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Paul Cézanne - KUNSTLER.

Publié le 18/06/2013

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Paul Cézanne - KUNSTLER. 1 EINLEITUNG Paul Cézanne (1839-1906), französischer Maler. Mit seinen Still-Leben und Landschaften, die den Wert der Farbe betonen und den Bildgegenstand auf geometrische Grundformen reduzieren, wirkte er als einer der bedeutendsten Anreger der modernen Malerei. Den größten Teil seines Lebens wurde Cézanne in seiner künstlerischen Bedeutung verkannt und arbeitete abgeschieden und isoliert vom zeitgenössischen Kunstbetrieb zunächst in Paris und Umgebung, ab 1882 in Aix-en-Provence. Bis 1895 stellte er nur gelegentlich aus. 2 DIE ANFÄNGE Cézanne wurde am 19. Januar 1839 in der südfranzösischen Stadt Aix-en-Provence als Sohn eines wohlhabenden Bankiers geboren. Ähnlich dem jungen Émile Zola, der sein Jugendfreund war, entwickelte er schon früh künstlerische Neigungen, die jedoch vonseiten der Familie auf Ablehnung stießen. 1862 wurde er nach heftigen Auseinandersetzungen zum Jurastudium nach Paris geschickt. Nachdem er die Aufnahmeprüfung für die École des Beaux-Arts nicht bestanden hatte, begann er sich durch Kopieren von Gemälden Nicolas Poussins und Peter Paul Rubens' als Autodidakt weiterzubilden. Seine besondere Bewunderung galt dem Romantiker Eugène Delacroix und unter den jüngeren Künstlern Gustave Courbet und Édouard Manet, dessen Bilder er 1863 im Salon des Refusés sah. Die Werke seiner Frühzeit waren romantisch-düstere Figurenbilder in dunklem Kolorit und pastosem Farbauftrag, deren Themen er häufig der Literatur entnahm. 3 EINFLUSS DER IMPRESSIONISTEN Die wichtigsten Einflüsse auf Cézannes spätere Malerei gingen von dem Impressionisten Camille Pissarro aus, dem er bei Zeichenkursen der Académie Suisse begegnet war. Pissarro gab ihm nicht nur die moralische Unterstützung, die der unsichere Cézanne benötigte, sondern nahm ihn auch zum Malen nach Auvers-sur-Oise mit. Dort begann Cézanne mit der Freilichtmalerei, in deren Verlauf er sich von der Romantik seiner Frühphase löste und zu einer von der Lichtmalerei der Impressionisten beeinflussten helleren Palette fand. In der Zeitspanne zwischen 1872 und 1873 entstanden hauptsächlich dörfliche Szenen aus Auvers und Umgebung, wie Das Haus des Doktor Gachet (1873, Louvre, Paris). Nachdem er sich 1874 und 1877 an Ausstellungen der Impressionisten beteiligt hatte, zog sich Cézanne aus der Öffentlichkeit zurück. Ausschlaggebend dafür war die starke Ablehnung, auf die 16 seiner Gemälde und Aquarelle bei der dritten Impressionistenausstellung vonseiten der Kritik gestoßen waren. 4 RÜCKZUG NACH AIX-EN-PROVENCE Nachdem Cézanne seine Bilder bis 1882 regelmäßig zu den Pariser Salons eingesandt hatte, jedoch meist zurückgewiesen worden war, zog er sich immer häufiger nach Aixen-Provence zurück. Durch die Erbschaft des väterlichen Vermögens wurde er finanziell unabhängig und lebte ab 1889 mit wenigen Unterbrechungen in Zurückgezogenheit in Aix oder auf dem Gut Jas de Bouffan, das ihm sein Vater hinterlassen hatte. Allmählich hatte er sich von den impressionistischen Einflüssen freigemacht und widmete sich verstärkt der Suche nach einer neuen Bildstruktur, indem er die Gegenstände in geometrische Grundformen zerlegte. Er malte bevorzugt Still-Leben (Still-Leben mit Zwiebeln, 1895, Louvre, Paris) und arbeitete mit den Kontrastwirkungen heller Farben, die er in chromatischen Stufungen in einer dichten, meist diagonal verlaufenden Textur auf die Leinwand auftrug. Uneinheitlichkeit von Perspektive und Beleuchtung in Kauf nehmend, fand er so nach und nach zu einer eigenen neuen Bildordnung. Jedes Bild geriet ihm dabei zum Gegenstand seiner Untersuchungen, wobei er seine Malweise schrittweise vereinfachte, bis es ihm möglich wurde, mit nebeneinandergesetzten Strichen eine räumliche Wirkung zu erzielen. Indem es ihm gelang, das Licht und die Formen der äußeren Natur durch bloße Farbabstufungen sichtbar zu machen, führte er eine formale Bildstruktur, die von den Impressionisten aufgegeben worden war, wieder in die Malerei ein, ohne dabei die Umsetzung von Lichtwirkungen aufzugeben. So entstanden Landschaftsbilder seiner unmittelbaren Umgebung, darunter verschiedene teilweise unvollendete Ansichten des Mont Saint-Victoire bei Aix-en-Provence (1883, Museum of Modern Art, New York; 1904, Museum of Art, Philadelphia; 1904-1906, Sammlung Bührle, Zürich). Cézanne selbst zog den Begriff der ,,Modulation" aus der Harmonielehre, der seiner Meinung nach der Natur näher kam, dem des plastischen ,,Modellierens" mit Helldunkel vor, das er völlig aufgegeben hatte. In seiner letzten Werkphase ab etwa 1900 veränderten sich seine Bilder noch einmal: Sie wurden pastoser im Farbauftrag. Seine figürlichen Spätwerke Les Grandes Baigneuses (Die großen Badenden, 1904-1906, National Gallery, London; 1906, Museum of Art, Philadelphia) scheinen häufig verzerrt. Cézanne klagte mehrmals, dass ihm die Darstellung von Menschen misslinge; allerdings zeigen gerade die Varianten der Badenden Haltungen, die von der strengen Ordnung der Farbmodulation diktiert scheinen, die er seinen eigenen Bildern auferlegte. Er starb 1906 in Aix an einer Erkältung, die er sich beim Malen im Freien zugezogen hatte. 5 BEDEUTUNG UND NACHWIRKUNG Cézannes Bedeutung für die moderne Kunst wurde lange unterschätzt. Durch verstärkte Bemühungen seines renommierten Kunsthändlers Ambroise Vollard, der 1895 eine größere Ausstellung seiner Werke organisierte, gelang es ihm erst in den letzten Lebensjahren, die Aufmerksamkeit der Pariser Kunstwelt zu gewinnen. 1903, 1904 und 1905 wurde Cézanne in wichtigen Ausstellungen (Wiener Secession, 1903; Herbstsalon, Paris 1904; Galerie Paul Cassirer, Berlin 1904; Galerie Ambroise Vollard, Paris 1905) gezeigt, die sein Werk weithin bekannt machten. Paul Cézanne starb am 22. Oktober 1906 in Aix-en-Provence. Ein Jahr nach seinem Tode ehrte man ihn mit einer großen Gedächtnisausstellung im Pariser Herbstsalon. Hinsichtlich der Verfestigung der Bildform, zu der er über die Farbe gelangte, war er von nachhaltigem Einfluss auf die folgenden Malergenerationen, die den Impressionismus überwinden wollten und deshalb zu Beginn des neuen Jahrhunderts nach neuen Ausdrucksformen suchten. Während Maler wie Henri Matisse besonders seine Farbgebung bewunderten, entwickelten Picasso und Braque seine flächige Bildkomposition zum Kubismus weiter. Siehe auch moderne Kunst und Architektur Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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