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The Rolling Stones - Musik.

Publié le 19/06/2013

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The Rolling Stones - Musik. 1 EINLEITUNG The Rolling Stones, englische Rockband. Die Gruppe entwickelte sich über Jahrzehnte hinweg von proletarisch vulgären Bluesanfängen zur langlebigsten Band mit dem professionellsten Marketing der Rockgeschichte. Mit dem Song (I Can't Get No) Satisfaction (1965) drückten sie das Lebensgefühl einer ganzen Generation aus, die sich mit den materiellen und wertkonservativen Zielen der Eltern nicht mehr zufriedengeben wollte. 2 DIE ANFÄNGE Die Rolling Stones entstanden im Sommer 1962 als Splittergruppe von Alexis Korners Blues Incorporated; gegründet wurden sie von dem Sänger Mick Jagger (*1943, eigentlich Michael Philipp Jagger), den Gitarristen Keith Richards (*1943) und Brian Jones (1942-1969, eigentlich Lewis Brian Hopkin-Jones), dem Bassisten Bill Wyman (*1936, eigentlich William Perks) und dem Schlagzeuger Charlie Watts (*1941, eigentlich Charles Robert Watts). Die Musiker nannten sich nach dem Song Rollin' Stone Blues ihres Vorbildes Muddy Waters The Rolling Stones und konzentrierten sich zunächst darauf, Rhythm-and-Blues-Klassiker von Stars wie Chuck Berry nachzuspielen. Im Frühjahr 1963 traten sie im legendären Crawdaddy Club im Londoner Stadtteil Richmond auf, in dem in den frühen sechziger Jahren viele später sehr populäre englische Rockbands ihre ersten Konzerte gaben. Hier wurde auch Andrew Loog Oldham, ihr späterer Manager, auf sie aufmerksam. Ihr Debütalbum The Rolling Stones (1964) war noch geprägt von Coverversionen wie Route 66, bewies aber durch Jaggers bewusst ordinäre Artikulation und den Sound der Begleitung stilistische Eigenständigkeit. Es war der Beginn der ersten kreativen Phase, die von 1964 bis 1967 dauerte und die die Musiker in Absetzung von den Beatles konsequent provokant gestalteten. In kurzen Abständen veröffentlichten die Newcomer weitere Alben wie 12 x 5 (1964) oder The Rolling Stones, Now! (1965) und schafften im Mai 1965 mit der Single (I Can't Get No) Satisfaction aus der LP Out of Your Heads (1965) den Sprung an die Spitze der internationalen Hitparaden. Der Sound der Band veränderte sich, wurde individueller und im Tonfall aggressiver, so dass die Stones in den Augen der Kritik bald als ,,böse Buben" der aufkeimenden jugendlichen Rebellion gebrandmarkt wurden. Dem Image und den Verkäufen tat das nur gut. Alben wie Aftermath (1966) und Singleauskoppelungen wie Paint It Black (1966) entwickelten sich zu Bestsellern. Als die Stones allerdings versuchten, mit der psychedelisch verwirrenden LSD-Phantasie Their Satanic Majesties Request (1967) die Flower-Power-Jünger zu imitieren, reagierten Publikum und Kritik eher verhalten. 3 VON DER REVOLUTION ZUM GESCHÄFT 1968 erreichte die Studentenbewegung in Europa und Amerika ihren Höhepunkt, und die Rolling Stones emanzipierten sich von ihrer Plattenfirma. Sie klagten erfolgreich gegen die Decca, die auf die Gestaltung der Coverhüllen Einfluss zu nehmen versuchte. Von 1971 an erschienen ihre Alben unter eigenem Label. Zuvor präsentierten sie sich mit gewohnt provokanter Attitüde und brisantem Material auf der LP Beggar's Banquet (1968), die mit Sympathy for the Devil und Street Fighting Man zur Kultplatte der politisch aktiven Szene avancierte. Die Künstler kultivierten zwar ihr Rebellen-Image, distanzierten sich jedoch mit textlichen Details von der unmittelbaren Gewalt. Im Juni 1969 kam es gezwungenermaßen zur personellen Umbesetzung. Nachdem Brian Jones im Anschluss an einen Drogentrip im Pool seines Anwesens ertrunken war, sprang Mick Taylor (*1948) als Gitarrist ein, der zuvor bei John Mayalls Bluesbreakers Erfahrungen gesammelt hatte. Die USA-Tournee der Rolling Stones 1969 erwies sich als eine der erfolgreichsten in der Geschichte der Popmusik, und der Film Gimme Shelter (1970) bereitete das Spektakel publikumswirksam und zum Teil makaber nach. So zeigte er, wie ein schwarzer Konzertbesucher am 6. Dezember 1969 von einem Mitglied der Hell's Angels, die von den Stones als Sicherheitsdienst engagiert worden waren, erstochen wurde. Dieser Vorfall löste in den Medien eine umfassende Diskussion über den Wert und die Gefährlichkeit der Rockkultur in den Medien aus. Die Stones zogen sich daraufhin aus der Welt des imaginierten Proletariats zurück. Das Albumcover von Sticky Fingers (1971) stammte von Andy Warhol und demonstrierte deutlich die Kehrtwende zum Glamourleben der Schickeria. Mick Jagger heiratete 1971 in Saint-Tropez das Model Bianca Morena de Macias (Scheidung 1980). Gelegentliche Drogenexzesse und Klatschgeschichten sorgten zwar noch immer für Aufsehen in der Regenbogenpresse, das künstlerische Niveau ihrer Musik ließ jedoch nach. Alben wie It's Only Rock 'N Roll (1974) und Black and Blue (1976) erwiesen sich als perfekt arrangiert, inhaltlich aber harmlos. Ende 1975 ersetzte der Gitarrist Ron Wood (*1947) von den Faces Mick Taylor, der sich einer Solokarriere widmete. 4 COMEBACK UND ERFOLG Mit Some Girls (1978) schienen die Stones ihre Schaffenskrise überwunden zu haben. Erneutes Interesse an musikalischen Stilrichtungen und Experimenten ließ sie mit Emotional Rescue (1980) den Discotrend persiflieren und bewegte auf Tattoo You (1981) den Jazzsaxophonisten Sonny Rollins zu einem Gastauftritt bei dem Song Waiting on a Friend. Nach einer langjährigen Bühnenpause und mehreren Soloversuchen wie Mick Jaggers She's the Boss (1985) und Keith Richards Talk Is Cheap (1988) trat die Gruppe ab Ende der achtziger Jahre mit zunehmendem Erfolg wieder gemeinsam auf der Bühne auf. Die Alben Still Live (1982), Undercover (1983), Dirty Work (1986), Steel Wheels (1989) und Flashpoint (1991) waren zwar nicht so erfolgreich wie die Veröffentlichungen der frühen Dekaden, konnten die Fans aber weiterhin an die Band binden. Trotzdem verließ im März 1993 Bill Wyman die Band und wurde durch verschiedene Bassisten wie Darryl Jones oder Jeff Sarli ersetzt. Mitte der neunziger Jahre gelang nach dem Labelwechsel zu Virgin Records der Bestseller Voodoo Lounge (1994). Die dazugehörige Tournee brachte mit rund 300 Millionen US-Dollar Gewinn kommerziell das bislang eindrucksvollste Ergebnis, das je eine Rockgruppe live erzielt hatte. Ohne musikalische Neuerungen, aber mit ungebrochener Vitalität schrieben die restlichen Musiker mit den Alben Stripped (1995), Bridges to Babylon (1997), No Security (1998) und A Bigger Bang (2005) die Erfolgsgeschichte der Rolling Stones fort. 5 WIRKUNG Die langlebigste Rockband der Welt verdankt ihren Erfolg u. a. einem Gespür für musikalische Trends, das es ihnen ermöglichte, zum richtigen Zeitpunkt immer ein wenig weiter als die Konkurrenz zu sein. So waren auf den Alben der Stones psychedelische Synthesizer-Sounds, vom Jazz inspirierte Saxophonpassagen, Country- und FolkKlänge, Disco-Rhythmen oder sogar der Londoner Bach-Chor zu hören, was den aggressiven, zuweilen schelmisch lasziven Gesangsekstasen und den in der Regel einfach gehaltenen Songstrukturen eine besondere Note verlieh. Auch nach dem Aufkommen neuerer Stilrichtungen verkörpern die Stones bis heute den Inbegriff des Rock 'n' Roll, einer einfachen Popularmusik, die sich trotz aller modischen Zugeständnisse noch immer an den Grundlagen des Blues und des Rhythm and Blues orientiert. Unterstützt wurde dieser Erfolg durch gewaltige Marketingkampagnen und vor allem seit den achtziger Jahren durch immer bombastischer werdende Welttourneen. Verfasst von: Ralf Dombrowski Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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