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Thailand - geographie.

Publié le 07/06/2013

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Thailand - geographie. 1 EINLEITUNG Thailand, bis 1939 und von 1946 bis 1949 Siam, amtlich Königreich Thailand, Staat in Südostasien. Das Staatsgebiet grenzt im Norden und Westen an Myanmar (Birma), im Nordosten an Laos, im Südosten an Kambodscha und den Golf von Thailand (Siam), im Süden an Malaysia und im Südwesten an das Andamanische Meer und Myanmar. Die Gesamtfläche Thailands beträgt 513 115 Quadratkilometer. Bangkok ist die Hauptstadt und zugleich die größte Stadt des Landes. 2 LAND Thailand liegt auf der Hinterindischen Halbinsel; nur die Region im äußersten Süden liegt auf der Malaccahalbinsel. Das Land hat eine Nord-Süd-Ausdehnung von rund 1 770 Kilometern und eine Ost-West-Ausdehnung von etwa 805 Kilometern. Die Topographie ist sehr vielfältig, aber die Gebirgszüge stellen die beherrschende Landschaftsform dar. Im nördlichen und westlichen Teil des Landes gibt es parallel verlaufende Gebirgsketten mit nordsüdlicher Ausrichtung. Die höchsten Erhebungen liegen im westlichen Bergland, das sich entlang der birmanischen Grenze ausdehnt und mit dem Doi Inthanon bis auf 2 595 Meter, dem höchsten Punkt Thailands, ansteigt. Die von Küstenebenen begrenzte Malaccahalbinsel erreicht im Khao Luang mit 1 790 Metern ihre höchste Erhebung. Eine weitere Gebirgskette erstreckt sich in nordsüdlicher Richtung durch Mittelthailand, geht im Süden in Ost-West-Richtung über und dehnt sich bis zur Ostgrenze des Landes hin aus; ihr höchster Gipfel ist der Doi Pia Fai mit 1 270 Metern. Der Nordosten Thailands besteht aus einem flachen, unfruchtbaren Becken, dem Khorat-Plateau, das rund ein Drittel der Landesfläche einnimmt und vom Mekongtal begrenzt wird. Zwischen den zentralen und westlichen Gebirgen liegt die breite Schwemmlandebene des Chao Phraya (Menam), des größten Stromes von Thailand. Dieses Tiefland und das fruchtbare Delta des Chao Phraya bei Bangkok sind die landwirtschaftlich am intensivsten genutzten und dichtest besiedelten Räume des Königreiches. 2.1 Klima Thailand hat ein feuchtes, tropisches Klima, das in erster Linie von den je nach Jahreszeit die Richtung wechselnden Monsunwinden geprägt wird. Von April bis Oktober kommen die mit Feuchtigkeit angereicherten Winde vorwiegend aus Südwesten; den Rest des Jahres aus Richtung Nordost. Unter dem Einfluss der Südwestwinde sind die Temperaturen höher und liegen zwischen 25,6 und 36,7 °C; ansonsten variieren sie zwischen 13,3 und 33,3 °C. Im Binnenland - außer in großer Höhe - sind die Temperaturen etwas höher als an der Küste. Die jährliche Niederschlagsmenge liegt im Norden, Westen und im Landesinneren bei 1 525 Millimetern, auf der thailändischen Seite der Malaccahalbinsel bei über 2 540 Millimetern und auf dem Khorat-Plateau unter 1 270 Millimetern. Der meiste Regen fällt in den Sommermonaten (Juni bis Oktober). 2.2 Flora und Fauna Im Südosten des Landes und auf der Malaccahalbinsel dominiert tropischer Regenwald, in anderen Regionen bestehen artenreiche, feuchte Monsunwälder mit laubwerfenden Bäumen sowie an den Küsten Mangrovensümpfe und in höheren Lagen Kiefernbestände. Zu den Holzgewächsen im Bereich der Küstenregionen gehören Rotangpalmen und Ebenholzgewächse; wirtschaftlich wertvolle Bäume des Hochlandes sind Teakbäume, Adlerholz und Eichen. Daneben gedeiht eine große Vielfalt tropischer Pflanzen und Früchte, darunter Orchideen, Gardenien, Hibiscus, Bananen, Mangos und Kokosnüsse. Insbesondere in den bewaldeten Gebieten besteht eine artenreiche Fauna. Es gibt viele Elefanten, die häufig als Lasttiere eingesetzt werden; ferner leben hier Nashörner, Tiger, Leoparden, Gaure und Wasserbüffel. Primaten sind durch Languren, Makaken und Javaneraffen repräsentiert; weitere interessante Mitglieder der Säugetierfauna sind Tupaias, Flughunde und Schuppentiere. Zur vielfältigen Vogelwelt gehören Wiedehopfe, Schwarznacken-Pirole, Guriale (aus der Verwandtschaft der Eisvögel), Schwalbenstare, Nashornvögel und Drongos. In Thailand leben über 50 Schlangenarten, darunter mehrere Giftschlangen, sowie Schildkröten, Agamen (u. a. Flugdrachen) und Krokodile. Insgesamt stehen 19 Prozent (2007) der Landesfläche unter Naturschutz. 3 BEVÖLKERUNG Die Thai bilden den überwiegenden Teil der Bevölkerung Thailands. Man nimmt an, dass dieses Volk aus dem Südwesten Chinas stammt und zu Beginn des 1. Jahrtausends n. Chr. in Südostasien eingewandert ist. Oft werden jedoch die im Kernraum des Landes wohnenden Thai im engeren Sinn von den im Nordwesten und Osten des Landes angesiedelten Lao, die mit dem Volk des benachbarten Laos enger verwandt sind, ethnisch unterschieden. Die Thai einschließlich der Lao stellen etwa drei Viertel der Bevölkerung. Die größte Minderheitengruppe sind mit rund 14 Prozent die Chinesen, von denen viele thailändische Staatsbürger sind. Unter den übrigen Minderheiten sind die in den südlichen Provinzen lebenden muslimischen Malaien, Angehörige der Bergvölker des Nordens sowie kambodschanische (Khmer) und vietnamesische Flüchtlinge im Osten zu nennen. 68 Prozent der Bevölkerung leben auf dem Land. Die Einwohnerzahl beträgt etwa 65,5 Millionen (2008), woraus sich eine Bevölkerungsdichte von 128 Einwohnern pro Quadratkilometer ergibt. Die Bevölkerung ist jedoch regional sehr unterschiedlich verteilt; die stärkste Bevölkerungsdichte weist Mittelthailand auf. 3.1 Wichtige Städte Bangkok ist Hauptstadt, bedeutendster Seehafen und mit 6,49 Millionen Einwohnern (2003) größte Stadt des Landes. Weitere wichtige Städte sind Chiang Mai (168 000 Einwohner), die größte Stadt in Nordthailand, Songkhla (288 000) auf der Malaccahalbinsel und Nakhon Si Thammarat (112 000), ebenfalls auf der Malaccahalbinsel. 3.2 Sprache Die Amtssprache ist Thai, das zur Familie der Tai-Sprachen gehört. Es gibt vier regionale Dialekte. Minderheitensprachen sind Laotisch, Chinesisch, Khmer und Malaiisch. Englisch ist als Handelssprache in Gebrauch und wird in einigen Sekundarschulen und Colleges unterrichtet. 3.3 Religion Der Buddhismus ist die vorherrschende Religion Thailands. Das Oberhaupt der buddhistischen Hierarchie ist der Oberste Patriarch, der im Allgemeinen ein Mitglied der Königsfamilie sein muss. Rund 95 Prozent der Thailänder sind Buddhisten. Es gibt etwa 18 000 buddhistische Tempel und 140 000 buddhistische Priester im Land. Fast alle männlichen Buddhisten Thailands gehen für mindestens einige Tage oder Monate in ein Wat (Mönchskloster). Die größtenteils in Grenznähe zu Malaysia lebenden Muslime stellen rund 4 Prozent der Bevölkerung. Zudem gibt es einige kleinere christliche und hinduistische Glaubensgemeinschaften. 3.3.1 Feiertage Staatliche Feiertage sind der Neujahrstag, das chinesische Neujahrsfest, der Chakri-Tag (6. April), der Krönungstag (5. Mai), der Geburtstag der Königin (12. August), der Chulalongkorn-Tag (23. Oktober), der Geburtstag des Königs (5. Dezember), der Verfassungstag (10. Dezember) und Silvester. Von Bedeutung sind auch die buddhistischen Feiertage Makha Bucha, Asalaha Bucha und Visakha Bucha, die an wichtige Ereignisse in der Geschichte des Buddhismus erinnern und von Jahr zu Jahr auf unterschiedliche Daten fallen, da sie sich nach dem Mondkalender richten. Songkhran ist das thailändische Neujahrsfest, und Loy Krathong ehrt die Göttin des Wassers - dann lassen die Menschen kleine ,,Schiffchen" mit Kerzen, Münzen oder Blumen auf den Flüssen und Seen schwimmen. 3.4 Soziales Das Amt für öffentliches Sozialwesen ist mit dem Katastrophenschutz, der Kinderfürsorge und dem Schutz von Behinderten und Mittellosen beauftragt. In den achtziger Jahren gab es besondere Programme zur Unterstützung der Bergstämme des Nordens sowie der Flüchtlinge aus Vietnam und Kambodscha im Osten des Landes. Ein neues und sehr ernst zu nehmendes Problem für das öffentliche Gesundheitswesen ist die Ausbreitung des HI-Virus, der das Immundefektsyndrom AIDS auslöst. Die Anzahl Infizierter liegt bei etwa 560 000 (2005). Die Ärztedichte beträgt einen Arzt pro 3 324 Einwohnern, die Dichte der Krankenhausbetten 455 Einwohnern pro Bett. 4 BILDUNG UND KULTUR Thailand hat eine einzigartige Stellung in Südostasien, da das Land nie kolonisiert wurde. Ein weiterer bemerkenswerter Zug ist, dass Thailänderinnen, anders als die Frauen anderer ostasiatischer Länder, eine aktive Rolle in der Geschäftswelt, in akademischen Berufen und in der Kunst spielen. 4.1 Bildung und Schulwesen Der Schulbesuch ist in Thailand unentgeltlich. Es besteht Schulpflicht für Kinder zwischen 6 und 14 Jahren, aber sowohl die öffentlichen Schulen als auch die schulischen Einrichtungen buddhistischer Klöster reichen für die Grundschulausbildung aller Kinder nicht aus. Der Alphabetisierungsgrad ist mit 96,4 Prozent (2005) höher als in anderen Ländern Südostasiens. Zu den größten Universitäten Thailands gehören die Chulalongkorn-Universität (1917) in Bangkok und die Universität Chiang Mai (1964) im Norden des Landes. Das Asian Institute of Technology (1959) wurde Ende der achtziger Jahre von rund 650 Studenten besucht. 4.2 Kultureinrichtungen Die größte Bibliothek Thailands ist die Nationalbibliothek in Bangkok. Zudem gibt es in Bangkok die United Nations Economic and Social Commission for Asia and the Pacific (bedeutende technische Sammlungen), die Bibliothek des Asian Institute of Technology und das Thai National Documentation Centre. Das Nationalmuseum in Bangkok beherbergt eine große Sammlung von früher verwendeten Werkzeugen und Geräten, die die Entwicklung der thailändischen Kultur dokumentieren. Eine wichtige Sammlung thailändischer Kunst wurde von dem amerikanischen Geschäftsmann Jim Thompson, der zwischen den vierziger und sechziger Jahren in Bangkok lebte, zusammengetragen. Sein rekonstruiertes Thai-Haus ist angefüllt mit Kunst- und Keramikgegenständen sowie Möbeln und ist heute ein Museum. 4.3 Kunst und Musik Die klassische thailändische Literatur stützt sich auf Tradition und Geschichte. Das Ramakien, die thailändische Version des indischen Epos Ramayana, ist die bedeutendste Nationaldichtung, auf der ebenfalls thailändische Kunst und Musik aufbauen. Die moderne Literatur ist mehr an westlichen Vorbildern orientiert. In Thailand sind viele Frauen unter den Autoren von Unterhaltungsliteratur. Zu den berühmtesten Arbeiten der thailändischen Architektur gehören die Wats (Tempelanlagen) in Bangkok. Die thailändische Bildhauerkunst, die auf das 14. Jahrhundert zurückgeht, ist eine Mischung von chinesischen, birmanischen und Khmer-Einflüssen und tritt am eindringlichsten in den Buddhadarstellungen zutage. Religiöse Gemälde sind nicht so gut erhalten; im Allgemeinen sind Gemälde selten älter als 50 oder 100 Jahre. Thailand ist bekannt für die Herstellung feiner Seidenstoffe. Die thailändische Musik ist sehr kompliziert und wird im Allgemeinen zur Begleitung der Thai-Dramen eingesetzt. Die Instrumente, in erster Linie Holzblasinstrumente und Schlaginstrumente, werden gewöhnlich zu Fünfer- oder Zehnerensembles zusammengestellt. Die Musiker sitzen auf dem Boden und spielen im Allgemeinen nach Gehör. Der ebenfalls sehr komplizierte thailändische Tanz hat sich aus dem indischen Tanz entwickelt und besteht aus einer Reihe von Gesten und wiegenden Bewegungen, die eine Geschichte veranschaulichen. Selbst die unscheinbarsten Bewegungen drücken wichtige Zusammenhänge aus, die von den mit wertvollen Kostümen und kunstvollem Kopfschmuck versehenen Schauspielern sorgfältig zusammengestellt wurden. 4.4 Medien 2000 gab es etwa 17 Millionen Fernseh- und rund 14 Millionen Hörfunkgeräte in Thailand. 30 Tageszeitungen erreichen eine Gesamtauflage von rund 4 Millionen Exemplaren. Dazu gibt es mehrere regionale Wochenzeitungen. Zeitschriften erscheinen auf Thailändisch, Englisch und Chinesisch. 5 VERWALTUNG UND POLITIK 1932 wurde das seit Jahrhunderten in Thailand bestehende absolutistische Regierungssystem abgeschafft; seither ist das Land eine konstitutionelle Monarchie. Thailand wird nach der Verfassung von 2007 regiert, der 18. seit 1932. 5.1 Exekutive Der König ist Staatsoberhaupt und Oberbefehlshaber der Streitkräfte, kann das Parlament auflösen und verfügt über besondere Rechte im Falle eines Notstandes. Die Exekutive wird vom Ministerrat ausgeübt, an dessen Spitze der Ministerpräsident steht. Der Ministerpräsident muss ein gewähltes Mitglied des Repräsentantenhauses sein und wird von diesem ernannt. Seine Amtszeit ist auf zwei vierjährige Legislaturperioden beschränkt. 5.2 Legislative Die Legislative liegt bei einem Zweikammerparlament (Rathasapha, Nationalversammlung), bestehend aus Repräsentantenhaus (Sapha Phuthaen Ratsadon) und Senat (Wuthisapha). Die 480 Abgeordneten (seit 2007; zuvor 500) des Repräsentantenhauses werden für jeweils vier Jahre gewählt. Von den 150 Mitgliedern (seit 2007; zuvor 200) des Senats werden 76 in den Provinzen gewählt (je einer pro Provinz), die übrigen werden ernannt; ihre Amtszeit beträgt sechs Jahre. 5.3 Judikative Oberste Instanz der Rechtsprechung ist der Oberste Gerichtshof (Sandika) mit Sitz in Bangkok, der die letzte Instanz für alle zivilrechtlichen und strafrechtlichen Fälle sowie für Konkursverfahren ist. Ein einziges Berufungsgericht (Sarn Uthorn) ist für alle Berufungsverfahren zuständig. Zu den Gerichten erster Instanz gehören Magistratsgerichte mit begrenzter zivilrechtlicher und strafrechtlicher Gerichtsbarkeit, Provinzgerichte mit unbegrenzter Gerichtsbarkeit und Zivilrechts- und Strafrechtsgerichthöfe mit ausschließlicher Gerichtsbarkeit in Bangkok und Thon Buri. Mit der Verfassung von 1991 wurde die Unabhängigkeit der Justiz anerkannt. 5.4 Kommunalverwaltung Thailand gliedert sich verwaltungsmäßig in fünf Regionen, die wiederum in 76 Provinzen (Changwat) aufgeteilt sind. Jede Provinz wird von einem von der Regierung ernannten Gouverneur verwaltet. 5.5 Politik Die wichtigsten Parteien sind Phak Palang Prachachon (PPP, ,,Volksmachtpartei"), Phak Prachatipat (PP, Demokratische Partei) und Phak Chart Thai (PCT, Thailändische Nationalpartei). Die PPP konstituierte sich 2007 als Nachfolgerin der 1998 gegründete Partei Thai Rak Thai (TRT, ,,Thailänder lieben Thailänder"), die von 2001 bis zur Auflösung des Parlaments 2006 die Volksvertretung dominierte und 2007 verboten wurde. 5.6 Verteidigung Der Wehrdienst ist Pflicht für Männer zwischen 21 und 30 Jahren und dauert zwei Jahre. 2004 bestand die Armee aus dem Heer mit 190 000 Mann, der Luftwaffe mit 46 000 Mann und der Marine mit 70 600 Mann. 6 WIRTSCHAFT Der Anbau, die Verarbeitung und die Ausfuhr von Agrarprodukten, insbesondere Reis, sind die Hauptstützen der thailändischen Wirtschaft. Obgleich Thailand über lange Zeit zu den wohlhabendsten asiatischen Ländern gehörte, war das Land aufgrund des vorwiegenden Anbaus von Reis wirtschaftlich äußerst anfällig und Schwankungen des Weltmarktpreises sowie des Ernteertrags unterworfen. Die Regierung versuchte, dieser Anfälligkeit durch eine Reihe von Entwicklungsprogrammen zu begegnen; diese sollten die Wirtschaft auf eine breitere Basis stellen und wissenschaftliche Anbaumethoden, insbesondere die kontrollierte Überflutung der Reisfelder, fördern, um mit einer konstant gleich bleibenden Reisernte, selbst in Jahren mit spärlichen Regenfällen, rechnen zu können. Die vor allem durch japanische Investitionen in Gang gesetzte Industrialisierung Thailands machte während der achtziger Jahre und Anfang der neunziger Jahre rasche Fortschritte. Der Tourismus wurde im letzten Jahrzehnt zu einem enorm wichtigen Sektor der thailändischen Wirtschaft. 2006 setzte sich der Staatshaushalt aus rund 41,67 Milliarden US-Dollar Einnahmen und 33,46 Milliarden US-Dollar Ausgaben zusammen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) beträgt 206 Milliarden US-Dollar (2006; Dienstleistungen 44,7 Prozent, Industrie 44,6 Prozent, Landwirtschaft 10,7 Prozent); daraus ergibt sich ein BIP pro Einwohner von 3 252,30 US-Dollar. 2006 zählte Thailand 36,5 Millionen Erwerbstätige; davon waren rund 43 Prozent in der Landwirtschaft beschäftigt. Es gibt über 530 Gewerkschaftsverbände mit etwa 300 000 Mitgliedern. 6.1 Landwirtschaft Thailand ist trotz seines geringen Ertrags pro Hektar einer der führenden Reisproduzenten der Welt. 2006 produzierte Thailand rund 29,3 Millionen Tonnen Reis; in den sechziger Jahren waren es nur etwa 11,3 Millionen Tonnen. Das zweitwichtigste Agrarprodukt ist Naturkautschuk, der größtenteils auf Plantagen der Malaccahalbinsel angebaut wird. 2006 lag die Erntemenge bei 3,16 Millionen Tonnen. Weitere bedeutende Anbaufrüchte sind Mais (3,70 Millionen Tonnen), Sorghum oder Mohrenhirse (64 979 Tonnen), Maniok (22,6 Millionen Tonnen), Zuckerrohr (27,2 Millionen Tonnen), Baumwolle (4 310 Tonnen), Tabak (70 000 Tonnen), Kaffee (46 873 Tonnen), Kokosnüsse (1,4 Millionen Tonnen) und Kenaf oder Gambohanf (201 000 Tonnen), eine Faserpflanze aus der Gattung Roseneibisch, die zur Herstellung von Leinwänden verwendet wird. Zudem ist Thailand weltweit führend in der Produktion von Ananas. Der Viehbestand setzt sich aus rund 1,77 Millionen Büffeln, 6 Millionen Rindern, 8,19 Millionen Schweinen und 224 Millionen Hühnern zusammen. Eine wichtige Rolle spielt außerdem die Zucht von Seidenraupen. 6.2 Forstwirtschaft und Fischerei Mitte des 20. Jahrhunderts waren fast 50 Prozent des Landes bewaldet. Ausgedehnte Rodungen führten dazu, dass nur noch 28,3 Prozent (2005 geschätzt) waldbedeckt sind. Seit einigen Jahren bemüht sich der Staat um die Wiederaufforstung weiträumiger Gebiete, die durch Überflutungen, Erdrutsche und Entwaldung Schaden genommen hatten. Die wichtigsten forstwirtschaftlichen Produkte sind Harthölzer, insbesondere Teak. 2006 lag der Holzeinschlag bei insgesamt etwa 28,4 Millionen Kubikmetern. Der Export von Teak als Rohholz ist heute verboten. Der Fang von Meerestieren ist ebenfalls ein bedeutender Sektor der Wirtschaft. 2005 lag die Fangmenge bei rund 3,74 Millionen Tonnen und bestand neben Fischen vorwiegend aus Garnelen und Schalentieren. 6.3 Bergbau Thailand ist reich an natürlichen Ressourcen. Zu den bekannten Bodenschätzen zählen Kohle, Gold, Blei, Zinn, Wolfram, Mangan, Zink und Edelsteine. 6.4 Industrie Die verarbeitende Industrie beschäftigt etwa 20 Prozent der Arbeitskräfte. Die bedeutendsten Branchen sind Nahrungsmittelindustrie, insbesondere Reismühlen, Textil- und Bekleidungsgewerbe sowie Elektronikindustrie. Weitere wichtige Produkte sind Zement, Fahrzeuge, Zigaretten, verschiedene chemische Erzeugnisse und Erdölprodukte. 6.5 Währung und Bankwesen Die Währungseinheit Thailands ist der Baht, bestehend aus 100 Stangs. Die Bank von Thailand, gegründet 1942, ist die Notenbank. In Thailand gibt es auch viele Handelsbanken und mehrere ausländische Bankunternehmen. 6.6 Außenhandel 2003 beliefen sich die Ausfuhrerlöse Thailands auf rund 80,3 Milliarden US-Dollar, der Einfuhrwert lag bei 75,8 Milliarden US-Dollar. Zu den Hauptexportwaren gehörten Textilien und Bekleidung, elektronische Produkte, Reis, Kautschuk, Zinn, Maniok, Zucker und Garnelen. Importiert wurden Erdöl und Erdölprodukte, mechanische Geräte, Fahrzeuge, chemische Produkte, Eisen und Stahl sowie elektrische Maschinen. Haupthandelspartner sind Japan, die USA, Singapur, Deutschland, Malaysia, China und die Niederlande. 6.7 Verkehrswesen Die vom Staat betriebene thailändische Eisenbahn verfügt über ein Schienennetz von 4 071 Kilometern (2003). Der Ausgangspunkt des Eisenbahnnetzes ist Bangkok; eine Strecke geht nach Norden bis Chiang Mai, eine andere nach Süden zur Grenze mit Malaysia, eine weitere Richtung Osten nach Ubon Ratchathani, eine in Richtung Nordosten durch Udon Thani nach Vientiane in Laos und schließlich eine nach Nordwesten zur Grenze von Myanmar. Der Chao Phraya, der ab seiner Mündung etwa 80 Kilometer ins Landesinnere schiffbar ist, ist ein wichtiger Wasserweg der Binnenschifffahrt. Das Straßennetz wurde in den siebziger Jahren ausgebaut und hat heute eine Länge von rund 57 403 Kilometern (2000); davon sind 99 Prozent befestigt. Die thailändische Fluggesellschaft Thai Airways bietet Inlands- und Auslandsflüge an. Der Hafen von Bangkok, einer der modernsten Südostasiens, dient ebenfalls dem Binnenstaat Laos als Überseehafen. 6.8 Energie 2003 erzeugte Thailand etwa 114,7 Milliarden Kilowattstunden an elektrischer Energie (1968 waren es erst drei Milliarden Kilowattstunden). 91,5 Prozent der Energie wurde in Wärmekraftwerken produziert, die in erster Linie mit landeseigener Kohle oder eingeführtem Erdöl betrieben wurden. Der Rest kam aus Wasserkraftwerken. 7 GESCHICHTE Im 1. oder 2. Jahrhundert v. Chr. wanderten aus Westchina stammende, Tai sprechende ( siehe Tai-Sprachen) Völker in Yunnan ein. Während der Wirren, die auf den Niedergang der Han-Dynastie 220 n. Chr. folgten, gründeten Tai-Führer das Königreich Nan Chao, das bis zur Eroberung durch die Mongolen in der Mitte des 13. Jahrhunderts Bestand hatte. Lange vor dieser Zeit hatten die Tai jedoch bereits begonnen, Richtung Süden zu wandern. Diese Wanderbewegung führte sie während der folgenden Jahrhunderte im Süden bis auf die Malaccahalbinsel und im Osten bis nach Kambodscha. Hier wurden die Tai von indischen Einflüssen geprägt und nahmen die buddhistische Religion an. Im13. Jahrhundert bildeten sie eine politische Einheit und gründeten 1238 das Reich Sukothai, dessen Blütezeit in den letzten Jahrzehnten des 13. Jahrhunderts unter König Ramchamhaeng begann und bis ins 14. Jahrhundert andauerte. 1350 errichtete der Gründer der Stadt Ayutthaya, der später als Rama Tibodi I. bekannt wurde und bis 1369 regierte, südlich von Sukothai das thailändische Königreich Ayutthaya. Trotz kriegerischer Auseinandersetzungen mit Kambodschanern und Birmanen erlebte das Reich Ayutthaya während der nächsten 400 Jahre eine Blütezeit; es eroberte das Reich Sukothai, Kambodscha und die noch unabhängigen ThaiFürstentümer im Norden. In dieser Zeit kam es auch zu teilweise feindseligen Beziehungen zwischen den Thai und verschiedenen europäischen Nationen, darunter Portugal, die Niederlande und Großbritannien, sowie China. 7.1 Konsolidierung der staatlichen Unabhängigkeit 1767 wurde Ayutthaya nach vierjähriger Belagerung von birmanischen Truppen erobert und zerstört. Die Herrschaft der birmanischen Oberherren wurde jedoch durch einen Aufstand der Thai unter Führung von General Pya Taksin, der sich anschließend selbst zum König ausrief, schnell beendet. Sein Nachfolger, General Pya Chakri, der Begründer der noch heute herrschenden Dynastie der Thaikönige (siehe Chakri-Dynastie), regierte als Rama I. von 1782 bis 1809. Die britische und die thailändische Regierung schlossen 1826 ein Handelsabkommen. Aufgrund der durch dieses Abkommen erworbenen Rechte und Privilegien wuchs der britische Einfluss gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Thailand. Dank des staatsmännischen Geschicks zweier Herrscher blieb Thailand das Schicksal der Kolonisierung, das seine Nachbarstaaten teilten, erspart. Seinem Interesse an westlicher Wissenschaft und Zivilisation folgend, beauftragte König Mongkut, der von 1851 bis 1868 regierte, europäische Berater, ihm bei der Modernisierung seines Landes zu helfen. Sein Sohn, König Chulalongkorn, der während der Hochzeit der europäischen Kolonialbestrebungen regierte (von 1868 bis 1910), setzte die grundlegenden Modernisierungsbemühungen seines Vaters fort. Diese bestanden u. a. in der Abschaffung der Sklaverei und der Einrichtung von Schul- und Justizsystemen nach westlichem Vorbild. Chulalongkorn gelang es im Wesentlichen, die Unabhängigkeit seines Staates gegenüber Kolonialbestrebungen zu bewahren, wenngleich die Hoheitsrechte Thailands während seiner Regierungszeit beschnitten wurden. 1893 wurde Thailand z. B. in Grenzstreitigkeiten mit Frankreich verwickelt, das zu dieser Zeit eine Vormachtstellung in Cochinchina, Annam, Tonking und Kambodscha einnahm. Die Franzosen entsandten daraufhin Kriegsschiffe nach Bangkok und zwangen Thailand, Kambodscha sowie alle Gebiete in Laos östlich des Mekong abzutreten. 1904 und 1907 wurden weitere thailändische Gebiete westlich des Mekong von Frankreich erworben. 1909 trat Thailand vier Gebiete auf der Malaccahalbinsel an Großbritannien ab, wofür Großbritannien den Großteil seiner Ansprüche im übrigen Teil des Königreiches aufgab. Thailand trat im Juli 1917 an der Seite der Alliierten in den 1. Weltkrieg (1914-1918) ein. 1920 wurde es Gründungsmitglied des Völkerbundes. Unter der Herrschaft von König Prajadhipok (1925-1935) organisierte eine Gruppe westlich orientierter militärischer und politischer Führer um Pridi Phanomyong und Oberst Phibun Songgram im Juni 1932 einen erfolgreichen Staatsstreich gegen das absolutistische Regierungssystem. Im Dezember 1932 wurde der Staat eine konstitutionelle Monarchie. Im März 1935 dankte König Prajadhipok zugunsten seines Neffen, Prinz Ananda Mahidol, ab. Im November 1936 kündigte Thailand alle Abkommen mit ausländischen Nationen auf. Nach den im darauf folgenden Jahr in neuen Verträgen festgelegten Bestimmungen erlangte die Regierung die vollständige Selbstbestimmung über die innen- und außenpolitischen Angelegenheiten des Landes. 1938 wurde Phibun Songgram Ministerpräsident einer faschistisch ausgerichteten Militärdiktatur. Der seinerzeit Siam genannte Staat wurde 1939 in Thailand umbenannt, um die territorialen Ansprüche an allen von Thai (auch den in Nachbarstaaten lebenden) besiedelten Gebieten zu verdeutlichen. 7.2 Der 2. Weltkrieg Mit japanischer Unterstützung forderte Phibuns Regierung ab 1940 von Frankreich die seit 1893 abgetretenen Gebiete zurück. Der Streit wurde mit japanischer Vermittlung im Mai 1941 durch den Vertrag von Tokyo beigelegt. Laut Vertragsbedingungen erhielt Thailand Gebiete in der Größe von rund 54 000 Quadratkilometern (Westkambodscha und alle Gebiete in Laos westlich des Mekong). Die Beziehungen zwischen Japan und Thailand gestalteten sich daraufhin zunehmend freundschaftlicher. Am 8. Dezember 1941, einige Stunden nach dem Angriff der Japaner auf Pearl Harbor, gestattete die thailändische Regierung den japanischen Truppen freien Durchzug zur malaiischen Grenze. Am 21. Januar 1942 erklärte Thailand den Vereinigten Staaten und Großbritannien den Krieg. Phibuns japanfreundliche Regierung wurde jedoch im Juli 1944 durch eine gegen Japan gerichtete Widerstandsbewegung gestürzt, und Pridi kam an die Macht. Unter seiner Führung entwickelte sich im thailändischen Volk eine starke Sympathie für die Belange der Alliierten. Thailand schloss im Januar 1946 mit Großbritannien und Indien ein Abkommen, in dem es u. a. seinen Verzicht auf die im Krieg gewonnenen malaiischen Gebiete erklärte. Die diplomatischen Beziehungen mit den Vereinigten Staaten wurden im gleichen Monat wieder aufgenommen. Im November 1946 traf Thailand mit Frankreich eine Vereinbarung über die Rückgabe 1941 erworbener Gebiete an Frankreich. Thailand wurde am 15. Dezember 1946 in die Vereinten Nationen (UN) aufgenommen (55. Mitglied). Am 9. Juni 1946 wurde König Ananda Mahidol ermordet. Für seinen Bruder und Nachfolger, den späteren König Rama IX. (eigentlich Bhumibol Aduljadeh), wurde wegen seiner Jugend bis 1950 eine Regentschaft ernannt. 7.3 Innenpolitische Unbeständigkeit Am 9. November 1947 übernahm eine Militärjunta unter Phibun die Regierungsgewalt. Außer einer kurzen Unterbrechung Anfang 1948 blieb Phibun bis 1957 an der Macht. Sein Regime, im Grunde eine Diktatur, stützte seine Außenpolitik auf enge Beziehungen zu den Vereinigten Staaten und Großbritannien. König Rama IX. bestieg am 5. Mai 1950 den Thron. Nach dem Ausbruch des Koreakrieges im Juni 1950 stellte Thailand den UN-Streitkräften rund 4 000 Mann zur Verfügung. Am 29. November 1951 ergriff eine Gruppe von Armeeoffizieren in einem unblutigen Staatsstreich die Macht und setzte die autoritäre Verfassung von 1932 mit einigen Änderungen wieder ein. Phibun blieb weiterhin Premierminister. Während dieser Zeit wurde in China, unterstützt von chinesischen Kommunisten und unter dem formellen Vorsitz von Pridi die Freie Thailändische Bewegung gegründet . An der Genfer Konferenz vom April 1954, die den Indochinakrieg vorübergehend beendete, nahmen auch thailändische Vertreter teil. Im September 1954 beteiligte sich Thailand an der Gründung des Südostasienpaktes (Southeast Asia Treaty Organization, SEATO). Im September 1957 wurde Phibuns Regierung durch einen militärischen Staatsstreich unter Führung von Marschall Sarit Thanarat, Oberbefehlshaber der thailändischen Streitkräfte, gestürzt. Im Januar 1958 wurde unter Premierminister Generalleutnant Thanom Kittikachorn eine Koalitionsregierung gebildet. Ein weiterer Staatsstreich, erneut unter Führung von Sarit, stürzte im Oktober 1958 die Regierung von Thanom. Die Verfassung wurde außer Kraft gesetzt, das Kriegsrecht verhängt und alle politischen Parteien verboten. Anfang der sechziger Jahre zeigte sich die Regierung zunehmend besorgt über die rasch anwachsende, kommunistische Guerillabewegung im Norden des Landes. Diese von vietnamesischen und laotischen Kommunisten geförderte Bewegung wurde mit militärischer Unterstützung durch die USA bekämpft. Die Zunahme der Terroranschläge war für Thanom, der nach dem Tod Sarits im Dezember 1963 erneut Premierminister wurde, eines der Hauptprobleme. Zudem verschlechterte sich die Lage der prowestlichen Regierung im benachbarten Laos, und in Vietnam herrschte seit 1959 Krieg ( siehe Vietnamkrieg), in den Thailand als SEATO-Mitglied von 1967 bis 1971 verwickelt war. Während des Vietnamkrieges flogen die USA von thailändischem Boden aus Angriffe gegen die Vietcong. 7.4 Kampf für die Demokratie Auf politischer Ebene leitete die Regierung allmählich die Wiederherstellung der 1958 außer Kraft gesetzten Rechte ein. Im Dezember 1967 fanden seit zehn Jahren zum ersten Mal wieder Kommunalwahlen statt. Im Juni 1968 wurde eine neue Verfassung ausgerufen. Bei den Parlamentswahlen vom Februar 1969 gewann die Vereinigte Thailändische Volkspartei (United Thai People's party) eine Mehrheit von 75 Sitzen im Repräsentantenhaus. Die größte Gruppe der Opposition, die Demokratische Partei (Democratic Party), erhielt 56 Sitze. Ab 1969 änderten die Vereinigten Staaten ihre Rolle in Südostasien, indem sie allmählich ihre Streitkräfte aus Vietnam abzogen und freundschaftliche Beziehungen zu China aufzunehmen suchten. Aufgrund dieser Entwicklung musste Thailand eine flexiblere Außenpolitik, insbesondere im Hinblick auf China und Vietnam, einschlagen. Im gleichen Zeitraum hatte Thailand weiterhin gegen Guerilla-Aktionen im Norden und entlang der Grenze mit Malaysia zu kämpfen. Der Rückzug der Vereinigten Staaten aus Südostasien hatte nachteilige Auswirkungen auf die thailändische Wirtschaft und führte zur Belastung der thailändisch-amerikanischen Beziehungen. Flüchtlingswellen aus Vietnam und Kambodscha erreichten Thailand. Der Niedergang der Wirtschaft und die Guerillaangriffe wurden im November 1971 als Vorwand für die Aufstellung einer Militärregierung benutzt. Das Militär schaffte unter Führung von General Thanom die Verfassung ab und löste das Parlament auf. Im Dezember 1972 wurde eine neue Verfassung ausgerufen. 1973 führte eine Reihe von studentischen Demonstrationen gegen die Militärregierung zum Rücktritt Thanoms im Oktober desselben Jahres und zur Ernennung eines zivilen Kabinetts. Ende 1974 wurde eine neue Verfassung bestätigt und Anfang 1975 eine frei gewählte Regierung gebildet. Eine Regierungsstabilität war jedoch schwer zu erreichen, und auch die neuen Wahlen 1976 änderten daran wenig. Im September desselben Jahres führte die Rückkehr des ehemaligen Premierministers Thanom aus dem Exil in Singapur zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen linksgerichteten Studenten und seinen Anhängern aus dem rechten Flügel in Bangkok. Als sich Anfang Oktober die Unruhen im Land weiter ausbreiteten, übernahm eine Gruppe von Angehörigen des Militärs unter Führung von Admiral Sa-ngad Chaloryu die Macht im Land und stellte eine konservative Regierung auf. Ein Jahr später wurde auch diese Regierung von Sa-ngad und seiner Gruppe abgesetzt. Sa-ngad verlangte von einem neuen Kabinett, die Spaltung in der thailändischen Gesellschaft zu überbrücken und die Beziehungen mit den kommunistischen Regierungen der Nachbarländer zu verbessern. Doch im Dezember 1978 wurde eine neue Verfassung verkündet, und im April 1979 wurden Wahlen für ein neues Repräsentantenhaus abgehalten. Die von der Militärführung eingesetzte Regierung blieb jedoch bis zum März 1980 im Amt; anschließend wurde sie durch ein neues Kabinett unter Vorsitz von General Prem Tinsulanonda abgelöst. Aus den Wahlen von 1983 ging General Prem als Vorsitzender einer neuen Koalitionsregierung hervor. Er löste 1986 die Nationalversammlung auf und setzte Neuwahlen an. Ohne die absolute Mehrheit erhalten zu haben, gewann seine Partei die Wahlen, und General Prem bildete erneut eine Koalitionsregierung. Nach den Wahlen im Juli 1988 wurde Chatichai Choonhavan Premierminister. Im Februar 1991 stürzte ihn eine Militärjunta und setzte eine zivile Übergangsregierung ein. Nachdem promilitärische Parteien die Wahlen vom März 1992 gewonnen hatten, wurden Demonstrationen für demokratische Reformen in Bangkok blutig niedergeschlagen. Die Neuwahlen vom September führten zu einer weiteren Koalitionsregierung mit Chuan Leekpai, einem erfahrenen Politiker, als Premierminister. 1995 stimmte die Mehrheit der Regierung für die Änderung der Verfassung von 1991. Die Gleichberechtigung der Frau wurde offiziell festgesetzt, und das Wahlalter wurde von 20 auf 18 Jahre herabgesetzt. Im November 1996 wurde Chavalit Yongchaiyudh zum neuen Premierminister gewählt. Mitte 1997 geriet Thailand in eine schwere Wirtschaftskrise, wofür die Bevölkerung Chavalit Yongchaiyudh verantwortlich machte. Unter seiner Amtsführung waren u. a. die Aktienkurse stark gesunken; die Landeswährung Baht hatte etwa 50 Prozent an Wert verloren. Auf öffentlichen Druck hin mussten Chavalit Yongchaiyudh und sein Kabinett nach nur elfmonatiger Amtszeit im November 1997 zurücktreten; als Nachfolger wurde der frühere Regierungschef Chuan Leekpai bestimmt. Chuan Leekpai, Vorsitzender der Demokratischen Partei, stand einer aus Politikern von sieben Parteien gebildeten Koalition vor. Seine wichtigste Aufgabe sah er darin, das Land aus der Wirtschaftskrise zu führen. Schätzungen zufolge waren durch den Zusammenbruch zahlreicher Unternehmen bis Ende 1998 etwa 2,4 Millionen Arbeitsplätze verloren gegangen. Mitte 1999 hatte sich die wirtschaftliche Situation Thailands wieder teilweise stabilisiert (siehe Asienkrise). Bei den Parlamentswahlen am 6. Januar 2001 gewann die oppositionelle Partei Thai Rak Thai (TRT) des Wirtschaftsmagnaten Thaksin Shinawatra 248 der insgesamt 500 Sitze. Die bislang regierende Demokratische Partei von Ministerpräsident Chuan Leekpai, der in den vergangenen drei Jahren mit seiner Sechsparteienkoalition das Land nach der Wirtschafts- und Finanzkrise konsolidieren konnte, erreichte nur 128 Mandate. Nach Einschätzung der unabhängigen Wahlkommission war die Abstimmung ,,die schmutzigste Wahl aller Zeiten" - obwohl bei diesen Wahlen erstmals die neue Verfassung zum Tragen kam, die den traditionellen Stimmenkauf untersagt. Wegen Wahlbetrugs wurden dann auch je etwa 30 Mandate der TRT und der anderen Parteien wieder annulliert und Nachwahlen in den entsprechenden Wahlbezirken anberaumt. Unterdessen formierte Thaksin eine Koalition mit einigen kleineren Parteien und sicherte sich so eine breite Mehrheit im Parlament; am 9. Februar 2001 wählte ihn das Parlament mit 340 Stimmen zum neuen Ministerpräsidenten. Zur Umsetzung seiner teils populistischen Wahlversprechen leitete Thaksin eine Reihe von Maßnahmen zur Stabilisierung und Förderung der Wirtschaftskraft seines Landes ein. Dazu gehörten u. a. ein Schuldenmoratorium für Kleinbauern, Soforthilfe für Dörfer in Form von Niedrigzinskrediten, die Teilprivatisierung von Staatsbetrieben. In den ersten beiden Jahren der Regierung Thaksin flossen insgesamt fast fünf Milliarden Euro in öffentliche Programme, was durchaus positive Auswirkungen auf Arbeitslosenzahlen und Wirtschaftswachstum hatte; Thailand entwickelte sich zu einem der wachstumsstärksten Länder in Asien. Einen schweren Rückschlag bedeutete der Ausbruch der Vogelgrippe Ende 2003, in deren Verlauf mehr als ein Drittel des Landes als Seuchengebiete deklariert werden musste, etwa 37 Millionen Stück Geflügel starben oder getötet wurden und der Geflügelexport völlig zum Erliegen kam. Thailand ist der größte Geflügelexporteur Asiens, ein Viertel der Bevölkerung ist von der Geflügelindustrie abhängig. Anfang 2004 eskalierten im mehrheitlich muslimisch bewohnten Süden Thailands die seit langem bestehenden Spannungen zwischen muslimischen Separatisten und der buddhistisch geprägten Zentralregierung in gewalttätigen Auseinandersetzungen: Rebellen überfielen einen Armeestützpunkt, töteten einige Soldaten und erbeuteten zahlreiche Waffen; in der Folge verhängte die Regierung über die drei Südprovinzen den Ausnahmezustand und erhöhte dort die Präsenz von Armee und Sicherheitskräften beträchtlich. Dennoch kam es weiterhin zu zahlreichen Gewaltaktionen seitens muslimischer Extremisten und entsprechenden Gegenschlägen der Sicherheitskräfte. Möglicherweise war dieser Gewaltausbruch eine Reaktion der Islamisten auf das thailändische Engagement auf der Seite der USA im Irak-Krieg und im Nachkriegs-Irak; vermutlich gab es auch Verbindungen der Extremisten in Thailand zur indonesischen islamistischen Organisation Jemaah Islamiya sowie zu al-Qaida. Am 26. Dezember 2004 wurde die Westküste Thailands von dem gewaltigen Tsunami, den ein Seebeben vor der Küste von Sumatra ausgelöst hatte, schwer getroffen. Etwa 5 300 Menschen kamen ums Leben, darunter schätzungsweise 2 400 Ausländer. Die meisten Opfer hatte es in den Touristenzentren auf der Insel Phuket und den Phi-PhiInseln sowie nördlich von Phuket um Khao Lak gegeben; um die Weihnachtszeit und den Jahreswechsel hat der Tourismus in Thailand Hochsaison. Im Tourismus, dem weitaus wichtigsten Wirtschaftszweig in der betroffenen Region, erwartete man erhebliche Einbußen, denn an der Westküste Thailands waren etwa 40 Prozent der Hotels zerstört oder mehr oder weniger stark beschädigt. Hatten Ministerpräsident Thaksin und seine Partei vor dem Tsunami stark an Zustimmung verloren, u. a. wegen ihrer wenig geeigneten Maßnahmen gegen die Vogelgrippe und die muslimischen Separatisten, so wandelte sich das Bild nach der Katastrophe entscheidend: Thaksin hatte sich angesichts der Verwüstungen als effektiver Krisenmanager präsentiert sowie Hilfe in Höhe von etwa 1,4 Milliarden Euro für die Geschädigten zur Verfügung gestellt. In der Tat erholten sich insbesondere die Urlaubsregionen relativ rasch von der Katastrophe. Die Parlamentswahlen am 6. Februar 2005 gewann Thaksins TRT entsprechend klar: Sie errang 377 der insgesamt 500 Mandate. Allerdings waren auch diese Wahlen bei weitem nicht frei von Schiebereien und Stimmenkauf verlaufen. Im März 2005 wurde Thaksin vom Parlament im Amt des Ministerpräsidenten bestätigt. Als erster demokratisch gewählter Ministerpräsident Thailands konnte Thaksin eine Einparteienregierung bilden und auf Koalitionspartner verzichten. Schon unmittelbar nach den Parlamentswahlen hatte Thaksin die Entsendung weiterer 12 000 Soldaten in die Unruheprovinzen im Süden angekündigt (zusätzlich zu den bereits dort stationierten gut 25 000 Soldaten), um die weiter zunehmenden Unruhen im Süden mit militärischen Mitteln zu beenden; dies aber gelang nicht, vielmehr artete die Gewalt immer weiter aus, so dass die Region an den Rand eines Bürgerkrieges geriet. In der Folgezeit formierte sich eine immer stärkere Opposition gegen das zunehmend populistische, korrupte und autoritäre Regime Thaksins. Als schließlich seine Familie ihr Unternehmen, den Kommunikationskonzern Shin Corp, für umgerechnet etwa 1,6 Milliarden Euro verkaufte und dabei die normalerweise fälligen Steuern und andere Bestimmungen umging, wandelte sich die Opposition in eine breite Volksbewegung mit regelmäßigen Massendemonstrationen, die in der Forderung nach dem Rücktritt des Ministerpräsidenten gipfelten. So unter Druck geraten, löste Thaksin im Februar 2006 das Parlament auf und beraumte für den 2. April vorgezogene Neuwahlen an. Zu den Wahlen traten die wichtigsten Oppositionsparteien nicht an und riefen zugleich die Wähler auf, leere Stimmzettel abzugeben oder gegen die TRT-Kandidaten mit Nein zu stimmen, was am Ende auch mehr als ein Drittel der Wähler taten. Das Ergebnis war, dass in 40 Wahlkreisen kein Kandidat die notwendigen 20 Prozent der Stimmen erhielt, alle anderen Wahlkreise aber mangels Gegenkandidaten von den TRT-Bewerbern gewonnen wurden, so dass die TRT nun über 460 der 500 Mandate verfügte (die sie mit gut 61 Prozent der Stimmen gewonnen hatte). Dieser Wahlverlauf, der anhaltende Protest gegen ihn und nicht zuletzt König Rama IX. veranlassten Thaksin drei Tage nach den Wahlen, die Amtsgeschäfte an den bisherigen stellvertretenden Ministerpräsidenten Chidchai Vanasatidja zu übergeben. Die Nachwahlen zur Besetzung der noch vakanten 40 Parlamentssitze boykottierte die Opposition erneut, so dass ein Teil der vakanten Sitze wieder nicht besetzt werden und das Parlament nicht zusammentreten konnte. Vom König aufgefordert, einen Weg aus der politischen Krise zu finden, erklärte das Oberste Gericht im Mai 2006 die Parlamentswahlen für ungültig. Wenig später übernahm Thaksin die Amtsgeschäfte wieder in vollem Umfang. Am 19. September 2006 setzte die Armee unter der Führung des Oberbefehlshabers des Heeres, General Sonthi Boonyaratkalin, Thaksin, der sich gerade zur Eröffnung der UN-Generalversammlung in New York aufhielt, in einem gewaltlosen Militärputsch ab, löste Parlament und Regierung auf, setzte die Verfassung außer Kraft und übernahm selbst die Macht; als Übergangsregierung bildete sie einen ,,Rat für demokratische Reformen" mit Sonthi an der Spitze. Der Putsch geschah offenbar im Einverständnis mit König Rama IX., auch die Bevölkerung akzeptierte mit großer Mehrheit den Machtwechsel, und sogar Thaksin nahm seine erzwungene Demission hin. Der Putsch war nach Aussage der Putschisten notwendig, um Korruption und Vetternwirtschaft, die Unterwanderung der Verfassung sowie die nationalen Differenzen, die alle Thaksin befördert habe, zu beenden. Knapp zwei Wochen nach dem Putsch wurde der frühere General und enge Vertraute des Königs, Surayud Chulanont, zum Premierminister ernannt, womit die Putschisten ihre Ankündigung, die Regierung an zivile Instanzen zu übergeben, nur bedingt erfüllten. Außerdem trat eine Übergangsverfassung in Kraft, die dem ,,Nationalen Sicherheitsrat", wie sich der ,,Rat für demokratische Reformen" darin nun nannte, weitreichende Befugnisse, de facto die Kontrolle über die Regierung, einräumte. Im Mai 2007 sprach das Verfassungsgericht Thaksins Partei TRT, inzwischen mit etwa 14 Millionen Mitgliedern die größte Partei in Thailand, des Wahlbetrugs schuldig und verfügte ihre Auflösung; Thaksin und die gesamte Führungsriege wurden mit einem fünfjährigen Politikverbot belegt. Als Nachfolgeorganisation konstituierte sich wenig später Phak Palang Prachachon (PPP, ,,Volksmachtpartei") mit Samak Sundaravej an der Spitze, der als Parteiführer im Wesentlichen als Strohmann Thaksins agierte. Im August 2007 nahmen die Thailänder in einem Referendum mit knapp 57 Prozent der Stimmen bei einer Beteiligung von ebenfalls etwa 57 Prozent eine neue Verfassung an, die die Verfassunggebende Versammlung im Auftrag der Militärregierung erarbeitet hatte. Die neue Verfassung schwächte Parlament und Exekutive zugunsten von Militär und hoher Beamtenschaft, sollte aber auch die kleineren Parteien zulasten der großen, dominierenden stärken. Aus den ersten Wahlen unter der neuen Verfassung, die am 23. Dezember 2007 stattfanden und die Rückkehr zu einer demokratisch gewählten, zivilen Regierung markierten, ging die PPP mit etwa 233 Mandaten klar als stärkste Kraft hervor, gefolgt von der Demokratischen Partei. Zum Ministerpräsidenten wurde im Januar 2008 erwartungsgemäß Samak Sundaravej gewählt; seine Koalition unter der Führung der PPP verfügte über rund zwei Drittel der Parlamentssitze. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

« Staatliche Feiertage sind der Neujahrstag, das chinesische Neujahrsfest, der Chakri-Tag (6.

April), der Krönungstag (5.

Mai), der Geburtstag der Königin (12.

August), derChulalongkorn-Tag (23.

Oktober), der Geburtstag des Königs (5.

Dezember), der Verfassungstag (10.

Dezember) und Silvester.

Von Bedeutung sind auch diebuddhistischen Feiertage Makha Bucha, Asalaha Bucha und Visakha Bucha, die an wichtige Ereignisse in der Geschichte des Buddhismus erinnern und von Jahr zu Jahr auf unterschiedliche Daten fallen, da sie sich nach dem Mondkalender richten.

Songkhran ist das thailändische Neujahrsfest, und Loy Krathong ehrt die Göttin des Wassers – dann lassen die Menschen kleine „Schiffchen” mit Kerzen, Münzen oder Blumen auf den Flüssen und Seen schwimmen. 3.4 Soziales Das Amt für öffentliches Sozialwesen ist mit dem Katastrophenschutz, der Kinderfürsorge und dem Schutz von Behinderten und Mittellosen beauftragt.

In den achtzigerJahren gab es besondere Programme zur Unterstützung der Bergstämme des Nordens sowie der Flüchtlinge aus Vietnam und Kambodscha im Osten des Landes.

Ein neuesund sehr ernst zu nehmendes Problem für das öffentliche Gesundheitswesen ist die Ausbreitung des HI-Virus, der das Immundefektsyndrom AIDS auslöst.

Die AnzahlInfizierter liegt bei etwa 560 000 (2005).

Die Ärztedichte beträgt einen Arzt pro 3 324 Einwohnern, die Dichte der Krankenhausbetten 455 Einwohnern pro Bett. 4 BILDUNG UND KULTUR Thailand hat eine einzigartige Stellung in Südostasien, da das Land nie kolonisiert wurde.

Ein weiterer bemerkenswerter Zug ist, dass Thailänderinnen, anders als die Frauenanderer ostasiatischer Länder, eine aktive Rolle in der Geschäftswelt, in akademischen Berufen und in der Kunst spielen. 4.1 Bildung und Schulwesen Der Schulbesuch ist in Thailand unentgeltlich.

Es besteht Schulpflicht für Kinder zwischen 6 und 14 Jahren, aber sowohl die öffentlichen Schulen als auch die schulischenEinrichtungen buddhistischer Klöster reichen für die Grundschulausbildung aller Kinder nicht aus.

Der Alphabetisierungsgrad ist mit 96,4 Prozent (2005) höher als in anderenLändern Südostasiens. Zu den größten Universitäten Thailands gehören die Chulalongkorn-Universität (1917) in Bangkok und die Universität Chiang Mai (1964) im Norden des Landes.

Das Asian Institute of Technology (1959) wurde Ende der achtziger Jahre von rund 650 Studenten besucht. 4.2 Kultureinrichtungen Die größte Bibliothek Thailands ist die Nationalbibliothek in Bangkok.

Zudem gibt es in Bangkok die United Nations Economic and Social Commission for Asia and the Pacific (bedeutende technische Sammlungen), die Bibliothek des Asian Institute of Technology und das Thai National Documentation Centre. Das Nationalmuseum in Bangkok beherbergt eine große Sammlung von früher verwendeten Werkzeugen und Geräten, die die Entwicklung der thailändischen Kultur dokumentieren.

Eine wichtige Sammlungthailändischer Kunst wurde von dem amerikanischen Geschäftsmann Jim Thompson, der zwischen den vierziger und sechziger Jahren in Bangkok lebte, zusammengetragen.Sein rekonstruiertes Thai-Haus ist angefüllt mit Kunst- und Keramikgegenständen sowie Möbeln und ist heute ein Museum. 4.3 Kunst und Musik Die klassische thailändische Literatur stützt sich auf Tradition und Geschichte.

Das Ramakien, die thailändische Version des indischen Epos Ramayana, ist die bedeutendste Nationaldichtung, auf der ebenfalls thailändische Kunst und Musik aufbauen.

Die moderne Literatur ist mehr an westlichen Vorbildern orientiert.

In Thailand sind vieleFrauen unter den Autoren von Unterhaltungsliteratur. Zu den berühmtesten Arbeiten der thailändischen Architektur gehören die Wats (Tempelanlagen) in Bangkok.

Die thailändische Bildhauerkunst, die auf das 14.

Jahrhundert zurückgeht, ist eine Mischung von chinesischen, birmanischen und Khmer-Einflüssen und tritt am eindringlichsten in den Buddhadarstellungen zutage.

Religiöse Gemäldesind nicht so gut erhalten; im Allgemeinen sind Gemälde selten älter als 50 oder 100 Jahre.

Thailand ist bekannt für die Herstellung feiner Seidenstoffe. Die thailändische Musik ist sehr kompliziert und wird im Allgemeinen zur Begleitung der Thai-Dramen eingesetzt.

Die Instrumente, in erster Linie Holzblasinstrumente undSchlaginstrumente, werden gewöhnlich zu Fünfer- oder Zehnerensembles zusammengestellt.

Die Musiker sitzen auf dem Boden und spielen im Allgemeinen nach Gehör.Der ebenfalls sehr komplizierte thailändische Tanz hat sich aus dem indischen Tanz entwickelt und besteht aus einer Reihe von Gesten und wiegenden Bewegungen, die eineGeschichte veranschaulichen.

Selbst die unscheinbarsten Bewegungen drücken wichtige Zusammenhänge aus, die von den mit wertvollen Kostümen und kunstvollemKopfschmuck versehenen Schauspielern sorgfältig zusammengestellt wurden. 4.4 Medien 2000 gab es etwa 17 Millionen Fernseh- und rund 14 Millionen Hörfunkgeräte in Thailand.

30 Tageszeitungen erreichen eine Gesamtauflage von rund 4 MillionenExemplaren.

Dazu gibt es mehrere regionale Wochenzeitungen.

Zeitschriften erscheinen auf Thailändisch, Englisch und Chinesisch. 5 VERWALTUNG UND POLITIK 1932 wurde das seit Jahrhunderten in Thailand bestehende absolutistische Regierungssystem abgeschafft; seither ist das Land eine konstitutionelle Monarchie.

Thailand wirdnach der Verfassung von 2007 regiert, der 18.

seit 1932. 5.1 Exekutive Der König ist Staatsoberhaupt und Oberbefehlshaber der Streitkräfte, kann das Parlament auflösen und verfügt über besondere Rechte im Falle eines Notstandes.

DieExekutive wird vom Ministerrat ausgeübt, an dessen Spitze der Ministerpräsident steht.

Der Ministerpräsident muss ein gewähltes Mitglied des Repräsentantenhauses seinund wird von diesem ernannt.

Seine Amtszeit ist auf zwei vierjährige Legislaturperioden beschränkt. 5.2 Legislative Die Legislative liegt bei einem Zweikammerparlament ( Rathasapha, Nationalversammlung), bestehend aus Repräsentantenhaus (Sapha Phuthaen Ratsadon) und Senat (Wuthisapha) .

Die 480 Abgeordneten (seit 2007; zuvor 500) des Repräsentantenhauses werden für jeweils vier Jahre gewählt.

Von den 150 Mitgliedern (seit 2007; zuvor 200) des Senats werden 76 in den Provinzen gewählt (je einer pro Provinz), die übrigen werden ernannt; ihre Amtszeit beträgt sechs Jahre. 5.3 Judikative Oberste Instanz der Rechtsprechung ist der Oberste Gerichtshof (Sandika) mit Sitz in Bangkok, der die letzte Instanz für alle zivilrechtlichen und strafrechtlichen Fälle sowie für Konkursverfahren ist.

Ein einziges Berufungsgericht (Sarn Uthorn) ist für alle Berufungsverfahren zuständig.

Zu den Gerichten erster Instanz gehören Magistratsgerichte. »

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