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Tundra - geographie.

Publié le 07/06/2013

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Tundra - geographie. 1 EINLEITUNG Tundra, baumarmer bis baumfreier Landschaftstyp, der vor allem in der Arktis verbreitet ist; einen ähnlichen Landschaftstyp, die Gebirgstundra, gibt es in den Hochgebirgen der niederen Breiten oberhalb der Baumgrenze. 2 KLIMA UND GELÄNDEFORM Das Tundrenklima ist durch kalte Winter, niedrige Temperaturen, geringe Niederschläge und eine kurze Vegetationsperiode gekennzeichnet. Die mittleren Monatstemperaturen in Clyde auf der Baffin-Insel etwa bewegen sich zwischen 7 °C und -31 °C; das Jahresmittel liegt bei -12 °C. Die Temperaturen im Inneren der Kontinente sind dabei extremer (sowohl hinsichtlich Kälte als auch Wärme), weisen jedoch ähnliche Mittelwerte auf. Kennzeichen besonders der arktischen Tundra ist der Dauerfrostboden oder Permafrostboden. Der Oberboden taut im Sommer bis zu einem Meter Tiefe auf, die gefrorene Bodenschicht darunter verhindert den Wasserabfluss. Das Wasser, das an der Oberfläche gehalten wird oder die obere Bodenschicht sättigt, bildet Teiche und Sümpfe, welche die Pflanzen feucht halten und dadurch den geringen Niederschlägen entgegenwirken. Nach einer im Juni 2001 veröffentlichten Studie des World Wide Fund for Nature (WWF) tauen die Permafrostböden Nordsibiriens infolge der globalen Erwärmung des Klimas großflächig auf. Dies erhöht die Wassermenge in den Flüssen und lässt den Boden weiträumig absacken. An vergleichsweise gut entwässerten Stellen entstehen durch den Wechsel von Gefrieren und Tauen Risse im Boden, die mitunter ein regelmäßiges Polygonmuster bilden. In schlecht entwässerten Gebieten entwickeln sich unregelmäßige Frostmusterböden sowie Geländeformen wie Erdhügel oder Erdstreifen. Tauen im Sommer die Hanglagen, kann der Boden abrutschen, und es kommt zur Bildung von Solifluktions- oder ,,Fließerde"-Terrassen. Solche Bodenmuster treten in kleinerem Maßstab auch in der Gebirgstundra auf. Bei der Gebirgstundra sind die so genannten Felsschuttfluren vorherrschend, ein steiniger Erdboden, auf dem ausschließlich Flechten und Moose wachsen. Die zahlreichen Mikrohabitate, die diese Geländeformen bieten, gestalten die Tundrenlandschaft vielfältig. 3 FLORA Die wenigen Pflanzenarten der Tundra wachsen sehr langsam; die Wachstumszeit ist kurz. Ihre Fortpflanzung geschieht eher auf vegetativem Wege (ungeschlechtlich) und durch Knospung. Zur typischen Tundrenvegetation gehören Gräser und Zwergsträucher sowie Moose und Flechten. Diese Pflanzen sind an starken Wind, Schnee und Frost angepasst. Ihre Photosynthese läuft auch bei niedrigen Temperaturen, geringer Lichtintensität und langen Tageslichtperioden ab. Gebirgspflanzengesellschaften bestehen aus matten- und polsterbildenden Pflanzen, die im arktischen Bereich selten sind. 4 FAUNA Die Tierwelt ist zirkumpolar verbreitet; d. h., dieselben oder nahe verwandte Arten sind rings um die Pole zu finden. Auch hier begrenzt die lebensfeindliche Umwelt die Artenvielfalt. Moschusochsen und Rentiere sind die vorherrschenden großen Pflanzenfresser; der Moschusochse lebt sogar ausschließlich in der Tundra. Schneehase und Lemminge ernähren sich von Gräsern und Sauergräsern. Zu den Raubtieren gehören Wolf und Polarfuchs, ein Beutegreifer unter den Vögeln ist die Schnee-Eule. Außerdem sind Eisbären und manchmal auch Braunbären anzutreffen. Im Sommer brüten viele Vögel in der Tundra. Bevor der Winter beginnt, ziehen sie in Zonen mit milderem Klima. Es gibt viele verschiedene Arten von Insekten, darunter Blattläuse, Stechmücken, Schmetterlinge, Käfer und Heuschrecken; andere Wirbellose sind selten. Zur Gebirgstierwelt gehören Schneeziege, Dickhornschaf, Pfeifhase, Murmeltier und Schneehuhn. Charakteristisch für die Tierwelt der Tundra sind periodische Bestandsschwankungen, etwa bei Lemmingen. Das Tundrenökosystem ist äußerst empfindlich gegenüber Störungen und kann sich nur schlecht regenerieren. Eine Zerstörung der Vegetationsdecke lässt den Dauerfrostboden tiefgründig tauen und den Boden zusammensacken, und es kommt zur Bodenerosion. Fahrzeugspuren verursachen tiefe Rinnen, die jahrelang bestehen bleiben. Die Wildtiere der Tundra sind besonders von der Zerstörung ihrer Habitate und der intensiven Bejagung betroffen. Verschwinden Tier- oder Pflanzenarten, ist das ökologische Gleichgewicht der Tundra gestört. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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