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Restaurierung und Konservierung.

Publié le 20/06/2013

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Restaurierung und Konservierung. 1 EINLEITUNG Restaurierung und Konservierung, die Verfahren, mit deren Hilfe der Verfall von Objekten mit kunsthistorischem Wert aufgehalten wird. Restaurierung (lateinisch restaurare: wieder herstellen) bedeutet die Wiederherstellung ihres ursprünglichen Zustands und kann neben den konservatorischen Aspekten auch geeignet sein, falsche Veränderungen des Kunstwerkes im Laufe seiner Geschichte wieder rückgängig zu machen. Konservierung (lateinisch conservare: bewahren) dagegen beinhaltet eine Sicherung des aktuellen, auch schadhaften Zustands, um einem weiteren Verfall zu begegnen. Konservatorische Maßnahmen an Kunstgegenständen werden meistens von eigens dazu ausgebildeten Restauratoren vorgenommen. Verantwortliche für denkmalpflegerische Maßnahmen führen meistens die Berufsbezeichnung Konservator/in. Nur wenige Materialien, die zur Herstellung von Kunstwerken verwendet werden, sind auf Dauer beständig gegenüber Verfall und chemische Veränderungen. So neigen Ölfarben zum Austrocknen, zu Farbveränderungen oder zum Abblättern von der Leinwand, Materialien wie Holz und Elfenbein (siehe Elfenbeinschnitzerei) dehnen sich aus oder ziehen sich je nach Feuchtigkeitsgehalt ihrer Umgebung zusammen. Hauptgründe für unerwünschte Veränderungen sind zu viel oder zu wenig Feuchtigkeit, Licht, Wärme, Kälte, Verunreinigungen in der Luft, Schädlinge, unfachmännische Aufbewahrung, Kontakt mit bereits im Verfall befindlichen Objekten oder die Unvereinbarkeit von verschiedenen Materialien. Zu feuchte Luft hat das Anschwellen von Holz und die Erweichung von Papier zur Folge. In zu feuchter Luft kann sich auf natürlichen Materialien auch Schimmel bilden. Zu trockene Luft führt dazu, dass Holz und Elfenbein sich verziehen und reißen oder dass Leder und Papier brüchig werden. Die ultraviolette Strahlung, die in natürlichem und künstlichem Licht enthalten ist, bleicht Aquarellfarben und Textilien aus und beschleunigt ihren photochemischen Verfall; sie entfärbt auch Papier. Frost und Überhitzung können zum Bruch von Glas, Stein, Putz und Gips führen. Insekten, Nagetiere, Schimmelpilze und Bakterien können Materialien zerstören. Gegenstände, die mit unbeständigen Materialien in Verbindung gebracht werden, können Schaden nehmen, wie z. B. eine Zeichnung auf gutem Hadernpapier in einem Wechselrahmen aus Holzschliff (Pressspanplatte) oder Farben in einer Collage, die durch die Oxidierung eines minderwertigen Leims nachdunkeln. Viele Materialien verändern sich durch Oxidation oder durch eine Reaktion auf Schmutzpartikel in der Luft. In stark schwefelhaltiger Luft (wie sie bei der Verbrennung von fossilen Brennstoffen entsteht) erfolgt an der Oberfläche von Mauern aus Kalk, Marmor oder Kalkverputz, die den Untergrund von Wandmalereien bilden können, eine chemische Reaktion, bei der Calcit in Gips umgewandelt wird, der sich ausdehnt und abblättert. 2 SKULPTUREN UND ANGEWANDTE KUNST Möbel, Keramik, Textilien und andere Kunstgegenstände bedürfen zuerst der Begutachtung durch einen Fachmann, der Materialien, Herstellungstechniken, Entstehungszeit und Echtheit bestimmt, bevor entschieden wird, auf welche Weise der Gegenstand weiter behandelt werden soll. Bei der Konservierung von Metallgegenständen unterscheidet man zwischen der Originalpatina, die sich im Laufe der Zeit auf natürliche Weise bildet, und den Folgen von Korrosionsprozessen. Dabei können Schäden wie die Bronzekrankheit (,,Zinnpest") auftreten, eine chemische Reaktion zwischen Bronze, dem Chlorid-Ion, Wasser und Sauerstoff, die zum Zerbröckeln der Bronze führt. Silberobjekte oder Silberfäden in Textilien können durch Luftverschmutzung anlaufen. Textilrestauratoren müssen in der Lage sein, Stoffe und ihre Struktur, Webarten und eventuelle Alterungsschäden zu analysieren, bevor sie die Objekte reinigen, verstärken, vorhandene Löcher durch neues Gewebe auffüllen oder empfindliche Materialien auf einem zusätzlichen Untergrund aufbringen, damit die Objekte weiter gelagert oder ausgestellt werden können. Konservatoren und Restauratoren, die auf Skulpturen spezialisiert sind, müssen sich mit den unterschiedlichsten Materialien befassen, wie Marmor, Kalk, Granit und anderen harten Gesteinsarten, Keramik, Metall, Kunststoff, Holz, Papier oder Textilien. Seit den neunziger Jahren wird verstärkt auch die Lasertechnik zur Restauration von Skulpturen angewandt. 3 PAPIER Die Restaurierung und Konservierung von Aquarellen, Zeichnungen, Drucken, Photographien, Plakaten und Collagen, Büchern oder Dokumenten ist äußerst kompliziert, denn Papier ist ein unterschiedlich zusammengesetztes Material in Blattform aus miteinander verfilzten Zellstofffasern. Der Zellstoff wiederum kann aus Flachs, Baumwolle, Jute, Hanf oder aus pulverisiertem Holz bestehen. Je mehr Cellulose das Papier enthält, desto beständiger ist es gegenüber Alterungserscheinungen. Holzschliffpapier, wie z. B. Zeitungspapier, enthält viele Verunreinigungen, die dazu führen, dass es schnell braun und brüchig wird. Der Papierrestaurator muss die Faserarten der jeweiligen Papiersorte analysieren, bevor er die entspechenden Konservierungsprobleme erkennen und behandeln kann. Behandlungsmethoden sind z. B. Entsäuerung, Reinigen, Bleichen, Einfassen, das Aufbringen von zusätzlichen Schichten, das Einrahmen und häufig auch das Entfernen von früheren, falsch ausgeführten Restaurierungsarbeiten. 4 GEMÄLDE Ein Gemälde besteht aus mehreren Schichten: dem Malgrund, also Wand, Holz oder Leinwand; der Grundierung, die auf den Malgrund aufgetragen wird, damit er die Farbe besser annimmt; den einzelnen Farbschichten sowie dem Firnis, einer schnell trocknenden Abschlussschicht ohne Pigmente. Dabei können die Konservierungsvorgänge eine oder mehrere dieser Schichten betreffen. So kann beispielsweise die Leinwand brüchig und eingerissen sein, die Grundierung sich vom Malgrund gelöst haben, die Farbe abblättern, rissig geworden sein oder sich verändert haben, der Firnis verschmutzt oder durch Oxidation nachgedunkelt sein. Zuerst untersucht der Konservator das Gemälde mit einem Mikroskop bei Ultraviolett- und Infrarotlicht, wobei der Befund häufig photographisch dokumentiert wird. Mit Hilfe von Röntgenstrahlen kann darüber hinaus festgestellt werden, ob von dem Künstler selbst oder bei früheren Restaurierungsarbeiten Änderungen daran vorgenommen wurden. Die Behandlung beginnt gewöhnlich mit der Ausbesserung oder dem Verstärken des Malgrundes (Konsolidierung) und mit dem Fixieren von losen Farbschichten. Das Reinigen, das ein sehr aufwendiger Vorgang ist, umfasst nicht nur das Entfernen von Schmutz oder verfärbtem Firnis, sondern auch von früheren unfachmännisch ausgeführten, entstellenden Restaurierungsarbeiten. Alte Gemälde haben häufig schadhafte Stellen, die mit Grundierung ausgefüllt und dann neu übermalt werden müssen, ohne dabei mit der Originalfarbe in Berührung zu kommen. Ziel der Restauratoren ist es, das Werk zu erhalten, seine Lebensdauer zu verlängern und, sofern möglich, seinen Originalzustand wieder herzustellen oder diesem zumindest möglichst nahe zu kommen. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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