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Sarah Kirsch (Sprache & Litteratur).

Publié le 12/06/2013

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Sarah Kirsch (Sprache & Litteratur). Sarah Kirsch, geborene Ingrid Bernstein, (*1935), deutsche Schriftstellerin. Mit ihren Gedichten gehört sie zu den herausragenden Lyrikerinnen der deutschen Literatur nach 1945. Kirsch wurde am 16. April 1935 in Limlingerode (Thüringen) geboren. Nach dem Abitur arbeitete sie in einer Zuckerfabrik, studierte anschließend Biologie in Halle und besuchte schließlich zwei Jahre lang das Literaturinstitut Johannes R. Becher. Ab 1965 war sie als freie Schriftstellerin und Übersetzerin tätig. Von 1958 bis 1968 war sie mit dem Schriftsteller Rainer Kirsch verheiratet, mit dem sie an einigen Werken zusammenarbeitete. 1977 zog Kirsch nach Westberlin, seit 1985 lebt sie in Schleswig-Holstein. 1996 trat sie aus Protest gegen eine Mitgliederbefragung aus dem PEN-Club aus. Im Wintersemester 1996/97 übernahm sie von Rolf Hochhuth die Stiftungsdozentur für Poetik der Universität in Frankfurt/Main. In ihren Gedichtbänden Landaufenthalt (1967), Zaubersprüche (1973) und Rückenwind (1977) waren die zentralen Motive ihrer gesamten Lyrik - Liebe, Trennung und die Beziehungen zwischen Mensch und Natur - bereits angelegt. Ironisch entlarvte sie in ihren Texten, wie fremd die Natur den Menschen der Industriegesellschaft geworden ist. Daneben verfasste Kirsch ihre ersten Erzählungen, Die ungeheuren berghohen Wellen auf See (1973) sowie Die Pantherfrau (1973), in der sie das Leben einer Arbeiterin in der DDR beschrieb. Ihre Werke, in denen persönliche Wahrnehmung und individuelle Emotionen eine wichtige Rolle spielten, entsprachen zwar nicht der diktierten sozialistischen Literaturästhetik der DDR-Kulturbehörden. Dennoch stimmte sie grundsätzlich mit den politischen und gesellschaftlichen Zielen der DDR-Regierung überein und wurde in ihrer Heimat als Schriftstellerin anerkannt und geehrt. 1976 protestierte sie, wie viele Intellektuelle, gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns und ging damit offen in die Opposition zur Regierung ihres Landes. Sie wurde aus der SED und dem Schriftstellerverband ausgeschlossen und verließ in der Konsequenz die DDR. Ein Prosaband La Pagerie, der sich auf Erlebnisse eines Sommers in der Provence bezieht, erschien 1980. Erdreich (1982) versammelt vorwiegend Zeitgedichte, in denen Kirsch die Erfahrungen einer USA-Reise thematisierte. Katzenleben (1984) enthält Gedichte über das Leben auf dem Land; der vielschichtige Prosatext Allerleih-Rau (1988) greift zahlreiche Motive früherer Arbeiten auf und erzählt von ihrem Leben in einem friesischen Dorf. Der schmale Band Kuckuckslichtnelken (2006) enthält Erinnerungen an ihre Kindheit und Jugend zur Zeit des Nationalsozialismus und in den Nachkriegsjahren. Weitere Werke sind die Lyrikbände Gespräch mit dem Saurier (1965), Drachensteigen (1979), Hundert Gedichte (1985), Schneewärme (1989), Erlkönigs Tochter (1992), Bodenlos (1996) und Kommt der Schnee im Sturm geflogen (2005) sowie die Prosabände Landwege. Eine Auswahl 1980-1985 (1985), Irrstern (1986), Spreu (1991), Schwingrasen (1991) und Islandhoch (2002), ein mit Aquarellen illustrierter Tagebuchbericht einer Islandreise 1992. Der Band Das simple Leben (1994) versammelt Lyrik und Prosa. Zu Kirschs zahlreichen Auszeichnungen gehören der Heinrich-Heine-Preis (1973), der Petrarca-Preis (1976), der Friedrich-Hölderlin-Preis (1984), der Peter-Huchel-Preis (1993), der Georg-Büchner-Preis (1996), der Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis (1997), der Jean-Paul-Preis (2005) und der Johann-Heinrich-Voß-Preis (2006). Verfasst von: Heribert Däschlein Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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