Luis de Góngora y Argote (Sprache & Litteratur).

Luis de Góngora y Argote (Sprache & Litteratur). Luis de Góngora y Argote (1561-1627), spanischer Dichter, geboren und gestorben in Córdoba. Der Sohn einer angesehenen Familie studierte an der Universität Salamanca. 1617 empfing er die Priesterweihe, hatte ein untergeordnetes Amt in der Kirche inne und wurde schließlich Ehrenkaplan Philipps III. Sein für die damalige Zeit neuer Stil, der manieristisch, artifiziell und blumig wirkte, wurde als Gongorismus oder Culteranismo bekannt, die spanische Ausprägung des Euphuismus in der englischen Renaissancedichtung. Góngoras lyrisches Werk besteht aus über 300 Dichtungen - darunter viele volkstümliche Romances und Letrillas - und drei größeren Werken, die ihn zum bedeutendsten spanischen Barockdichter machten. Zu den Werken, die er im virtuos-düsteren Stil des Culteranismo schrieb, gehören seine späte großartige Versdichtung Fábula de Polifemo y Galatea (entstanden 1612, erschienen 1627, Die Fabel von Poliphem und Galatea) und sein unvollendetes Meisterwerk Soledades (entstanden um 1613, erschienen 1636). In einer vom häufigen Gebrauch von Latinismen gekennzeichneten Sprache stellte er in diesem Hirtengedicht die unberührte Schönheit der Natur dem Leben der Menschen gegenüber. Nachdem Góngora lange Zeit fast in Vergessenheit geraten war, wurde er in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Spanien wieder entdeckt. Sein Werk wurde von Dichtern wie Rubén Darío und Federico García Lorca sehr geschätzt und übte großen Einfluss auf die moderne spanische Lyrik aus. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.