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Lord Byron (Sprache & Litteratur).

Publié le 12/06/2013

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Lord Byron (Sprache & Litteratur). 1 EINLEITUNG Lord Byron (1788-1824), englischer Dichter. Er war einer der wichtigsten, vielseitigsten und einflussreichsten Vertreter der englischen Romantik. George Gordon Byron wurde am 22. Januar 1788 in London geboren und in Harrow und Cambridge ausgebildet. Von seinem Großonkel, dem 5. Baron Byron, erbte er bei dessen Tod im Jahr 1798 Titel und Vermögen. 1807 erschien Byrons Gedichtband Hours of Idleness. Auf eine harte Kritik dieses Werkes im Edinburgh Review reagierte er mit einer satirischen Entgegnung, die unter dem Titel English Bards and Scotch Reviewers (1809) erschien. 1809 übernahm Byron seinen Sitz im englischen Oberhaus. Im gleichen Jahr verließ er England, um zwei Jahre lang Portugal, Spanien und Griechenland zu bereisen. Die Veröffentlichung der ersten zwei Cantos seiner Verserzählung Childe Harold's Pilgrimage (Ritter Harolds Pilgerfahrt) im Jahr 1812 machte ihn als Dichter rasch bekannt. Die Figur des Ritters Harold war der erste so genannte Byron'sche Held, ein melancholischer junger Mann, der - menschenscheu geworden - im Reisen Ablenkung von Schuldgefühlen sucht, die ihn wegen seines bewegten Vorlebens belasten. Der Byron'sche Held ist gewissermaßen Abbild des Lebens und Wesens des Dichters selbst und taucht als Typus auch in weiteren romantischen Verserzählungen Byrons auf. Mit seiner sprachlichen Virtuosität und seiner Vorliebe für das Satanische hatten auch die folgenden Verserzählungen großen Erfolg: The Giaour (1813, Der Giaur), The Bride of Abydos (1813), The Corsair (1814, Der Korsar) und Lara (1814, Lara). 1815 erschien sein Gedichtzyklus Hebrew Melodies (Hebräische Gesänge). Im gleichen Jahr heiratete Byron Anna Isabella Milbanke. Kurz nach der Geburt der gemeinsamen Tochter Augusta Ada, die Byrons einzige legitime Nachfahrin ist, verließ Lady Byron ihren Ehemann, und 1816 wurde die Ehe geschieden. Gerüchte über ein Verhältnis Byrons mit seiner Halbschwester Augusta und eine mögliche Geistesstörung beeinträchtigten sein gesellschaftliches Ansehen nachhaltig. Verbittert verließ er England im Jahr 1816 für immer. 2 EXIL In Genf lebte Byron bei der Familie des befreundeten Dichters Percy Bysshe Shelley und Claire Clairmont. Dort verfasste er auch den dritten Canto zu Childe Harold sowie die Verserzählung The Prisoner of Chillon (1816, Der Gefangene von Chillon). Byron ließ sich daraufhin in Venedig nieder, wo in den Jahren zwischen 1816 und 1819 u. a. das düstere Versdrama Manfred (1817) entstand, durch das er mit Johann Wolfgang von Goethe in brieflichen Kontakt kam. Während dieser Zeit verfasste Byron die ersten zwei Cantos zu seinem unvollendet gebliebenen Epos Don Juan (1818/19), einer herausragenden Zeitsatire um die Figur des Verführers Don Juan, sowie den vierten und letzten Canto zu Childe Harold (1818). Ebenfalls in Venedig entstand Beppo (1818), ein satirisches Gedicht in Ottaverimen (Stanzen aus jeweils acht Zehn- oder Elfsilblern), einer Strophenform, die er im Don Juan perfektionierte. Nachdem Byron zwei Jahre durch Italien gereist war, ließ er sich 1821 in Pisa nieder und veröffentlichte in rascher Folge seine Versdramen Cain und Sardanapalus (Sardanapal) sowie die Verserzählungen Mazeppa und The Island. 1822 gründete Byron in Pisa zusammen mit den Dichtern Percy Bysshe Shelley und James Henry Leigh Hunt die Zeitschrift The Liberal, die jedoch bereits nach drei Ausgaben - nach Shelleys Tod und einer Auseinandersetzung mit Hunt - wieder eingestellt wurde. Im gleichen Jahr entzündete sich ein literarischer Streit zwischen Byron und dem Dichter Robert Southey, als Letzterer in seinem Vorwort zu seinem Gedichtband A Vision of Judgement (Die Vision des Gerichts) Byrons Don Juan kritisierte. Byron reagierte auf diesen Affront mit einem scharfen Angriff gegen Southeys Nachruf auf König Georg III. Dieser erschien unter dem Titel The Vision of Judgement. Don Juan (1823) als epische Spottschrift auf die zeitgenössische englische Gesellschaft und umfasste 16 Cantos. Trotz seines schlechten Gesundheitszustands schloss sich Byron im Juli 1823 dem griechischen Freiheitskampf gegen die Türken an. Er stellte nicht nur ein Regiment auf, sondern unterstützte die Freiheitsbewegung auch finanziell. Im Januar 1824 übernahm er das Oberkommando über die griechischen Truppen, starb jedoch bereits drei Monate später am 19. April 1824 im griechischen Mesolongion an rheumatischem Fieber. 3 NACHWIRKUNG: DER BYRONISMUS Byrons Werke und seine außergewöhnliche, äußerst exzentrische Biographie hatten weit reichende Wirkung. Sein früher Tod trug zudem zu einer schnellen Legenden- und Mythenbildung bei. So diente der Dichter als Vorbild für den sich Anfang des 19. Jahrhunderts entwickelnden Byronismus, eine Stilrichtung und auch Lebenshaltung der Romantik, die gekennzeichnet war von Melancholie und (oft mit Zynismus verknüpftem) spöttisch-aggressiv vorgetragenem Kultur- und Lebensüberdruss, nicht selten gekoppelt mit satanischen und ironischen Elementen. Dem Byronismus verschrieben sich etwa Alexandr Puschkin, Théophile Gautier, Giacomo Leopardi, Michail Lermontow, Alfred de Musset und Adam Mickiewicz. Auch in Deutschland, wo Byron lange Zeit der berühmteste englische Dichter nach William Shakespeare war, wurde er gerne gelesen. So wirkte er u. a. auf die ,,Byroniden" Karl August von Platen und Christian Dietrich Grabbe. Mit der Gestalt Euphorions verewigte Goethe ihn in seinem zweiten Teil des Faust. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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