Meere - geographie.
Publié le 05/06/2013
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6 NUTZUNG DURCH DEN MENSCHEN
Die Meere werden vom Menschen seit vorgeschichtlichen Zeiten genutzt.
Ihre wirtschaftliche Bedeutung ist groß, sie werden u.
a.
als Nahrungsquelle sowie von derSchifffahrt als Handels- und Verkehrswege genutzt.
Vor allem die Meerengen besitzen hohe strategische Bedeutung, Meere waren Schauplatz zahlloser Kriege undSeeschlachten.
Seit dem späten 18.
Jahrhundert wurden die Küsten des Meeres als Reiseziel und Erholungsgebiete entdeckt.
Der Tourismus besitzt heute für vieleKüstenregionen eine große wirtschaftliche Bedeutung, allerdings zieht er auch zum Teil erhebliche Umweltverschmutzungen nach sich.
Die Gezeiten werden in Bereichen mitbesonders großer Dynamik zur Energiegewinnung genutzt.
Ihnen wird im Zuge der Förderung erneuerbarer Energie immer mehr Beachtung geschenkt.
Das Meer enthältbedeutende mineralische Lagerstätten, darunter fossile Energieträger wie etwa Erdöl und Erdgas.
Es wird auch direkt und indirekt zur Entsorgung von Abfällen benutzt, wasmit erheblichen Schäden für das Ökosystem verbunden ist.
Küstenregionen sind bis heute ein bevorzugter Siedlungsraum, allerdings bedroht der im Zuge der globalenErwärmung zu verzeichnende Anstieg des Meeresspiegels die küstennahen Siedlungen.
Auch Wirbelstürme stellen eine Bedrohung vieler Küstenregionen dar.
6.1 Nahrungsquelle Meer
Als Nahrungsquelle besitzen die Meere seit Jahrtausenden eine große Bedeutung für den Menschen ( siehe Fischerei).
Schätzungsweise 80 Prozent aller Organismen leben im Meer ( siehe Meereslebewesen).
Besonders viele Lebewesen gibt es in den kalten Meeresbereichen, weil diese reicher an Sauerstoff und Plankton sind.
Die meisten Lebewesen finden sich in den oberen, sonnendurchschienenen Wasserschichten.
Hier bildet das Phytoplankton (pflanzliches Plankton), das am Beginn der Nahrungskettensteht, als Primärproduzent die Nahrungsgrundlage fast aller anderen Lebewesen in den Weltmeeren.
Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) bezifferte die Erträge der Meeresfischerei (bezogen auf frei lebende, nicht gezüchtete Fische)2007 auf weltweit rund 85,8 Millionen Tonnen.
China, Peru, die USA, Chile, Indonesien, Japan und Indien hatten die höchsten Fangerträge.
Trotz wachsender Fangflottenstagnieren die Erträge der Hochseefischerei, und die Qualität der Fänge lässt nach.
Grund dafür ist zum einen die zunehmende Verschmutzung und zum anderen dieÜberfischung der Meere.
Neben Fischen werden Krebstiere, Kopffüßer wie Kalmare sowie Muscheln gefangen, außerdem werden Robben und Wale gejagt.
Etwas mehr alsein Drittel der Fänge kommt frisch auf den Markt, ein Zehntel als Konserven.
Die so genannten Industriefische werden zu Fischmehl und Fischöl verarbeitet.
Fischmehl, indessen Produktion etwa ein Viertel des gesamten Fangs geht, wird in erster Linie als Futter- und Düngemittel verwendet.
Fischöl wird bei der Herstellung von Margarineverarbeitet und ferner für Seife, Farben, Schmieröle und viele andere Produkte verwendet.
Die Folgen der Dezimierung und Ausrottung von Meereslebewesen sind dramatisch, denn damit fehlen wichtige Glieder in den Nahrungsketten und damit im Gleichgewichtder Ökosysteme des Meeres.
Organisationen wie die FAO fordern deshalb die Fischfangnationen auf, verantwortungsbewusst mit den Nahrungsressourcen der Weltmeereumzugehen.
Da die Jagd auf Wale zur drastischen Abnahme vieler Walarten und sogar fast zum Aussterben einiger Arten geführt hat, wurde der kommerzielle Walfang aufBetreiben der Internationalen Walfangkommission verboten; dieses Verbot wird allerdings von Japan, Norwegen und Island unterlaufen.
6.2 Marine Lagerstätten
Auch an anorganischen Ressourcen sind die Meere reich.
So ist das im Meerwasser gelöste Salz eine seit vorgeschichtlichen Zeiten genutzte, wichtige Ressource.
ZahlreicheLägerstätten liegen auf den Meeresböden.
So wird z.
B.
weltweit ein Drittel des Erdöls „off-shore” gefördert, also mit Hilfe von Bohrinseln aus untermeerischen Ölfeldern.Auch Kupfer und Zink (aus Manganknollen) werden verstärkt aus dem Meer gewonnen.
Manganknollen sind konzentrisch gewachsene Konkretionen von etwa zwei bis über20, meist etwa acht Zentimeter Durchmesser, die auf den Meeresböden in etwa 4 000 bis 6 000 Meter Tiefe in küstenfernen Regionen vorkommen.
Die größten Vorkommenwurden im Pazifik gefunden.
Die Erzknollen enthalten bis 40 Prozent Mangan, in geringeren Mengen Kupfer, Nickel, Cobalt und Zink.
Der Abbau der Knollen kann dasÖkosystem des Meeresbodens erheblich schädigen.
7 MEERESVERSCHMUTZUNG
Die Meere sind das größte Ökosystem der Erde, das – vor allem im Küstenbereich und in Binnenmeeren – durch die Meeresverschmutzung ( siehe Umweltverschmutzung, Wasserverschmutzung) zum Teil schon schwer gestört ist.
Vom Land her tragen die Flüsse Abwässer ein.
Stickstoff und Phosphate stammen aus häuslichen Abwässern,Phosphate gehen auch auf Düngemittel zurück.
Dies führt zur Eutrophierung, der Anreicherung von Nährstoffen.
Zu den markantesten Folgen dieser Entwicklung zählen dieso genannten Algenblüten, die z.
B.
im Mittelmeer bereits mehrfach auftraten.
Eine Verminderung des Sauerstoffs im Wasser kann zu Fischsterben und zum Rückgang derArten führen.
Industrieabwässer gelangen über die Flüsse sowie durch Verklappung (z.
B.
von Dünnsäure in der Nordsee) und Abfallverbrennung auf den Meeren in dasWasser.
Die dabei anfallenden Schwermetalle reichern sich in der Nahrungskette an.
Ein Drittel aller Schadstoffe werden über die Luft in die Meere getragen.
DieVerschmutzung mit Öl geht vor allem auf Tankerunfälle und auf auslaufendes Öl bei der Erdölförderung zurück.
Die so genannte Ölpest ist besonders für Seevögel einetödliche Bedrohung.
Die Gefahren durch im Meer versenkte radioaktive Abfälle, wie sie vor allem von der atombetriebenen U-Boot-Flotte der ehemaligen Sowjetunionausgeht, ist zur Zeit noch nicht genau abschätzbar, aber mit Sicherheit sehr hoch.
8 MEERESFORSCHUNG
Die (natur-)wissenschaftliche Erforschung der Meere ist Aufgabe der Meeresforschung (Ozeanologie, Ozeanographie).
Sie ist zugleich Grundlagen- und angewandteForschung und arbeitet mit physikalischen, chemischen, geowissenschaftlichen und biologischen Methoden.
Direkte Beobachtungen und Messungen sind u.
a.
vonForschungsschiffen und Tauchbooten aus möglich.
Wachsende Bedeutung hat die Fernerkundung durch Satelliten erlangt.
Die Tiefseeforschung ist eine relativ jungeDisziplin.
Die Meereskunde wird in Deutschland durch das Bundesamt für Seeschifffahrt und das Institut für Meereskunde der Universität Kiel vertreten.
Die Vereinten Nationen erklärten das Jahr 1998 zum „Internationalen Jahr des Ozeans”.
Nach Angaben des World Wide Fund for Nature (WWF) konnten in diesem Zeitraumfür den Schutz der Meeresumwelt einige Erfolge verbucht werden.
Dazu gehören z.
B.
der Beschluss der Umweltministerkonferenz zum Einleitungsstopp für gefährliche undradioaktive Stoffe in den Atlantischen Ozean bis zum Jahr 2020, das Verbot der International Maritime Organization (IMO) für hochgiftige Schiffsanstriche seit dem Jahr2003 sowie das Verbot der Europäischen Union für Treibnetzfischerei im Mittelmeer und im Atlantischen Ozean.
Rückschläge waren jedoch Umweltkatastrophen wie der imOktober 1998 erfolgte Schiffsunfall der Pallas, der vor der Nordseeinsel Amrum zur bisher größten Ölverschmutzung im Wattenmeer führte, die ökologische Katastrophe, die sich im Dezember 1999 nach dem Unfall des Öltankers Erika vor der Küste der Bretagne ereignete, die Freisetzung gewaltiger Ölmengen nach dem durch eine Explosion ausgelösten Sinken der weltgrößten Bohrinsel vor der brasilianischen Küste im März 2001, die Havarie des Öltankers Prestige vor der spanischen Atlantikküste im November 2002 oder die Stagnation beim Schutz der Schweinswale in der Nordsee.
Der WWF fordert die Festlegung weiterer Grenzwerte bei der Einleitung von Substanzen in dasMeer.
9 ZUKUNFT DES ÖKOSYSTEMS MEER
Nach jüngsten wissenschaftlichen Erkenntnissen wird die sich abzeichnende Klimaänderung nachhaltige Veränderungen für die Weltmeere und die Küstengebieteverursachen.
Der Anstieg des Meeresspiegels wird weitergehen, zudem ist mit einer Versauerung der Meere und einer Erwärmung der oberflächennahen Schichten zurechnen.
Als Ursachen hierfür gelten vor allem die durch den Menschen verursachte Zunahme von Treibhausgasen in der Atmosphäre und die daraus resultierende globaleErwärmung, die auch die obersten Schichten der Weltmeere einschließt.
Die thermische Ausdehnung des Meerwassers sowie das bei höheren Temperaturen forcierteAbschmelzen von Gletschern und Inlandeismassen bewirken ein Ansteigen des Meeresspiegels.
Die steigende Konzentration von CO 2 in der Atmosphäre führt auch zu einem.
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