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Nauru - geographie.

Publié le 07/06/2013

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Nauru - geographie. 1 EINLEITUNG Nauru, Inselrepublik in Mikronesien, unmittelbar südlich des Äquators und 3 000 Kilometer nordöstlich von Australien gelegen. Die Hauptstadt des Landes ist Yaren. 2 LAND Nauru ist eine bis 61 Meter hohe Koralleninsel von ovaler Form mit einer Fläche von 21 Quadratkilometern. Die Insel verfügt über ausgedehnte Phosphatvorkommen, die zu den reichsten der Welt gehören. Infolge des intensiven Phosphatabbaus wurden jedoch 80 Prozent der Insel unbewohnbar, und auch Flora und Fauna wurden erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Der Staat hofft nun auf internationale Hilfe, um das Land sanieren und die verwüsteten Phosphatabbauflächen in Ackerland umwandeln zu können. Auf Nauru wurden 27 Vogelarten nachgewiesen, darunter Tropikvögel, Tölpel, Seeschwalben und Fregattvögel. Die Phosphatvorkommen basieren auf dem Guano dieser und anderer Meeresvögel, der sich im Lauf von Jahrtausenden angesammelt hat. Zu den insgesamt 179 Pflanzenarten gehören Schraubenbäume und Kokospalmen. 3 BEVÖLKERUNG Die Einwohnerzahl beträgt etwa 14 000 (2008), die Bevölkerungsdichte 656 Einwohner pro Quadratkilometer. Neben Nauruern (62 Prozent) leben Gastarbeiter aus Kiribati und Tuvalu (zusammen 25 Prozent), Chinesen (8 Prozent), Neuseeländer und Europäer auf der Insel. Die Nauruer sind von polynesischer, mikronesischer und melanesischer Abstammung. Ungefähr vier Fünftel der Einwohner sind Christen. Die Amtssprachen sind Nauruisch und Englisch. Der Großteil der Bevölkerung von Nauru lebt in einem schmalen, fruchtbaren Küstenstreifen. 4 VERWALTUNG UND POLITIK Staatsoberhaupt und zugleich Regierungschef ist der Präsident, der alle drei Jahre vom Parlament aus seinen Reihen gewählt wird. Das Parlament umfasst 18 Mitglieder, die in allgemeiner Wahl für jeweils drei Jahre gewählt werden. Parteien im Sinne der westlichen Demokratien gibt es in Nauru nicht, sondern lediglich informelle Interessenvertretungen, die sich vor allem aus der Opposition zur Regierung bildeten. Nauru gliedert sich verwaltungsmäßig in 14 Distrikte. 5 WIRTSCHAFT Der Phosphatabbau ist der einzig bedeutende Wirtschaftszweig der Insel. Die jährliche Produktion beträgt durchschnittlich 7 000 Tonnen; die wichtigsten Exportländer sind Australien, Neuseeland, die Philippinen, Südkorea und Japan. Angesichts der immensen Umweltschäden, die der Phosphatabbau hinterlässt, und der allmählichen Erschöpfung der Phospatvorkommen versucht die Regierung, andere Wirtschaftsbereiche aufzubauen. 1993 wurde ein Abkommen mit Australien unterzeichnet, in dem Kompensationsgeschäfte in Höhe von 80 Millionen US-Dollar vereinbart wurden. Die Währung von Nauru ist der Australische Dollar. 6 GESCHICHTE Die Herkunft der ursprünglichen Bevölkerung und der Zeitpunkt der Besiedelung der Insel sind noch teilweise ungeklärt; sie setzt sich aus Mikronesiern, Melanesiern und Polynesiern zusammen, die vermutlich in mehreren Schüben auf die Insel gelangten. 1798 wurde die Insel von dem britischen Walfängerkapitän John Fearn entdeckt. Ab dem frühen 18. Jahrhundert siedelten sich Europäer, vorwiegend Briten, auf Nauru an; sie importierten zum einen den Einheimischen unbekannte Krankheiten, zum anderen lösten sie kriegerische Konflikte zwischen den ansässigen Stämmen aus, was beides die ursprüngliche Bevölkerung erheblich dezimierte. Die Aufteilung des Westpazifiks zwischen Großbritannien und dem Deutschen Reich schlug Nauru der deutschen Interessensphäre zu; 1888 annektierte das Deutsche Reich Nauru und gliederte es seinem Protektorat Marshallinseln an. Um die Wende zum 20. Jahrhundert wurden auf der Insel reiche Phosphatvorkommen entdeckt, zu deren Ausbeutung 1905 Deutsche und Briten gemeinsam die Pacific Phosphate Company gründeten. Zu Beginn des 1. Weltkrieges besetzte Australien 1914 die deutschen Kolonien im Pazifik einschließlich Naurus. Nach dem Krieg übergab der Völkerbund 1920 die Insel als Mandat an Großbritannien, Neuseeland und Australien, wobei Australien im Auftrag der beiden anderen Mächte die Verwaltung übernahm; zudem sicherten sich die drei Länder Zugriff auf und Rechte an den Phosphatvorkommen. Während des 2. Weltkrieges war Nauru von 1942 bis 1945 von Japan besetzt. Die Japaner deportierten etwa 1 200 der insgesamt 1 800 Nauruer in Arbeitslager auf die Chuuk-Inseln; nur etwa 730 kehrten nach dem Krieg wieder nach Nauru zurück, die anderen waren in den Lagern umgekommen. 1945 eroberten australische Truppen die Insel zurück, und 1947 wurde sie als Treuhandgebiet der Vereinten Nationen wieder Großbritannien, Neuseeland und Australien zugewiesen, Australien übernahm erneut die Verwaltung. 1951 erhielt Nauru weitreichende Autonomie und eine eigene Regierung. Ab der zweiten Hälfte der fünfziger Jahre trieb Hammer DeRoburt, seit 1955 gewählter Oberhäuptling und Vorsteher der Regierung, die Unabhängigkeit des Landes sowie die Übernahme des Phosphatabbaus durch Nauruer entschieden voran, bis die Insel am 31. Januar 1968 tatsächlich in die Unabhängigkeit entlassen wurde. Im selben Jahr wurde Nauru Mitglied im Commonwealth of Nations. Erster Präsident des unabhängigen Landes wurde DeRoburt, der das Land mit nur kurzen Unterbrechungen (1976-1978 und 1986) bis zu seinem Sturz durch ein Misstrauensvotum 1989 regierte. Die folgenden sechs Jahre war Bernard Dowiyogo Präsident von Nauru. Unter seiner Regierung verklagte das Land vor dem Internationalen Gerichtshof Australien wegen der Umweltschäden, die der rücksichtslose australische Phosphatabbau verursacht hatte, auf Schadensersatz und erhielt in einem außergerichtlichen Vergleich etwa 60 Millionen Euro zugesprochen. Seit den neunziger Jahren ging der Phosphatabbau, die weitaus wichtigste Einnahmequelle, sukzessive zurück; der einstmals wohlhabende Staat geriet in eine anhaltende Wirtschaftskrise, die durch Korruption und umfangreiche Fehlinvestitionen noch verschärft wurde. Zugleich entwickelte sich die Insel zu einem Geldwäscheparadies, das nicht zuletzt von internationalen Drogenhändlern genutzt wurde, was u. a. die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) mit Sanktionen ahndete. Ab 2001 erhielt Nauru eine weitere Wirtschaftshilfe in Höhe von mehreren Millionen Euro, und zwar als Gegenleistung dafür, dass die Insel von Australien abgewiesene Flüchtlinge aufnahm. Seit Mitte der neunziger Jahre wechselten sich in Nauru die Regierungen in rascher Folge ab, mehrere Male kehrte auch Dowiyogo für jeweils wenige Monate oder sogar nur Tage an die Macht zurück. Vergleichsweise langlebig war die Regierung von Ludwig Scotty, der 2004 (zum zweiten Mal) gewählt wurde und 2007 über ein Misstrauensvotum stürzte. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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