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Togo - geographie.

Publié le 06/06/2013

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Togo - geographie. 1 EINLEITUNG Togo, Republik in Westafrika. Togo grenzt im Norden an Burkina Faso, im Osten an Benin, im Süden an den Golf von Guinea (ein Teil des Atlantischen Ozeans) und im Westen an Ghana. Das Land hat eine Fläche von 56 785 Quadratkilometern, eine Nord-Süd-Ausdehnung von etwa 550 Kilometern und eine Ost-West-Ausdehnung zwischen 40 und 130 Kilometern. Die Hauptstadt Togos ist Lomé. 2 LAND Der Süden Togos umfasst einen 56 Kilometer langen, flachen Küstenstreifen mit einer Reihe von Lagunen. Nördlich schließt sich eine Plateauregion an, die den Großteil des Landes einnimmt. Sie liegt zwischen 200 und 500 Meter hoch. Die Landesmitte wird von Südwest nach Nordost vom Togo-Atakora-Gebirge durchzogen, das eine durchschnittliche Höhe von etwa 700 Metern erreicht. Höchste Erhebung ist der Mont Agou mit 986 Metern. Den nördlichen Ausläufer des Gebirges bildet die Oti-Ebene, im Südosten schließt sich das Manobecken an. Der nordwestliche Landesteil wird von einem Sandsteinplateau gebildet, das rund 500 Meter hoch liegt. 2.1 Klima In Togo herrscht randtropisches Klima mit Jahresdurchschnittstemperaturen von 27,2 °C an der Küste und bis zu 30 °C im Norden des Landes. Im Süden gibt es zwei Regenzeiten: eine von April bis Juli und eine weitere von September bis November. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge beträgt hier etwa 1 321 Millimeter pro Jahr. Im Norden gibt es nur eine Regenzeit (zwischen April und Juni), während der fast der gesamte Jahresniederschlag fällt (1 143 Millimeter). 2.2 Flora und Fauna Die Trockensavanne der nördlichen Landeshälfte geht nach Süden hin in Feuchtsavanne über. Die höher gelegenen Regionen des Togo-Atakora-Gebirges sind mit Feuchtwald bestanden. Die steigende Nachfrage nach Brennholz führte zu großflächiger Abholzung. Trotz einiger von der Regierung initiierter Aufforstungsprogramme erreichte die Desertifikation im Norden des Landes drastische Ausmaße. In den Flüssen leben Krokodile und Nilpferde. In mehreren Reservaten wird versucht, das Großwild vor dem Aussterben zu bewahren. Neben Elefanten und Antilopen findet man auch Löwen, in den Wäldern sind Affen verbreitet. 3 BEVÖLKERUNG Unter den in Togo lebenden etwa 37 wichtigen ethnischen Gruppen überwiegen im Süden die Ewe-Völker und verwandte Gruppen (47 Prozent der Gesamtbevölkerung). Im Norden dominieren die hamitischen Kabre. Weitere bedeutende Bevölkerungsgruppen im Norden sind die Gurma (14 Prozent) und die Tem (4 Prozent). Togo hat etwa 5,86 Millionen Einwohner (2008), das entspricht einer durchschnittlichen Bevölkerungsdichte von 108 Personen pro Quadratkilometer. Die meisten Einwohner sind Bauern oder Hirten, die in kleineren Dörfern leben. Die Lebenserwartung liegt bei 58,3 Jahren. 3.1 Wichtige Städte Die Hauptstadt Lomé, gleichzeitig bedeutendster Hafen des Landes, ist mit rund 799 000 Einwohnern die größte Stadt des Landes. Weitere wichtige Städte sind Sokodé (51 000), Lama-Kara (41 000) und Kpalimé (31 000). 3.2 Sprache und Religion Französisch ist die Amtssprache und die führende Sprache in Verwaltung und Handel. Zu den verbreitetsten afrikanischen Sprachen gehören Ewe und Kabye, die neben Französisch auch in den Schulen gelehrt werden. Etwa die Hälfte der Bevölkerung sind Anhänger traditioneller Religionen. 35 Prozent gehören dem christlichen Glaubensbekenntnis an (davon 26 Prozent Katholiken und 9 Prozent Protestanten). Die restlichen 15 Prozent sind überwiegend Muslime, die sich auf den Norden des Landes konzentrieren. 4 BILDUNG UND KULTUR Während der siebziger Jahre führte der Staat Togo ein kostenloses Bildungswesen für alle Kinder von zwei bis 15 Jahren ein. Schulpflicht besteht für Kinder im Alter zwischen 6 und 15 Jahren. Missionsschulen spielen immer noch eine wichtige Rolle im Bildungswesen des Staates. Der Alphabetisierungsgrad liegt bei 63,5 Prozent (2005). 5 VERWALTUNG UND POLITIK Gemäß der Verfassung von 1980 war Togo ein Einparteienstaat. 1991 wurde eine Übergangsregierung eingesetzt, bestehend aus dem vom Ministerpräsidenten geleiteten Hohen Rat der Republik. Die neue Verfassung, die Togo zu einer präsidialen Republik mit Mehrparteiensystem macht, wurde am 27. September 1992 durch ein Referendum bestätigt. Togo gliedert sich verwaltungsmäßig in fünf Regionen. 5.1 Exekutive Staatsoberhaupt ist der Präsident, der für fünf Jahre direkt gewählt wird. Die Leitung der Exekutive obliegt dem Ministerpräsidenten, der vom Präsidenten ernannt wird. 5.2 Legislative Oberstes Legislativorgan ist die Nationalversammlung, deren 81 Abgeordnete für fünf Jahre vom Volk gewählt werden. 5.3 Judikative Das höchste Gericht in Togo ist der Oberste Gerichtshof mit Sitz in Lomé. Für Strafsachen sind zwei Appellationsgerichte, ein erstinstanzliches Gericht und verschiedene Spezialgerichte zuständig. 5.4 Politik Gemäß der Verfassung von 1980 war der Rassemblement du Peuple Togolais (RTP) die einzig zugelassene Partei. Seit 1991 sind auch Oppositionsparteien zugelassen. Die wichtigsten waren bzw. sind die Union togolaise pour la démocratie (UTD) und das Comité d'action pour le renouveau (CAR) sowie die Union des Forces du Changement (UFC). 6 WIRTSCHAFT Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) beträgt 2 206 Millionen US-Dollar (2006; Dienstleistungen 35,3 Prozent, Industrie 22,9 Prozent, Landwirtschaft 41,8 Prozent); daraus ergibt sich ein BIP pro Einwohner von 344,10 US-Dollar. Etwa 66 Prozent der Erwerbstätigen betreiben Landwirtschaft, die in erster Linie der Selbstversorgung dient (Subsistenzwirtschaft). Der Staat versucht, die kommerzielle Landwirtschaft zu diversifizieren. 10 Prozent sind in der Industrie, 24 Prozent im Dienstleistungssektor beschäftigt. Die wichtigste Devisenquelle Togos ist der Verkauf von Rohstoffen. 6.1 Landwirtschaft Etwa 48,4 Prozent des Landes werden landwirtschaftlich genutzt. Die Nahrungsmittelproduktion erfolgt meist über kleinere Privatbetriebe. Ihre wichtigsten Anbauprodukte sind Maniok, Yamswurzeln, Mais, Hirse, Sorghum, Reis, Erdnüsse und Bananen. In der nördlichen Plateauregion spielt die Viehzucht eine wichtige Rolle. 6.2 Bergbau und Industrie Wichtigste Bodenschätze des Landes sind Phosphate und Eisenerz. Togo gehört zu den weltweit führenden Phosphatproduzenten. 2004 lag die Fördermenge bei etwa 441 000 Tonnen. Daneben werden Kalkstein und Marmor abgebaut. Die Industrie ist zwar noch relativ unbedeutend, weist aber seit einiger Zeit Wachstumsraten auf. In Lomé befindet sich eine Ölraffinerie. Wichtigste Industriezweige sind Zement-, Baumwoll- und Nahrungsmittelindustrie. 6.3 Währung und Außenhandel Die Währung Togos ist der CFA-Franc (= 100 Centimes). Die Außenhandelsbilanz Togos weist gewöhnlich ein Defizit auf. 2004 lag das Exportvolumen bei insgesamt 384 Millionen US-Dollar, das Importvolumen bei etwa 548 Millionen US-Dollar. Zu den wichtigsten Handelspartnern gehören Frankreich, die Niederlande, Deutschland, Italien und die Vereinigten Staaten. 6.4 Verkehrswesen Die Länge des Straßennetzes in Togo beträgt 7 520 Kilometer (1999), von denen rund 32 Prozent befestigt sind. In Nord-Süd-Richtung besteht eine Straßenverbindung zwischen dem Hafen von Lomé und Burkina Faso. Das 525 Kilometer lange Eisenbahnnetz erstreckt sich, ausgehend von Lomé, auf vier Linien in nordsüdlicher Richtung. Der Phosphattransport wird über den Hafen von Kpéme abgewickelt. In der Nähe von Lomé befindet sich ein internationaler Flughafen. 7 GESCHICHTE Die meisten ethnischen Gruppen, die heute in Togo leben, stammen von Völkern ab, die im 18. und 19. Jahrhundert in diese Region vertrieben wurden. Das gilt allerdings nicht für die Ewe, die zwischen dem 11. und 16. Jahrhundert aus dem Gebiet des Niger einwanderten. Im 17. und 18. Jahrhundert entstanden französische Handelsniederlassungen in Togo, die jedoch bald wieder aufgegeben wurden. Togo gehörte zur so genannten Sklavenküste, einem Zentrum des europäischen Sklavenhandels. Er erfolgte aber größtenteils über Dahomey (das heutige Benin) und über die Goldküste (das heutige Ghana). Der Afrikaforscher Gustav Nachtigal errichtete 1884 das deutsche Schutzgebiet Togo, das später Kolonie wurde. Zwischen 1887 und 1889 legten Deutschland, Frankreich und Großbritannien die Grenzen dieses Schutzgebiets fest. Die Deutschen errichteten den Hafen von Lomé und führten die Plantagenwirtschaft ein. Im 1. Weltkrieg wurde das Gebiet von Frankreich und Großbritannien besetzt; nach dem Krieg wurde es als Mandat des Völkerbundes der Verwaltung durch die beiden Mächte unterstellt: Der Osten der ehemaligen deutschen Kolonie, das heutige Togo, kam unter französische, der Westen unter britische Verwaltung. Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Mandatsgebiet des Völkerbundes in unveränderter Form in ein Treuhandgebiet der Vereinten Nationen umgewandelt. Nach einer 1956 durchgeführten Volksabstimmung wurde der von Großbritannien verwaltete Westen mit der Goldküste vereinigt und 1957 als Ghana in die Unabhängigkeit entlassen. Der Osten erhielt 1955 innere Autonomie und wurde am 27. April 1960 unter dem Namen Togo unabhängig. Erster Staatspräsident des unabhängigen Togo war Sylvanus Olympio. Wirtschaftliche Probleme und Auseinandersetzungen mit Ghana eskalierten im Januar 1963 in einem Militärputsch unter der Führung von Étienne Gnassingbé Eyadéma, in dessen Verlauf Olympio getötet wurde. Das Präsidentenamt übernahm Nicolas Grunitzky, der 1967 in einem weiteren, diesmal unblutig verlaufenen Militärputsch abgesetzt wurde. Den Putsch hatte erneut Eyadéma angeführt. Er setzte die Verfassung außer Kraft, löste das Parlament auf, verhängte den Ausnahmezustand und übernahm nun selbst das Amt des Staatspräsidenten. 1969 gründete er die Einheitspartei Rassemblement du Peuple Togolais (RPT). Lomé war 1975 Schauplatz der Unterzeichnung des Lomé-Abkommens zwischen der Europäischen Gemeinschaft und 46 Entwicklungsländern, darunter Togo. 1979 wurde eine neue Verfassung verabschiedet; im selben Jahr wurde Eyadéma in allgemeinen Wahlen im Amt bestätigt, zudem wurde der Ausnahmezustand aufgehoben. Im Januar 1980, am 13. Jahrestag seines Putsches, rief Eyadéma die Dritte Republik Togo aus. 1986 für eine weitere Amtszeit von sieben Jahren gewählt, musste sich der diktatorisch regierende Eyadéma 1991 dem Druck des Volkes beugen und die Herstellung demokratischer Verhältnisse einschließlich eines Mehrparteiensystems zusagen. Es wurde eine Übergangsregierung mit dem Oppositionspolitiker Joseph Kokou Koffigoh als Ministerpräsidenten eingesetzt (das Amt des Ministerpräsidenten war wieder eingeführt worden, um die Macht des Präsidenten zu beschneiden), der sich in den ersten Monaten seiner Amtszeit allerdings ständig der Gefahr von Putschen seitens des Eyadéma-treuen Militärs ausgesetzt sah. Die Konflikte zwischen Militär und Opposition arteten mehrmals in blutige Auseinandersetzungen aus. 1992 trat eine neue, demokratische Verfassung in Kraft; die Präsidentschaftswahlen am 25. August 1993 verliefen dennoch weitgehend undemokratisch: Mit Hilfe von Wahlbetrug und dank des Boykotts der Wahlen durch die Opposition konnte sich Eyadéma an der Macht behaupten. Bei den Parlamentswahlen im Februar 1994 gewannen die Oppositionsparteien Comité d'action pour le renouveau (CAR) und Union togolaise pour la démocratie (UTD) die Mehrheit der Mandate. Eyadéma lehnte aber den vom Parlament vorgeschlagenen Ministerpräsidenten ab und ernannte im April 1994 stattdessen Edem Kodjo, den Führer der kleineren UTD, zum Regierungschef. Darüber kam es zum Bruch zwischen CAR und UTD, und die UTD ging eine Koalition mit dem RPT, der in der neuen Regierung die wichtigen Ministerien Verteidigung, Außenpolitik, Innenpolitik und öffentliche Sicherheit übernahm, ehe er nach dem Rücktritt Kodjos 1996 auch das Amt des Ministerpräsidenten besetzte. Die Präsidentschaftswahlen vom 21. Juni 1998 gewann wieder Eyadéma. Auch diese Wahlen widersprachen allen demokratischen Regeln: Im Vorfeld war die Opposition schweren Repressionen ausgesetzt, und als sich bei der Auszählung abzeichnete, dass Eyadéma nicht gewinnen würde, wurde die Auszählung einfach eingestellt. Eindeutiger Sieger bei den von der Opposition boykottierten Parlamentswahlen vom 21. März 1999 wurde der RPT: Er gewann 79 der insgesamt 81 Sitze. Im Januar 2003 hob das togolesische Parlament die in der Verfassung von 1992 festgelegte Beschränkung der Amtszeit des Präsidenten auf zwei Wahlperioden auf, so dass Eyadéma bei den Präsidentschaftswahlen vom 1. Juni 2003 ein weiteres Mal antreten konnte. Auch diese Wahlen gewann Eyadéma, und auch diese Wahlen waren erneut von Repression und Wahlbetrug geprägt. Ein neues Wahlgesetz hatte zudem Kandidaten, die im Ausland lebten, die Teilnahme untersagt. Das hatte insbesondere den Oppositionskandidaten Gilchrist Olympio getroffen, den Sohn des ersten Staatspräsidenten Sylvanus Olympio, der vermutlich bereits die Wahlen von 1998 gewonnen hätte, wenn sie regulär verlaufen wären. Am 5. Februar 2005 starb Eyadéma nach 38 Jahren an der Macht und somit als dienstältester Staatschef Afrikas. Noch am selben Tag ernannte das Militär unter Verweis auf das Machtvakuum, das nun angeblich entstanden war, verfassungswidrig Eyadémas Sohn Faure Gnassingbé zum neuen Präsidenten, der sich sogleich dazu ermächtigen ließ, die bis 2008 dauernde Amtszeit seines Vaters zu Ende zu führen. Die Afrikanische Union sowie zahlreiche Staaten kritisierten diese Nachfolgeregelung heftig; die Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Staaten verhängte Sanktionen gegen das Land und setzte seine Mitgliedschaft aus. Angesichts des Drucks aus dem Ausland und zunehmender Proteste im eigenen Land gegen die putschartige Machtergreifung trat Gnassingbé bereits Ende Februar wieder vom Präsidentenamt zurück, und es wurde eine verfassungsgemäße Neuwahl des Präsidenten anberaumt. Trotz der angespannten Sicherheitslage - seit Wochen lieferten sich Anhänger von Regierung und Opposition gewalttätige Auseinandersetzungen - wurden die Wahlen am 24. April 2005 durchgeführt. Laut offiziellen Angaben gewann Faure Gnassingbé mit gut 60 Prozent der Stimmen die Wahlen klar; der Oppositionskandidat Bob Akitani erreichte rund 38 Prozent. Die Opposition erkannte das Wahlergebnis nicht an und warf - wie auch die internationalen Wahlbeobachter - der Regierung massiven Wahlbetrug vor. In der Folge kam es zu schweren Zusammenstößen zwischen Anhängern der Opposition und Sicherheitskräften, in deren Verlauf bis zu 500 Menschen getötet wurden und etwa 38 000 Menschen in die Nachbarländer Ghana und Benin flohen. Ungeachtet aller Proteste ließ sich Faure Gnassingbé am 4. Mai 2005 als Staatspräsident vereidigen. Er bot der Opposition die Bildung einer Regierung der nationalen Einheit an, aber das Oppositionsbündnis Union des Forces du Changement (UFC) unter der Führung von Gilchrist Olympio lehnte eine Regierungsbeteiligung ab, fand sich aber zu Gesprächen über eine Beilegung des seit mindestens zwölf Jahren andauernden innertogolesischen Konflikts, der das Land sozial und wirtschaftlich an den Rand des Abgrundes geführt hatte, bereit. Die Verhandlungen mündeten im August 2007 in ein Kooperationsabkommen, das u. a. die Bildung einer Regierung der nationalen Einheit bis zu den folgenden Parlamentswahlen und Änderungen in der Wahlgesetzgebung vorsah. Aus den Parlamentswahlen im Oktober 2007, an denen sich nun auch wieder die Opposition beteiligte, ging ein weiteres Mal der RPT mit 50 Mandaten als stärkste Kraft hervor; die UFC gewann 27 Mandate. Die Opposition warf der Regierung erneut Wahlfälschung vor, während internationale Wahlbeobachter die Wahlen als vergleichsweise frei und fair einstuften. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
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« Gemäß der Verfassung von 1980 war der Rassemblement du Peuple Togolais (RTP) die einzig zugelassene Partei.

Seit 1991 sind auch Oppositionsparteien zugelassen.

Die wichtigsten waren bzw.

sind die Union togolaise pour la démocratie (UTD) und das Comité d’action pour le renouveau (CAR) sowie die Union des Forces du Changement (UFC). 6 WIRTSCHAFT Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) beträgt 2 206 Millionen US-Dollar (2006; Dienstleistungen 35,3 Prozent, Industrie 22,9 Prozent, Landwirtschaft 41,8 Prozent); daraus ergibtsich ein BIP pro Einwohner von 344,10 US-Dollar.

Etwa 66 Prozent der Erwerbstätigen betreiben Landwirtschaft, die in erster Linie der Selbstversorgung dient(Subsistenzwirtschaft).

Der Staat versucht, die kommerzielle Landwirtschaft zu diversifizieren.

10 Prozent sind in der Industrie, 24 Prozent im Dienstleistungssektorbeschäftigt.

Die wichtigste Devisenquelle Togos ist der Verkauf von Rohstoffen. 6.1 Landwirtschaft Etwa 48,4 Prozent des Landes werden landwirtschaftlich genutzt.

Die Nahrungsmittelproduktion erfolgt meist über kleinere Privatbetriebe.

Ihre wichtigsten Anbauproduktesind Maniok, Yamswurzeln, Mais, Hirse, Sorghum, Reis, Erdnüsse und Bananen.

In der nördlichen Plateauregion spielt die Viehzucht eine wichtige Rolle. 6.2 Bergbau und Industrie Wichtigste Bodenschätze des Landes sind Phosphate und Eisenerz.

Togo gehört zu den weltweit führenden Phosphatproduzenten.

2004 lag die Fördermenge bei etwa441 000 Tonnen.

Daneben werden Kalkstein und Marmor abgebaut.

Die Industrie ist zwar noch relativ unbedeutend, weist aber seit einiger Zeit Wachstumsraten auf.

InLomé befindet sich eine Ölraffinerie.

Wichtigste Industriezweige sind Zement-, Baumwoll- und Nahrungsmittelindustrie. 6.3 Währung und Außenhandel Die Währung Togos ist der CFA-Franc (= 100 Centimes).

Die Außenhandelsbilanz Togos weist gewöhnlich ein Defizit auf.

2004 lag das Exportvolumen bei insgesamt384 Millionen US-Dollar, das Importvolumen bei etwa 548 Millionen US-Dollar.

Zu den wichtigsten Handelspartnern gehören Frankreich, die Niederlande, Deutschland,Italien und die Vereinigten Staaten. 6.4 Verkehrswesen Die Länge des Straßennetzes in Togo beträgt 7 520 Kilometer (1999), von denen rund 32 Prozent befestigt sind.

In Nord-Süd-Richtung besteht eine Straßenverbindungzwischen dem Hafen von Lomé und Burkina Faso.

Das 525 Kilometer lange Eisenbahnnetz erstreckt sich, ausgehend von Lomé, auf vier Linien in nordsüdlicher Richtung.Der Phosphattransport wird über den Hafen von Kpéme abgewickelt.

In der Nähe von Lomé befindet sich ein internationaler Flughafen. 7 GESCHICHTE Die meisten ethnischen Gruppen, die heute in Togo leben, stammen von Völkern ab, die im 18.

und 19.

Jahrhundert in diese Region vertrieben wurden.

Das gilt allerdingsnicht für die Ewe, die zwischen dem 11.

und 16.

Jahrhundert aus dem Gebiet des Niger einwanderten.

Im 17.

und 18.

Jahrhundert entstanden französischeHandelsniederlassungen in Togo, die jedoch bald wieder aufgegeben wurden.

Togo gehörte zur so genannten Sklavenküste, einem Zentrum des europäischenSklavenhandels.

Er erfolgte aber größtenteils über Dahomey (das heutige Benin) und über die Goldküste (das heutige Ghana). Der Afrikaforscher Gustav Nachtigal errichtete 1884 das deutsche Schutzgebiet Togo, das später Kolonie wurde.

Zwischen 1887 und 1889 legten Deutschland, Frankreichund Großbritannien die Grenzen dieses Schutzgebiets fest.

Die Deutschen errichteten den Hafen von Lomé und führten die Plantagenwirtschaft ein.

Im 1.

Weltkrieg wurdedas Gebiet von Frankreich und Großbritannien besetzt; nach dem Krieg wurde es als Mandat des Völkerbundes der Verwaltung durch die beiden Mächte unterstellt: DerOsten der ehemaligen deutschen Kolonie, das heutige Togo, kam unter französische, der Westen unter britische Verwaltung.

Nach dem 2.

Weltkrieg wurde dasMandatsgebiet des Völkerbundes in unveränderter Form in ein Treuhandgebiet der Vereinten Nationen umgewandelt. Nach einer 1956 durchgeführten Volksabstimmung wurde der von Großbritannien verwaltete Westen mit der Goldküste vereinigt und 1957 als Ghana in die Unabhängigkeitentlassen.

Der Osten erhielt 1955 innere Autonomie und wurde am 27.

April 1960 unter dem Namen Togo unabhängig.

Erster Staatspräsident des unabhängigen Togo warSylvanus Olympio. Wirtschaftliche Probleme und Auseinandersetzungen mit Ghana eskalierten im Januar 1963 in einem Militärputsch unter der Führung von Étienne Gnassingbé Eyadéma, indessen Verlauf Olympio getötet wurde.

Das Präsidentenamt übernahm Nicolas Grunitzky, der 1967 in einem weiteren, diesmal unblutig verlaufenen Militärputsch abgesetztwurde.

Den Putsch hatte erneut Eyadéma angeführt.

Er setzte die Verfassung außer Kraft, löste das Parlament auf, verhängte den Ausnahmezustand und übernahm nunselbst das Amt des Staatspräsidenten.

1969 gründete er die Einheitspartei Rassemblement du Peuple Togolais (RPT).

Lomé war 1975 Schauplatz der Unterzeichnung des Lomé-Abkommens zwischen der Europäischen Gemeinschaft und 46 Entwicklungsländern, darunter Togo. 1979 wurde eine neue Verfassung verabschiedet; im selben Jahr wurde Eyadéma in allgemeinen Wahlen im Amt bestätigt, zudem wurde der Ausnahmezustand aufgehoben.Im Januar 1980, am 13.

Jahrestag seines Putsches, rief Eyadéma die Dritte Republik Togo aus.

1986 für eine weitere Amtszeit von sieben Jahren gewählt, musste sich derdiktatorisch regierende Eyadéma 1991 dem Druck des Volkes beugen und die Herstellung demokratischer Verhältnisse einschließlich eines Mehrparteiensystems zusagen.

Eswurde eine Übergangsregierung mit dem Oppositionspolitiker Joseph Kokou Koffigoh als Ministerpräsidenten eingesetzt (das Amt des Ministerpräsidenten war wiedereingeführt worden, um die Macht des Präsidenten zu beschneiden), der sich in den ersten Monaten seiner Amtszeit allerdings ständig der Gefahr von Putschen seitens desEyadéma-treuen Militärs ausgesetzt sah.

Die Konflikte zwischen Militär und Opposition arteten mehrmals in blutige Auseinandersetzungen aus.

1992 trat eine neue,demokratische Verfassung in Kraft; die Präsidentschaftswahlen am 25.

August 1993 verliefen dennoch weitgehend undemokratisch: Mit Hilfe von Wahlbetrug und dank desBoykotts der Wahlen durch die Opposition konnte sich Eyadéma an der Macht behaupten. Bei den Parlamentswahlen im Februar 1994 gewannen die Oppositionsparteien Comité d’action pour le renouveau (CAR) und Union togolaise pour la démocratie (UTD) die Mehrheit der Mandate.

Eyadéma lehnte aber den vom Parlament vorgeschlagenen Ministerpräsidenten ab und ernannte im April 1994 stattdessen Edem Kodjo, den Führerder kleineren UTD, zum Regierungschef.

Darüber kam es zum Bruch zwischen CAR und UTD, und die UTD ging eine Koalition mit dem RPT, der in der neuen Regierung diewichtigen Ministerien Verteidigung, Außenpolitik, Innenpolitik und öffentliche Sicherheit übernahm, ehe er nach dem Rücktritt Kodjos 1996 auch das Amt desMinisterpräsidenten besetzte. Die Präsidentschaftswahlen vom 21.

Juni 1998 gewann wieder Eyadéma.

Auch diese Wahlen widersprachen allen demokratischen Regeln: Im Vorfeld war die Oppositionschweren Repressionen ausgesetzt, und als sich bei der Auszählung abzeichnete, dass Eyadéma nicht gewinnen würde, wurde die Auszählung einfach eingestellt.Eindeutiger Sieger bei den von der Opposition boykottierten Parlamentswahlen vom 21.

März 1999 wurde der RPT: Er gewann 79 der insgesamt 81 Sitze.

Im Januar 2003hob das togolesische Parlament die in der Verfassung von 1992 festgelegte Beschränkung der Amtszeit des Präsidenten auf zwei Wahlperioden auf, so dass Eyadéma beiden Präsidentschaftswahlen vom 1.

Juni 2003 ein weiteres Mal antreten konnte.

Auch diese Wahlen gewann Eyadéma, und auch diese Wahlen waren erneut von Repressionund Wahlbetrug geprägt.

Ein neues Wahlgesetz hatte zudem Kandidaten, die im Ausland lebten, die Teilnahme untersagt.

Das hatte insbesondere den. »

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