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Tuvalu - geographie.

Publié le 07/06/2013

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Tuvalu - geographie. 1 EINLEITUNG Tuvalu, früher Ellice-Inseln, unabhängiger Staat im westlichen Pazifik, etwa 4 000 Kilometer nordöstlich von Australien. Tuvalu besteht aus neun Atollen und ist Mitglied des Commonwealth of Nations. Der Staat hat eine Gesamtfläche von 26 Quadratkilometern und ist damit einer der kleinsten der Erde. Zusammen mit der beanspruchten Meeresfläche weist Tuvalu jedoch eine Gesamtfläche von rund 1,3 Millionen Quadratkilometern auf. Auf der etwa 2,8 Quadratkilometer großen Hauptinsel Funafuti liegt auch die gleichnamige Hauptstadt. 2 LAND Die neun Atolle (Nanumea, Nanumanga, Niutao, Nui, Vaitupu, Nukufetau, Funafuti, Nukulaelae und Niulakita) sind aus Korallenriffen aufgebaut und umschließen ausgedehnte Lagunen. Sie bilden zusammen eine Inselkette, die sich über etwa 600 Kilometer von Nordwesten nach Südosten erstreckt. Da die Inseln nur maximal vier Meter über den Meeresspiegel ragen, sind sie in ihrer Existenz gefährdet, wenn die fortschreitende globale Erwärmung anhält und der Meeresspiegel steigt. Ein weiteres Gefährdungspotential für die flachen Inseln liegt in den sporadisch auftretenden extremen Springtiden. Der Archipel befindet sich in den immerfeuchten Tropen. Das Klima ist warm und feucht, die jährliche Durchschnittstemperatur liegt bei 26,7 °C, der mittlere Jahresniederschlag beträgt circa 3 000 Millimeter. In vielen Jahren regnet es an mehr als 200 Tagen. Besonders regenreich ist die Zeit von Oktober bis März. Die Vegetation auf Tuvalu besteht hauptsächlich aus Kokospalmen, Schraubenbäumen und Brotfruchtbäumen. Die Böden sind wenig fruchtbar. Aufgrund des wasserdurchlässigen Untergrundes gibt es keinen oberflächlichen Abfluss. Die Korallenriffe bieten Lebensraum für eine reichhaltige Meeresfauna; bemerkenswert ist die Blaukoralle, deren Kalkskelett durch eingelagerte Eisensalze blau gefärbt ist. Die Avifauna (Vogelwelt) besteht überwiegend aus Seevögeln und umfasst u. a. Seeschwalben, Sturmtaucher, Fregattvögel; Pazifikfruchttauben und Bindenrallen. 3 BEVÖLKERUNG Die Einwohnerzahl des Inselstaates beträgt etwa 12 200 (2008). Tuvalu gehört mit einer Bevölkerungsdichte von 469 Einwohnern je Quadratkilometer zu den am dichtesten besiedelten Staaten der Erde. Die Bevölkerung ist überwiegend polynesischer, nur auf der Insel Nui melanesischer Abstammung. Bevölkerungsreichste Insel ist die Hauptinsel Funafuti, wo etwa 40 Prozent der Tuvaluer leben. Die Amtssprachen sind Englisch und Tuvaluisch, eine austronesische Sprache, die im Alltag gesprochen wird und in lateinischer Schrift geschrieben wird. Jede Insel hat ihren eigenen Dialekt, aber die meisten Tuvaluer verstehen alle Dialekte. Meist wird für die Verständigung zwischen den Inseln der Vaitupu-Dialekt verwendet. Etwa 97 Prozent der Inselbewohner sind Mitglieder der protestantischen Church of Tuvalu. Nationalfeiertag ist der Tag der Unabhängigkeit (Tuvalu-Tag) am 1. Oktober. 4 VERWALTUNG UND POLITIK Tuvalu erlangte 1978 seine Unabhängigkeit. Staatsoberhaupt ist die britische Königin, die durch einen einheimischen Generalgouverneur vertreten wird. Die tatsächliche exekutive Gewalt liegt beim Premierminister, der vom Parlament gewählt wird und dem Kabinett vorsteht. Die legislative Gewalt liegt beim Einkammerparlament (House of Assembly), das aus zwölf Mitgliedern besteht, die alle vier Jahre vom Volk direkt gewählt werden. Der Inselstaat gliedert sich in neun Atolle. 5 WIRTSCHAFT Die Wirtschaft Tuvalus ist kaum entwickelt; der Inselstaat ist der wirtschaftlich schwächste aller pazifischen Staaten. Tuvalu hat von allen unabhängigen Staaten das weltweit niedrigste Bruttosozialprodukt. Eine wichtige Einnahmequelle der Tuvaluaner ist der Fischfang. Um möglichst hohe Erträge zu erzielen, entwickelten die Bewohner spezielle Techniken, wie die Herstellung sortenspezifischer Angelhaken oder die Konstruktion widerstandsfähiger Auslegerboote. Aufgrund des Mangels an Nährstoffen lassen die Böden nur in sehr beschränktem Umfang Landnutzung zu. Die wichtigsten Anbauprodukte sind Kokosnüsse, Taro und einige Gemüsesorten. Kopra (getrocknetes, ölhaltiges Kokosfleisch) ist Tuvalus einziges Exportprodukt. Darüber hinaus dient es den Insulanern als Grundstoff für die Herstellung von Kokosfett. Importiert werden vor allem Nahrungsmittel und Maschinen. Zu den wichtigsten Handelspartnern von Tuvalu zählen Australien, Neuseeland und Fidschi. Traditionelle Bedeutung hat das Kunsthandwerk. Zu den gefertigten Artikeln gehören Taschen, Matten und Fächer. Das Land besitzt praktisch keine Bodenschätze und ist stark auf ausländische Wirtschaftshilfe angewiesen. Geplant ist die Erschließung von Lagerstätten (vor allem Mangan und Cobalt) im Meeresboden. Viele Tuvaluaner arbeiten als Gastarbeiter im Ausland, vor allem in den Phosphatminen auf Nauru, dem kleinen Inselstaat nordwestlich von Tuvalu. Die Geldüberweisungen an Angehörige in der Heimat bilden einen erheblichen Teil des Volkseinkommens in Tuvalu. Auf dem Funafuti-Atoll befinden sich ein Flughafen und ein Hafen. Nur auf der Hauptinsel spielt der Straßenverkehr eine Rolle. In den kommenden Jahren soll der Tourismus verstärkt gefördert werden. Der TuvaluDollar entspricht dem Australischen Dollar und ist die offizielle Währung. 6 GESCHICHTE Es wird vermutet, dass die Inselwelt von Tonga und Samoa aus von polynesischen Einwanderern besiedelt wurde. Einige Inseln wie Nui und Niulakita wurden gegen Ende des 16. Jahrhunderts von spanischen Seefahren gesichtet. 1764 besuchte der britische Marineoffizier und Entdeckungsreisende John Byron die Inseln, aber erst 1826 wurde die Inselgruppe von Europäern vollständig entdeckt. Mitte des 19. Jahrhunderts dezimierten Sklavenhandel und Epidemien die ursprüngliche polynesische Bevölkerung erheblich. 1877 wurden die Inseln der Zuständigkeit der British Western Pacific High Commission (Britische Hochkommission für den Westpazifik) unterstellt. Zu jener Zeit lebten auf den neun Inseln etwa 9 000 Menschen. 1892 errichtete Großbritannien ein Protektorat, das gemeinsam mit den Gilbert-Inseln (dem heutigen Kiribati) verwaltet wurde. In einem Referendum von 1974 sprach sich die überwiegende Mehrheit der polynesischen Bewohner der Ellice-Inseln für die Trennung von den Gilbert-Inseln aus, deren Einwohner Mikronesier sind. Ab 1975 durften sich die Inseln selbst verwalten und wurden in Tuvalu umbenannt. 1978 erlangte Tuvalu die vollständige Selbständigkeit. 1987 schufen Großbritannien, Australien und Neuseeland mit dem Tuvalu Trust Fund eine Grundlage für Tuvalus finanzielle Unabhängigkeit. Ein gravierendes Problem des Staates ist der globale Anstieg des Meeresspiegels, der die Inseln in ihrem Bestand bedroht. Angesichts der sich abzeichnenden Katastrophe forderte Tuvalu die neuseeländische Regierung auf, in größerem Umfang Zuwanderer aus Tuvalu aufzunehmen. Im September 2000 wurde Tuvalu als 189. Staat in die Vereinten Nationen (UN) aufgenommen. Verfasst von: Gerhard Bruschke Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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