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Nepal - geographie.

Publié le 07/06/2013

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Nepal - geographie. 1 EINLEITUNG Nepal, amtlich Nepal Adhirajya (Königreich Nepal), konstitutionelle Monarchie in Südasien. Nepal grenzt im Norden an die Autonome Region Tibet der Volksrepublik China sowie im Osten, Süden und Westen an Indien. Die Fläche des Staates beträgt 147 181 Quadratkilometer. Nepal gehört zu den gebirgigsten Ländern der Erde. Das unwegsame Terrain ist mit ein Grund für die Abgeschiedenheit des Staates. 2 LAND Wichtigstes Kennzeichen der nepalesischen Landschaft sind die Berge. Von den zehn höchsten Bergen der Welt befinden sich neun entweder vollständig oder teilweise innerhalb der Grenzen Nepals; dazu gehört auch der Mount Everest, mit 8 850 Metern der höchste Berg der Erde. 2.1 Physische Geographie Nepal lässt sich in vier annähernd parallel zueinander verlaufende Regionen gliedern; diese Naturräume erstrecken sich von Nordwesten nach Südosten. Im Grenzbereich zu China erhebt sich der Hohe Himalaya mit einigen der höchsten Erhebungen der Erde. Nach Süden schließt der niedrigere Vorderhimalaya mit der Mahabharat-Kette an, der einige Beckenlandschaften wie das Katmandu-Tal umfasst. Diesem Naturraum folgen weiter nach Süden die Siwalikkette und die als ,,Terai" bezeichnete fruchtbare Schwemmlandebene. 2.2 Flüsse und Seen Die Hauptflüsse in Nepal münden in den Ganges. Ihre Täler sind wichtige Verbindungswege in dem gebirgigen Gelände. Die drei bedeutendsten Flüsse sind der Karnali, der Kosi und der Narayani. Größere Seen gibt es im Land nicht. 2.3 Klima Die klimatischen Verhältnisse in Nepal hängen maßgeblich von der Höhenlage ab. In den Hochgebirgsregionen herrschen das ganze Jahr über tiefe Temperaturen. Im Terai und im Katmandu-Tal sind die Sommer unter dem Einfluss des Südostmonsuns heiß und regenreich, die Winter kühl. Die mittlere Jahrestemperatur beträgt in diesen Gebieten 25 °C. Der mittlere Jahresniederschlag liegt in den Tiefebenen um 2 500 Millimeter, in den höchsten Lagen erreicht er nur etwa 250 Millimeter. Die klimatische Schneegrenze liegt bei etwa 5 000 bis 5 800 Metern. Die höheren Gebirgsregionen sind ganzjährig schneebedeckt. 2.4 Flora und Fauna Im Terai finden sich in den landwirtschaftlich nicht erschlossenen Gebieten ausgedehnte Wälder mit laubwerfenden Bäumen sowie Bambusbestände; die ursprünglichen immergrünen Monsunwälder sind nur noch rudimentär erhalten. An den tiefer gelegenen Hängen wachsen Kiefern und Eichen; in den höheren Regionen dominieren Koniferen und Rhododendren. Oberhalb 3 600 Metern findet sich nur mehr spärliche Vegetation, im Nordwesten herrschen alpine Steppen vor. Etwa 17,4 Prozent (2007) der Landesfläche sind als Nationalparks und andere Schutzgebiete ausgewiesen. Zur Fauna der großen Säugetiere gehören die nur noch in wenigen Exemplaren vorkommenden Tiger und Indischen Panzernashörner sowie Elefanten. Primaten sind durch Rhesusaffen und Languren repräsentiert. In den höheren Regionen leben Schneeleoparden, Asiatische Goldkatzen, Kragenbären, Wölfe, Yaks, verschiedene Hirscharten sowie Blauschafe, Seraue (Waldziegenantilopen) und Himalayatahre (Tahre sind Hornträger aus der Verwandtschaft der Ziegen). 3 BEVÖLKERUNG Nepalesen bilden etwa 52 Prozent der Gesamtbevölkerung, außerdem Maithili (11 Prozent), Bhojpuri (8 Prozent) und Tharu (3,5 Prozent). Die indigene Bevölkerung Nepals besteht aus zwei großen Gruppen: der zahlenmäßig überlegenen Gruppe der Indo-Nepalesen, deren Vorfahren aus dem Süden eingewandert sind, und der Gruppe der Tibeto-Nepalesen, deren Vorfahren aus dem Norden kamen. Die beiden Gruppen haben sich weitgehend miteinander vermischt. Zu den Tibeto-Nepalesen gehören die Sherpa, die als Führer und Träger bei Bergexpeditionen bekannt sind, und die Gurung. Die herrschende Schicht der Gurkha entstammt verschiedenen ethnischen Gruppen Nepals. Zu den tibetobirmanischen Volksgruppen gehören die Magar, Tamang, Kiranti, Newar, Bhutija und Tibeter. Nepal hat etwa 29,5 Millionen Einwohner; dies entspricht einer durchschnittlichen Bevölkerungsdichte von 206 Personen pro Quadratkilometer (2008) bei einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 2,1 Prozent. Die Lebenserwartung liegt durchschnittlich bei 60,9 Jahren (Männer 61,1 Jahre, Frauen 60,8 Jahre). Die meisten Einwohner konzentrieren sich auf die Regionen Katmandu und Terai. Die Gebirgszonen und der Nordteil des Landes sind nur spärlich besiedelt. 3.1 Wichtige Städte Katmandu ist die Hauptstadt und mit 741 000 Einwohnern die bevölkerungsreichste Stadt Nepals. Zu den weiteren urbanen Zentren gehören Biratnagar (130 000) im Südosten sowie die beiden in der Nähe von Katmandu gelegenen Städte Lalitpur (163 000) und Bhaktapur (61 100). 3.2 Sprache und Religion Amtssprache des Landes ist Nepali, eine zum indoiranischen Zweig der indogermanischen Sprachen gehörende indoarische Sprache, die von über der Hälfte der Bevölkerung gesprochen wird. Nepali ist eng mit dem Hindi verwandt. Daneben gibt es noch etwa 30 andere Sprachen der jeweiligen Volksgruppen. Die Mehrheit der Menschen beherrscht zwar Nepali, benutzt jedoch im Alltag die Sprache der eigenen Volksgruppe. In den Städten sprechen viele Menschen Englisch. Der Hinduismus ist Staatsreligion und wird von etwa 90 Prozent der Bevölkerung praktiziert. In Nepal hat er Elemente des Buddhismus, der zweitwichtigsten Religion des Landes (5,3 Prozent der Bevölkerung sind bekennende Buddhisten). Daneben gibt es eine muslimische Minderheit (2,7 Prozent). 3.2.1 Feiertage Nach dem Sonnenkalender, Bikram Sambat, beginnt das neue Jahr Mitte April, die religiösen Festtage und Feiern werden nach den Mondphasen festgelegt. Das Fest im September und Oktober, an dem zwei Wochen lang der Sieg der Tugendhaftigkeit über das Böse gefeiert wird, heißt Dashain. An Tihar (drei Tage im Oktober und November) schmückt man zu Ehren der Göttin der Gesundheit die Häuser mit Lichtern. Teej gibt verheirateten Frauen die Möglichkeit, die Eltern zu besuchen, sich rituell zu reinigen und für die Söhne zu beten, da diese bei der Mutter bleiben und für sie im Alter sorgen. Holi, das im Februar und März begangen wird, ist ein farbenfrohes gesellschaftliches Ereignis. Weihnachten (25. Dezember) ist ein offizieller Feiertag. An Vollmond im Monat Baisakh (April und Mai) gedenkt man der Geburt, der Erleuchtung und dem Eingang Buddhas in das Nirwana. 3.3 Soziales Nepal ist eines der ärmsten Länder der Welt, mehr als ein Drittel der Menschen lebt unterhalb der Armutsgrenze. Es gibt es keine Wohlfahrtsleistungen des Staates. Die medizinische Versorgung ist unzureichend. Christliche Missionare haben jedoch Krankenhäuser und Kliniken gegründet. Auf einen Arzt kommen 4 778, auf ein Krankenhausbett 5 000 Einwohner. Aufgrund der mangelhaften Versorgung mit sauberem Trinkwasser sind Krankheiten wie Meningitis, Typhus und Hepatitis sind noch relativ weit verbreitet. Viele Menschen leiden an Unterernährung. Die Kindersterblichkeitsrate beträgt 62 Sterbefälle pro 1 000 Lebendgeburten. 4 BILDUNG UND KULTUR Da Nepal niemals von einer anderen Nation kolonisiert wurde, hat sich eine eigene, abgeschlossene Kultur entwickelt. Die Kultur Nepals wird insbesondere vom Hinduismus und in geringerem Umfang auch vom Buddhismus geprägt. In ganz Nepal finden sich Pagodentempel und andere Gebäude, die mit üppigen Holzschnitzereien versehen sind. 4.1 Bildung und Schulwesen Für nepalesische Kinder besteht eine 5 Jahre dauernde Schulpflicht. Daran schließt sich der freiwillige Besuch der dreijährigen unteren Sekundarschule und der zweijährigen oberen Sekundarschule an. Die wichtigste Hochschule des Landes ist die Tribhuvan-Universität (gegründet 1959) in Katmandu. Die Einschreibequote an den Hochschulen beträgt 5 Prozent. Der Grad der Alphabetisierung liegt bei nur 47,5 Prozent, was u. a. auf die geringe Anzahl von Frauen, die lesen und schreiben können, zurückzuführen ist. 4.2 Kultureinrichtungen Das Nationalmuseum (gegründet 1928) in Katmandu beherbergt zahlreiche kulturelle und historische Sammlungen. Die wichtigsten Bibliotheken befinden sich ebenfalls in Katmandu. 4.3 Medien Die staatliche Rundfunkstation Radio Nepal sendet ihr Programm sowohl in Nepali als auch in englischer Sprache. Ein regelmäßiges Fernsehprogramm (Nepal Television Corporation) gibt es seit 1986. Von den insgesamt 175 Tageszeitungen in Nepal erscheinen mindestens 20 in Katmandu. Die ebenfalls in Katmandu erscheinende Tageszeitung Gorkha Patra gehört zu den einflussreichsten Blättern. 5 VERWALTUNG UND POLITIK Bis 1990 wurde Nepal gemäß seiner aus dem Jahr 1962 stammenden und per Volksabstimmung 1980 angenommenen Verfassung regiert. Grundlage des Staatswesens war das so genannte Panchayat-System, ein hierarchischer strukturierter Ständerat. 1990 wurde eine neue Verfassung verabschiedet, die Nepal zu einer konstitutionellen Monarchie machte und damit die königliche Macht erheblich beschränkte. Nach Beendigung des seit 1996 andauernden Bürgerkrieges trat im Januar 2007 eine von der Regierung und den maoistischen Rebellen unterzeichnete Übergangsverfassung in Kraft, der zufolge eine verfassunggebende Versammlung gewählt werden sollte, die im Zuge der Ausarbeitung einer neuen Verfassung auch über den Fortbestand der Monarchie entscheiden sollte. Die Übergangsverfassung entzog dem König vorerst die Rolle des Staatsoberhauptes und wies sie dem Premierminister zu. Mit In-Kraft-Treten der Übergangsverfassung nahm auch ein Übergangsparlament die Arbeit auf, von dessen 330 Sitzen ein Viertel (83 Sitze) der maoistischen Kommunistischen Partei vorbehalten war. 5.1 Politische Parteien Zwischen 1960 und 1990 waren politische Parteien verboten. Seit der Aufhebung des Parteienverbots gehören die sozialdemokratische Nepali Congress Party (NCP, Nepalesische Kongresspartei) und die ebenfalls sozialdemokratisch orientierte Communist Party/Unified Marxist-Leninist (CPN-UML, Kommunistische Partei Nepals/Vereinigte Marxisten-Leninisten) zu den stärksten Parteien, außerdem die Communist Party of Nepal - Maoist (CPN-M), die 1996 den ,,Volkskrieg" gegen König und Regierung ausrief und seit dem Friedensabkommen von 2006 eine der maßgeblichen politischen Kräfte ist. Daneben besteht eine Reihe kleinerer Parteien unterschiedlicher Ausrichtung. In Opposition zu dem autoritären, antidemokratischen Regime des Königs schlossen sich 2005 sieben Parteien mit der NCP an ihrer Spitze zu einer Allianz zusammen. 6 WIRTSCHAFT Im internationalen Vergleich gehört Nepal zu den ärmsten Ländern der Erde. Neben der Landwirtschaft, in der die größte Zahl aller Erwerbstätigen beschäftigt ist, bildet der Tourismus eine wichtige Stütze für die Wirtschaft des Landes. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) beträgt 8 938 Millionen US-Dollar (2006), davon entfielen auf den Dienstleistungssektor 49,3 Prozent und auf die Industrie 16,3 Prozent. Das BIP pro Einwohner errechnet sich zu 323,40 US-Dollar. 6.1 Land- und Forstwirtschaft 17,4 Prozent des Landes werden landwirtschaftlich genutzt; der größte Teil des Agrarlandes befindet sich in der Terai-Region. 79 Prozent der Erwerbstätigen sind in der Landwirtschaft beschäftigt. Zu den wichtigsten Anbauprodukten gehören Reis, Mais, Buchweizen, Gerste, Kartoffeln, Zuckerrohr, Hirse, Jute und Tabak; daneben werden Geflügel, Rinder und Wasserbüffel gezüchtet. Auf den Hochweiden werden neben Schafen und Ziegen auch Yaks gehalten. Die Waldbestände Nepals sind aufgrund von Brandrodungsfeldbau und unkontrollierter Brennholzgewinnung erheblich geschädigt; so verringerte sich etwa der Waldbestand in den Jahren 1950 bis 1980 um die Hälfte. Um die enormen Erosionsschäden einzudämmen, wurden inzwischen - auch mit internationaler Hilfe - Wiederaufforstungsmaßnahmen eingeleitet. 6.2 Bergbau Aufgrund des unwegsamen Terrains sind die Bodenschätze des Landes größtenteils unbekannt. Nachgewiesen sind allerdings Vorkommen an Glimmer, Kupfer, Eisenerz, Ocker, Braunkohle und Cobalt. Der Bergbau spielt insbesondere aufgrund der schlechten Verkehrswege nur eine untergeordnete Rolle und beschränkt sich auf den Abbau von Glimmer, Kalkstein und Braunkohle. 6.3 Industrie Die Industrie Nepals ist noch wenig entwickelt. In den meist kleinständischen Betrieben werden überwiegend die Rohstoffe und landwirtschaftlichen Erzeugnisse des Landes verarbeitet. Zu den wichtigsten Produkten gehören neben Teppichen, Textilien und Bekleidung, Juteprodukte, Nahrungsmittel sowie kunsthandwerkliche Erzeugnisse. 6.4 Energie Die jährliche Energieerzeugung ist mit rund 2 512 Millionen Kilowattstunden im Jahr sehr gering. Zwar stammen 88,2 Prozent davon aus Wasserkraftwerken (2003), dennoch ist das in Nepal zur Verfügung stehende gewaltige Potential an hydroelektrischer Energie bislang noch weitgehend unerschlossen, vor allem aufgrund der hohen Investitionskosten. 6.5 Verkehrswesen Der Großteil des Güterverkehrs wird in Nepal immer noch von Trägern und Lasttieren übernommen. Von dem 17 380 Kilometer (2004) langen Straßennetz sind 30 Prozent befestigt, u. a. eine Straße quer durch das Land, die Katmandu mit Tibet verbindet. Zwischen Katmandu und Indien verkehren zwei kurze Eisenbahnlinien. Der Flugverkehr wird über die staatliche Fluggesellschaft Royal Nepal Airlines abgewickelt; Flughäfen befinden sich in Katmandu und Biratnagar. Zwischen Hitaura und Katmandu verkehrt zudem eine 70 Kilometer lange Lastseilbahn für den Gütertransport. 6.6 Tourismus Der Tourismus ist eine der wichtigsten Devisenquellen Nepals. Allerdings hat der in den letzten Jahren stark zugenommene Trekkingtourismus zu nicht unerheblichen Belastungen der Umwelt beigetragen. Jährlich besuchen rund 400 000 Gäste aus dem Ausland das Königreich. Im Jahr 1999 brachte der Fremdenverkehr umgerechnet 128 Millionen US-Dollar an Devisen ein. 6.7 Währung und Bankwesen Die Währungseinheit in Nepal ist die Nepalesische Rupie, der 100 Paisa entsprechen. Als Notenbank fungiert die Nepal Rastra Bank (gegründet 1956). Die Nepal Bank und die Rastriya Banijya Bank gehören zu den wichtigsten Handelsbanken des Landes. 6.8 Außenhandel Zu den Hauptexportwaren Nepals gehören Textilien, Teppiche, Lebensmittel und Lederwaren; die wichtigsten Importwaren sind Konsumgüter, Transportfahrzeuge, Düngemittel, Erdölprodukte und chemische Erzeugnisse. Die Außenhandelsbilanz des Landes weist seit Jahren ein Defizit auf. Der bei weitem wichtigste Handelspartner ist Indien, gefolgt von Hongkong, Japan, den USA und Deutschland. 7 GESCHICHTE Die ersten Bewohner Nepals kamen aus Tibet und Indien. Über das Tal von Katmandu, dessen Geschichte eng mit der Nepals verknüpft ist, berichten bereits frühe indische Chroniken. Von etwa dem 4. bis ins 9. Jahrhundert n. Chr. herrschte die hinduistische Licchavi-Dynastie; zahlreiche Bauten und Inschriften aus dieser Zeit sind heute noch erhalten. 1324 wurde Nepal von den Rajputen überrannt, die auf der Flucht vor den einfallenden Muslimen waren. Während der Herrschaft der Malla (12.-18. Jahrhundert) erlebte das Land trotz des Zerfalls in drei Einzelreiche zum Ende des 15. Jahrhunderts eine kulturelle Hochblüte. Ab 1559 beherrschte die Gurkha-Dynastie der Shaha das heutige Nepal. Nachdem Prthivinarayan 1768 die drei Reiche endgültig vereinnahmt hatte, versuchten die Gurkha 1790 Tibet zu erobern, wurden aber zwei Jahre später von chinesischen Truppen zurückgeschlagen, die kurzzeitig auch einen Teil Nepals besetzt hielten. Die Beziehungen zwischen den Gurkha und den Briten in Indien wurden 1791 vertraglich geregelt. Grenzstreitigkeiten verursachten jedoch zu Beginn des 19. Jahrhunderts zunehmende Spannungen, die 1814 in einen Krieg mündeten. In dem Friedensvertrag von 1816 musste das unterlegene Nepal große Gebiete an die Briten abtreten, konnte aber seine Unabhängigkeit bewahren. Während der folgenden 30 Jahre rangen in Nepal probritische und antibritische Kräfte um die Macht im Staate. 1846 gelang es dem aus der Rana-Familie entstammenden probritischen Offizier Sir Jung Bahadur, die Kontrolle über die Regierung zu erlangen und das Amt des Premierministers zu übernehmen. Jung Bahadur schuf das Amt des erblichen Premierministers, das seine Familie die folgenden gut 100 Jahre innehatte. Nepal unterstützte die Briten bei der Niederschlagung des Sepoy-Aufstands (1857-1859) und während des 1. Weltkrieges. In einem 1923 geschlossenen Vertrag bestätigten die Briten erneut die Unabhängigkeit Nepals. Im 2. Weltkrieg kämpfte das Land auf der Seite der Alliierten. Das erbliche Rana-Regime sah sich 1949 zunehmender Kritik ausgesetzt, insbesondere seitens in Indien lebender Oppositioneller. Es gelang der Reformbewegung, die von der indischen Regierung unterstützt und von der neu gegründeten Nepalesischen Kongresspartei (NCP) angeführt wurde, König Tribhuvan Bir Bikram Schah für ihre Ziele zu gewinnen. Wie seine Vorgänger hatte auch er unter dem Rana-Regime lediglich repräsentative Befugnisse. Sein Eingreifen in die innenpolitischen Auseinandersetzungen verschärfte jedoch die Krise; am 7. November 1950 wurde er von Premierminister Maharaja Mohan Shumsher Rana gestürzt und musste nach Indien ins Exil fliehen. Der indische Premierminister Jawaharlal Nehru weigerte sich, den Sturz König Tribhuvans anzuerkennen, und forderte eine Demokratisierung der nepalesischen Regierung sowie die Wahl einer verfassunggebenden Versammlung. Premierminister Rana ging auf Nehrus Forderungen ein: Innerhalb weniger Wochen wurden Mitglieder der Kongresspartei in das Kabinett aufgenommen, und am 15. Februar 1951 kehrte der König auf den Thron zurück. Am Tag darauf gipfelten die Spannungen zwischen den Anhängern Ranas und der Kongresspartei im Sturz von Premierminister Rana und der Bildung einer Regierung aus Mitgliedern der Kongresspartei und Unabhängigen unter der Führung des Parteivorsitzenden der NCP, Matrika Prasad Koirala. Als ersten Schritt auf dem Weg zu einer Verfassung berief der König am 4. Juli 1952 eine beratende Versammlung ein. Die Anhänger des alten aristokratischen Systems boykottierten jedoch die demokratischen Entwicklungen. Bis Ende der fünfziger Jahre hielten die politischen Unruhen an; es kam zu mehreren Regierungswechseln, zeitweise führte auch der König selbst die Regierung. Nach dem Tod von König Tribhuvan 1955 übernahm sein Sohn Mahendra Bir Bikram Schah den Thron. Im Februar 1959 trat die erste demokratische Verfassung des Landes in Kraft, die allerdings dem König u. a. das Recht einräumte, das Parlament zu entlassen. Aus den ersten Parlamentswahlen unter der neuen Verfassung ging die Kongresspartei mit deutlicher Mehrheit als Siegerin hervor; Bisheswar Prasad Koirala, Halbbruder des früheren Premierministers, wurde mit der Regierungsbildung beauftragt. Im Dezember 1960 entließ König Mahendra die Regierung und löste das Parlament auf; ein Jahr später wurden sämtliche Parteien verboten. 1962 erließ er eine neue Verfassung, die ihm mit dem Panchayat-System eine alles beherrschende Position im Staatswesen sicherte. 1972 folgte Birendra Bir Bikram Schah Dev dem verstorbenen Mahendra Bir Bikram Schah auf dem Thron. Der junge König übte zunächst eine starke Kontrolle über die Regierung aus und versuchte, die vom früheren Premierminister Bisheswar Prasad Koirala angeführte Reformbewegung zu unterdrücken. Nachdem die antimonarchistische Stimmung Ende der siebziger Jahre immer stärker wurde und es zu gewalttätigen Ausschreitungen kam, trat der König in den Hintergrund. In einer Volksabstimmung 1980 über die Regierungsform entschied sich die Mehrheit der Wähler für die Beibehaltung des Panchayat-Systems und gegen die Wiederzulassung von Parteien und die Wiedereinführung eines Mehrparteiensystems. 1981 und 1986 fanden auf der Grundlage dieses Systems Wahlen statt. In Reaktion auf Proteste demokratischer Bewegungen, die seit Mitte der achtziger Jahre zunehmend erstarkten, hob der König Anfang 1990 das Verbot politischer Parteien auf, das 30 Jahre lang Bestand gehabt hatte. Im November 1990 wurde eine neue, demokratische Verfassung verabschiedet, die als Staatsform die konstitutionelle Monarchie festschrieb. Die darauf folgenden ersten demokratischen Wahlen des Landes seit 32 Jahren gewann im Mai 1991 die NCP; Premierminister wurde Girija Prasad Koirala von der NCP, der Bruder der beiden früheren Premierminister Matrika Prasad und Bisheswar Prasad Koirala. Nach einem von der kommunistischen Opposition eingebrachten Misstrauensantrag und einer Abstimmungsniederlage trat Koirala im Juli 1994 zurück. König Birendra löste daraufhin das Parlament auf und schrieb Neuwahlen aus. Aus diesen Wahlen, die im November 1994 stattfanden, ging die Kommunistische Partei Nepals/Vereinigte Marxisten-Leninisten (CPN-UML) als Siegerin hervor. Im Juni 1995 löste der König in einer umstrittenen Entscheidung das Parlament erneut auf, jedoch wurde diese Entscheidung vom Obersten Gericht für verfassungswidrig erklärt. Wenig später stürzte die kommunistische Regierung über ein Misstrauensvotum, woraufhin im September 1995 Sher Bahadur Deuba von der NCP an der Spitze einer Dreiparteienkoalition die Regierung übernahm. Nach einem Misstrauensvotum aus den Reihen seines Koalitionspartners, der royalistischen Rashtriya Prajatantra-Partei (RPP) trat Deuba im März 1997 zurück; zu seinem Nachfolger berief der König Lokendra Bahadur Chand von der RPP. Bereits im Oktober 1997 scheiterte Chand jedoch ebenfalls an einem Misstrauensvotum, das von der Opposition, aber auch von Teilen seiner eigenen Partei getragen wurde. Auf Chand folgte der neue RPP-Vorsitzende Surya Bahadur Thapa; aber auch Thapa blieb nur wenige Monate im Amt, und zwar bis April 1998, als er aufgrund innerer Unruhen, die durch einen Generalstreik hervorgerufen worden waren, zurücktreten musste. Zum Premierminister berief der König nun erneut Koirala, der eine Koalition seiner NCP mit u. a. den Kommunisten anführte. Bereits 1996 hatte die verbotene Kommunistische Partei Nepals/Maoisten (CPN-M) zu einem ,,Volkskrieg" gegen König, Regierung und die überkommenen feudalen Strukturen aufgerufen. Sie suchte eine Landreform zugunsten der verarmten Landbevölkerung, bei der sie über großen Rückhalt verfügt, und am Ende eine kommunistische Bauernrepublik zu erzwingen. Der Bewegung gehörten mehrere Tausend Guerillakämpfer an, zu deren Mitteln auch gezielte Anschläge auf Politiker der NCP, auf Großgrundbesitzer sowie auf Polizei und Militär gehören. Gestützt auf die Landbevölkerung und mit Hilfe von Gewalt- und Terrorakten, brachten die Maoisten im Lauf der Zeit eine Reihe von Provinzen vor allem im Westen und Süden ganz unter ihre Kontrolle, in weiteren Provinzen kämpfte sie um die Macht. Im Vorfeld der vorgezogenen Wahlen im Mai 1999 machten die Maoisten mit einer ganzen Reihe von Gewalttaten auf sich aufmerksam, denen mehrere Hundert Menschen zum Opfer fielen. Als Reaktion auf den Terror der Maoisten setzte die Regierung einen Sicherheitsplan in Kraft, der im Grunde den Ausnahmezustand bedeutete. Die Wahlen gewann mit absoluter Mehrheit die NCP, Premierminister wurde Krishna Prasad Bhattarai. Wegen zunehmender Kritik an seiner wenig erfolgreichen Politik und vor allem seiner Misserfolge im Kampf gegen die Maoisten trat er schon im März 2000 zurück; neuer Premierminister wurde (zum unterdessen vierten Mal) Koirala, von dem man sich einen erfolgreichen Kampf gegen die Maoisten versprach. Am 1. Juni 2001 fielen König Birendra und seine Frau, Königin Aishwarya, sowie weitere acht Mitglieder der Königsfamilie einem Massaker zum Opfer. Laut dem offiziellen Untersuchungsbericht hatte der Sohn Birendras, Kronprinz Dipendra, im Alkohol- und Drogenrausch dieses Blutbad angerichtet; Hintergrund der Tat soll ein innerfamiliärer Streit um Dipendras Heiratspläne gewesen sein. Dipendra selbst erlag drei Tage nach dem Massaker seinen Schussverletzungen, die er sich vermutlich selbst zugefügt hatte. Zum neuen König wurde am 4. Juni 2001 Gyanendra Bir Bikram Schah Dev gekrönt, der jüngere Bruder des ermordeten Königs. Die Ermordung des populären Birendra und die Inthronisation des wenig beliebten Gyanendra lösten schwere Unruhen aus. Am 19. Juli 2001 trat Premierminister Koirala zurück; Grund waren Korruptionsvorwürfe sowie die scharfe Kritik an seinem zu nachsichtigen Kurs gegen die maoistischen Rebellen und dem schlechten Krisenmanagement nach dem Massaker im Königshaus. Premierminister wurde erneut Deuba. Unterdessen gingen die Maoisten immer brutaler vor allem gegen die Sicherheitskräfte vor und provozierten damit eine drastische Verschärfung der Sicherheitsgesetze, gegen die wiederum die Bevölkerung mit Generalstreiks protestierte. Außerdem griff nun auch das Militär in den Kampf gegen die maoistischen Guerillas ein; Birendra hatte einen Einsatz des Militärs immer abgelehnt, da er vermeiden wollte, dass der Kampf gegen die Maoisten in einen Bürgerkrieg umschlug. Gyanendra dagegen leitete eine breite Offensive gegen die Rebellen ein mit dem Ziel, die maoistische Rebellion völlig niederzuschlagen. Als Reaktion auf den deutlich härteren Kurs Deubas verschärften im November 2001 auch die Rebellen ihren Kampf. Sie kündigten eine neue Phase im ,,Volkskrieg" an, griffen sogleich mehrere Ortschaften an, töteten dabei auch zahlreiche Zivilisten und riefen schließlich in der von ihnen beherrschten Region im Westen des Landes eine ,,Revolutionäre Volksregierung" aus. Die Regierung verhängte daraufhin den Ausnahmezustand. Unter den Bedingungen des Ausnahmezustandes wurde in der Folgezeit zunehmend das Militär im Kampf gegen die Maoisten eingesetzt, jedoch ohne die Rebellen entscheidend schwächen oder zurückdrängen zu können. Im Mai 2002 trat Premierminister Deuba zurück und kam damit einer Niederlage im Parlament zuvor, denn die Opposition sowie auch Teile seiner eigenen Partei waren gegen die von ihm befürwortete Verlängerung des Ausnahmezustandes. Unmittelbar nach Deubas Rücktritt löste Gyanendra das Parlament auf und schrieb vorgezogene Neuwahlen für November 2002 aus, bis zu denen Deuba geschäftsführend im Amt verbleiben sollte. Den Ausnahmezustand verlängerte Deuba per Dekret. Im Oktober 2002 setzte der König Deuba ab, weil der Premierminister angeblich unfähig war, die Neuwahlen vorzubereiten und durchzuführen; tatsächlich aber hatte Deuba dem König die Verschiebung der Wahlen um ein Jahr vorgeschlagen, da ihm vor dem Hintergrund der Aktivitäten der maoistischen Guerillas die Durchführung ordnungsgemäßer Wahlen unmöglich schien. Gyanendra übernahm nun selbst die Macht, ernannte aber wenig später wieder eine - weitgehend machtlose - Übergangsregierung mit Chand an ihrer Spitze. Zwei weitere Premierminister folgten, ehe der König im Juni 2004 erneut Deuba berief und ihm vorrangig den Auftrag erteilte, freie und faire Wahlen zu organisieren. Trotz der Aufstockung der Armee gewannen unterdessen die Maoisten immer weiter an Boden und kontrollierten schon fast die Hälfte des Landes. Ende Januar 2003 einigten sich die nepalesische Regierung und die Maoisten auf einen Waffenstillstand und einige Wochen später auf die Einleitung vertrauensbildender Maßnahmen. Aber schon die erste Gesprächsrunde zwischen Regierung und Rebellen im April 2003 scheiterte, und der Kampf, der inzwischen bürgerkriegsartige Züge angenommen hatte, ging weiter. Anfang Februar 2005 setzte Gyanendra erneut Deuba und dessen Regierung ab, weil es ihm auch jetzt nicht gelungen war, Wahlen zu organisieren, nicht zuletzt vermutlich deshalb, weil er von Seiten des Königs in seiner Handlungsfähigkeit eingeschränkt war. Gyanendra ernannte ein neues, königstreues Kabinett, jedoch keinen Premierminister und übernahm stattdessen selbst die Leitung der Regierung. Er kündigte an, innerhalb der folgenden drei Jahre - so lange sollte die neue Regierung mit ihm selbst an der Spitze amtieren - den Bürgerkrieg zu beenden und Frieden und Demokratie wiederherzustellen. Verbunden war der Regierungswechsel mit der Ausrufung des Ausnahmezustandes und der Einschränkung wichtiger bürgerlicher Rechte wie etwa der Pressefreiheit sowie der Auflösung des Parlaments. In Nepal selbst wurde das Vorgehen Gyanendras von oppositionellen Kräften als Putsch gegen die Verfassung gewertet, und im Ausland stieß es auf scharfe Kritik. Drei Monate später hob Gyanendra überraschend den Ausnahmezustand wieder auf, wesentliche Bürgerrechte blieben jedoch weiter außer Kraft. Gegen das autokratische Regime des Königs, gegen die Monarchie überhaupt und für die Rückkehr zur Demokratie mehrten sich die Demonstrationen und Proteste. Im September 2005 verkündeten die Rebellen eine dreimonatige einseitige Waffenruhe und nahmen in der Folge Gespräche mit den sieben wichtigsten Oppositionsparteien auf. Diese hatten sich unmittelbar nach Gyanendras Machtergreifung zu einer Allianz zusammengeschlossen und sich nun zu Verhandlungen mit den Maoisten bereit erklärt. Am Ende verbündeten sich die Sieben-Parteien-Allianz und die maoistische CPN-M zu einer gemeinsamen Front. Bei den Kommunalwahlen im Februar 2006 riefen sie zum Boykott auf, was - zusammen mit dem repressiven Kurs des Königs, der hunderte Politiker hatte verhaften lassen - zur Folge hatte, dass nur für etwa die Hälfte der zu vergebenden Mandate Bewerber zur Verfügung standen, die Wahlbeteiligung äußerst niedrig war und schließlich die königstreuen Kandidaten die meisten Mandate gewannen. In der Folgezeit weiteten sich die Proteste und Demonstrationen gegen die Alleinherrschaft des Königs weiter aus und wurden zu einer umfassenden Volksbewegung. Die Staatsmacht reagierte mit Massenverhaftungen, der Verhängung von Ausgangssperren und anderen repressiven Maßnahmen und schreckte auch vor dem Einsatz von Gewalt gegen Demonstranten nicht zurück, was jedoch die Bevölkerung nicht davon abhielt, zu Hunderttausenden gegen den König zu demonstrieren. Unter dem Druck der anhaltenden Proteste lenkte Gyanendra schließlich ein und erfüllte die wesentlichen Forderungen der Demonstranten: Er setzte Ende April 2006 das vier Jahre zuvor aufgelöste Parlament wieder ein und ernannte einen Premierminister, und zwar den von den sieben Oppositionsparteien vorgeschlagenen Girija Prasad Koirala. Die neue Regierung verkündete eine Waffenruhe und rief die Rebellen zu Verhandlungen auf, erklärte die Kommunalwahlen vom Februar für ungültig, widerrief alle Entscheidungen des Königs seit Oktober 2002 und schränkte die Macht des Königs erheblich ein. Nach langwierigen Verhandlungen zwischen Regierung und Rebellen unterzeichneten Premierminister Koirala und Rebellenchef Prachanda am 21. November 2006 ein Friedensabkommen, das den seit zehn Jahren andauernden Bürgerkrieg beendete. Der Krieg hatte unterdessen mehr als 13 000 Opfer gefordert, den weitaus größten Teil davon seit dem Regierungsantritt Gyanendras im Jahr 2001. Das Friedensabkommen sah u. a. die Entwaffnung der Rebellen vor sowie die Auflösung des Parlaments, die Einsetzung einer interimistischen Nationalversammlung und die Wahl einer verfassunggebenden Versammlung 2007, die auch über die Zukunft der Monarchie entscheiden soll. Im Januar 2007 trat eine den Vorgaben des Friedensabkommens entsprechende Übergangsverfassung in Kraft, und zugleich nahm das Übergangsparlament die Arbeit auf, von dessen 330 Sitzen ein Viertel für die CPN-M reserviert war. Erst nach langen Verhandlungen und Verzögerungen, die u. a. der Nichteinhaltung des Friedensabkommens durch die Maoisten geschuldet waren, konnte sich am 1. April 2007 auch eine Übergangsregierung konstituieren, der auch fünf Maoisten angehörten; Premierminister blieb Koirala. Schon im September verließen die Maoisten die Regierung wieder, und zwar im Streit um die künftige Staatsform: Die Maoisten forderten die unverzügliche Umwandlung des Staates in eine Republik, während sich die übrigen Regierungsparteien durchaus eine Beibehaltung einer auf repräsentative, zeremonielle Funktionen beschränkten Monarchie vorstellen konnten. Auf Druck der Maoisten - sie drohten mit der Aufkündigung des Friedensabkommens von 2006 - stimmte das Übergangsparlament schließlich im Dezember 2007 für die Abschaffung der Monarchie. Zuvor war die Wahl der verfassunggebenden Versammlung, die eigentlich über die Staatsform hätte entscheiden sollen, auf 2008 verschoben worden, und zwar ebenfalls auf Druck der Maoisten, die die Frage der künftigen Staatsform vor der Wahl dieses neuen Parlaments geklärt wissen wollten. Aus der Wahl zu der verfassunggebenden Versammlung im April 2008 ging die CPN-M unter Prachanda mit 220 der insgesamt 601 Sitze klar als stärkste Kraft hervor, gefolgt von der NCP mit 110 Mandaten und der sozialdemokratischen CPN-UML mit 103 Mandaten. Eine der wichtigsten Aufgaben der neuen Versammlung ist die formelle Bestätigung der Abschaffung der Monarchie. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
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« gesellschaftliches Ereignis.

Weihnachten (25.

Dezember) ist ein offizieller Feiertag.

An Vollmond im Monat Baisakh (April und Mai) gedenkt man der Geburt, der Erleuchtung und dem Eingang Buddhas in das Nirwana. 3.3 Soziales Nepal ist eines der ärmsten Länder der Welt, mehr als ein Drittel der Menschen lebt unterhalb der Armutsgrenze.

Es gibt es keine Wohlfahrtsleistungen des Staates.

Diemedizinische Versorgung ist unzureichend.

Christliche Missionare haben jedoch Krankenhäuser und Kliniken gegründet.

Auf einen Arzt kommen 4 778, auf einKrankenhausbett 5 000 Einwohner.

Aufgrund der mangelhaften Versorgung mit sauberem Trinkwasser sind Krankheiten wie Meningitis, Typhus und Hepatitis sind nochrelativ weit verbreitet.

Viele Menschen leiden an Unterernährung.

Die Kindersterblichkeitsrate beträgt 62 Sterbefälle pro 1 000 Lebendgeburten. 4 BILDUNG UND KULTUR Da Nepal niemals von einer anderen Nation kolonisiert wurde, hat sich eine eigene, abgeschlossene Kultur entwickelt.

Die Kultur Nepals wird insbesondere vom Hinduismusund in geringerem Umfang auch vom Buddhismus geprägt.

In ganz Nepal finden sich Pagodentempel und andere Gebäude, die mit üppigen Holzschnitzereien versehen sind. 4.1 Bildung und Schulwesen Für nepalesische Kinder besteht eine 5 Jahre dauernde Schulpflicht.

Daran schließt sich der freiwillige Besuch der dreijährigen unteren Sekundarschule und der zweijährigenoberen Sekundarschule an.

Die wichtigste Hochschule des Landes ist die Tribhuvan-Universität (gegründet 1959) in Katmandu.

Die Einschreibequote an den Hochschulenbeträgt 5 Prozent.

Der Grad der Alphabetisierung liegt bei nur 47,5 Prozent, was u.

a.

auf die geringe Anzahl von Frauen, die lesen und schreiben können, zurückzuführenist. 4.2 Kultureinrichtungen Das Nationalmuseum (gegründet 1928) in Katmandu beherbergt zahlreiche kulturelle und historische Sammlungen.

Die wichtigsten Bibliotheken befinden sich ebenfalls inKatmandu. 4.3 Medien Die staatliche Rundfunkstation Radio Nepal sendet ihr Programm sowohl in Nepali als auch in englischer Sprache.

Ein regelmäßiges Fernsehprogramm (Nepal TelevisionCorporation) gibt es seit 1986.

Von den insgesamt 175 Tageszeitungen in Nepal erscheinen mindestens 20 in Katmandu.

Die ebenfalls in Katmandu erscheinendeTageszeitung Gorkha Patra gehört zu den einflussreichsten Blättern. 5 VERWALTUNG UND POLITIK Bis 1990 wurde Nepal gemäß seiner aus dem Jahr 1962 stammenden und per Volksabstimmung 1980 angenommenen Verfassung regiert.

Grundlage des Staatswesens wardas so genannte Panchayat-System, ein hierarchischer strukturierter Ständerat.

1990 wurde eine neue Verfassung verabschiedet, die Nepal zu einer konstitutionellenMonarchie machte und damit die königliche Macht erheblich beschränkte.

Nach Beendigung des seit 1996 andauernden Bürgerkrieges trat im Januar 2007 eine von derRegierung und den maoistischen Rebellen unterzeichnete Übergangsverfassung in Kraft, der zufolge eine verfassunggebende Versammlung gewählt werden sollte, die imZuge der Ausarbeitung einer neuen Verfassung auch über den Fortbestand der Monarchie entscheiden sollte.

Die Übergangsverfassung entzog dem König vorerst die Rolledes Staatsoberhauptes und wies sie dem Premierminister zu.

Mit In-Kraft-Treten der Übergangsverfassung nahm auch ein Übergangsparlament die Arbeit auf, von dessen330 Sitzen ein Viertel (83 Sitze) der maoistischen Kommunistischen Partei vorbehalten war. 5.1 Politische Parteien Zwischen 1960 und 1990 waren politische Parteien verboten.

Seit der Aufhebung des Parteienverbots gehören die sozialdemokratische Nepali Congress Party (NCP, Nepalesische Kongresspartei) und die ebenfalls sozialdemokratisch orientierte Communist Party/Unified Marxist-Leninist (CPN-UML, Kommunistische Partei Nepals/Vereinigte Marxisten-Leninisten) zu den stärksten Parteien, außerdem die Communist Party of Nepal – Maoist (CPN-M), die 1996 den „Volkskrieg” gegen König und Regierung ausrief und seit dem Friedensabkommen von 2006 eine der maßgeblichen politischen Kräfte ist.

Daneben besteht eine Reihe kleinerer Parteien unterschiedlicher Ausrichtung.

InOpposition zu dem autoritären, antidemokratischen Regime des Königs schlossen sich 2005 sieben Parteien mit der NCP an ihrer Spitze zu einer Allianz zusammen. 6 WIRTSCHAFT Im internationalen Vergleich gehört Nepal zu den ärmsten Ländern der Erde.

Neben der Landwirtschaft, in der die größte Zahl aller Erwerbstätigen beschäftigt ist, bildet derTourismus eine wichtige Stütze für die Wirtschaft des Landes.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) beträgt 8 938 Millionen US-Dollar (2006), davon entfielen auf denDienstleistungssektor 49,3 Prozent und auf die Industrie 16,3 Prozent.

Das BIP pro Einwohner errechnet sich zu 323,40 US-Dollar. 6.1 Land- und Forstwirtschaft 17,4 Prozent des Landes werden landwirtschaftlich genutzt; der größte Teil des Agrarlandes befindet sich in der Terai-Region.

79 Prozent der Erwerbstätigen sind in derLandwirtschaft beschäftigt.

Zu den wichtigsten Anbauprodukten gehören Reis, Mais, Buchweizen, Gerste, Kartoffeln, Zuckerrohr, Hirse, Jute und Tabak; daneben werdenGeflügel, Rinder und Wasserbüffel gezüchtet.

Auf den Hochweiden werden neben Schafen und Ziegen auch Yaks gehalten.

Die Waldbestände Nepals sind aufgrund vonBrandrodungsfeldbau und unkontrollierter Brennholzgewinnung erheblich geschädigt; so verringerte sich etwa der Waldbestand in den Jahren 1950 bis 1980 um die Hälfte.Um die enormen Erosionsschäden einzudämmen, wurden inzwischen – auch mit internationaler Hilfe – Wiederaufforstungsmaßnahmen eingeleitet. 6.2 Bergbau Aufgrund des unwegsamen Terrains sind die Bodenschätze des Landes größtenteils unbekannt.

Nachgewiesen sind allerdings Vorkommen an Glimmer, Kupfer, Eisenerz,Ocker, Braunkohle und Cobalt.

Der Bergbau spielt insbesondere aufgrund der schlechten Verkehrswege nur eine untergeordnete Rolle und beschränkt sich auf den Abbauvon Glimmer, Kalkstein und Braunkohle. 6.3 Industrie Die Industrie Nepals ist noch wenig entwickelt.

In den meist kleinständischen Betrieben werden überwiegend die Rohstoffe und landwirtschaftlichen Erzeugnisse des Landesverarbeitet.

Zu den wichtigsten Produkten gehören neben Teppichen, Textilien und Bekleidung, Juteprodukte, Nahrungsmittel sowie kunsthandwerkliche Erzeugnisse.. »

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