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Liechtenstein - geographie.

Publié le 06/06/2013

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liechtenstein
Liechtenstein - geographie. 1 EINLEITUNG Liechtenstein, unabhängiges Fürstentum, grenzt im Osten an Österreich, im Süden und Westen an die Schweiz. Liechtenstein ist mit einer Gesamtfläche von 160 Quadratkilometern einer der kleinsten unabhängigen Staaten der Welt. 2 PHYSISCHE GEOGRAPHIE Das westliche Drittel von Liechtenstein umfasst die östliche Talebene des mittleren Alpenrheins. Der Rest des Landes wird von den westlichen Ausläufern des Rätikon eingenommen, einem Abschnitt der Nördlichen Kalkalpen, dessen Gipfel sich auf über 2 500 Meter über dem Meeresspiegel erheben. Die höchste Erhebung Liechtensteins markiert mit 2 599 Metern die Grauspitze im Süden des Landes auf der Grenze zum Schweizer Kanton Graubünden. Der Rhein bildet die Westgrenze Liechtensteins, und seine östlichen Nebenflüsse entwässern den größten Teil des Landes. Der Fluss Samina entwässert die Gebirgstäler im Osten von Liechtenstein. Das Klima ist in den höheren Lagen kühl-gemäßigt, während in den Tälern überwiegend milde Bedingungen vorherrschen. Die mittleren Monatstemperaturen reichen von circa -1 °C im Januar bis zu etwa 21 °C im Juli. Der jährliche Niederschlag beträgt etwa 1 000 Millimeter in den Tieflagen und bis zu mehr als 2 400 Millimeter im Gebirge. Liechtensteins Pflanzen- und Tierwelt ist vielfältig. 43,8 Prozent des Landes sind bewaldet; Laubmischwälder beherrschen die Regionen bis etwa 1 300 Meter, darüber schließt Nadelwald an, der oberhalb der Baumgrenze von Zwergsträuchern und alpinen Matten abgelöst wird. Zur Tierwelt gehören in den Tälern und den unteren Bergwäldern neben zahlreichen Vogelarten auch Rotwild, Hasen, Füchse, Marder und Dachse; im Hochgebirge finden u. a. Murmeltiere und Gämsen geeigneten Lebensraum. 3 BEVÖLKERUNG Liechtenstein hat etwa 34 500 Einwohner (2008), von denen etwa ein Drittel Ausländer (überwiegend Schweizer, Österreicher und Deutsche) sind. Die Bevölkerungsdichte liegt bei 216 Einwohnern pro Quadratkilometer. Hauptstadt und wichtigstes Handelszentrum ist Vaduz mit etwa 5 100 Einwohnern. Weitere größere Orte sind u. a. Schaan, Balzers und Triesen mit jeweils 3 000 bis 5 000 Einwohnern. Die Lebenserwartung liegt für Männer bei 76,4 Jahren, für Frauen bei 83,5 Jahren. Die Bevölkerung wächst jährlich um 0,71 Prozent. Amtssprache des Landes ist Deutsch. Die Liechtensteiner stammen von dem germanischen Stamm der Alemannen ab, die die Region ab 500 n. Chr. besiedelten, und die meisten von ihnen sprechen immer noch einen alemannischen Dialekt des Deutschen. 83 Prozent der Bevölkerung sind römisch-katholisch, 8 Prozent sind Protestanten. Liechtenstein begeht die üblichen katholischen und profanen Feiertage. Liechtensteins Nationalfeiertag, der Geburtstag des Fürsten, wird am 15. August begangen und fällt mit Mariä Himmelfahrt zusammen. Neben den katholischen und gesetzlichen Feiertagen werden viele alte Bräuche, die teilweise heidnischen Ursprungs sind, als Folklore gewahrt, wie z. B. Funkasunntig (Sonntagsfreudenfeuer) und Fasnacht (Karneval). Liechtenstein zählt vom Pro-Kopf-Einkommen her zu den reichsten Staaten der Welt. Die Arbeitslosenrate ist mit weniger als einem Prozent überaus niedrig. Das Gesundheitswesen wird im Verbund mit den angrenzenden Schweizer Kantonen organisiert. Für Kinder besteht vom 7. bis zum 16. Lebensjahr allgemeine Schulpflicht. Der Alphabetisierungsgrad liegt bei 100 Prozent. In Liechtenstein gibt es keine Universität; deshalb gehen die meisten Studenten ins Ausland, vor allem in die Schweiz. 4 VERWALTUNG UND POLITIK Liechtenstein ist eine konstitutionelle Erbmonarchie. Staatsoberhaupt ist der regierende Fürst. Gemäß der Verfassung aus dem Jahr 1921 liegt die legislative Gewalt in den Händen des Landtags, der aus 25 Abgeordneten besteht, die in allgemeinen Wahlen nach dem Verhältniswahlrecht für vier Jahre gewählt werden. Frauen sind seit 1984 wahlberechtigt. Die Exekutive bilden der Regierungschef und vier Regierungsräte, die auf Empfehlung des Landtags vom Fürsten ernannt werden. Die Regierungen der Jahre 1938 bis 1997 waren Koalitionsregierungen der 1936 gegründeten linksliberalen Vaterländischen Union (VU) und der 1918 entstandenen konservativen Fortschrittlichen Bürgerpartei (FBPL); anschließend regierten VU und FBPL je eine Legislaturperiode alleine, ehe sich die beiden Parteien 2005 erneut zu einer Koalition zusammenschlossen. Die außenpolitischen Interessen Liechtensteins werden von der Schweiz vertreten. Liechtenstein ist verwaltungsmäßig in elf Gemeinden gegliedert. Höchste juristische Instanz ist der Oberste Gerichtshof, ein aus fünf Richtern bestehendes Kollegialgericht. 5 WIRTSCHAFT Liechtenstein besitzt eine überaus gut funktionierende Wirtschaft; die Bereiche Finanzen, Fremdenverkehr und industrielle Fertigung spielen eine wichtige Rolle im wirtschaftlichen Leben des Landes. Die Landwirtschaft war vor dem 2. Weltkrieg die wichtigste Stütze der Wirtschaft. Mittlerweile sind nur noch weniger als 2 Prozent der Erwerbstätigen in diesem Bereich tätig. Viehzucht und Milchwirtschaft sind die wichtigsten landwirtschaftlichen Nutzungsformen. Im Rheintal werden Getreide (vor allem Weizen und Mais) und Kartoffeln angebaut; in klimatisch begünstigten Hanglagen wird Obst- und Weinbau betrieben. Liechtensteins industrielle Erzeugnisse werden größtenteils ausgeführt; am wichtigsten dabei sind Metalle, Maschinen, Präzisionswerkzeuge, Pharmazeutika und Lebensmittel. Liechtenstein verfügt über nur wenig natürliche Ressourcen von wirtschaftlicher Bedeutung. Fast alle Rohstoffe und Energieträger sowie zahlreiche Nahrungsmittel müssen importiert werden. Seit dem Ende des 2. Weltkrieges entwickelte sich Liechtenstein zu einem der reichsten Länder der Erde. Das Wachstum wurde durch Steuervergünstigungen und das Bankengeheimnis gefördert; beides schuf Anreize für ausländische Investitionen. Das Fürstentum bildete sich immer mehr zu einem wichtigen Finanzzentrum heraus. Ungefähr 100 000 ausländische Gesellschaften haben ihren eingetragenen Hauptsitz in Liechtenstein. Eine wichtige Einnahmequelle stellt auch der Verkauf von Briefmarken dar. Die engen Verbindungen des Landes mit der Schweiz sind von großer Bedeutung; der Schweizer Franken ist die offizielle Landeswährung Liechtensteins, und seit 1924 besteht zwischen beiden Staaten eine Zollunion. 6 GESCHICHTE Liechtenstein als Staatswesen existiert seit 1719, als Kaiser Karl VI. die Herrschaften Vaduz und Schellenberg, unter dem Namen Liechtenstein vereint, zum Reichsfürstentum erhob. 1699 bzw. 1712 hatte das Geschlecht der Liechtenstein, ursprünglich ein österreichisches Grafengeschlecht, das im frühen 17. Jahrhundert in den Reichsfürstenstand erhoben worden war, die reichsunmittelbaren Herrschaften Schellenberg und Vaduz erworben, und 1719 übertrug nun Karl VI. die Reichsfürstenwürde der Liechtenstein auf diese beiden Herrschaften. Nach dem Ende des alten Reiches gehörte Liechtenstein von 1806 bis 1814 dem Rheinbund an und anschließend bis zu dessen Auflösung 1866 dem Deutschen Bund. In der Folgezeit lehnte sich Liechtenstein, nun ein souveräner Staat, eng an Österreich an, bildete sogar eine Zoll- und Steuerunion mit Österreich. Nach dem Zusammenbruch Österreich-Ungarns 1918 orientierte sich Liechtenstein politisch und wirtschaftlich zur Schweiz: Seit 1919 wird Liechtenstein außenpolitisch von der Schweiz vertreten, und seit 1923/24 besteht eine Zoll- und Währungsunion zwischen Liechtenstein und der Schweiz. 1921 trat eine neue Verfassung in Kraft, die das Fürstentum in eine konstitutionelle Erbmonarchie umwandelte. Während der langen Regierungszeit von Fürst Franz Joseph II. (1938-1984/89) wurde 1938 das Verhältniswahlrecht eingeführt und 1984 das Frauenwahlrecht, und 1978 wurde Liechtenstein Mitglied des Europarates. Unter Fürst Hans Adam II., der 1989 die Nachfolge seines Vaters Franz Joseph II. antrat, wurde Liechtenstein 1990 Mitglied der Vereinten Nationen, 1991 Vollmitglied der Europäischen Freihandelszone (EFTA), der es bisher über seine Zollunion mit der Schweiz als assoziiertes Mitglied angehörte, und 1992 schloss sich das Land dem Europäischen Wirtschaftsraum an. Seit den dreißiger Jahren wird der Landtag im Wesentlichen von zwei Parteien beherrscht: der konservativen Fortschrittlichen Bürgerpartei (FBPL) und der linksliberalen Vaterländischen Union (VU), die zumeist in Koalition miteinander regieren. Nach den Parlamentswahlen vom 2. Februar 1997, bei denen die FBPL einige Einbußen zu verzeichnen hatte, übernahm jedoch die VU unter Mario Frick alleine die Regierung. Bei den Wahlen vom 11. Februar 2001 erreichte dagegen die oppositionelle FBPL unter ihrem Spitzenkandidaten Otmar Hasler die absolute Mehrheit der Mandate. 2003 kam der seit 1992 schwelende Verfassungsstreit zwischen Fürstenhaus und Volksvertretung zu einem vorläufigen Abschluss: In einem Referendum stimmten die Liechtensteiner mehrheitlich für den Verfassungsvorschlag Hans Adams II., dem zufolge dem Fürsten künftig das Recht zukommen soll, jederzeit und ohne Angabe von Gründen die Regierung zu entlassen und eine neue zu ernennen sowie Einfluss auf die Auswahl der Richter zu nehmen. Den Bürgern auf der anderen Seite wird das Recht eingeräumt, per Referendum dem Fürsten das Misstrauen auszusprechen sowie die Monarchie ganz abzuschaffen. Kritiker und selbst der Europarat äußerten allerdings schwere Bedenken gegen den Verfassungsentwurf des Fürsten und ordneten den Entwurf, der den Monarchen weitgehend jeglicher demokratischer und juristischer Kontrolle enthebt, als völkerrechtlich bedenklich ein. In dem Referendum hatten die Liechtensteiner implizit auch über die Zukunft der Monarchie abgestimmt, denn der Fürst hatte für den Fall einer Abstimmungsniederlage mit seinem Wegzug aus dem Fürstentum gedroht. Im August 2004 übertrug Fürst Hans Adam II. die Regierungsgeschäfte an seinen ältesten Sohn, Erbprinz Alois Philipp Maria. Alois fungiert offiziell jedoch ,,nur" als Stellvertreter seines Vaters, denn die Fürstenwürde behielt Hans Adam bei. Die Landtagswahlen am 13. März 2005 gewann erneut die FBPL, jedoch nicht mehr mit der absoluten Mehrheit. Sie gewann 12 der insgesamt 25 Mandate, die VU kam auf zehn Mandate, und die alternative Freie Liste (FL) errang die restlichen drei Sitze. In der Folge formierten FBPL und VU erneut eine Koalition; Ministerpräsident blieb Otmar Hasler. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
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« Europäischen Freihandelszone (EFTA), der es bisher über seine Zollunion mit der Schweiz als assoziiertes Mitglied angehörte, und 1992 schloss sich das Land demEuropäischen Wirtschaftsraum an. Seit den dreißiger Jahren wird der Landtag im Wesentlichen von zwei Parteien beherrscht: der konservativen Fortschrittlichen Bürgerpartei (FBPL) und der linksliberalenVaterländischen Union (VU), die zumeist in Koalition miteinander regieren.

Nach den Parlamentswahlen vom 2.

Februar 1997, bei denen die FBPL einige Einbußen zuverzeichnen hatte, übernahm jedoch die VU unter Mario Frick alleine die Regierung.

Bei den Wahlen vom 11.

Februar 2001 erreichte dagegen die oppositionelle FBPL unterihrem Spitzenkandidaten Otmar Hasler die absolute Mehrheit der Mandate. 2003 kam der seit 1992 schwelende Verfassungsstreit zwischen Fürstenhaus und Volksvertretung zu einem vorläufigen Abschluss: In einem Referendum stimmten dieLiechtensteiner mehrheitlich für den Verfassungsvorschlag Hans Adams II., dem zufolge dem Fürsten künftig das Recht zukommen soll, jederzeit und ohne Angabe vonGründen die Regierung zu entlassen und eine neue zu ernennen sowie Einfluss auf die Auswahl der Richter zu nehmen.

Den Bürgern auf der anderen Seite wird das Rechteingeräumt, per Referendum dem Fürsten das Misstrauen auszusprechen sowie die Monarchie ganz abzuschaffen.

Kritiker und selbst der Europarat äußerten allerdingsschwere Bedenken gegen den Verfassungsentwurf des Fürsten und ordneten den Entwurf, der den Monarchen weitgehend jeglicher demokratischer und juristischer Kontrolleenthebt, als völkerrechtlich bedenklich ein.

In dem Referendum hatten die Liechtensteiner implizit auch über die Zukunft der Monarchie abgestimmt, denn der Fürst hattefür den Fall einer Abstimmungsniederlage mit seinem Wegzug aus dem Fürstentum gedroht. Im August 2004 übertrug Fürst Hans Adam II.

die Regierungsgeschäfte an seinen ältesten Sohn, Erbprinz Alois Philipp Maria.

Alois fungiert offiziell jedoch „nur” alsStellvertreter seines Vaters, denn die Fürstenwürde behielt Hans Adam bei. Die Landtagswahlen am 13.

März 2005 gewann erneut die FBPL, jedoch nicht mehr mit der absoluten Mehrheit.

Sie gewann 12 der insgesamt 25 Mandate, die VU kam aufzehn Mandate, und die alternative Freie Liste (FL) errang die restlichen drei Sitze.

In der Folge formierten FBPL und VU erneut eine Koalition; Ministerpräsident blieb OtmarHasler. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation.

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