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Rainer Werner Fassbinder - KUNSTLER.

Publié le 18/06/2013

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Rainer Werner Fassbinder - KUNSTLER. Rainer Werner Fassbinder (1945-1982), deutscher Regisseur, Autor und Schauspieler; einer der kreativsten Filmemacher der Nachkriegszeit und wichtigster Repräsentant des Neuen deutschen Films (siehe deutscher Film). Fassbinder wurde am 31. Mai 1945 als Sohn eines Arztes und einer Dolmetscherin in Bad Wörishofen geboren und wuchs in München auf. Nachdem er in den fünfziger Jahren durch häufige Kinobesuche ein intensives Interesse für den Film entwickelt hatte, erhielt er Mitte der sechziger Jahre Schauspielunterricht und drehte zwei Kurzfilme: Der Stadtstreicher (1965) und Das kleine Chaos (1966). Nachdem er die Schule kurz vor dem Abitur abgebrochen hatte und als Statist bei den Münchner Kammerspielen gearbeitet hatte, kam er 1967 in die Kreise des Münchner Action-Theaters, zu dessen Kopf er in kürzester Zeit aufstieg, und gründete im Jahr darauf das ,,antiteater", dem auch Hanna Schygulla angehörte. Diese Anfänge standen im Zeichen der 1968 einsetzenden Debatte um die kapitalistische Wohlstandsgesellschaft und der damit einhergehenden Politisierung von Kunst und Literatur. Unter dem Titel Liebe ist kälter als der Tod (1969) realisierte er seinen ersten Spielfilm, der mit einfachsten Mitteln gedreht wurde und der von der Ästhetik des amerikanischen Gangsterfilms und der Nouvelle Vague beeinflusst ist. Die Hauptrollen spielten Hanna Schygulla, Ulli Lommel und Fassbinder selbst. Einen ersten Erfolg erzielte er mit der Verfilmung seines eigenen Stücks Katzelmacher (1969), der grotesk-ironischen Geschichte eines griechischen Gastarbeiters (dargestellt von Fassbinder), der von seinen ausländerfeindlichen Nachbarn drangsaliert wird. Neben seiner Filmarbeit verfasste er einige Theaterstücke: u. a. Warnung vor einer heiligen Nutte (1970), Bremer Freiheit (1971), Die bitteren Tränen der Petra von Kant (1971) und Der Müll, die Stadt und der Tod (1976), das von Teilen der Literaturkritik als antisemitisch eingeschätzt wurde und noch 1998 anlässlich der Ankündigung einer Neuaufführung in Berlin einen Skandal heraufbeschwor. Fassbinders Arbeiten als Filmregisseur waren häufig Verfilmungen seiner oft provokativen Theaterstücke, und die Schauspieler seines Theaters holte er auch vor die Kamera. Er versammelte einen festen Stamm von Schauspielern um sich, die während der Dreharbeiten auch meist zusammenlebten. Zu den wichtigsten zählen Hanna Schygulla, Irm Hermann, Margit Carstensen, Ingrid Caven, Barbara Valentin, Eva Mattes, Harry Baer, Gottfried John und Kurt Raab, später auch Elisabeth Trissenaar und Barbara Sukowa. Immer wieder holte er auch Darsteller vor die Kamera, die aus Filmen anderer Provenienz bekannt waren, wie Karlheinz Böhm oder Eddie Constantine. Zu seinen bevorzugten Kameraleuten gehörten Xaver Schwarzenberger und Michael Ballhaus. Peer Raben schrieb die Musik zu vielen Fassbinder-Filmen. In der Reihe der deutschen Autorenfilmer (Alexander Kluge, Wim Wenders, Werner Schroeter u. a.) war Fassbinder der eigenwilligste und schöpferischste. Zwischen 1969 und 1982 schuf er mehr als 40 Filme. Herausragende Werke der Anfangszeit sind Götter der Pest (1969), Warum läuft Herr R. Amok? (1969) und Der Händler der vier Jahreszeiten (1971). 1972 entstand die Fernsehserie Acht Stunden sind kein Tag (1972), ein sozialkritisches Melodram aus dem Arbeitermilieu. Häufig stehen Frauen als Hauptfiguren im Zentrum seiner Filme, wie in Die bitteren Tränen der Petra von Kant (1972), oder Nora Helmer (1973) und vielen anderen. Ebenfalls 1973 drehte Fassbinder den Film Angst essen Seele auf, der das durch gesellschaftliche Konventionen problematische Verhältnis zwischen einer Deutschen und einem Marokkaner schildert. Das Schicksal sozialer Randfiguren und extreme psychische Situationen haben Fassbinder immer wieder beschäftigt. Er bewies großes psychologisches Gespür bei der Darstellung zwischenmenschlicher Beziehungen. Seine Filme sind Zeugnisse eines pessimistischen Menschenbildes, zugleich zeigt der Regisseur sehr viel Mitgefühl für seine Figuren. In Faustrecht der Freiheit (1974), einem der besten Filme der mittleren Schaffensperiode, schildert er das Schicksal eines Proletariers im Homosexuellenmilieu, der an der Feindseligkeit und Gleichgültigkeit seiner Umwelt zugrunde geht. Gleiches gilt für In einem Jahr mit dreizehn Monden (1978). 1977 entstand der zweiteilige Fernsehfilm Bolwieser nach einem Roman von Oskar Maria Graf mit Kurt Raab und Elisabeth Trissenaar in den Hauptrollen. In seinem Beitrag zu dem Episodenfilm Deutschland im Herbst (1978) und in dem Spielfilm Die dritte Generation (1979) thematisiert Fassbinder eindringlich das politische Klima in der Bundesrepublik Deutschland unter dem Eindruck der Terroranschläge der RAF. Ende der siebziger und Anfang der achtziger Jahre schuf Fassbinder eine Trilogie über die deutsche Nachkriegszeit, die die Atmosphäre des Wiederaufbaus und des Wirtschaftswunders in den fünfziger Jahren einfängt. Den Auftakt dazu bildete Die Ehe der Maria Braun (1978) mit Hanna Schygulla; es folgten Lola (1981) mit Barbara Sukowa, Mario Adorf und Armin Mueller-Stahl sowie Die Sehnsucht der Veronika Voss (1981) mit Rosel Zech, der das Schicksal des ehemaligen Ufa-Stars Sybille Schmitz zum Vorbild hat und die Suchtthematik in den Mittelpunkt rückt. Große Beachtung fanden auch Fassbinders Literaturverfilmungen, wie Fontane Effi Briest (1974) nach Theodor Fontane, Despair - Eine Reise ins Licht (1977) nach Vladimir Nabokov und vor allem seine Umsetzung von Alfred Döblins Roman Berlin Alexanderplatz (1980), den der Filmemacher sehr bewunderte. Die Hauptrollen in der 13-teiligen Fernsehserie (und Epilog) übernahmen Günter Lamprecht, Barbara Sukowa, Hanna Schygulla und Gottfried John. Sein letzter Film war Querelle (1982) nach dem Roman von Jean Genet. Die meisten dieser Filme sind dem Genre des Melodrams verhaftet; eines von Fassbinders großen Vorbildern war Douglas Sirk, der in den fünfziger Jahren in Hollywood eine ganze Reihe hochkarätiger Melodramen schuf. Der rastlose Filmemacher beeindruckte nicht nur durch seine Regiearbeiten, sondern auch durch seine Fähigkeiten als Darsteller. Neben Rollen in seinen eigenen Filmen wirkte er auch in Werken anderer Regisseure mit, z. B. in Wolf Gremms Sciencefictionkrimi Kamikaze 1989 (1982). Für seine Arbeiten wurde er mit vielen nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet. Rainer Werner Fassbinder starb am 10. Juni 1982 in München an einer Überdosis Kokain und Schlaftabletten. Rainer Werner Fassbinder: Filme JAHR TITEL 1969 Liebe ist kälter als der Tod 1969 Katzelmacher 1969 Götter der Pest 1969 Warum läuft Herr R. Amok? 1970 Der amerikanische Soldat 1970 Die Niklashauser Fahrt 1970 Warnung vor einer heiligen Nutte 1971 Rio das Mortes 1971 Pioniere in Ingolstadt 1971 Das Kaffeehaus 1972 Der Händler der vier Jahreszeiten 1972 Die bitteren Tränen der Petra von Kant 1972 Acht Stunden sind kein Tag 1973 Wildwechsel 1973 Welt am Draht 1974 Angst essen Seele auf 1974 Martha 1974 Nora Helmer 1974 Fontane: Effie Briest 1975 Faustrecht der Freiheit 1975 Mutter Küsters Fahrt zum Himmel 1976 Angst vor der Angst 1976 Ich will doch nur, daß ihr mich liebt 1976 Satansbraten 1976 Chinesisches Roulette 1976 Bolwieser 1977 Eine Reise ins Licht - Despair 1977 Deutschland im Herbst (eine Episode) 1978 In einem Jahr mit dreizehn Monden 1979 Die Ehe der Maria Braun 1979 Die dritte Generation 1980 Berlin Alexanderplatz 1981 Lili Marleen 1981 Lola 1982 Die Sehnsucht der Veronika Voss 1982 Querelle - Ein Pakt mit dem Teufel Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
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« 1969 Liebe ist kälter als der Tod 1969 Katzelmacher 1969 Götter der Pest 1969 Warum läuft Herr R.

Amok? 1970 Der amerikanische Soldat 1970 Die Niklashauser Fahrt 1970 Warnung vor einer heiligen Nutte 1971 Rio das Mortes 1971 Pioniere in Ingolstadt 1971 Das Kaffeehaus 1972 Der Händler der vier Jahreszeiten 1972 Die bitteren Tränen der Petra von Kant 1972 Acht Stunden sind kein Tag 1973 Wildwechsel 1973 Welt am Draht 1974 Angst essen Seele auf 1974 Martha 1974 Nora Helmer 1974 Fontane: Effie Briest 1975 Faustrecht der Freiheit 1975 Mutter Küsters Fahrt zum Himmel 1976 Angst vor der Angst 1976 Ich will doch nur, daß ihr mich liebt 1976 Satansbraten 1976 Chinesisches Roulette 1976 Bolwieser 1977 Eine Reise ins Licht - Despair 1977 Deutschland im Herbst (eine Episode) 1978 In einem Jahr mit dreizehn Monden 1979 Die Ehe der Maria Braun 1979 Die dritte Generation 1980 Berlin Alexanderplatz 1981 Lili Marleen 1981 Lola 1982 Die Sehnsucht der Veronika Voss 1982 Querelle – Ein Pakt mit dem Teufel Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation.

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