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Pfaffe Konrad (Sprache & Litteratur).

Publié le 12/06/2013

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Pfaffe Konrad (Sprache & Litteratur). Pfaffe Konrad (Mitte des 12. Jahrhunderts), mittelhochdeutscher Dichter. Er ist der Verfasser des Rolandslieds (siehe Rolandslied). Über das Leben des Pfaffen Konrad ist nichts bekannt. Namentlich erwähnt ist er in einer Selbstanzeige lediglich als Verfasser des Rolandslieds (um 1172): ,,ich haize der phaffe Chunrat". Bei diesem frühhöfischen Versepos handelt es sich um eine Übersetzung bzw. Bearbeitung des altfranzösischen Chanson de Roland (um 1100), einem Chanson de geste. Aller Wahrscheinlichkeit nach wurde sie von Herzog Heinrich dem Löwen in Auftrag gegeben, dessen Repräsentation es u. a. gedient haben könnte. Die historische Grundlage der Handlung ist die Rückkehr Karls des Großen von seinem Spanienfeldzug im Jahr 778 und die anschließende Vernichtung seiner Nachhut in den Pyrenäen. Gegenüber der französischen Vorlage steht im mittelhochdeutschen Rolandslied nicht mehr ein politischer Konflikt, sondern der Kreuzzugsgedanke im Zentrum des Geschehens. Während der Titelheld im Chanson de Roland zumindest teilweise als überheblich und halsstarrig erscheint, wird er hier zum idealen Märtyrer in der Nachfolge Jesu Christ stilisiert - Roland fällt in Kreuzeshaltung -, der durch Verrat aus den eigenen Reihen (die Darstellung ist an die Judas-Motivik angebunden) den Heiden zum Opfer fällt. Die starke Betonung des Kreuzzugsgedankens steht vermutlich in Zusammenhang mit der Palästinareise Heinrichs des Löwen im Jahr 1172. Das im 12. Jahrhundert relativ verbreitete Rolandslied des Pfaffen Konrad ist somit ein eindringliches Beispiel der mittelalterlichen Kreuzzugsdichtung. Verfasst von: Thomas Köster Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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