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Theater - Theater.

Publié le 21/06/2013

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Theater - Theater. 1 EINLEITUNG Theater (von griechisch théatron: Schauplatz), Bezeichnung für die Gesamtheit der darstellenden, auf szenischem Ablauf basierenden Künste, sei es mittels Puppen (Puppentheater, Kasperltheater, Schattentheater, schwarzes Theater), sei es mit Hilfe von Schauspielern, Tänzern oder Sängern (Pantomime, Drama, Oper, Operette, Ballett, Musical, Vaudeville etc.). Des Weiteren wird der zur Aufführung notwendige technische, organisatorische bzw. dramaturgische Apparat als Theater bezeichnet, der zum Umfeld der konkreten Aufführung gehört, wozu auch das Theatergebäude mit Bühnenhaus (Bühne, Maschinerie, Garderobe, Probe-, Betriebs- und Verwaltungsbezirke) und Zuschauerhaus (Zuschauerraum, Foyer, Garderobe, Kassenhalle) gehören. In Deutschland werden Theater von Kommunen, kommunalen Verbänden oder Bundesländern getragen, die sie subventionieren. Daneben gibt es zahlreiche private Einrichtungen. Der Arbeitgeberverband der deutschen Theater ist der Deutsche Bühnenverein e. V. Auf Arbeitnehmerseite engagiert sich die dem DGB angeschlossene Genossenschaft Deutscher Bühnenangehöriger. Der Theaterapparat dient der künstlerischen Umsetzung von Inszenierungen, wobei die Theateraufführung zumeist als Komplex verschiedener (musikalischer, dramaturgischer, sprachlicher, optischer) Elemente funktioniert. Verantwortlich für die Konzeption einer Inszenierung ist der Regisseur, der die Schauspieler anleitet, die vom Bühnenbildner geschaffene Kulisse bestimmt (siehe Bühnenbild), Kostüme und Requisiten aussucht, den Einsatz technischer Effekte (Licht, Ton etc.) festlegt und das Arrangement von allem überwacht. Ihm steht als wissenschaftlicher Berater der Dramaturg zur Seite, der außerdem den Dramentext bearbeitet, an der Konzeption des Spielplans mitwirkt (hauptverantwortlich hierfür und für den Betrieb generell ist der Intendant) und Bühnenbildner sowie Kostümbildner unterstützt. Ab der Premiere sorgt der Inspizient für einen reibungslosen Ablauf, während der Souffleur Schauspielern über Textschwächen hinweghilft. Tragende Funktionen im Musiktheater haben der Dirigent, die musikalische Einstudierung und die Ballett- bzw. Chorleitung. Zur Verwaltung eines Theaters gehören der Direktor, die Einkaufs-, Wirtschafts- und Hausabteilung, Abonnenten- und Personalbüro, Hausverwaltung sowie Betriebs- und Kartenkassen. Siehe auch Theatermusik, Theaterpreise, Deutsches Theater. 2 GESCHICHTE Anfänge der theatralischen Darbietung im europäischen Kulturraum liegen vermutlich im dionysischen Kult des antiken Griechenland: Die hier zu Ehren des Gottes Dionysos stattfindenden Feste beinhalteten Sing- und Tanzspiele, aus denen sich die Tragödie und später die Komödie (einschließlich ihrer populären, derb-komischen Variante, dem Mimus) entwickelten (Friedrich Nietzsche: Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik, 1872). Dabei traten der oder die Darsteller einem Chor entgegen, der das Geschehen auf der Bühne (zunächst der Marktplatz - die Agora - von Athen) mit gesungenen oder gesprochenen Kommentaren versah (der Chor verschwand nach Verblassen des Dionysos-Kultes in hellenistischer Zeit). Im 5. Jahrhundert dann entstand ein eigens hierfür errichtetes Dionysos-Theater, dem weitere, mit aufsteigenden Sitzreihen für bis zu 40 000 Menschen versehene Bauten folgten. Bestandteile der Bühne waren hierbei das Bühnenhaus (Skene) und eine ovale Spielfläche, die sich aus dem Tanzplatz vor dem Dionysostempel entwickelte (Orchestra). Letztere war mit der so genannten Periakte verziert, einem dreiseitig bemalten, drehbaren Element. Die Schauspieler, die neben Dialogpassagen auch Tanz- und Singdarbietungen brachten, trugen Masken, farbige Kostüme und so genannte Kothurne, mit immer höheren Sohlen ausgestattete Halbstiefel (in römischer Zeit erreichte die Sohlenhöhe bis zu 20 Zentimeter). Durch die Übernahme griechischer Kulturelemente kam auch die attische Komödie nach Rom. Zuvor hatte hier bereits die so genannte Atellane existiert, ein wohl vom griechischen Mimus beeinflusstes, derb-obszönes Bauernspiel mit festgelegtem Figurenrepertoire. Eine beliebte architektonische Theaterform der Zeit war das Amphitheater. Das Theater des Mittelalters wurde vor allem durch das geistliche Spiel (dem Osterspiel, später dem Passionsspiel) bestimmt. Daneben gab es vereinzelt Ausprägungen weltlichen Theaters (Neidhartspiele, Fastnachtsspiele, Farcen), zum Teil mit stark regionaler Ausrichtung (so das Abele Spelen in den Niederlanden). Dieses Theater wurde von fahrenden Ensembles auf öffentlichen Plätzen oder der so genannten Wagenbühne aufgeführt, bei der die einzelnen Szenen auf Wagen am Publikum vorbeifuhren. Außerdem entwickelten sich die Simultan-Raum-Bühne, bei der Szenen an verschiedenen Orten aufgeführt wurden, und die Simultan-Flächen-Bühne, bei der die Schauplätze auf einem großen Areal nebeneinander aufgebaut waren. Zum Ausklang des 15. Jahrhunderts entstanden zahlreiche national gefärbte Theaterformen, von denen das höfische Theater Italiens (Festspiel- und Fürstenlobpraxis, Intrigendramen, Verwechslungskomödien etc.) und das dortige Volkstheater (Commedia dell'Arte) wegen der Vielfältigkeit seiner Darbietungsformen herausragte. Das italienische Theater prägte das des restlichen Europa stark. Während des Humanismus wurde die römische Komödie der Antike neu belebt und als Aufführungsort die Terenz- oder Badezellenbühne entwickelt, deren Hintergrund mit aus Vorhängen versehenen Türen stilisiert die Häuser der Figuren andeutete. Daneben etablierte sich die noch heute weitgehend gebräuchliche Einortbühne, für die im 17. Jahrhundert erstmals eigene Theatergebäude errichtet wurden. Ihre Architektur war bereits auf eine strikte Trennung von Bühnen- und Zuschauerraum ausgerichtet, wobei nur noch ein Teil der Bühne vom Publikum eingesehen werden konnte (Guckkastenbühne). Giovanni Battista Aleotti (1546-1636) erfand für das damals größte Theater der Welt, das Teatro Farnese in Parma (1618/1619), die Kulissenbühne, bei der mit Hilfe perspektivischer Darstellung (siehe Perspektive) Raumillusion entstand. Durch die italienische Oper des Barock und ihre bühnentechnischen Innovationen wurde dieser illusionistische Effekt noch erhöht. Gegenüber der relativen Offenheit des italienischen Theaters war das französische bis zum 18. Jahrhundert stark rationalistisch geprägt und unterwarf die Aufführungspraxis sowie die Bühnen- und Kostümgestaltung einem strengen Regelkanon. 1680 entstand mit der Comédie-Française das französische Nationaltheater, gegen dessen stilisierenden Inszenierungsstil das 1887 von André Antoine eröffnete Théâtre-Libre bewusst ein Gegengewicht schuf. Als Volkstheater des 18. Jahrhunderts brach das satirische Jahrmarktstheater Théâtre de la Foire mit den formalen Reglementierungen: Aus ihm entwickelte sich die Opéra comique. Unter dem Schauspieler und Theaterreformator François-Joseph Talma kam das historisch authentische Kostüm und eine ,,realistische" Bühnendekoration an die Comédie Française. Im England der Renaissance erlebte das Theater unter der Regentschaft Elisabeths I. einen Höhepunkt (Shakespeare-Theater, elisabethanisches Theater). Nach 1576 wurden feste Theaterhäuser mit einer nackten Podiumsbühne (Shakespeare-Bühne) errichtet. Aus der grotesk-bizzaren Clownsfigur des Pickleharring (Pickelhering), die englische Wanderbühnen im 17. Jahrhundert auf Tourneen nach Deutschland brachten, entwickelte sich hierzulande die lustige Person des Hanswurst. Diese wurde durch die Neuerungsbestrebungen von Friederike Caroline Neuber und Johann Christoph Gottsched im 18. Jahrhundert allegorisch wieder aus dem Theater verbannt. Im 18. Jahrhundert wurde auch in Deutschland (erstmals 1767-1769 in Hamburg) versucht, ein Nationaltheater zu begründen, das der kulturellen, aber auch politischen Identität des Staates über Standesschranken hinweg dienen sollte. Eine Gegengründung, welche die Landesinteressen der Fürsten stützen sollte, stellte das Hoftheater dar. Die wichtigsten Hoftheater entstanden 1775 in Gotha, 1776 in Wien (als Burgtheater später Nationaltheater), 1777 in Mannheim und 1786 in Berlin bzw. Weimar. Letzteres machte Goethe unter seiner Leitung (1791-1817) zum Musterbeispiel für das ganze deutschsprachige Theater der Folgezeit: Hier wurden u. a. die meisten Dramen Friedrich Schillers uraufgeführt. Auch traten immer mehr Schauspielerpersönlichkeiten in den Mittelpunkt. Eine wichtige Neuerung bedeutete Karl Friedrich Schinkels Reliefbühne, die dem Aufführungsraum zugunsten einer Verbreiterung seine Tiefe nahm. Im 19. Jahrhundert dann entstanden - etwa durch den Regisseur und Intendanten am Karlsruher Hoftheater Eduard Devrient (1801-1877), den Burgtheaterleiter Heinrich Laube (1806-1884) und die Hoftheatertruppe Herzog Georgs II. von Sachsen-Meiningen (die so genannten Meininger) - szenische Leitung und Regieführung im heutigen Sinn. Darüber hinaus forderte das erstarkende Bürgertum immer eindringlicher eigene Repräsentationsbühnen (nach 1918 dann wurden die Hoftheater endlich in Staats- oder Stadttheater verwandelt). Ende des 19. Jahrhunderts entwickelten sich die noch heute gebräuchlichen Bühnensysteme, darunter die Dreh-, Schiebe- und Versenkbühne, die es ermöglichten, durch bewegliche Mechanismen den zeitraubenden Auf- und Abbau der Requisiten auf der Einortbühne zu vermeiden. Einen den Theorien des Naturalismus adäquaten Aufführungsstil etablierte Otto Brahm mit Hilfe der Illusionsbühne, die versuchte, äußere Wirklichkeit perfekt nachzubilden. Für die Umsetzung der Dramen des Expressionismus erprobte Max Reinhardt neue Methoden, darunter die so genannten Arenaspiele in der Münchner Ausstellungshalle oder im Wiener Zirkus Renz. Erst durch Reinhardts Arbeit konnte sich das Regietheater endgültig durchsetzen. Erwin Piscator konzipierte die mehrgeschossige Simultanbühne, bei der - oftmals mit Unterstützung von Massenszenarien und kinematographischen Effekten (Filmprojektionen etc.) - das zumeist politisch agitierende Geschehen gleichzeitig ablaufen konnte (Vorläufer für diese Form des revolutionären Agitproptheaters waren Wsewolod Mejerchold und Wladimir Majakowskij; politisches Theater). Ziel war es mithin, an die Gefühle des Betrachters zu appellieren, um die Massen zu bewegen. Demgegenüber wollte Mitte der zwanziger Jahre Bertolt Brechts episches Theater mit seiner Abkehr von den gängigen Inszenierungsstrategien die Einfühlung des Zuschauers gerade verhindern. Der Schauspieler war angehalten, die Rollenhaftigkeit seiner Tätigkeit herauszustellen, eine Distanz zu ermöglichen und somit die Vernunft des Betrachters als Theaterform des ,,wissenschaftlichen Zeitalters" aktiv miteinzubeziehen. Demgegenüber leugneten das absurde Theater und Antonin Artauds ,,Theater der Grausamkeit" die Möglichkeit einer Beeinflussung mittels des Intellekts, auch wenn Artaud als Kulturrevolutionär die Neuorientierung des politischen Theaters der sechziger und siebziger Jahre deutlich prägte (Living Theatre). Nach der Machtübernahme Adolf Hitlers 1933 und der Vertreibung zahlreicher Schauspieler, Regisseure und Dramatiker wurde das Schauspielhaus Zürich zum Refugium für in Deutschland verbotene Theaterstücke. Nach dem Krieg wurden in der Bundesrepublik vor allem Stücke des Existentialismus (Jean-Paul Sartre und Albert Camus) aufgeführt. Die Theaterarchitektur entfernte sich immer mehr von einem Guckkasten-Konzept. Große, offen strukturierte Hallengebäude ermöglichen höhere Flexibilität in der Aufführungspraxis. Siehe auch japanisches Theater, indisches Theater, südostasiatisches Theater. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

« gleichzeitig ablaufen konnte (Vorläufer für diese Form des revolutionären Agitproptheaters waren Wsewolod Mejerchold und Wladimir Majakowskij; politisches Theater).

Zielwar es mithin, an die Gefühle des Betrachters zu appellieren, um die Massen zu bewegen.

Demgegenüber wollte Mitte der zwanziger Jahre Bertolt Brechts episches Theatermit seiner Abkehr von den gängigen Inszenierungsstrategien die Einfühlung des Zuschauers gerade verhindern.

Der Schauspieler war angehalten, die Rollenhaftigkeit seinerTätigkeit herauszustellen, eine Distanz zu ermöglichen und somit die Vernunft des Betrachters als Theaterform des „wissenschaftlichen Zeitalters” aktiv miteinzubeziehen.Demgegenüber leugneten das absurde Theater und Antonin Artauds „Theater der Grausamkeit” die Möglichkeit einer Beeinflussung mittels des Intellekts, auch wenn Artaudals Kulturrevolutionär die Neuorientierung des politischen Theaters der sechziger und siebziger Jahre deutlich prägte (Living Theatre). Nach der Machtübernahme Adolf Hitlers 1933 und der Vertreibung zahlreicher Schauspieler, Regisseure und Dramatiker wurde das Schauspielhaus Zürich zum Refugium fürin Deutschland verbotene Theaterstücke.

Nach dem Krieg wurden in der Bundesrepublik vor allem Stücke des Existentialismus (Jean-Paul Sartre und Albert Camus)aufgeführt.

Die Theaterarchitektur entfernte sich immer mehr von einem Guckkasten-Konzept.

Große, offen strukturierte Hallengebäude ermöglichen höhere Flexibilität inder Aufführungspraxis. Siehe auch japanisches Theater, indisches Theater, südostasiatisches Theater. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation.

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