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Paul Gauguin - KUNSTLER.

Publié le 18/06/2013

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Paul Gauguin - KUNSTLER. 1 EINLEITUNG Paul Gauguin (1848-1903), französischer Maler, Graphiker, Bildhauer und Keramiker. Er erschloss den Eigenwert von Linie, Fläche und Farbe und gilt damit als Wegbereiter des Expressionismus und der abstrakten Malerei. Eugène Henri Paul Gauguin wurde am 7. Juni 1848 in Paris geboren und verbrachte seine Kindheit in Lima (Peru) und in Orléans. Nach seiner Zeit bei der französischen Handelsmarine und der Kriegsmarine erhielt er zu Beginn der siebziger Jahre in Paris eine Anstellung als Börsenmakler. Daneben bildete er sich autodidaktisch zum Maler und Bildhauer aus und sammelte Werke des Impressionismus. Camille Pissarro und Edgar Degas luden ihn 1879 ein, sich an der Ausstellung der Impressionisten zu beteiligen; bis 1886 stellte er seine Werke viermal mit ihnen gemeinsam aus. 1882 durch den Börsenkrach arbeitslos geworden, beschloss er, sich ganz der Malerei zu widmen. Von 1886 bis 1891 lebte Gauguin hauptsächlich in der Bretagne (abgesehen von einer Reise nach Panamá und Martinique 1887/88) und wurde dort zur zentralen Persönlichkeit einer Gruppe experimenteller Maler, der Schule von Pont-Aven, zu der auch Émile Bernard und Paul Sérusier gehörten. 1888 folgte er der Einladung Vincent van Goghs nach Arles. Ihre Ateliergemeinschaft endete noch im selben Jahr in der Selbstverstümmelung van Goghs, die Gauguin veranlasste, wieder in die Bretagne zurückzukehren. 1891 schiffte sich Gauguin auf der Suche nach einer ursprünglichen Lebensweise erstmals nach Tahiti ein. Ab 1893 war der mittellose Künstler wieder in Frankreich und versuchte, mit Hilfe von Ausstellungen und Versteigerungen seine Lage zu verbessern. Er konnte in der französischen Gesellschaft nicht wieder Fuß fassen und entschloss sich, in die Tropen zurückzukehren. Ab November 1895 lebte er zunächst auf Tahiti, später auf den Marquesas-Inseln. Ein bescheidenes Gehalt, das ihm sein Pariser Kunsthändler zahlte, sicherte seinen Lebensunterhalt. Gauguin starb am 8. Mai 1903 in Atuona (Hiva Oa, Marquesas). 2 WERK Die ersten Arbeiten Gauguins zeichnen sich durch den Einfluss des Impressionismus aus, wie etwa Die nähende Suzanne (1880). Im Kreis der Künstler von Pont-Aven rückte er vom Impressionismus ab und begann großflächig strukturierte Bilder in leuchtenden Farben zu malen. Gauguin ließ sich von der Sagenwelt der Bretagne, der Kunst indigener Völker und der Tradition des japanischen Holzschnittes beeinflussen. Strohdächer in Pont-Aven oder Tanz der bretonischen Bäuerinnen (beide 1886) mit einem einfachen Bildaufbau weisen auf eine Orientierung an Werken Paul Cézannes hin. Die Gegenstände zeigen wenige Details, Licht und Schatten sind allein über die Farbflächen angedeutet, die Gegenstände sind voneinander abgegrenzt. Wie Émile Bernard vollzog Gauguin konsequent den nächsten Schritt, indem er die Gegenstände mit einer Kontur umgab. Dadurch verlieh er den Bildern eine sehr flächige Struktur, die Binnenzeichnungen blieben auf das Notwendigste beschränkt. Werke wie Vision nach der Predigt - Jakobs Kampf mit dem Engel (1888) gestalten den Bildraum in nichtrealistischer Weise. Diese Stilrichtung des Synthetismus entwickelte Paul Sérusier mit Émile Bernard weiter. In dieser Zeit entstanden viele Werke mit christlicher Thematik wie Gelber Christus oder Kalvarienberg mit grünem Christus (beide 1889). Die Farben waren vom Gegenstand gelöst, statt der natürlichen Farben verwandte Gauguin intensive Rot-, Gelb-, Blau- und Grüntöne. Auf der Suche nach einem erträumten Paradies und der Flucht vor der Zivilisation kam Gauguin 1891 nach Tahiti. Hier steigerte er die ausdrucksvolle Farbgebung seiner Bilder, auf denen er zumeist Motive der polynesischen Mythologie und seine Ansichten des dortigen Alltagslebens darstellte, wie Frau mit Blume, Arearea (beide 1891), Wann heiratest du? oder Der Geist der Toten wacht (beide 1892). Das mit vielen Holzschnitten illustrierte Buch Noa-Noa (1897) berichtet von seinen Erlebnissen auf der Südseeinsel. Auf Tahiti bewohnte Gauguin eine einfache Hütte, die er mit zahlreichen Holzschnitten, Keramiken und Skulpturen ausstattete. Es entstanden religiöse Bilder wie Die Geburt Christi (1896) oder visionäre Werke wie Contes Barbares (1902). Als sein Vermächtnis gilt die monumentale Allegorie Woher kommen wir? Wer sind wir? Wohin gehen wir? (1897), das er als Gleichnis des Lebens schuf. Gauguins Werke kennzeichnet eine besondere Farbenintensität. Er entwickelte eine neue Bildsprache, indem er die Farbe von den Gegenständen löste, sie unabhängig einsetzte und den Bildraum als Fläche auffasste. Diese Entwicklung wurde von den Synthetisten aufgegriffen und mit der Kunst der Nabis weiterverfolgt. Künstler wie Pierre Bonnard, Maurice Denis, Édouard Vuillard, André Derain oder Henri Matisse entwickelten diese bildnerischen Konzepte weiter. Auch expressionistische Maler wie Ernst Ludwig Kirchner oder Erich Heckel wurden von Gauguins Kunst stark beeinflusst. Sie griffen seine Holzschnitttechnik auf und verhalfen der Graphik zu neuem Ansehen. Verfasst von: Brigitte Esser Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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