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Madrigal - Musik.

Publié le 21/06/2013

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Madrigal - Musik. 1 EINLEITUNG Madrigal (Musik; zu lateinisch matricalis: von der Mutter, ,,Gesang in der Muttersprache"), weltliche Komposition für zwei oder mehr Stimmen, im 14. Jahrhundert in Italien entstanden. In der Musik unterscheidet man deutlicher als in der Literatur das Madrigal des 14. von dem des 16. Jahrhunderts. Das Madrigal des 16. Jahrhunderts wurde unter dem Einfluss von flämischen Komponisten auch bei englischen, französischen und spanischen Komponisten zur wichtigsten Gattung der weltlichen Vokalpolyphonie. 2 FRÜHE FORMEN Das italienische Madrigal des 14. Jahrhunderts war sowohl eine literarische als auch eine musikalische Form. Die Gedichtform Madrigal bestand in der Regel aus zwei oder drei Stanzen zu je drei Versen, gefolgt von einem Refrain aus zwei sich reimenden Versen. In seiner musikalischen Ausprägung war das Madrigal meist für zwei, teilweise auch für drei Stimmen gesetzt, wobei sich die Melodie der Stanzen von der des Refrains unterschied; in der Literatur wurde es unter dem Einfluss Petrarcas in Italien zur Hauptgattung bukolisch-idyllischer Liebesdichtung. 3 SPÄTERE FORMEN Form und Stil des italienischen Madrigals des 16. Jahrhunderts hatten mit der Gestaltung des Madrigals des 14. Jahrhunderts wenig gemeinsam. Das Madrigal des 16. Jahrhunderts war nicht als reines Chorstück konzipiert, sondern als vokale Kammermusik und hatte bisweilen literarisch hochwertige Textgrundlagen. Seine musikalische Form entwickelte sich in drei Stadien: das frühe Madrigal (um 1525 bis ca. 1560), das Madrigal der mittleren Periode (um 1560 bis ca. 1590) und das späte Madrigal (um 1590 bis ca. 1620). Das frühe Madrigal war in homophonem Stil komponiert (eine führende Melodie mit untergeordneten Begleitstimmen) und im Allgemeinen für vier Stimmen gesetzt, wobei Instrumente manchmal einzelne Vokalstimmen übernahmen, oder sie zusammen mit einer Stimme spielten. Herausragende Madrigalkomponisten dieser Zeit waren der Flame Jacob Arcadelt und der Franzose Philippe Verdelot. In der mittleren Periode zeichnet sich das Madrigal durch Polyphonie (zwei oder mehr eigenständige Stimmen), Expressivität und einen imitativen oder beschreibenden Stil aus, der Naturgeräusche oder die menschliche Rede nachahmt. Die Komponisten dieser Phase gaben dichten, fünf- oder sechsstimmigen Sätzen den Vorzug vor drei- oder vierstimmigen Sätzen. Adrian Willaert, Philippe de Monte und Orlando di Lasso sind die führenden Komponisten dieser mittleren Periode. Durch kühne harmonische Wendungen und Chromatik (die Verwendung vieler außerhalb der vorherrschenden Tonart liegenden Töne) erzielte das späte Madrigal Effekte von hoher Dramatik und Emotionalität. Man machte in dieser Phase häufigeren Gebrauch von Solostimmen, die - häufig auch in virtuoser Form - technische Meisterschaft demonstrierten. Die bedeutendsten Komponisten des Madrigals der Spätzeit waren die Italiener Luca Marenzio, Don Carlo Gesualdo und Claudio Monteverdi. In seiner lyrischen Form war das Madrigal des 16. Jahrhunderts ein kurzes Gedicht von variierender Länge ohne regelhaftes Reimschema und Versanzahl. Die italienische Madrigalform wurde auch von englischen Komponisten übernommen. Hier waren die bedeutendsten Komponisten William Byrd, Thomas Morley, Thomas Tomkins, John Wilbye, Thomas Weelkes und Orlando Gibbons. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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