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Oper: Der Bajazzo Das Teatro alla Scala in Mailand ist eines der berühmtesten Opernhäuser der Welt.

Publié le 22/06/2013

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Oper: Der Bajazzo Das Teatro alla Scala in Mailand ist eines der berühmtesten Opernhäuser der Welt. Seit der Gründung im Jahr 1778 fanden hier zahlreiche Uraufführungen statt. Jedes Jahr lassen sich Tausende von Besuchern von den Darbietungen begeistern. Um dem Geschehen auf der Bühne folgen zu können, ist es hilfreich, die Handlung einer Oper vorab zu kennen. Der folgende Text fasst den Inhalt der Oper Der Bajazzo (Pagliacci) von Ruggero Leoncavallo zusammen. Oper: Der Bajazzo Prolog Der Darsteller des Tonio tritt vor den Vorhang und fordert das Publikum auf, über das neue Thema nachzudenken, das der Autor durch ihn vorstellt: Auch wenn er die alten Masken der Commedia dell'arte auf die Bühne bringe, wolle der Autor damit nicht sagen - den Regeln der Tradition folgend - dass deren Gefühle nur reine Fiktion sind, ohne jede Entsprechung in der Wirklichkeit. Hier sind ihre Leidenschaften und ihre Tränen echt. Für den Autor ist der Künstler ein Mensch und schreibt für die Menschen. Über die Konventionen des Theaters hinaus müsse das Publikum begreifen, dass es sich um wirkliche Personen handelt, die da auf der Bühne agieren. Dieser Prolog ist gleichsam das Manifest des veristischen Melodramas. Erster Akt Die Handlung, die auf eine wirkliche Mordgeschichte zurückgeht, spielt in Montalto, einem Dorf in Kalabrien, um das Jahr 1865. Es ist ein heißer Nachmittag in der Mitte des Augusts. Man feiert das Fest der Madonna. Vor den Toren des Dorfes stellt ein kleines Wandertheater seine Zelte auf. Die vorbeigehenden Dorfbewohner beobachten alles neugierig. Begleitet von Trompeten und Paukenschlägen kommt der Wagen der Komödianten. Hier oben steht Canio, der ein großes Schauspiel für den gleichen Abend ankündigt, ,,um dreiundzwanzig Uhr". Dabei wird er von der festlich lärmenden Menge oft unterbrochen. Inzwischen hilft Tonio, das bucklige Faktotum der Truppe, Nedda beim Herabsteigen vom Wagen. Diese Galanterie stört den eifersüchtigen Ehemann, nämlich Canio. Er ohrfeigt Tonio und verjagt ihn. Tonio gelobt sich, diese Schmach zu rächen. Jemand aus dem Publikum macht scherzhafte Bemerkungen über die Geste Tonios gegenüber Nedda. Aber Canio ist nicht zum Scherzen aufgelegt und antwortet düster, gewisse Spiele spiele man besser nicht. Das Theater und das Leben sind zwei ganz verschiedene Dinge. Der betrogene Ehemann auf der Bühne nimmt die Erniedrigung hin zum Vergnügen des Publikums. Aber wenn Nedda ihn wirklich betröge, verwandle sich die Komödie in Tragödie. Dann verschwindet er mit den Freunden im Gasthaus. Die Glocken läuten zur Vesper, und gefolgt von einigen Musikanten aus dem Nachbardorf begeben sich die Leute zur Kirche. Nedda bleibt allein zurück. Der Blitz der Eifersucht in Canios Blick hat sie in Unruhe versetzt. Kann Canio in ihrem Herzen lesen? Als sie in ihren Wagen gehen will, merkt sie, dass Tonio sie beobachtet, und sie reagiert mit Verachtung. Tonio macht eine weitere galante Geste. Dann geht die Leidenschaft mit ihm durch. Er macht Nedda eine pathetische Liebeserklärung, wird zurückgewiesen und versucht schließlich - blind vor Gier nach Liebe - sie zu umarmen und zu küssen. Nedda ist erbost, droht, Canio alles zu sagen, und versetzt dem Buckligen einen Peitschenhieb. ,,Bei der Madonna, das wirst du mir bezahlen", zischt Tonio und zieht sich wie ein verwundetes Tier zurück. Im gleichen Augenblick erscheint Silvio, der Geliebte Neddas. Er beschwört sie, sich für immer von der Eifersucht Canios zu befreien, der sie wie eine Gefangene halte. Morgen, wenn die Truppe die Zelte abbreche, solle sie ihren Mann verlassen und mit ihm fliehen. Nedda warnt zur Vorsicht. Sie fürchtet Canio und beschwört Silvio, sie nicht in Versuchung zu führen, sondern es bei der Erinnerung an ihre Liebe zu belassen. Schließlich aber gibt sie den leidenschaftlichen Überredungskünsten Silvios nach. Tonio hat die Beiden beobachtet und holt Canio herbei, der noch die letzten Worte Neddas hört: ,,Bis heute Nacht und für immer bin ich dein." Canio wirft sich auf seine Frau, aber er kann Silvios Gesicht nicht erkennen, denn dieser flieht und verschwindet jenseits einer kleinen Mauer in den Feldern. Wie rasend bedroht er Nedda mit dem Messer und will den Namen des Liebhabers wissen. Nedda widersteht ihm stolz und macht ihn dadurch noch wütender. Schon will Canio zustoßen, als Peppe ihn zurückhält: Er solle aufhören, die Leute kommen aus der Kirche. Die Auseinandersetzung muss auf später verschoben werden. Die Vorstellung hat Vorrang. Man müsse sich verstellen, meint Tonio mit teuflischer Freude. Der Anbeter komme ganz gewiss zurück. Er passe schon auf. Der Zorn Canios legt sich sofort. Das Theater hat seine Gesetze. Der Bajazzo jedoch ist verzweifelt: ,,Jetzt spielen, während mich der Wahnsinn ergreift ..." Zweiter Akt Am späten Abend strömt das Publikum vor dem Wandertheater zusammen. Peppe stellt die Bänke auf, Tonio weist die Plätze an und Nedda kassiert das Geld ein. Unter den Zuschauern befindet sich auch Silvio, und Nedda kann ihn heimlich warnen. Canio hatte ihn ja nicht erkannt. Das Schauspiel beginnt. Peppe (Harlekin), Nedda (Colombina), Tonio (Taddeo) und Canio (Bajazzo) sind die Darsteller der Komödie. Die Szene zeigt ein Zimmer, einen für zwei Personen gedeckten Tisch, zwei Stühle; im Hintergrund befindet sich ein Fenster. Colombina lauscht hingerissen der Serenade, die Harlekin vor dem Haus für sie singt. Taddeo tritt ein und erklärt ihr seine Liebe. Er wird zurückgewiesen und macht anzügliche Bemerkungen über die Keuschheit der Schönen. Harlekin kommt durch das Fenster herein und möchte mit Colombina zärtlich speisen. Aber zuerst gibt er ihr einen Schlaftrunk für Bajazzo. Dieser erscheint jedoch ganz unerwartet, angekündigt von einem verstörten Taddeo. Auf der Bühne wiederholt sich die gleiche dramatische Situation des Nachmittags. Colombina verabschiedet Harlekin rasch mit den gleichen Liebesworten, die Nedda an Silvio richtete. Diese Worte treffen das Herz Canios mit unheimlicher Gewalt. Für kurze Zeit hält er noch in Fiktion seiner Rolle durch und identifiziert sich immer mehr mit dem traditionellen Bajazzo. Er wird schließlich eins mit der Bühnenfigur und stellt seiner ungetreuen Frau die Fragen, die die Rolle verlangt. Nedda-Colombina empfindet sehr gut die Doppeldeutigkeit der Worte Canios, und das Publikum folgt dem Schauspiel, ohne zu ahnen, welches Drama sich hier abspielt. Als Colombina fleht, wie es der Text vorschreibt: ,,Bajazzo, Bajazzo!", gibt sich Canio ohne jede Hemmung seiner Verzweiflung hin (,,Nein, ich bin nicht Bajazzo"). Und er verlässt die Fiktion des Theaters, als er die Frau mit fürchterlicher Stimme zwingt, den Namen des Geliebten zu enthüllen. Auch das Publikum merkt jetzt, dass auf der Bühne etwas Ungewöhnliches geschieht. ,,Den Namen, den Namen!" schreit Canio ein letztes Mal wie außer sich. Er ersticht Nedda, die mit Silvios Namen auf den Lippen in die Knie fällt. Dieser stürzt auf die Bühne, und Canio stößt ihm das Messer ins Herz. Tonio wendet sich dem Publikum zu und verkündet zynisch: ,,Die Komödie ist beendet!" Teatro alla Scala, Mailand Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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