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Senegal - geographie.

Publié le 06/06/2013

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Senegal - geographie. 1 EINLEITUNG Senegal, Republik im Westen Afrikas, die im Norden an Mauretanien, im Osten an Mali, im Süden an Guinea und Guinea-Bissau und im Westen an den Atlantischen Ozean grenzt. Gambia, ein kleines, lang gestrecktes Land, bildet eine Enklave im südlichen Teil von Senegal; es erstreckt sich in West-Ost-Richtung entlang dem Fluss Gambia. Die ehemalige französische Kolonie Senegal erlangte am 20. Juni 1960 ihre Unabhängigkeit. Das Land hat eine Gesamtfläche von 196 722 Quadratkilometern, die Hauptstadt ist Dakar. 2 LAND Senegal liegt im Übergangsbereich zwischen den Großlandschaften Sudan und Sahel. Die Halbinsel Cap Vert markiert den westlichsten Punkt des Kontinents. Senegal umfasst den größten Teil des Küstentieflandes an den Flüssen Senegal und Gambia. Diese Aufschüttungsebene steigt landeinwärts nur allmählich an. Auch weit im Landesinneren bleiben die absoluten Höhen unterhalb von 50 Metern über dem Meeresspiegel. Im Südosten ragen Ausläufer des Hochplateaus Fouta Jalon nach Senegal hinein. Auf der Grenze zu Guinea befindet sich mit 581 Metern die höchste Erhebung von Senegal. Die circa 500 Kilometer lange, nur schwach gegliederte Küste ist stellenweise versumpft. Die wichtigsten Flüsse sind der Senegal, der im Norden die Landesgrenze zu Mauretanien bildet, der Saloum, der Gambia und der Casamance. Der Wasserstand dieser Flüsse unterliegt starken jahreszeitlichen Schwankungen. 2.1 Klima Es herrscht tropisches Klima, das im Norden trocken, im Süden wechselfeucht ausgeprägt ist. Die im Norden von Juli bis Oktober dauernde Regenzeit bringt Jahresniederschläge von maximal 350 Millimetern; im Sommer kommt es gelegentlich zu Dürreperioden. Im Süden des Landes ist es demgegenüber wesentlich feuchter. Die Jahressumme der Niederschläge kann in regenreichen Jahren 1 400 Millimeter übersteigen. Der überwiegende Teil fällt in der Regenzeit, die von April bis November dauert. Die mittleren Monatstemperaturen liegen im Januar bei 23,3 °C, im Juli bei 28,3 °C. Der kühle Kanarenstrom bewirkt an der Küste für die geographische Breite relativ niedrige Temperaturen; die Jahresmitteltemperatur von Dakar liegt bei 24,5 °C. 2.2 Flora und Fauna Etwa ein Drittel der Landesfläche ist bewaldet. Nachdem die Waldbestände in den vergangenen Jahrzehnten zurückgegangen waren, startete die senegalische Regierung umfassende Aufforstungsprogramme. Rund 11 Prozent von Senegal stehen unter Naturschutz; größtes Schutzgebiet ist der Nationalpark Niokolo-Koba mit einer Fläche von 9 130 Quadratkilometern. Der nördliche Landesteil gehört zum Sahel, der Übergangszone zwischen der Sahara im Norden und den feuchteren Regionen im Süden. Die Vegetation des Nordens ist von Savannengräsern bestimmt, zwischen denen verstreut Baumgruppen und Dornsträucher wachsen. Weiter im Süden in der Gambiaregion ist der Baumbewuchs dichter. Der äußerste Süden des Landes wird von Mangrovensümpfen und dichten Wäldern (Ölpalmen, Bambus, Mahagoni- und Teakbäume) gekennzeichnet. Obwohl das Land seit Ende der sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts immer wieder von Dürreperioden heimgesucht wurde, weist Senegal einen größeren Reichtum an wild lebenden Tieren auf als die meisten anderen Länder im Sahel. Die Lebensräume der Elefanten, Löwen, Schimpansen und Antilopen beschränken sich allerdings größtenteils auf die schwächer besiedelte Osthälfte des Landes. In den Flüssen leben Flusspferde und Krokodile; zu den zahlreichen Schlangenarten zählen Kobras und Boas. 3 BEVÖLKERUNG Senegal hat eine Gesamtbevölkerung von etwa 12,9 Millionen Einwohnern (2008); die Bevölkerungsdichte liegt bei 67 Einwohnern pro Quadratkilometer. Die durchschnittliche Lebenserwartung der Männer beträgt 55,7 Jahre, die der Frauen 58,5 Jahre (2008). Die Bevölkerung von Senegal setzt sich aus verschiedenen ethnischen Gruppen zusammen; hierzu gehören die Wolof (36 Prozent der Gesamtbevölkerung), die Serer (17 Prozent), die Fulbe (17 Prozent), die Tukulor (9 Prozent), die Diola (9 Prozent), die Malinke (9 Prozent), die Bambara und die Sarakole. Die Mehrheit der Bevölkerung lebt an der Westküste, vor allem auf der Halbinsel Cap Vert im Einzugsgebiet der Hauptstadt Dakar. 49 Prozent der Bevölkerung leben in ländlichen Gegenden (2005). Dakar ist Landeshauptstadt, wichtigste Hafenstadt und bedeutendstes Wirtschaftszentrum des Landes; die Stadt hat etwa 2,17 Millionen Einwohner (2003). Weitere größere Städte befinden sich im westlichen Teil des Landes, darunter Thiès (228 000 Einwohner), Kaolack (199 000), Ziguinchor (181 000) und Saint-Louis (132 000). 3.1 Sprache und Religion Amtssprache des Landes ist Französisch; weit verbreitete Verkehrssprachen sind vor allem Wolof sowie Serer und Fulbe (siehe afrikanische Sprachen). Wolof ist die Sprache der größten Bevölkerungsgruppe und wird von den meisten anderen Bewohnern als zweite Sprache beherrscht. Senegalesische Sprachen besitzen zumeist keine oder eine unvollständige Schriftform. Muslime benutzen das arabische Alphabet, um Wolof oder eine der anderen Sprachen zu schreiben. Die Bevölkerung bekennt sich mehrheitlich zum Islam, rund 94 Prozent der Senegalesen sind sunnitische Muslime. Etwa 5 Prozent sind Christen (meist römisch-katholisch), darüber hinaus leben auch Anhänger indigener Religionen im Land. 3.1.1 Feiertage Senegal begeht islamische, christliche und nationale Feiertage. Dazu gehören Neujahr (1. Januar), Mawloud (der Geburtstag Mohammeds), Ostern, der Unabhängigkeitstag (4. April), der Tag der Arbeit (1. Mai), Christi Himmelfahrt, Pfingsten, Allerheiligen (1. November) und Weihnachten (25. Dezember). Die islamischen Feiertage richten sich nach dem Mondkalender, so dass sie jedes Jahr auf ein anderes Datum fallen. An Tabaski schlachtet das Familienoberhaupt ein Lamm zu Ehren Abrahams. Korite ist ein Fest, das am Ende des Fastenmonats Ramadan gefeiert wird und zwei Tage andauern kann. Tamkharit, das islamische Neujahr, ist gleichzeitig der Tag, an dem nach muslimischem Glauben das Schicksal eines jeden von Yallah (Allah) bestimmt wird. 4 BILDUNG UND KULTUR Der Alphabetisierungsgrad liegt bei 42,1 Prozent (2005). Es besteht eine Schulpflicht von 6 Jahren (2002-2003). Jedoch besuchen lediglich etwa 60 Prozent der Kinder im Grundschulalter und 15 Prozent der Kinder im Sekundarschulalter den Unterricht. Die 1949 gegründete Universität von Dakar hat eine renommierte Forschungsabteilung für schwarzafrikanische Studien. Die bedeutendsten Kunst-, Geschichts- und Seefahrtsmuseen befinden sich alle in der Hauptstadt. 4.1 Medien Die Regierung von Senegal betreibt Rundfunk- und Fernsehsender. Die größte Tageszeitung, Le Soleil, wird in Dakar verlegt und hat eine Auflage von 40 000 Exemplaren. 5 VERWALTUNG UND POLITIK Senegal ist seit In-Kraft-Treten der ersten Verfassung 1963 eine Präsidialrepublik und wird nach der 2001 verabschiedeten neuen Verfassung regiert. 5.1 Exekutive Der Präsident ist Chef der Exekutive; er wird für eine Amtszeit von fünf Jahren (bis 2007 sieben Jahren) direkt gewählt und ernennt den Ministerrat, der die Funktion eines Kabinetts erfüllt. 5.2 Legislative Die Legislative liegt bei der Nationalversammlung, einem Einkammerparlament mit 120 Abgeordneten, die je zur Hälfte in Verhältnis- und in Mehrheitswahl bestimmt werden. 5.3 Judikative Die Mitglieder des Obersten Gerichtshofes in Dakar werden vom Präsidenten ernannt. Der Hohe Gerichtshof setzt sich aus Mitgliedern der Nationalversammlung zusammen. In Dakar, Kaolack, Saint Louis und Ziguinchor gibt es insgesamt vier Assisengerichte; jede Region verfügt über Gerichte der ersten Instanz. 5.4 Kommunalverwaltung Senegal ist in zehn Regionen unterteilt mit jeweils einem vom Präsidenten ernannten Gouverneur und einer gewählten Regionalversammlung an der Spitze der Verwaltung. Die Regionen sind in 30 Verwaltungsdepartements mit je einem ernannten Präfekten untergliedert, die sich wiederum in insgesamt 99 Arrondissements aufteilen. 5.5 Politik Die wichtigsten Parteien sind der Parti Démocratique Sénégalais (PDS), die Alliance des Forces du Progrès (AFP) und der Parti Socialiste (PS). 6 WIRTSCHAFT Senegals Wirtschaft ist stark von Importen (Erdöl, Nahrungsmittel, Maschinen) abhängig. Wichtige Wirtschaftszweige sind Landwirtschaft, Fischerei und verarbeitende Industrie. Umfassende technische und wirtschaftliche Hilfe erhält Senegal u. a. aus Frankreich, der Europäischen Union und von der Weltbank. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) beträgt 9 186 Millionen US-Dollar (2006). Senegal ist u. a. Mitglied der Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Staaten (ECOWAS). 6.1 Landwirtschaft In der Landwirtschaft als dem wichtigsten Wirtschaftszweig sind 77 Prozent der erwerbstätigen Bevölkerung beschäftigt. Etwa 27 Prozent der Landesfläche werden landwirtschaftlich genutzt, insbesondere am Fluss Senegal sowie im mittleren Westen. Da das Land teilweise in der Sahelzone liegt, kommen längere Trockenperioden vor, die immer wieder zu Ernteeinbußen führen. Der Senegal gehört zu den weltweit größten Produzenten von Erdnüssen; darüber hinaus bemüht sich das Land um eine breitere Fächerung der Anbauprodukte: Neben Erdnüssen, Baumwolle, Zuckerrohr und Reis werden u. a. auch Hirse, Sorghum (Mohrenhirse), Früchte und Gemüse angebaut. Die Viehzucht umfasst vorwiegend Rinder, Schafe, Ziegen, Schweine sowie Esel und Kamele. 6.2 Forstwirtschaft und Fischerei Der Fischfang hat sich zu einem bedeutenden Wirtschaftszweig von Senegal entwickelt. Die Küstengewässer des Landes sind fischreiche Fanggründe. Es sind vor allem Kleinfischer, die die regionalen Märkte ausreichend mit Fisch versorgen. Ein Teil des Fanges geht in den Export. 6.3 Bergbau, Industrie und Energie Senegal verfügt über wenige Bodenschätze. Phosphat (siehe Phosphorsäure) wird u. a. in Minen nahe der Stadt Thiès abgebaut und teilweise zu Phosphatdünger weiterverarbeitet. Für die Eisenerzvorkommen im Süden des Landes erteilte Senegal 2007 dem weltgrößten Stahlkonzern ArcelorMittal Lizenzen zur Erschließung. Ähnlich versucht das Land auch für die Erschließung und Förderung anderer Bodenschätze ausländische Investoren zu gewinnen, wie etwa für die Erdölvorkommen vor der Küste oder die Goldlagerstätten in Tambacounda. In Senegal dominiert vor allem die Fertigungsindustrie. In der Nahrungsmittelindustrie werden die Erzeugnisse der Landwirtschaft (z. B. Erdnüsse zu Erdnussöl) sowie Fisch verarbeitet. Die Produkte der Erdöl verarbeitenden und der chemischen Industrie gehen zum Teil in den Export, ebenso die der Textil-, Bekleidungs- und der Schuhindustrie. Der Großteil der erzeugten Elektrizität stammt aus Heizkraftwerken. Besonders in ländlichen Regionen setzt Senegal zunehmend auf Sonnenenergie. 6.4 Außenhandel und Währung Hauptimportgüter sind neben Erdöl, Getreide und Nahrungsmitteln u. a. Maschinen und Transportausrüstungen, chemische und pharmazeutische Produkte sowie Stahl und andere Metalle. Hauptexportgüter sind Erdnüsse, Erdnussöl und andere Erdnussprodukte, die den Großteil der jährlichen Exporteinkünfte erbringen. Ferner werden z. B. Fisch, Phosphate, Düngemittel, Erdölprodukte, chemische Erzeugnisse und Textilien exportiert. Wichtige Handelspartner sind Frankreich, Belgien, Brasilien, China, Italien, Indien, Mali, Nigeria, Thailand, Spanien und die USA. Die senegalesische Währung ist der CFA-Franc (Franc de la Communauté Financière de l'Afrique) zu 100 Centimes, der auch in anderen ehemaligen französischen Kolonien in Afrika gesetzliches Zahlungsmittel ist. Er wurde in diesen Ländern eingeführt, um nach ihrer politischen Unabhängigkeit die Währungsbeziehungen zu Frankreich aufrechtzuerhalten. Für Senegal wird der CFA-Franc, der mittlerweile an den Euro gekoppelt ist, von der Zentralbank von Westafrika ausgegeben, die ihren Hauptsitz in Dakar hat. 6.5 Verkehr und Tourismus Senegal verfügt über ein gut ausgebautes Straßennetz mit einer Länge von 13 576 Kilometern, wobei es sich größtenteils um befestigte Straßen handelt (2003). Das Eisenbahnnetz ist 906 Kilometer lang (2004) und verbindet die Städte der Küstenregion mit dem Landesinneren und dem Nachbarland Mali. Eine besondere Rolle hat der Hafen von Dakar, denn er ist eine Freihandelszone und zugleich einer der größten und bedeutendsten Seehäfen Westafrikas. Von Dakar gibt es Fährverbindungen zu anderen Häfen, wie Saint-Louis im Norden oder Ziguinchor im Süden sowie nach Banjul, der Hauptstadt von Gambia. Größere Städte des Landes sind z. B. auch mit dem Flugzeug erreichbar. Die mittlerweile privatisierte nationale Fluggesellschaft Air Sénégal bietet Inlandsflüge und Flüge ins Ausland an. Der internationale Flughafen liegt etwa 17 Kilometer außerhalb von Dakar. Der Tourismus ist weiterhin eine wichtige Devisenquelle des Landes. Vor allem die Sandstrände und die Nationalparks, darunter ein Wildreservat, üben eine große Anziehungskraft aus. 7 GESCHICHTE Funde zeugen von einer Besiedelung des Gebiets des heutigen Senegal bereits in der Steinzeit. Um 500 n. Chr. zogen die Wolof und die Serer aus dem Nordosten in die Region, und im 9. Jahrhundert siedelten die Tukulor im Flusstal des Senegal. Das mächtige Tukulor-Reich Tekrur beherrschte vom 11. bis zum 14. Jahrhundert den östlichen Teil des heutigen Senegal. Im 15. Jahrhundert waren dort verschiedene Wolof- und Sererstaaten fest etabliert. Bis weit ins 18. Jahrhundert hinein behielt das Reich der Wolof nahe der Küste die Oberhoheit über die anderen Wolofstaaten, darunter Baol, Wale und Cayor. 7.1 Europäische Kolonisierung Die Portugiesen waren 1444/45 zur Senegalmündung und nach Cap Vert vorgedrungen und gründeten Niederlassungen; seitdem bestanden Handelsbeziehungen zu Europa: Die Portugiesen tauschten Stoffe und Metallwaren gegen Gold und Elfenbein. Im 16. Jahrhundert wurden die Portugiesen von den Niederländern verdrängt, die wiederum im 17. Jahrhundert den Franzosen weichen mussten, die nun den Handel in der gesamten Küstenregion, zu dem nun auch der lukrative Sklavenhandel mit Amerika gehörte, dominierten. In der Folgezeit konnte Frankreich seinen Einflussbereich noch weit ins Landesinnere ausdehnen, stieß jedoch an dem mächtigen Fulbereich Futa Toro am Unterlauf des Senegal an seine Grenzen. Im Siebenjährigen Krieg (1756-1763) eroberten die Briten die französischen Handelsniederlassungen, die allerdings schon wenig später an Frankreich zurückgegeben wurden. 7.2 Senegal als französische Kolonie 1854 erklärte Frankreich den Senegal zur französischen Kolonie, eroberte bis 1890 auch das Landesinnere und festigte dort seine Herrschaft. 1895 wurde Senegal Teil von Französisch-Westafrika, das von dem 1857 gegründeten Dakar aus verwaltet wurde, das zugleich auch Hauptstadt von Senegal war. Als erster Schwarzafrikaner wurde der Senegalese Blaise Diagne 1914 in die französische Nationalversammlung entsandt. 1920 erhielt Senegal einen eigenen Kolonialrat, bestehend aus gewählten Vertretern und Stammeshäuptlingen, der allerdings nur über geringe Kompetenzen verfügte. 1946 wurde Senegal Mitglied der Französischen Union; zugleich erhielten alle Bürger der Kolonie das Wahlrecht. Im Rahmen der Umwandlung der Französischen Union in die Französische Gemeinschaft 1958 erhielt Senegal innere Autonomie und wurde Republik. Im darauf folgenden Jahr schloss sich Senegal mit Französisch-Soudan (dem heutigen Mali) zur Föderation Mali zusammen; deren Präsident wurde Léopold Sédar Senghor, seit langem einer der führenden Köpfe der senegalesischen Unabhängigkeitsbewegung. 7.3 Die unabhängige Republik Senegal Am 20. Juni 1960 wurde die Föderation Mali in die Unabhängigkeit entlassen; zwei Monate später, am 20. August 1960, verließ Senegal die Föderation und konstituierte sich als eigenständige, unabhängige Republik mit Senghor als ihrem Präsidenten, der bis zu seinem Rücktritt 1980 regelmäßig im Amt bestätigt wurde. Nach einem erfolglosen Staatsstreich seines Gegenspielers und Ministerpräsidenten Mamadou Dia wurden die Befugnisse des Präsidenten in einer neuen Verfassung, die 1963 in Kraft trat, erweitert; zudem führte Senghor, gestützt auf seine Union Progressiste Sénégalaise (UPS), ein gemäßigtes Einparteienregime ein, in dem im Gegensatz zu ähnlichen Regimes doch eine ganze Reihe von Bürgerrechten gewahrt blieb. Nicht zuletzt in Reaktion auf zunehmende Proteste gegen seine Herrschaft leitete Senghor ab 1974 eine vorsichtige Demokratisierung ein, die auch ein - allerdings eingeschränktes - Mehrparteiensystem einschloss. Nach Senghors Rücktritt übernahm am 1. Januar 1981 Abdou Diouf, ein enger Vertrauter Senghors und seit 1970 Ministerpräsident, das Amt des Staatspräsidenten, unter dem das Land zu einem uneingeschränkten Mehrparteiensystem zurückkehrte. 1982 schloss sich Senegal mit Gambia zur Konföderation Senegambia zusammen; die Konföderation brach jedoch 1989 wieder auseinander. Im selben Jahr kam es zu Grenzkonflikten mit Mauretanien, in deren Verlauf mehrere hundert Menschen getötet wurden. Durch eine Verfassungsänderung wurde 1991 die Amtszeit des Präsidenten auf zwei siebenjährige Amtsperioden begrenzt. Die Präsidentschaftswahlen 1993 gewann erneut Diouf, aus den Parlamentswahlen ging seine Partei, die 1976 in Parti Socialiste (PS) umbenannte UPS, ebenfalls als Siegerin hervor. Dennoch berief Diouf, auch um den zunehmenden Unruhen und den Protesten der Opposition zu begegnen, einige Vertreter des oppositionellen Parti Démocratique Sénégalais (PDS) in die Regierung. Die Parlamentswahlen im Mai 1998 gewann erneut der regierende PS; der Regierung gehörte nun nur noch ein Oppositionspolitiker an. Seit Beginn der achtziger Jahre strebte die Provinz Casamance im Süden des Landes, die vom Norden durch Gambia abgetrennt ist und sich ethnisch, kulturell und sozial vom Norden unterscheidet, die Unabhängigkeit an. Angeführt vom Mouvement des Forces Démocratiques de la Casamance (MFDC), weitete sich die Auseinandersetzung des Südens mit der Regierung zu bewaffneten Konflikten aus und mündete 1997 schließlich in einen Bürgerkrieg, der innerhalb kurzer Zeit Hunderte Todesopfer forderte. 1999 wurden unter Vermittlung Gambias Verhandlungen mit den Rebellenbewegungen eingeleitet; aber erst im Dezember 2004 wurde ein Friedensvertrag abgeschlossen, nachdem der MFDC das Ende des Bürgerkrieges verkündet hatte. Die Lage in Casamance blieb jedoch weiterhin gespannt, da nicht alle der Rebellenführer des inzwischen durch Macht- und Richtungskämpfe in mehrere Gruppen zersplitterten MFDC den Friedensvertrag akzeptierten. Bei den Präsidentschaftswahlen im März 2000 unterlag Diouf dem Kandidaten der Opposition, Abdoulaye Wade vom PDS. Wade bildete eine MehrparteienMinderheitsregierung, die jedoch vom PS, der weiterhin über die Mehrheit im Parlament verfügte, immer wieder blockiert wurde. Daher initiierte er eine neue Verfassung, die u. a. die höchstens zwei Amtsperioden des Präsidenten auf fünf Jahre reduzierte und seine Befugnisse zugunsten des Ministerpräsidenten beschränkte, die Bürgerrechte stärkte, aber dem Präsidenten auch das Recht einräumte, das Parlament aufzulösen und Neuwahlen anzuberaumen. Im Januar 2001 wurde die neue Verfassung in einem Referendum bestätigt. Bei den vorgezogenen Neuwahlen im April 2001, die auf der Grundlage der neuen Verfassung stattfanden, gewann Wades vom PDS angeführtes, aus etwa 40 Parteien bestehendes Parteienbündnis SOPI mit 89 Mandaten die absolute Mehrheit, während der PS, bisher absolut stärkste Kraft im Parlament, nur noch zehn Mandate erhielt. Das Wahlergebnis markierte die endgültige Ablösung der 40-jährigen Herrschaft des PS, die mit der Wahl Wades zum Präsidenten eingeleitet worden war. Jedoch erwies sich die 40-Parteien-Koalition als konfliktanfällig, so dass die Regierung im Jahresrhythmus oder sogar häufiger umgebildet werden musste. Ein ungelöstes Problem blieb weiterhin die schwache Wirtschaft und die daraus resultierende Armut, die zahlreiche Senegalesen zur Flucht vor allem in Länder der Europäische Union zwang. 2003 wurde der Conseil de la République pour les Affaires économiques et sociales geschaffen, der dazu beitragen sollte, die drängendsten wirtschaftlichen und sozialen Probleme zu lösen. Bei den Präsidentschaftswahlen im Februar 2007 wurde Wade im Amt bestätigt. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
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« 4.1 Medien Die Regierung von Senegal betreibt Rundfunk- und Fernsehsender.

Die größte Tageszeitung, Le Soleil, wird in Dakar verlegt und hat eine Auflage von 40 000 Exemplaren. 5 VERWALTUNG UND POLITIK Senegal ist seit In-Kraft-Treten der ersten Verfassung 1963 eine Präsidialrepublik und wird nach der 2001 verabschiedeten neuen Verfassung regiert. 5.1 Exekutive Der Präsident ist Chef der Exekutive; er wird für eine Amtszeit von fünf Jahren (bis 2007 sieben Jahren) direkt gewählt und ernennt den Ministerrat, der die Funktion einesKabinetts erfüllt. 5.2 Legislative Die Legislative liegt bei der Nationalversammlung, einem Einkammerparlament mit 120 Abgeordneten, die je zur Hälfte in Verhältnis- und in Mehrheitswahl bestimmtwerden. 5.3 Judikative Die Mitglieder des Obersten Gerichtshofes in Dakar werden vom Präsidenten ernannt.

Der Hohe Gerichtshof setzt sich aus Mitgliedern der Nationalversammlung zusammen.In Dakar, Kaolack, Saint Louis und Ziguinchor gibt es insgesamt vier Assisengerichte; jede Region verfügt über Gerichte der ersten Instanz. 5.4 Kommunalverwaltung Senegal ist in zehn Regionen unterteilt mit jeweils einem vom Präsidenten ernannten Gouverneur und einer gewählten Regionalversammlung an der Spitze der Verwaltung.Die Regionen sind in 30 Verwaltungsdepartements mit je einem ernannten Präfekten untergliedert, die sich wiederum in insgesamt 99 Arrondissements aufteilen. 5.5 Politik Die wichtigsten Parteien sind der Parti Démocratique Sénégalais (PDS), die Alliance des Forces du Progrès (AFP) und der Parti Socialiste (PS). 6 WIRTSCHAFT Senegals Wirtschaft ist stark von Importen (Erdöl, Nahrungsmittel, Maschinen) abhängig.

Wichtige Wirtschaftszweige sind Landwirtschaft, Fischerei und verarbeitendeIndustrie.

Umfassende technische und wirtschaftliche Hilfe erhält Senegal u.

a.

aus Frankreich, der Europäischen Union und von der Weltbank.

Das Bruttoinlandsprodukt(BIP) beträgt 9 186 Millionen US-Dollar (2006).

Senegal ist u.

a.

Mitglied der Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Staaten (ECOWAS). 6.1 Landwirtschaft In der Landwirtschaft als dem wichtigsten Wirtschaftszweig sind 77 Prozent der erwerbstätigen Bevölkerung beschäftigt.

Etwa 27 Prozent der Landesfläche werdenlandwirtschaftlich genutzt, insbesondere am Fluss Senegal sowie im mittleren Westen.

Da das Land teilweise in der Sahelzone liegt, kommen längere Trockenperioden vor,die immer wieder zu Ernteeinbußen führen.

Der Senegal gehört zu den weltweit größten Produzenten von Erdnüssen; darüber hinaus bemüht sich das Land um eine breitereFächerung der Anbauprodukte: Neben Erdnüssen, Baumwolle, Zuckerrohr und Reis werden u.

a.

auch Hirse, Sorghum (Mohrenhirse), Früchte und Gemüse angebaut.

DieViehzucht umfasst vorwiegend Rinder, Schafe, Ziegen, Schweine sowie Esel und Kamele. 6.2 Forstwirtschaft und Fischerei Der Fischfang hat sich zu einem bedeutenden Wirtschaftszweig von Senegal entwickelt.

Die Küstengewässer des Landes sind fischreiche Fanggründe.

Es sind vor allemKleinfischer, die die regionalen Märkte ausreichend mit Fisch versorgen.

Ein Teil des Fanges geht in den Export. 6.3 Bergbau, Industrie und Energie Senegal verfügt über wenige Bodenschätze.

Phosphat ( siehe Phosphorsäure) wird u.

a.

in Minen nahe der Stadt Thiès abgebaut und teilweise zu Phosphatdünger weiterverarbeitet.

Für die Eisenerzvorkommen im Süden des Landes erteilte Senegal 2007 dem weltgrößten Stahlkonzern ArcelorMittal Lizenzen zur Erschließung.

Ähnlichversucht das Land auch für die Erschließung und Förderung anderer Bodenschätze ausländische Investoren zu gewinnen, wie etwa für die Erdölvorkommen vor der Küsteoder die Goldlagerstätten in Tambacounda. In Senegal dominiert vor allem die Fertigungsindustrie.

In der Nahrungsmittelindustrie werden die Erzeugnisse der Landwirtschaft (z.

B.

Erdnüsse zu Erdnussöl) sowie Fischverarbeitet.

Die Produkte der Erdöl verarbeitenden und der chemischen Industrie gehen zum Teil in den Export, ebenso die der Textil-, Bekleidungs- und der Schuhindustrie. Der Großteil der erzeugten Elektrizität stammt aus Heizkraftwerken.

Besonders in ländlichen Regionen setzt Senegal zunehmend auf Sonnenenergie. 6.4 Außenhandel und Währung Hauptimportgüter sind neben Erdöl, Getreide und Nahrungsmitteln u.

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Maschinen und Transportausrüstungen, chemische und pharmazeutische Produkte sowie Stahl undandere Metalle.

Hauptexportgüter sind Erdnüsse, Erdnussöl und andere Erdnussprodukte, die den Großteil der jährlichen Exporteinkünfte erbringen.

Ferner werden z.

B.Fisch, Phosphate, Düngemittel, Erdölprodukte, chemische Erzeugnisse und Textilien exportiert.

Wichtige Handelspartner sind Frankreich, Belgien, Brasilien, China, Italien,Indien, Mali, Nigeria, Thailand, Spanien und die USA. Die senegalesische Währung ist der CFA-Franc (Franc de la Communauté Financière de l’Afrique) zu 100 Centimes, der auch in anderen ehemaligen französischen Kolonien in Afrika gesetzliches Zahlungsmittel ist.

Er wurde in diesen Ländern eingeführt, um nach ihrer politischen Unabhängigkeit die Währungsbeziehungen zu Frankreichaufrechtzuerhalten.

Für Senegal wird der CFA-Franc, der mittlerweile an den Euro gekoppelt ist, von der Zentralbank von Westafrika ausgegeben, die ihren Hauptsitz inDakar hat. 6.5 Verkehr und Tourismus. »

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