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Montenegro - geographie.

Publié le 06/06/2013

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Montenegro - geographie. 1 EINLEITUNG Montenegro (serbokroatisch Crna Gora; italienisch Monte Negro: schwarzes Gebirge), unabhängige Republik auf der Balkanhalbinsel, bis Juni 2006 Teilrepublik des Staatenbundes Serbien und Montenegro bzw. der Bundesrepublik Jugoslawien, davor eine Republik der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien. Montenegro grenzt im Nordwesten an Bosnien und Herzegowina, im Nordosten an Serbien, im Süden an Albanien, im Südwesten an das Adriatische Meer und im Westen auf einem schmalen Abschnitt an Kroatien. Die Fläche von Montenegro beträgt 13 812 Quadratkilometer. Die Hauptstadt der Republik ist Podgorica, das ehemalige Titograd. 2 LAND Weite Teile Montenegros sind gebirgig, nur im Süden nimmt Tiefland größere Flächen ein. In Nord-Süd-Richtung erstreckt sich das Land über rund 200 Kilometer, in WestOst-Richtung bis zu 160 Kilometer. 2.1 Physische Geographie Im Norden erhebt sich der Durmitor, ein Bergmassiv des Dinarischen Gebirges mit den höchsten Gipfeln des Landes. Hier befindet sich auch der Bobotov Kuk, der mit 2 522 Metern höchster Berg Montenegros ist. Auch Ausläufer der Nordalbanischen Alpen (Prokletije) prägen den Hochgebirgscharakter. Die Gebirge sind überwiegend aus Kalkstein aufgebaut; wegen der Wasserlöslichkeit des Kalkes sind Karstformen weit verbreitet. Zur schmalen Küstenebene hin fällt das Gebirge überwiegend steil ab. Die Küste wird durch Landvorsprünge und tiefe Buchten (z. B. Bucht von Kotor) stark gegliedert. Der Skutarisee ist mit einer Fläche von etwa 370 Quadratkilometern nicht nur der größte See Montenegros, sondern auch der gesamten Balkanhalbinsel. Der südliche Teil des Sees befindet sich auf albanischem Staatsgebiet. 2.2 Klima An der Adriaküste ist das Klima mediterran mit mittleren Temperaturen zwischen 8 °C im Januar und 25 °C im Juli sowie Jahresniederschlägen um 500 Millimeter. In den Hochlagen herrscht typisches Gebirgsklima mit zum Teil schneereichen Wintern, in feuchten Jahren werden dort Jahresniederschläge von 1 600 Millimetern erreicht. 2.3 Flora und Fauna In Montenegro gibt es vier Nationalparks mit einer Gesamtfläche von etwa 730 Quadratkilometern, die u. a. Gebirge, Gletscherseen, Tieflandseen und Urwald umfassen. Montenegro ist zu 37 Prozent bewaldet. Es wurden 2 833 Arten von Gefäßpflanzen nachgewiesen - das sind auf gut einem Tausendstel der Fläche Europas mehr als ein Viertel der in Europa verbreiteten höheren Pflanzenarten. Im Küstenbereich gedeiht mediterrane und subtropische Vegetation mit immergrünen Wäldern und Macchie. Hier wachsen Palmen, Zypressen, Agaven und Opuntien sowie Öl-, Orangen-, Zitronen- und Kirschbäume. Die Berghänge sind vorwiegend von Nadelgehölzen, insbesondere Schwarzkiefern bedeckt. Der Skutarisee zählt zu den fischreichsten Binnengewässern auf der Balkanhalbinsel und ist darüber hinaus ein wichtiges Vogelreservat, das als Zugvogelrastplatz und Brutgebiet von großer Bedeutung ist. Zur Avifauna (Vogelwelt) gehören u. a. Steinadler, Schlangenadler, Auerhuhn, Birkhuhn, Steinhuhn, Krauskopfpelilkan, Löffler, Seidenreiher und Nachtreiher. Bemerkenswerte Raubtiere sind Braunbär, Wolf, Goldschakal, Luchs, Wildkatze und Fischotter. 3 BEVÖLKERUNG Die Einwohnerzahl beträgt etwa 678 000. Damit ergibt sich eine Bevölkerungsdichte von 49 Einwohnern pro Quadratkilometer. Mit 43 Prozent zahlenmäßig stärkste Volksgruppe sind die Montenegriner, 32 Prozent sind Serben; außerdem leben u. a. Bosnier (13 Prozent), Albaner (7 Prozent) und Kroaten (1 Prozent) im Land. Die Hauptstadt Podgorica ist mit etwa 138 000 Einwohnern auch die größte Stadt Montenegros. Die am weitesten verbreiteten Sprachen sind Montenegrinisch und Serbisch. Etwa drei Viertel der Bevölkerung sind serbisch-orthodoxe Christen, 15 Prozent bekennen sich zum Islam. 4 BILDUNG UND KULTUR 4.1 Medien Die wichtigsten Tageszeitungen Montenegros, die allesamt in Podgorica erscheinen, sind das unabhängige Blatt Vijesti, die regierungsnahen Pobjeda und Republika sowie das regierungskritische Blatt Dan. Das Land verfügt über die beiden staatlichen Fernsehsender RTCG 1 und RTCG 2 sowie eine Reihe privater Kanäle wie IN, ntv-Antenna, ATLAS und PINK. Neben dem staatlichen Rundfunksender RTCG existieren zahlreiche private und lokale Stationen. 5 VERWALTUNG UND POLITIK Nach der Verfassung von 2007 ist Montenegro eine Republik. An der Spitze der Exekutive steht der Präsident, der für eine Amtszeit von fünf Jahren direkt vom Volk gewählt wird. Die Legislative liegt bei der Nationalversammlung, einem Einkammerparlament mit 81 Abgeordneten. Nach einem Referendum schufen Serbien und Montenegro 1992 die Bundesrepublik oder Föderative Republik Jugoslawien, aus der durch Beschluss der Parlamente von Serbien, Montenegro und Jugoslawien am 4. Februar 2003 der Staatenbund Serbien und Montenegro hervorging. Am 21. Mai 2006 votierten die Montenegriner in einem Referendum mit 55,4 Prozent der Stimmen für die Unabhängigkeit ihres Landes vom Staatenbund mit Serbien, und am 3. Juni 2006 erklärte sich Montenegro formell für unabhängig. Das Land gliedert sich in 21 Gemeinden. Stärkste politische Gruppierungen sind das Linksbündnis ,,Sieg für Montenegro" bzw. ,,Koalition für ein europäisches Montenegro", bestehend aus Sozialdemokraten und Sozialisten, das für die Unabhängigkeit der Teilrepublik eintrat, sowie die proserbischen Parteien Sozialistische Volkspartei (SNP) und Serbische Volkspartei (SNS). 6 WIRTSCHAFT Seit etwa 2000 verfolgt Montenegro wirtschaftlich einen zunehmend selbständigen Kurs, um sich von der Wirtschaft Serbiens abzusetzen. So hatte die Republik bereits vor ihrer Abspaltung von Serbien eigene Handels- und Zollgesetze verabschiedet und in Kraft gesetzt und den Euro (bis zur Einführung des Euro die Deutsche Mark) als gültiges Zahlungsmittel eingeführt. Ein wichtiger Wirtschaftszweig Montenegros war und ist der Agrarsektor, in dem fast 60 Prozent der Erwerbstätigen beschäftigt sind. Neben dem Ackerbau sind vor allem der Weinanbau und die Viehhaltung bedeutend. Zu den wichtigsten Anbauprodukten zählen Getreide, Gemüse, Wein, Kartoffeln, Zitrusfrüchte und Oliven. Ertragreicher Bodenschatz des Landes ist Bauxit, der u. a. im Aluminiumwerk in Podgorica verhüttet wird. Das Werk zählt zu den größeren Unternehmen des Landes, befindet sich aber seit 2005 in ausländischem Besitz. Die Privatisierung der meisten Staatsbetriebe soll weiter zügig vorangetrieben werden, niedrige Steuern sollen Anreize für ausländische Investoren bieten. Sein größtes wirtschaftliches Potential sieht Montenegro jedoch im Ausbau des Tourismus an der Adriaküste. 7 GESCHICHTE Im Mittelalter stand das heutige Montenegro unter serbischer Oberhoheit. Während Serbien nach der Schlacht auf dem Amselfeld 1389 unter osmanische Herrschaft kam, blieben die Montenegriner, die sich in ihre Gebirgsfestungen zurückzogen, insbesondere auf den Berg Lov?en, das einzige unabhängige Balkanvolk. Um 1484 wurde Cetinje die Hauptstadt der Gebirgsregion. Trotz der anhaltenden Versuche der Osmanen, auch Montenegro unter ihre Kontrolle zu bekommen, behielt die Region weitgehend ihre Autonomie. Ab 1528 stand der Vladika, der griechisch-orthodoxe Fürstbischof von Cetinje, an der Spitze des Staatswesens, das im Wesentlichen ein loser Verbund von Clans war. Bischof Danilo Petrovi? Njego? führte 1697 die Vererbbarkeit des Episkopats ein, jeweils vom Onkel auf den Neffen, und begründete damit die Petrovi?-Njego?Dynastie, die bis zum Ende der Eigenstaatlichkeit Montenegros regierte. Als die beiden bedeutendsten Fürstbischöfe der Petrovi?-Njego?-Dynastie gelten Peter I. (1782-1830), der ein neues Rechtssystem schuf und sein Land erfolgreich gegen die Osmanen verteidigte, und Peter II. (1830-1851), der einen Senat errichtete, Schulen gründete, die Blutrache abzuschaffen versuchte und außerdem als großer serbischer Dichter bekannt wurde. Danilo II. (1852-1860) legte kurz nach seinem Amtsantritt 1852 das Amt des Fürstbischofs nieder und übernahm nun als weltlicher Fürst die Macht in Montenegro, das nun ein weltliches, erbliches Fürstentum war. Nikolaus I. (1860-1918) bemühte sich - mehr als seine Vorgänger - um eine Modernisierung des Landes, führte dazu ein vergleichsweise fortschrittliches Gesetzbuch ein und organisierte die Verwaltung neu. 1905 verkündete er - vor dem Hintergrund der Revolution in Russland, zu dem Montenegro engste Beziehungen pflegte - das Ende der autokratischen Regierung, erließ eine liberale Verfassung und berief ein Parlament ein; de facto aber setzte er seine autokratische Herrschaftsweise fort. 1910 ließ er sich anlässlich seines 50-jährigen Regierungsjubiläums vom Parlament zum König erheben. Bereits auf dem Berliner Kongress 1878, der nach dem Russisch-Türkischen Krieg von 1877/78 die Machtverhältnisse auf dem Balkan neu ordnete, hatten die europäischen Großmächte formell die Unabhängigkeit Montenegros anerkannt. 7.1 Teilrepublik von Jugoslawien bzw. Serbien und Montenegro An den Balkankriegen 1912/13 nahm Montenegro auf der Seite Serbiens teil, und auch im 1. Weltkrieg verbündete sich das Königreich mit Serbien gegen die Mittelmächte. 1916 besetzte Österreich-Ungarn das Land. Nach Kriegsende ging Montenegro 1918 im neu gegründeten Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen (ab 1929 Jugoslawien) auf, Nikolaus I. wurde abgesetzt. Während des 2. Weltkrieges stand Montenegro ab 1941 unter italienischer Besatzungsherrschaft. 1945 wurde Jugoslawien, nun als Föderative Volksrepublik, mit Montenegro als einer der sechs Teilrepubliken wiederhergestellt. Vor dem Hintergrund des Zerfalls der sozialistischen Regime in Osteuropa erstarkte auch in Montenegro wie in ganz Jugoslawien der Widerstand gegen die kommunistische Regierung. Dennoch errang bei den ersten freien Wahlen in Montenegro im Dezember 1990 die in Demokratische Partei der Sozialisten (DPS) umbenannte Kommunistische Partei die absolute Mehrheit der Mandate; Präsident der Teilrepublik wurde Momir Bulatovi?. Als Slowenien, Kroatien, Mazedonien und Bosnien-Herzegowina 1991 ihre Unabhängigkeit von der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien erklärt hatten, wurde Anfang 1992 in Montenegro ein Referendum über die Unabhängigkeit abgehalten; zwei Drittel der Wähler entschieden sich jedoch für den Verbleib in der Föderation. In der Folge schlossen sich am 27. April 1992 Serbien und Montenegro zur Bundesrepublik Jugoslawien zusammen. Jedoch mehrten sich schon bald auch die Differenzen zwischen Montenegro und Serbien, insbesondere deshalb, weil Montenegro die internationale Isolation und die Sanktionen, in die Serbien mit seinen Kriegen in den früheren Teilrepubliken (u. a. dem Bosnisch-Kroatisch-Serbischen Krieg) den Staat hineinmanövriert hatte, nicht mitzutragen gewillt war. Bei den Präsidentschaftswahlen am 20. Oktober 1997 setzte sich der bisherige Ministerpräsident Milo Djukanovi? (DPS) gegen seinen innerparteilichen Rivalen, den amtierenden Präsidenten Bulatovi? durch. Djukanovi? ging zunehmend auf Distanz zu Serbien, zu dem Staatenbündnis und zu dem jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milosevi?; im Kosovo-Konflikt wahrte er strikte Neutralität, was allerdings nicht verhindern konnte, dass auch Montenegro von den NATO-Luftangriffen in Mitleidenschaft gezogen wurde. Unmittelbar nach dem Ende des Kosovo-Krieges drang Montenegro auf eine Neuregelung des Verhältnisses zwischen den beiden Bundesstaaten Serbien und Montenegro, d. h. im Wesentlichen, auf ein deutlich höheres Maß an Selbständigkeit, wenn nicht sogar die Unabhängigkeit. Die Unterstützung für eine völlige Loslösung von Serbien wurde Montenegro jedoch auf internationaler Ebene versagt, und zwar mit der Begründung, dass solch ein Schritt als neues Konfliktpotential die Stabilitätsbemühungen auf dem Balkan ernsthaft gefährden würde. Bei den Parlamentswahlen am 22. April 2001 wurde das DPS-geführte Wahlbündnis ,,Sieg für Montenegro" von Präsident Djukanovi? mit 36 der insgesamt 77 Mandate stärkste politische Kraft, verfehlte aber die absolute Mehrheit. Das Oppositionsbündnis ,,Gemeinsam für Jugoslawien" erreichte 33 Mandate. Die Wahlen galten als Stimmungstest für die von Djukanovi? angestrebte Lösung Montenegros aus der Bundesrepublik Jugoslawien, brachten aber in diesem Punkt keine Klarheit. Nach dem Scheitern der Koalitionsverhandlungen zwischen dem Parteienbündnis ,,Sieg für Montenegro" und der nationalistischen Liberalen Partei bildete Djukanovi? eine Minderheitsregierung des Bündnisses ,,Sieg für Montenegro", die von der Liberalen Allianz, die über sechs Parlamentssitze verfügte, unterstützt wurde. Im Dezember 2001 nahmen die Regierungen von Montenegro, Serbien und Jugoslawien Gespräche über eine Neuordnung des Bundesstaates auf, in denen Präsident Djukanovi? seine Loslösungsabsichten bekräftigte und die daher bald scheiterten. Erst eine weitere, von der EU vermittelte Verhandlungsrunde endete im März 2002 mit einem von beiden Seiten akzeptierten Ergebnis: Der Staatenbund blieb erhalten, wurde umbenannt in ,,Serbien und Montenegro" und staatsrechtlich neu strukturiert, d. h., die Zuständigkeiten der Teilrepubliken wurden zugunsten des Bundes erweitert. Der Erhalt des Staatenbundes war von der EU erwünscht, um eine weitere Zersplitterung der Balkanstaaten aufzuhalten und vor allem um keinen Präzedenzfall für den Kosovo zu schaffen. Allerdings wurde es Montenegro freigestellt, nach Ablauf von drei Jahren ab dem In-Kraft-Treten der Neuordnung in einem Referendum über seinen künftigen Status selbst zu entscheiden. Die Umbenennung und Neuordnung des Staatenbundes trat am 4. Februar 2003 in Kraft. Aus Protest gegen das Abkommen entzogen die an einer raschen Unabhängigkeit Montenegros festhaltenden Liberalen der Regierung Djukanovi? die Unterstützung und somit die Mehrheit im Parlament. Bei den daraufhin notwendig gewordenen vorgezogenen Parlamentswahlen am 20. Oktober 2002 erreichte das Parteienbündnis ,,Demokratische Liste für ein europäisches Montenegro" von Präsident Djukanovi? mit 39 Mandaten die absolute Mehrheit, das proserbische Wahlbündnis ,,Gemeinsam für Jugoslawien" kam auf 30 Parlamentssitze. Am 25. November 2002 legte Präsident Djukanovi? sein Amt nieder, um erneut den Posten des Ministerpräsidenten zu übernehmen. Zum neuen Präsidenten wurde der bisherige Ministerpräsident Filip Vujanovi? gewählt. Er erklärte ebenso wie Djukanovi? die Unabhängigkeit Montenegros zu den vorrangigen Zielen seiner Amtszeit, und in der Folgezeit war dieses Thema eines der dominierenden in der montenegrinischen Politik. 7.2 Unabhängigkeit Kurz nach dem Ablauf der von der EU vorgegebenen Dreijahresfrist fand am 21. Mai 2006 das Referendum über die Unabhängigkeit Montenegros statt. Es endete mit 55,4 Prozent der Stimmen (bei einer Wahlbeteiligung von mehr als 86 Prozent) äußerst knapp für die Unabhängigkeit; auf Vorschlag der EU hatten sich Regierung und Opposition zuvor darauf geeinigt, dass eine qualifizierte Mehrheit von 55 Prozent der Wähler für die Unabhängigkeit stimmen müsse, damit diese umgesetzt werden könne. Am 3. Juni 2006 erklärte das montenegrinische Parlament das Land formell für unabhängig; als letzte der früheren jugoslawischen Teilrepubliken war Montenegro damit zu einem souveränen Staat geworden. Der Staatenbund Serbien und Montenegro war durch diesen Schritt gegenstandslos geworden; seine völkerrechtliche Nachfolge trat entsprechend der Verfassung des Staatenbundes Serbien an. Die Parlamentswahlen am 10. September 2006 waren ein weiteres Votum für die Unabhängigkeit des Landes und seine Annäherung an die EU: Djukanovi?s Parteienbündnis ,,Koalition für ein europäisches Montenegro" gewann 41 der 81 Mandate, die beiden proserbischen Parteien kamen zusammen auf 23 Mandate, die erst kurz zuvor gegründete ,,Bewegung für den Wandel" errang elf Mandate. Nach dem Wahlsieg seines Bündnisses verzichtete Djukanovi? auf das Amt des Ministerpräsidenten; sein Nachfolger wurde der bisherige Justizminister ?eljko ?turanovi? (DPS). Dieser trat 2008 zurück, woraufhin erneut Djukanovi? das Amt des Ministerpräsidenten übernahm. Im Oktober 2007 trat eine neue, der Unabhängigkeit des Landes Rechnung tragende Verfassung in Kraft. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
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« für ausländische Investoren bieten.

Sein größtes wirtschaftliches Potential sieht Montenegro jedoch im Ausbau des Tourismus an der Adriaküste. 7 GESCHICHTE Im Mittelalter stand das heutige Montenegro unter serbischer Oberhoheit.

Während Serbien nach der Schlacht auf dem Amselfeld 1389 unter osmanische Herrschaft kam,blieben die Montenegriner, die sich in ihre Gebirgsfestungen zurückzogen, insbesondere auf den Berg Lovćen, das einzige unabhängige Balkanvolk.

Um 1484 wurde Cetinjedie Hauptstadt der Gebirgsregion.

Trotz der anhaltenden Versuche der Osmanen, auch Montenegro unter ihre Kontrolle zu bekommen, behielt die Region weitgehend ihreAutonomie.

Ab 1528 stand der Vladika, der griechisch-orthodoxe Fürstbischof von Cetinje, an der Spitze des Staatswesens, das im Wesentlichen ein loser Verbund vonClans war.

Bischof Danilo Petrovi ć Njegoš führte 1697 die Vererbbarkeit des Episkopats ein, jeweils vom Onkel auf den Neffen, und begründete damit die Petrovi ć-Njegoš-Dynastie, die bis zum Ende der Eigenstaatlichkeit Montenegros regierte. Als die beiden bedeutendsten Fürstbischöfe der Petrovi ć-Njegoš-Dynastie gelten Peter I.

(1782-1830), der ein neues Rechtssystem schuf und sein Land erfolgreich gegen dieOsmanen verteidigte, und Peter II.

(1830-1851), der einen Senat errichtete, Schulen gründete, die Blutrache abzuschaffen versuchte und außerdem als großer serbischerDichter bekannt wurde.

Danilo II.

(1852-1860) legte kurz nach seinem Amtsantritt 1852 das Amt des Fürstbischofs nieder und übernahm nun als weltlicher Fürst die Machtin Montenegro, das nun ein weltliches, erbliches Fürstentum war.

Nikolaus I.

(1860-1918) bemühte sich – mehr als seine Vorgänger – um eine Modernisierung des Landes,führte dazu ein vergleichsweise fortschrittliches Gesetzbuch ein und organisierte die Verwaltung neu.

1905 verkündete er – vor dem Hintergrund der Revolution in Russland,zu dem Montenegro engste Beziehungen pflegte – das Ende der autokratischen Regierung, erließ eine liberale Verfassung und berief ein Parlament ein; de facto aber setzteer seine autokratische Herrschaftsweise fort.

1910 ließ er sich anlässlich seines 50-jährigen Regierungsjubiläums vom Parlament zum König erheben.

Bereits auf demBerliner Kongress 1878, der nach dem Russisch-Türkischen Krieg von 1877/78 die Machtverhältnisse auf dem Balkan neu ordnete, hatten die europäischen Großmächteformell die Unabhängigkeit Montenegros anerkannt. 7.1 Teilrepublik von Jugoslawien bzw.

Serbien und Montenegro An den Balkankriegen 1912/13 nahm Montenegro auf der Seite Serbiens teil, und auch im 1.

Weltkrieg verbündete sich das Königreich mit Serbien gegen die Mittelmächte.1916 besetzte Österreich-Ungarn das Land.

Nach Kriegsende ging Montenegro 1918 im neu gegründeten Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen (ab 1929Jugoslawien) auf, Nikolaus I.

wurde abgesetzt.

Während des 2.

Weltkrieges stand Montenegro ab 1941 unter italienischer Besatzungsherrschaft.

1945 wurde Jugoslawien,nun als Föderative Volksrepublik, mit Montenegro als einer der sechs Teilrepubliken wiederhergestellt. Vor dem Hintergrund des Zerfalls der sozialistischen Regime in Osteuropa erstarkte auch in Montenegro wie in ganz Jugoslawien der Widerstand gegen die kommunistischeRegierung.

Dennoch errang bei den ersten freien Wahlen in Montenegro im Dezember 1990 die in Demokratische Partei der Sozialisten (DPS) umbenannte KommunistischePartei die absolute Mehrheit der Mandate; Präsident der Teilrepublik wurde Momir Bulatovi ć.

Als Slowenien, Kroatien, Mazedonien und Bosnien-Herzegowina 1991 ihreUnabhängigkeit von der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien erklärt hatten, wurde Anfang 1992 in Montenegro ein Referendum über die Unabhängigkeitabgehalten; zwei Drittel der Wähler entschieden sich jedoch für den Verbleib in der Föderation.

In der Folge schlossen sich am 27.

April 1992 Serbien und Montenegro zurBundesrepublik Jugoslawien zusammen.

Jedoch mehrten sich schon bald auch die Differenzen zwischen Montenegro und Serbien, insbesondere deshalb, weil Montenegrodie internationale Isolation und die Sanktionen, in die Serbien mit seinen Kriegen in den früheren Teilrepubliken (u.

a.

dem Bosnisch-Kroatisch-Serbischen Krieg) den Staathineinmanövriert hatte, nicht mitzutragen gewillt war. Bei den Präsidentschaftswahlen am 20.

Oktober 1997 setzte sich der bisherige Ministerpräsident Milo Djukanovi ć (DPS) gegen seinen innerparteilichen Rivalen, denamtierenden Präsidenten Bulatovi ć durch.

Djukanovi ć ging zunehmend auf Distanz zu Serbien, zu dem Staatenbündnis und zu dem jugoslawischen Präsidenten SlobodanMilosevi ć; im Kosovo-Konflikt wahrte er strikte Neutralität, was allerdings nicht verhindern konnte, dass auch Montenegro von den NATO-Luftangriffen in Mitleidenschaftgezogen wurde. Unmittelbar nach dem Ende des Kosovo-Krieges drang Montenegro auf eine Neuregelung des Verhältnisses zwischen den beiden Bundesstaaten Serbien und Montenegro,d.

h.

im Wesentlichen, auf ein deutlich höheres Maß an Selbständigkeit, wenn nicht sogar die Unabhängigkeit.

Die Unterstützung für eine völlige Loslösung von Serbienwurde Montenegro jedoch auf internationaler Ebene versagt, und zwar mit der Begründung, dass solch ein Schritt als neues Konfliktpotential die Stabilitätsbemühungen aufdem Balkan ernsthaft gefährden würde. Bei den Parlamentswahlen am 22.

April 2001 wurde das DPS-geführte Wahlbündnis „Sieg für Montenegro” von Präsident Djukanovi ć mit 36 der insgesamt 77 Mandatestärkste politische Kraft, verfehlte aber die absolute Mehrheit.

Das Oppositionsbündnis „Gemeinsam für Jugoslawien” erreichte 33 Mandate.

Die Wahlen galten alsStimmungstest für die von Djukanovi ć angestrebte Lösung Montenegros aus der Bundesrepublik Jugoslawien, brachten aber in diesem Punkt keine Klarheit.

Nach demScheitern der Koalitionsverhandlungen zwischen dem Parteienbündnis „Sieg für Montenegro” und der nationalistischen Liberalen Partei bildete Djukanovi ć eineMinderheitsregierung des Bündnisses „Sieg für Montenegro”, die von der Liberalen Allianz, die über sechs Parlamentssitze verfügte, unterstützt wurde. Im Dezember 2001 nahmen die Regierungen von Montenegro, Serbien und Jugoslawien Gespräche über eine Neuordnung des Bundesstaates auf, in denen PräsidentDjukanovi ć seine Loslösungsabsichten bekräftigte und die daher bald scheiterten.

Erst eine weitere, von der EU vermittelte Verhandlungsrunde endete im März 2002 miteinem von beiden Seiten akzeptierten Ergebnis: Der Staatenbund blieb erhalten, wurde umbenannt in „Serbien und Montenegro” und staatsrechtlich neu strukturiert, d.

h.,die Zuständigkeiten der Teilrepubliken wurden zugunsten des Bundes erweitert.

Der Erhalt des Staatenbundes war von der EU erwünscht, um eine weitere Zersplitterungder Balkanstaaten aufzuhalten und vor allem um keinen Präzedenzfall für den Kosovo zu schaffen.

Allerdings wurde es Montenegro freigestellt, nach Ablauf von drei Jahrenab dem In-Kraft-Treten der Neuordnung in einem Referendum über seinen künftigen Status selbst zu entscheiden.

Die Umbenennung und Neuordnung des Staatenbundestrat am 4.

Februar 2003 in Kraft. Aus Protest gegen das Abkommen entzogen die an einer raschen Unabhängigkeit Montenegros festhaltenden Liberalen der Regierung Djukanovi ć die Unterstützung undsomit die Mehrheit im Parlament.

Bei den daraufhin notwendig gewordenen vorgezogenen Parlamentswahlen am 20.

Oktober 2002 erreichte das Parteienbündnis„Demokratische Liste für ein europäisches Montenegro” von Präsident Djukanovi ć mit 39 Mandaten die absolute Mehrheit, das proserbische Wahlbündnis „Gemeinsam fürJugoslawien” kam auf 30 Parlamentssitze.

Am 25.

November 2002 legte Präsident Djukanovi ć sein Amt nieder, um erneut den Posten des Ministerpräsidenten zuübernehmen.

Zum neuen Präsidenten wurde der bisherige Ministerpräsident Filip Vujanovi ć gewählt.

Er erklärte ebenso wie Djukanovi ć die Unabhängigkeit Montenegros zuden vorrangigen Zielen seiner Amtszeit, und in der Folgezeit war dieses Thema eines der dominierenden in der montenegrinischen Politik. 7.2 Unabhängigkeit Kurz nach dem Ablauf der von der EU vorgegebenen Dreijahresfrist fand am 21.

Mai 2006 das Referendum über die Unabhängigkeit Montenegros statt.

Es endete mit55,4 Prozent der Stimmen (bei einer Wahlbeteiligung von mehr als 86 Prozent) äußerst knapp für die Unabhängigkeit; auf Vorschlag der EU hatten sich Regierung undOpposition zuvor darauf geeinigt, dass eine qualifizierte Mehrheit von 55 Prozent der Wähler für die Unabhängigkeit stimmen müsse, damit diese umgesetzt werden könne.Am 3.

Juni 2006 erklärte das montenegrinische Parlament das Land formell für unabhängig; als letzte der früheren jugoslawischen Teilrepubliken war Montenegro damit zueinem souveränen Staat geworden.

Der Staatenbund Serbien und Montenegro war durch diesen Schritt gegenstandslos geworden; seine völkerrechtliche Nachfolge tratentsprechend der Verfassung des Staatenbundes Serbien an. Die Parlamentswahlen am 10.

September 2006 waren ein weiteres Votum für die Unabhängigkeit des Landes und seine Annäherung an die EU: Djukanovi ćs Parteienbündnis„Koalition für ein europäisches Montenegro” gewann 41 der 81 Mandate, die beiden proserbischen Parteien kamen zusammen auf 23 Mandate, die erst kurz zuvor. »

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