mögliche internationale Verwicklungen, die durch einen Bürgerkrieg in Laos hervorgerufen werden könnten. Im Mai 1961 wurde eine Waffenruhe vereinbart, und am 23. Juli desselben Jahres wurde im Rahmen der Genfer Laos-Konferenz die Neutralität des Landes sowie der Rückzug sämtlicher ausländischer Truppen beschlossen. Nach längeren Verhandlungen stimmten die Führer der drei wichtigsten laotischen Fraktionen (Pathet Lao, Neutralisten und prowestliche Kräfte) der Bildung einer provisorischen Regierung der nationalen Einheit unter der Leitung von Prinz Souvanna Phouma zu. Die Regierungsbildung erfolgte 1962. 7.5 Zusammenbruch der Regierung Im Lauf der nächsten zwei Jahre kam es zu wiederholten Versuchen der Rechten, die Macht im Staat zu übernehmen. Das Lager der Neutralisten spaltete sich, und zahlreiche Anhänger von Souvanna Phouma liefen zum Pathet Lao über. Im Jahr 1964 verbündeten sich die verbliebenen Neutralisten mit den Rechten und konsolidierten ihre militärischen Kräfte. Der Führer des Pathet Lao, Prinz Souvanna Vong, betrachtete diesen Schritt als Verletzung des Genfer Laos-Abkommens und weigerte sich, Souvanna Phouma weiterhin als legitimes Staatsoberhaupt anzuerkennen. 1965 flammten die Kämpfe zwischen dem Pathet Lao und den Regierungstruppen erneut auf. Aufseiten der Regierung kämpften auch Söldner aus Thailand und Krieger vom Stamme der Hmong, die von den USA finanziert und ausgebildet wurden. Mitte der sechziger Jahre wurde Laos in den Vietnamkrieg hineingezogen. Nordvietnamesische Truppen benutzten Dschungelpfade im Osten und Süden von Laos als Nachschubwege für ihre in Südvietnam kämpfenden Verbände. Amerikanische Kampfflugzeuge flogen daraufhin immer intensivere Bombenangriffe auf den so genannten Ho-Chi-Minh-Pfad. 1971 marschierten südvietnamesische Truppen zur Unterbrechung der kommunistischen Versorgungslinien nach Laos ein, wurden aber zurückgeschlagen. 7.6 Sieg des Pathet Lao Ende 1971 war die militärische Überlegenheit der Kommunisten unbestritten, und so konnten sie Souvanna Phouma zu Verhandlungen zwingen, die schließlich 1973 zu einer Waffenruhe führten. Im April 1974 wurde eine neue Koalitionsregierung eingesetzt. Im Gegensatz zur Regierung des Jahres 1962 bestand sie nunmehr ausschließlich aus Anhängern von Pathet Lao und Souvanna Vong. Aber bald schon gab nur noch der Pathet Lao den Ton an. Die kommunistischen Siege in Kambodscha und Vietnam im April 1975 gaben dem Pathet Lao weiter Auftrieb und machten alle Hoffnungen Souvanna Phoumas auf eine Umkehr der Machtverhältnisse zunichte. Im Dezember 1975 wurde die Monarchie in Laos abgeschafft und die Laotische Demokratische Volksrepublik ausgerufen. Erster Präsident wurde Souvanna Vong, der ab 1986 nur noch formell im Amt war, während Phoumi Vongvichit die Geschäfte führte. Die wahre Macht lag aber beim Vorsitzenden der Laotischen Revolutionären Volkspartei (LPRP), Kaysone Phomvihan, der das Amt des Ministerpräsidenten übernahm. 1981 verabschiedete die Regierung angesichts enormer wirtschaftlicher Schwierigkeiten den ersten Fünfjahresplan. Bis dahin hatten aufgrund ihrer Unzufriedenheit mit der kommunistischen Herrschaft schätzungsweise 300 000 Laoten das Land verlassen. Bis 1990 wurden etwa 50 000 vietnamesische Soldaten aus Laos abgezogen, die dort zur Stabilisierung des Regimes stationiert waren, was zu einer Verringerung des vietnamesischen Einflusses führte. 1991 wurde eine Verfassung verabschiedet, die die Kompetenzen des Präsidenten ausweitete und das Machtmonopol der LPRP festschrieb. Im selben Jahr übernahm Kaysone Phomvihan das Präsidentenamt. Innenpolitisch wandte sich die Regierung zunehmend von der staatlich gelenkten Planwirtschaft ab und der freien Marktwirtschaft zu. Als Kaysone im November 1992 starb, folgten ihm zwei enge Vertraute nach: Nouhak Phoumsavanh wurde Präsident, und General Khamthay Siphandone wurde Vorsitzender der LPRP. Im November 1996 wurde Laos neben Myanmar und Kambodscha in die ASEAN aufgenommen. 1998 wählte das Parlament den bisherigen Regierungschef Khamthay Siphandone zum neuen Staatspräsidenten; Ministerpräsident wurde Sisavath Keobounphan, der 2001 von Boungnang Vorachith abgelöst wurde. 2006 erfolgte eine neuerliche personelle Neuordnung der Staatsspitze: Generalsekretär (vormals Vorsitzender) der LPRP und Staatspräsident wurde Choummaly Sayasone, zum Ministerpräsidenten wurde Bouasone Bouphavanh gewählt. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
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« Handgelenke wickeln. 3.3 Soziales In Laos gibt es keine staatlichen Sozialleistungen.

Die mittlere Lebenserwartung liegt für Männer bei 54,2 Jahren, für Frauen bei 58,5 Jahren (2008).

Mit 80 Sterbefällen proTausend Lebendgeburten herrscht eine hohe Kindersterblichkeitsrate.

In vielen Dörfern fehlt es an modernen Einrichtungen zur Trinkwasserversorgung undAbwasserentsorgung.

Zu den größten Gesundheitsproblemen des Landes zählen Malaria, durch Parasiten verursachte Krankheiten, Durchfall und Atemwegserkrankungen.Auf einen Arzt kommen 1 695 Einwohner.

Das Gesundheitswesen unterhält Einrichtungen zur mobilen Gesundheitsfürsorge und stellt pro 833 Einwohner einKrankenhausbett zur Verfügung. 4 BILDUNG UND KULTUR Nach Jahren innenpolitischer Zerrüttung und Konflikte wurde das Schulsystem in Laos Ende der siebziger und Anfang der achtziger Jahre ausgebaut, die Dauer derSchulpflicht wurde von 3 Jahren (1960) auf 5 Jahre (2002–2003) angehoben.

Daneben initiierte der Staat eine Alphabetisierungskampagne, der Alphabetisierungsgrad liegtbei 64,8 Prozent.

Die Sisavangvong-Universität (1958) hat ihren Sitz in Vientiane; daneben gibt es regionale Hochschulen in Champasak, Louangphrabang undSavannakhet. Die laotische Kultur ist eng mit der Religion verknüpft.

Die buddhistischen Tempel bildeten früher in jedem Dorf das geistige Zentrum.

Das Leben der laotischen Bauern warvon der Religion bestimmt, und die meisten Aktivitäten erfolgten nach Maßgabe des buddhistischen Kalenders.

Louangphrabang und Vientiane sind als „Städte der tausendTempel” bekannt und weisen zahlreiche Beispiele traditioneller buddhistischer Kunst und Architektur auf.

Der Königspalast in Louangphrabang und der That-Luang-Stupa inVientiane sind die berühmtesten Nationalheiligtümer in Laos. 5 VERWALTUNG UND POLITIK Zwar wurde die Demokratische Volksrepublik Laos bereits 1975 ausgerufen, doch erst 1991 erhielt das Land eine entsprechende Verfassung.

Darin wird das Machtmonopolder Laotischen Revolutionären Volkspartei (LPRP) festgeschrieben und ein Bekenntnis zum Privateigentum sowie zur freien Marktwirtschaft abgegeben. 5.1 Exekutive Träger der Exekutive ist gemäß der Verfassung von 1991 der von der Nationalversammlung auf fünf Jahre gewählte Präsident.

Unterstützt wird der Präsident vomPremierminister, der dem Ministerrat vorsteht.

Der Ministerrat wiederum ist für Verwaltungsaufgaben verantwortlich, die der Regierung obliegen. 5.2 Legislative Träger der Legislative ist die Nationalversammlung mit 99 Mitgliedern; sie werden in allgemeinen Wahlen für eine Legislaturperiode von fünf Jahren bestimmt. 5.3 Judikative Die Rechtsprechung erfolgt über das Oberste Gericht und die Volksgerichte. 5.4 Kommunalverwaltung Laos ist in 16 Provinzen sowie die Hauptstadtpräfektur Vientiane unterteilt.

Provinzen, Städte und Dörfer werden von Revolutionskomitees verwaltet, die ihre Anweisungenvom Zentralkomitee der Laotischen Revolutionären Volkspartei erhalten. 5.5 Politische Parteien Nach dem Sturz der Monarchie 1975 kam die kommunistische Laotische Revolutionäre Volkspartei an die Macht.

Sie ist die einzige legale politische Partei in Laos.

Danebensind einige der Regierung nahe stehende Unabhängige im Parlament vertreten. 5.6 Verteidigung In Laos besteht eine Wehrpflicht von mindestens 18 Monaten.

Das Heer umfasst 29 100 Mann (2004), die Marine 600 Mann und die mit 40 Kampfflugzeugen ausgerüsteteLuftwaffe 3 500 Mann. 6 WIRTSCHAFT Laos ist ein Binnenstaat, dessen Bodenschätze vermutlich zum größten Teil noch gar nicht entdeckt sind.

In den laotischen Wäldern gibt es zahlreiche wirtschaftlichwertvolle Edelhölzer, vor allem Teak.

Das Potential zur Gewinnung hydroelektrischer Energie ist gewaltig.

Die wichtigsten Anbaugebiete mit fruchtbarem Ackerland befindensich in den Tälern des Mekong und auf dem Bolovenplateau im äußersten Süden des Landes.

Der Mekong dient nicht nur zur intensiven Bewässerung der Reisfelder, sondernist auch Lebensraum zahlreicher Fischarten, die eine wichtige Nahrungsquelle für die Bevölkerung darstellen.

Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung ist in derSubsistenzlandwirtschaft beschäftigt.

Die Industrie beschränkt sich auf kleinere Fabriken zur Produktion von Konsumgütern.

Während der achtziger Jahre wurde dasgewaltige jährliche Budgetdefizit durch Auslandshilfe insbesondere aus der Sowjetunion (UdSSR) und Vietnam ausgeglichen.

Zu Beginn der neunziger Jahre schickten Japanund die USA erste Hilfslieferungen nach Laos. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) beträgt 3 437 Millionen US-Dollar (2006; Dienstleistungen 25,5 Prozent, Industrie 32,5 Prozent, Landwirtschaft 42 Prozent); daraus ergibtsich ein BIP pro Einwohner von 596,80 US-Dollar. 6.1 Landwirtschaft Wichtigster Wirtschaftssektor in Laos ist die Landwirtschaft, dort sind 85 Prozent der Erwerbstätigen beschäftigt.

Das bedeutendste Anbauprodukt ist Reis; die Erträge vonetwa fünf Millionen Tonnen jährlich reichen jedoch nicht zur Deckung des Eigenbedarfs.

Angebaut werden ferner Maniok, Kartoffeln, Mais, Ananas, Tabak, Baumwolle,Kaffee, Zitrusfrüchte und Kardamom.

Wirtschaftliche Bedeutung hat auch die Viehzucht.

Die Viehwirtschaft umfasst vor allem Schweine, Wasserbüffel und Rinder sowieGeflügel, Pferde und Elefanten. 6.2 Forstwirtschaft und Fischerei. »

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