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Umwelt - geographie.

Publié le 07/06/2013

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Umwelt - geographie. 1 EINLEITUNG Umwelt, ursprünglich aus der Biologie stammender Begriff mit mehreren Bedeutungen: (1) die ökologische Umwelt, Gesamtheit aller direkt oder indirekt auf ein Lebewesen wirkenden Ökofaktoren, oft gleichgesetzt mit dem Begriff Biosphäre; (2) die physiologische Umwelt (Wirkwelt), die Summe aller Faktoren, die auf ein Lebewesen direkt einwirken; (3) die psychische Umwelt (Merkwelt), der Teil der Umgebung, den ein Tier durch Sinnesorgane wahrnimmt; (4) soziologisch für die gesamte Umgebung eines Menschen, einschließlich seiner Mitmenschen und aller sozialen, politischen und kulturellen Einrichtungen und Einflüsse. Im Folgenden wird der Begriff, gemäß der Definition (1), als ökologische Umwelt verstanden. 2 BESTANDTEILE DER UMWELT Die (ökologische) Umwelt (Biosphäre) besteht aus den abiotischen Faktoren Luft, Wasser, Boden und Relief sowie den biotischen Faktoren Pflanze, Tier und Mensch. 2.1 Luft Die Luft ist ein atmosphärisches Gasgemisch, das hauptsächlich aus den Bestandteilen Stickstoff (78 Prozent), Sauerstoff (21 Prozent), Argon (0,9 Prozent) und Kohlendioxid (0,03 Prozent) besteht. In den unteren Teilen der Atmosphäre enthält die Luft zudem wechselnde Mengen an Wasserdampf (bis zu 4 Prozent) sowie Aerosole, Stäube und Abgase. Die Atmosphäre schützt die Erde vor zu großen Mengen ultravioletter Strahlung und ermöglicht so das Leben auf der Erde. Von der Sonne und der Strahlungsenergie der Erde erwärmt, zirkuliert die Atmosphäre um die Erde und gleicht Temperaturschwankungen aus. 2.2 Wasser Das Wasser der Meere, Flüsse und Seen sowie das Eis der polaren Eiskappen und der Gletscher bedecken etwa drei Viertel der Erdoberfläche. In der Atmosphäre kommt es als Wasserdampf sowie als flüssiger und fester Niederschlag vor, unter der Erdoberfläche als Bodenwasser, Grundwasser und in Permafrostböden. 97 Prozent des Wassers der Erde sind Salzwasser, 2 Prozent sind Eis und 1 Prozent ist Süßwasser. Wasser ist für Lebewesen unabdingbar, eines der Hauptklimaelemente und Hauptbestandteil der lebenden Materie: 50 bis 90 Prozent der Masse lebender Organismen bestehen daraus. Durch seine Bedeutung für Verwitterung und Erosion ist Wasser auch ein zentraler Formungsfaktor der Erdoberfläche. 2.3 Boden und Relief Der Erdboden ist der lockere, oberste Bereich der Erdkruste, der durch verwittertes Gestein, Wasser, Luft und organische Bestandteile gebildet wird. In der Bodenschicht (der Pedosphäre) überschneiden sich vier Bereiche der Natur: die Lithosphäre (Georelief), die Hydrosphäre (Wasser), die Atmosphäre (Luft) und die Biosphäre (lebende Pflanzen und Tiere sowie abgestorbenes organisches Material). Durch die Einwirkung und Tätigkeit dieser Bereiche entstehen - gesteuert durch den Faktor Zeit - Böden. Jeder Boden befindet sich, so wie wir ihn heute vorfinden, in einem vorübergehenden Stadium und wird sich weiterentwickeln. 2.4 Biotische Umwelt Von allen diesen Faktoren hängen Pflanzen, Tiere und Menschen ab. Pflanzen benötigen Wasser, Kohlendioxid und Sonnenlicht, um durch Photosynthese Ausgangsstoffe in Kohlenhydrate umwandeln zu können. Tiere wiederum sind von Pflanzen abhängig und bilden mit ihnen die untereinander vielfältig verwobenen Nahrungsnetze. 2.5 Entwicklung Die biotischen und abiotischen Bestandteile der Umwelt unterlagen im Laufe der Erdgeschichte vielen Veränderungen. Das Klima wechselte von warmen zu kalten Perioden, Lebensformen traten auf und verschwanden wieder - je nach den Bedingungen der sich wandelnden Umwelt. Kontinentale Verschiebungen (Folge der Plattentektonik) trennten Landmassen, Meere drangen vor und zogen sich wieder zurück, Gebirge türmten sich auf und wurden abgetragen. Die letzten großen Ereignisse der Erdgeschichte fanden im Pleistozän (Eiszeitalter; 2,5 Millionen bis 10 000 Jahre vor heute) statt: Nachdem das subtropische Klima des Tertiärs auf der nördlichen Hemisphäre zu Ende gegangen war, bedeckten wiederholt gewaltige Eismassen weite Teile Nordamerikas und Nordeuropas, beeinflussten das Leben der Pflanzen und Tiere und formten große Teile der heutigen Landschaften. Seit dem Beginn des Holozäns (Neuzeit, Postglazial), vor 10 000 Jahren, sind die Umweltbedingungen auf der Erde mehr oder weniger stabil geblieben. Die Spezies Homo sapiens, der Mensch, erscheint erst spät in der Erdgeschichte. Die ältesten Hominidenfunde sind über zwei Millionen Jahre alt und stammen aus Süd- und Ostafrika. Vor etwa 500 000 Jahren begann der Mensch, in die gemäßigteren Zonen Eurasiens einzuwandern. Aufgrund seiner einzigartigen geistigen und körperlichen Fähigkeiten konnte der Mensch flexibler auf Umweltänderungen reagieren, die anderen Arten starke Beschränkungen auferlegten, und die Umwelt seinen Bedürfnissen gemäß verändern. Die Fähigkeit, Feuer kontrolliert einzusetzen, erlaubte dem Menschen einen neuen Umgang mit der Vegetation, bis hin zur Brandrodung. Die Haltung von Weidetieren führte im Laufe der Zeit zur Überweidung bestimmter Gebiete und zur Bodenerosion. Die Kultivierung von Nutzpflanzen hatte ebenfalls die Zerstörung der natürlichen Vegetation zur Folge: Um Platz für größere Ernten zu schaffen und Feuerholz zu gewinnen, wurden Berghänge und Wälder gerodet. Wildtiere wurden nicht nur getötet, um sich von ihnen zu ernähren, sondern auch weil man sie als Konkurrenten oder als Gefahr ansah. 3 UMWELTPROBLEME Der Mensch ist das einzige Lebewesen, das die Umwelt auf der Erde aktiv und in größerem Umfang verändert. Solange die Bevölkerungszahlen klein waren und die technischen Mittel bescheiden blieben, waren die Wirkungen des Menschen auf die Umwelt lokal begrenzt. Als jedoch das Bevölkerungswachstum zunahm und die Technik sich verbesserte, entstanden gravierendere Probleme. Die raschen technologischen Fortschritte nach dem Mittelalter kulminierten in der industriellen Revolution: Sie führten u. a. zum Abbau und zur Nutzung fossiler Brennstoffe und anderer Bodenschätze im großen Maßstab. Mit der industriellen Revolution begannen die Menschen das Antlitz der Erde ebenso nachhaltig zu verändern wie die Zusammensetzung der Atmosphäre und die Qualität des Wassers. Heute stellen die schnell anwachsende Weltbevölkerung und die fortschreitende Industrialisierung in unvorhergesehenem Ausmaß Belastungen für die Umwelt dar. 3.1 Luftverschmutzung Luftverschmutzung ist eines der gravierendsten globalen Umweltprobleme. Atmosphärische Strömungen können verschmutzte Luft in jeden Winkel der Erde transportieren. Die wichtigsten Emissionsquellen sind Kraftfahrzeuge, Erdölraffinerien sowie Kohlekraftwerke, die Energie für Industrie und Haushalte bereitstellen. Schadstoffe werden in die Luft geblasen und wirken sich negativ auf das Klima sowie auf die Gesundheit von Lebewesen aus: Sie sind für die Entstehung von saurem Regen und die globale Erwärmung verantwortlich und bauen in der Atmosphäre die Ozonschicht ab, die die Erde vor aggressiver UV-Strahlung schützt. Hauptverursacher der Luftverschmutzung sind die Industriebetriebe Nordamerikas, Europas und Asiens. Beispielsweise erzeugt die USA, bei einem Anteil an der Weltbevölkerung von nur 5 Prozent, 22 Prozent der industriell bedingten Kohlendioxidemissionen und 19 Prozent aller Treibhausgase. Saure Niederschläge (saurer Regen und saurer Nebel) entstehen, wenn Schwefeldioxid- und Stickoxidemissionen aus Fahrzeugen und Kraftwerken, die fossile Brennstoffe verheizen, den pH-Wert der Niederschläge massiv senken. Sie gelten als eine der Hauptursachen des Waldsterbens. Durch das Niederschlagswasser werden Säuren in den Boden eingetragen, der Boden versauert und wichtige Nährstoffe werden ausgewaschen. Dies führt zu einer Mangelernährung der Bäume und zur Freisetzung von Metallionen (hauptsächlich Aluminiumionen), die als starkes Zellgift toxisch für viele Pflanzenwurzeln wirken. Säurehaltige Niederschläge bewirken zudem eine starke Beeinträchtigung von Flora und Fauna in Süßwasserseen, Ernte- und Waldschäden sowie Korrosionsschäden an Gebäuden. Luftverschmutzungen bewirken zudem eine globale Erwärmung der Erdatmosphäre. Als Hauptursachen dafür werden hohe Konzentrationen von Kohlendioxid, Methan, Stickstoffoxiden und Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW) angesehen. Diese Substanzen werden Treibhausgase genannt, weil sie eine Art Schutzschild in der oberen Atmosphäre aufbauen, der bewirkt, dass die Wärmestrahlung der Erde nur noch in verringertem Ausmaß in das Weltall entweichen kann und sich die Erdatmosphäre aufheizt (siehe Treibhauseffekt). Die Kohlendioxidkonzentration in der Atmosphäre ist vor allem durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe seit 1800 um 25 Prozent gestiegen. Die zehn wärmsten Jahre seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen liegen alle nach 1983; 2005 war das Jahr mit der bis dahin höchsten Durchschnittstemperatur. Bei anhaltend starken Emissionen von Treibhausgasen werden die Durchschnittstemperaturen weltweit bis zum Jahr 2050 zwischen 1 und 3 °C ansteigen. Dadurch könnten Gletscher und polare Eiskappen schmelzen, der Meeresspiegel ansteigen, zahlreiche Küstenstädte überflutet werden. Tief gelegene Inselstaaten, wie die Malediven, würden vollständig verschwinden, fruchtbares Ackerland würde sich in Wüste verwandeln. Ein anderes, mit der Luftverschmutzung einhergehendes Problem ist das Ausdünnen der Ozonschicht, die das Eindringen gefährlicher ultravioletter Strahlung in die Atmosphäre verhindert. Seitdem in den achtziger Jahren das Ozonloch über der Antarktis belegt werden konnte, wurde auch über anderen Gebieten der Erde ein Rückgang der Ozonkonzentration festgestellt. Abgebaut werden Ozonmoleküle von Fluorchlorkohlenwasserstoffen. Bei diesen Substanzen handelt es sich um Chemikalien, die u. a. in Kühlschränken und Spraydosen zum Einsatz kommen. Wenn sie nicht ordnungsgemäß entsorgt werden, steigen sie in die obersten Atmosphärenschichten auf; Schätzungen zufolge sind bereits 60 Prozent der Ozonschicht durch den Eintrag von Schadstoffen zerstört worden. Bei Verzicht auf weitere Verwendung, könnten die in der Atmosphäre bereits vorhandenen FCKW innerhalb von etwa 80 Jahren abgebaut werden. Zunehmende ultraviolette Bestrahlung der Erde führt bei Menschen zu vermehrtem Hautkrebs, grauem Star und schwächt das Immunsystem, sie stört die Photosynthese der Pflanzen und beeinträchtigt das Wachstum des Phytoplanktons in den Meeren. Im September 2006 erreichte die Größe des Ozonlochs über der Antarktis mit rund 29,5 Millionen Quadratkilometern den höchsten bis dahin gemessenen Wert. Der Smog, eine besondere Form der Luftverunreinigung, kann bei austauscharmen Wetterlagen (Inversionen) in Städten auftreten. Oft begünstigt durch die Lage in Talkesseln, sammelt sich mit Industrie- und Autoabgasen verunreinigte Luft, schädigt die Atemwege von Mensch und Tier und wirkt toxisch auf Pflanzen. 3.2 Wasserverschmutzung Wasserverschmutzung verschlechtert die Qualität des Wassers und kann es für menschliche Zwecke unbrauchbar machen. Hauptschadstoffe im Wasser sind organische und anorganische Chemikalien (einschließlich Pestizide), Abwässer, infektiöse Erreger, pflanzliche Nährstoffe, Erdöl und radioaktive Substanzen. Die Hauptverursacher der Wasserverschmutzung sind Privathaushalte, Gewerbebetriebe, Industrie und Landwirtschaft. Durch verschmutztes Wasser kann die menschliche Gesundheit beeinträchtigt werden: Nitrate (die Salze der Salpetersäure) im Trinkwasser können bei Kindern tödliche Krankheiten auslösen; Cadmium, das aus Düngemitteln von Klärschlämmen stammt, kann, in größeren Mengen aufgenommen, zu akuter Diarrhöe und zur Schädigung von Leber und Nieren führen. Stehende Gewässer sind für Verschmutzungen anfälliger als Fließgewässer. Beispielsweise werden Nitrate und Phosphate von bewirtschafteten Feldern abgespült und mit häuslichen und gewerblichen Abwässern eingeleitet. Durch zu großen Nährstoffeintrag eutrophieren Seen und produzieren übermäßige Mengen an organischer Substanz (Plankton und Wasserpflanzen). Die Eutrophierung bewirkt u. a. die Erschöpfung des Sauerstoffs in den tieferen Wasser- und Bodenschichten des Sees sowie weitere chemische Veränderungen wie das Ausfällen von Calciumcarbonat in hartem Wasser. Durch Flüsse gelangen die meisten Schadstoffe ins Meer. Manche eingebrachte Stoffe wie Schwermetalle und Pestizide können sich in der Nahrungskette anreichern und werden von Meereslebewesen und damit indirekt auch vom Menschen aufgenommen. Hauptgrund für die Verschmutzung des Meeres sind Tankerunfälle, bei denen große Mengen von Erdöl auslaufen. Ein weiteres Problem ist die Grund- und Trinkwasserverschmutzung: In vielen Teilen der Erde sickern Giftstoffe aus Benzintanks, Mülldeponien und Industrieabfällen in den Boden und damit ins Grundwasser. Weltweit hat über eine Milliarde Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Schätzungen zufolge haben mehr als drei Viertel der städtischen Bevölkerung auf der Welt keine angemessene Trinkwasserversorgung. Nur etwa 0,008 Prozent des gesamten Süßwassers auf der Erde ist für menschliche Bedürfnisse nutzbar. 70 Prozent davon verbraucht die Landwirtschaft, 23 Prozent die Industrie; der Verbrauch der Privathaushalte beträgt nur 7 Prozent. Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach Süßwasser rapide. Je knapper Süßwasser wird, desto eher wird es zu einer Quelle regionaler Konflikte. Flüsse überqueren oft Landesgrenzen. Am Oberlauf von Flüssen lebende Verschmutzer weigern sich häufig, in Schutzmaßnahmen zu investieren, die ihren Nachbarn stromabwärts nützen würden. Zudem führen schwere Dürreperioden zur Abnahme der Süßwasservorräte. 3.3 Bodenerosion und -verschmutzung Die Degradierung und der Verlust von Boden haben sich zu einem Problem entwickelt, das die weltweite Nahrungsmittelproduktion schwer beeinträchtigt. Seit 1945 sind fast 11 Prozent (circa zwölf Millionen Quadratkilometer) der landwirtschaftlich nutzbaren Bodenfläche der Erde von einer Abnahme der Fruchtbarkeit betroffen: Jedes Jahr geben Bauern etwa 70 000 Quadratkilometer Ackerland auf, weil der Boden keine Frucht mehr trägt. Bodendegradierung hat verschiedene Ursachen, darunter Entwaldung, übermäßigen Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln (Pestiziden), Überweidung und Überbeanspruchung der Felder. Überweidung ist eine verbreitete Ursache für Schädigungen des Bodens. Einerseits verdichtet das Vieh den Boden und vermindert so seine Fähigkeit, Wasser zu speichern. Dies führt auf stark beanspruchten Böden zu Erosion und Versteppung. Andererseits vernichtet übermäßiger Viehverbiss die ursprüngliche Grasvegetation und führt zu ihrer Verdrängung durch tief wurzelnde, in der Landwirtschaft unerwünschte Unkräuter. 3.4 Verlust von Landschaften Der Mensch dringt zunehmend in die verbliebenen unberührten Landschaften vor, sogar in solche Gegenden, die bisher als relativ geschützt vor Ausbeutung galten. Der steigende Energiebedarf der Menschheit treibt die Erschließung der Öl- und Gasvorkommen in arktischen Regionen voran und bedroht das sensible ökologische Gleichgewicht der Tundra. Tropische Wälder, insbesondere in Südostasien und im Becken des Amazonas, werden zerstört, um Nutzholz zu gewinnen, um Acker- und Weideland, Nadelbaumplantagen oder Siedlungen entstehen zu lassen. Pro Jahr werden circa 200 000 Quadratkilometer Wald gerodet. In trockeneren Regionen breiten sich wüstenhafte Bedingungen in Gebiete aus, die ursprünglich nicht trocken und karg waren (Desertifikation). Dünen dringen in zuvor landwirtschaftlich genutzte Flächen vor, Böden werden massiv degradiert und verlieren ihre Fruchtbarkeit. Der augenfälligste Grund für Desertifikation ist Mangel an Regen; weitere Gründe sind Überweidung, Entwaldung, exzessive Bewässerung und nicht angemessene Landbaumethoden. Fehlt dem Land aus einem dieser Gründe die Vegetation, sind die flachgründigen Böden schutzlos der Erosion durch Wind und Wasser ausgesetzt. Mittlerweile gehört etwa ein Drittel der Erdoberfläche dem Landschaftstyp Trockengebiet an. 3.5 Artensterben Zahlreiche Pflanzen- und Tierarten sind derzeit vom Aussterben bedroht. Circa 12 Prozent aller Säugetiere und 11 Prozent aller Vogelarten werden weltweit als gefährdet oder bedroht eingestuft. Der Verlust der Artenvielfalt zieht Auswirkungen nach sich, die weit über das Verschwinden einzelner Arten hinausgehen. Je mehr Arten an einem Ökosystem beteiligt sind, desto stabiler ist es - und damit auch besser geeignet, die für den Bestand unverzichtbaren Naturkreisläufe zu erhalten. Zum Beispiel haben Feuchtgebiete durch das Zusammenspiel von Süßwasserpflanzen und Tieren hohe Selbstreinigungskraft. Eine wichtige Ursache für das Aussterben von Arten ist die Einfuhr nicht heimischer Tiere in funktionierende Ökosysteme. Importierte Haustiere und Raubtiere, die einheimische Schädlinge vernichten sollen, können das ökologische Gleichgewicht stören und somit der ursprünglichen Flora und Fauna ernsthaften Schaden zufügen. Das trifft besonders für Inseln zu, wo sich die Arten meist mit nur geringen Schutzmechanismen ungestört entwickeln konnten. Lebensraumverlust sowie Wildern und Jagen sind weitere Ursachen für verbreitetes Artensterben. Der Versuch, bestimmte Arten gesondert zu schützen, scheint wenig effektiv. Die meisten Anstrengungen zum Erhalt der Artenvielfalt konzentrieren sich heute auf den Schutz ganzer Lebensräume. Weltweit sind derzeit etwa 6 Prozent der Landfläche unter Schutz gestellt. Einen rasanten Rückgang der Pflanzenvielfalt auf der Erde haben Wissenschaftler auf dem 16. Internationalen Botanischen Kongress im August 1999 in Saint Louis (USA) konstatiert. Angesichts des gegenwärtig vom Menschen verursachten Schwundes der Flora, der mit dem Tausendfachen des natürlichen Rückgangs beziffert wurde, prognostizierten die Wissenschaftler den Verlust von bis zu zwei Dritteln des pflanzlichen Artenreichtums innerhalb von 50 Jahren. 3.6 Medienübergreifende Probleme Radioaktive Strahlung, Pestizide und andere toxische Chemikalien wirken auf sämtliche biotischen und abiotischen Bestandteile der Umwelt (Medien) schädigend. Radioaktive Strahlen können bei Menschen, Tieren und Pflanzen morphologische, physiologische und genetische Schäden hervorrufen. Das Testen von atomaren Waffen in der Atmosphäre wird mittlerweile von den meisten Nationen abgelehnt. Unterirdische Atomtests wurden 1996 von China und Frankreich durchgeführt. Kernkraftwerke tragen ständig ein gewisses Maß an Radioaktivität in die Luft und in Flüsse ein. Die größte Gefahr geht von nuklearen Unfällen aus, bei denen große Strahlungsmengen an die Umwelt abgegeben werden - wie es in Tschernobyl in der Ukraine 1986 geschah. Ein großes Problem für die Atomindustrie ist die Lagerung des Atommülls, der bis zu einer Million Jahre lang hochgiftig bleiben kann. Des Weiteren hat die extensive Verwendung synthetisch hergestellter Pestizide (Herbizide, Fungizide, Insektizide) katastrophale Folgen für die Umwelt. Pestizide aus organischen Chlorverbindungen (Kohlenwasserstoffe) sind sehr stabil und lassen sich biologisch kaum abbauen. Relativ unlöslich in Wasser, setzen sie sich in pflanzlichem Gewebe fest und reichern sich in Böden, im Sediment von Flüssen und Seen sowie in der Atmosphäre an. Durch Verdunstung verteilen sich die Pestizide weltweit, vergiften unberührte Naturlandschaften, die weitab von jeder Landwirtschaft liegen, und sogar antarktische und arktische Zonen. Auch wenn diese synthetischen Chemikalien in der Natur nicht vorkommen, finden sie doch Eingang in die Nahrungskette. Die Pestizide werden entweder von Pflanzenfressern aufgenommen oder unmittelbar durch die Haut absorbiert, wie bei Fischen und wirbellosen Wasserbewohnern. Die Pestizide erfahren eine weitere Konzentration, indem sie über Pflanzenfresser in den Körper von Fleischfressern gelangen. In hohen Konzentrationen finden sie sich in Geweben von Tieren, die am Ende der Nahrungskette stehen, wie Wanderfalken, See- und Fischadlern. Die chlorierten Kohlenwasserstoffe greifen in den Calcium-Stoffwechsel der Vögel ein und bewirken eine Ausdünnung der Eierschalen und Missbildungen. Als Folge stehen einige große Greifvogelarten, besonders solche, die sich von Fisch ernähren, vor dem Aussterben. Wegen der Gefahren, die durch die Pestizide für wild lebende Tiere und Pflanzen und ebenso für Menschen entstehen, geht der Einsatz halogenierter Kohlenwasserstoffe wie DDT in der westlichen Welt drastisch zurück, während noch große Mengen in den Entwicklungsländern eingesetzt werden. Chemisch dem DDT nahe verwandt ist eine andere Gruppe von Verbindungen: die polychlorierten Biphenyle oder PCBs. Lange Jahre wurden diese Verbindungen in der Industrie benutzt und gelangten in die Umwelt. Ihre Wirkung auf die Natur und die Menschen ist ähnlich wie die der Pestizide. Wegen ihrer extremen Giftigkeit ist die Verwendung von PCBs jetzt auf elektrische Transformatoren und Kondensatoren beschränkt. Neben den bisher genannten Chemikalien bergen noch zahlreiche andere toxische Substanzen ein unzumutbares Risiko für die menschliche Gesundheit und die Umwelt in sich. Die meisten dieser giftigen Substanzen sind synthetische Chemikalien, die in die Umwelt freigesetzt werden und dort lange Zeit bleiben. Die höchsten Konzentrationen finden sich in Sondermülldeponien. Wenn diese Stoffe in den Boden und ins Wasser sickern, können Grundwasser, Luft, Ernten und Haustiere vergiftet werden. Sie stehen zudem im Verdacht, Missbildungen, Fehlgeburten und organische Krankheiten zu verursachen. In einem Zeitraum von 15 Jahren wurden mehr als vier Millionen neue synthetische Chemikalien hergestellt, und in jedem Jahr kommen 500 bis 1 000 neue Stoffe hinzu. 4 UMWELTSCHUTZ UND UMWELTPOLITIK 4.1 Umweltschutz Umweltschutz beinhaltet den Schutz der Landschaft und des Landschaftshaushalts, den Schutz des Bodens, den Gewässerschutz, den Schutz der Luft vor Verunreinigungen, die Behandlung von Abfällen, den Strahlenschutz, den Lärmschutz sowie den Schutz der Organismen vor Ausrottung durch den Menschen und den Erhalt ihres Lebensraumes. Der Umweltschutz unterliegt der Gesetzgebung der jeweiligen Staaten. Er erfordert jedoch auch internationale Zusammenarbeit, wie z. B. beim Schutz bedrohter Arten. Diese können effektiv nur durch Handelsverbote, wie sie im Washingtoner Artenschutzübereinkommen geregelt sind, sowie durch den Schutz der Lebensgrundlagen in ihren Heimatgebieten überleben. Ein weiteres Beispiel ist der Immissionsschutz, der ebenfalls nur über die Ländergrenzen hinweg sinnvoll durchzuführen ist. Man unterscheidet technischen und den biologisch-ökologischen Umweltschutz; beide Gebiete überschneiden sich in vielen Fällen. Der technische Umweltschutz umfasst alle technischen Maßnahmen, die einer sauberen Umwelt und der Sicherung der Hygiene dienen. Beispiele sind Anlagen zur Luftreinhaltung, Anlagen zur Abwasserreinigung und -entsorgung sowie die verschiedensten Vorrichtungen zum Lärmschutz und zum Schutz vor gefährlicher Strahlung. Der biologisch-ökologische Umweltschutz beinhaltet dagegen den gesamten Bereich des Landschafts- und Naturschutzes. Hierzu zählen Planung, Anlage und Pflege von Grünanlagen und ähnlichen Erholungsgebieten sowie sämtliche Arten- und Biotopschutzmaßnahmen, wie etwa die Ausweisung von Natur- und Landschaftsschutzgebieten, die dem Schutz und Erhalt seltener Tier- und Pflanzenarten und seltener bzw. gefährdeter Landschafts- und Vegetationsformen dienen. Im Gegensatz zu den Industrienationen, von denen die meisten über eine komplexe Umweltschutzgesetzgebung verfügen und in denen die Umweltpolitik einen wichtigen Bestandteil der Innenpolitik darstellt, sind die Voraussetzungen für den Umweltschutz in den Ländern der Dritten Welt wesentlich schlechter. Dies liegt nicht nur an der unzureichenden Gesetzgebung, sondern überwiegend an den großen wirtschaftlichen und sozialen Problemen, die den Umweltschutz in den Hintergrund drängen. In Deutschland werden die Grundlagen des Umweltschutzes durch verschiedene Gesetze, Verordnungen und Vorschriften geregelt. Hierzu zählen u. a. das Atomgesetz, das Bundesimmissionsschutzgesetz, das Bundesnaturschutzgesetz, die Klärschlammverordnung und die Smogverordnung, wobei für die neuen Bundesländer im Rahmen des Einigungsvertrages eigene Richtlinien gelten. Die Bestrafung bei Zuwiderhandlung wird durch das Strafgesetzbuch geregelt. 4.2 Umweltgipfel In unregelmäßigen Abständen treffen sich Vertreter von UN-Mitgliedsstaaten zu so genannten Umweltgipfeln. Auf der 1992 in Rio de Janeiro veranstalteten Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung (UNCED) wurden zum ersten Mal ökologische Themen in globalem Rahmen diskutiert. Dabei wurde auch die Agenda 21 verabschiedet, ein umwelt- und entwicklungspolitisches Aktionsprogramm für nachhaltige Entwicklung im 21. Jahrhundert. Ein weiteres zentrales Thema war die Verabschiedung der Klimarahmenkonvention, die jährliche Weltklimagipfel vorsieht ( siehe internationale Umweltschutzabkommen). Hohe Erwartungen wurden in den UN-Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung gesetzt, der 2002 in Johannesburg stattfand. Die Delegierten der 191 teilnehmenden Staaten einigten sich auf einen Aktionsplan, der u. a. einen umfassenderen Schutz natürlicher Ressourcen und ein Eindämmen des weltweiten Artensterbens vorsieht. Allerdings verzichteten die Teilnehmer weitgehend auf konkretere Ziele - wie z. B. beim Ausbau erneuerbarer Energien - und Zeitpläne zur Umsetzung. 4.3 Die Zukunft Die Zerstörung und Schädigung der Umwelt wird auch im 21. Jahrhundert ein zentrales globales Politikum sein. Die Maßnahmen zur Reinhaltung der Luft zeigen zwar schon erste Erfolge auf, doch der saure Regen, die Zerstörung der Ozonschicht und die gravierende Luftverschmutzung in Osteuropa erfordern weiterhin Lösungen und gemeinschaftliches Handeln. Solange Säureeinträge nicht aufhören, wird die Vernichtung der Wasserlebewesen in Seen und Flüssen weitergehen, und der Zustand der Wälder wird sich weiter verschlechtern. Die Wasserbelastung wird ein Problem bleiben, solange Bevölkerungszahlen wachsen und giftige Substanzen in unterirdische Wasservorkommen einsickern. Die Erschöpfung der Grundwasservorkommen in vielen Teilen der Welt und der wachsende Wasserbedarf wird landwirtschaftliche, industrielle und kommunale Wassernutzungen in Konflikt bringen. Wasserknappheit wird den Verbrauch beschränken, und die Kosten erhöhen. Wassermangel könnte die ,,Rohstoffkrise" des 21. Jahrhunderts werden. Die Verschmutzung des Küsten- und Frischwassers zusammen mit der Überfischung haben viele Fischbestände derart dezimiert, dass in vielen Regionen der Erde eine fünf- oder zehnjährige Fischereipause zur Erholung von Fischpopulationen erforderlich wäre. Ohne gemeinschaftliche internationale Anstrengungen, um bedrohte Wildtiere zu retten und die Wilderei sowie den weltweiten Handel mit gefährdeten Arten zu verringern, sind viele frei lebende Tierarten zum Aussterben verurteilt. Trotz des Wissens, wie man Bodenerosion in Grenzen halten kann, bleibt es ein weltweites Problem. Und die Zerstörung noch unberührter Landstriche - sowohl in gemäßigten wie in tropischen Breiten - könnte zu einem weiteren Anstieg des massiven Artensterbens von Pflanzen und Tieren führen. Der menschliche Angriff auf die Umwelt ist mit den großen Umbrüchen in der Erdgeschichte verglichen worden. Verfasst von: Richard Strenz Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

« sind die Industriebetriebe Nordamerikas, Europas und Asiens.

Beispielsweise erzeugt die USA, bei einem Anteil an der Weltbevölkerung von nur 5 Prozent, 22 Prozent derindustriell bedingten Kohlendioxidemissionen und 19 Prozent aller Treibhausgase. Saure Niederschläge (saurer Regen und saurer Nebel) entstehen, wenn Schwefeldioxid- und Stickoxidemissionen aus Fahrzeugen und Kraftwerken, die fossile Brennstoffeverheizen, den pH-Wert der Niederschläge massiv senken.

Sie gelten als eine der Hauptursachen des Waldsterbens.

Durch das Niederschlagswasser werden Säuren in denBoden eingetragen, der Boden versauert und wichtige Nährstoffe werden ausgewaschen.

Dies führt zu einer Mangelernährung der Bäume und zur Freisetzung vonMetallionen (hauptsächlich Aluminiumionen), die als starkes Zellgift toxisch für viele Pflanzenwurzeln wirken.

Säurehaltige Niederschläge bewirken zudem eine starkeBeeinträchtigung von Flora und Fauna in Süßwasserseen, Ernte- und Waldschäden sowie Korrosionsschäden an Gebäuden. Luftverschmutzungen bewirken zudem eine globale Erwärmung der Erdatmosphäre.

Als Hauptursachen dafür werden hohe Konzentrationen von Kohlendioxid, Methan,Stickstoffoxiden und Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW) angesehen.

Diese Substanzen werden Treibhausgase genannt, weil sie eine Art Schutzschild in der oberenAtmosphäre aufbauen, der bewirkt, dass die Wärmestrahlung der Erde nur noch in verringertem Ausmaß in das Weltall entweichen kann und sich die Erdatmosphäreaufheizt ( siehe Treibhauseffekt).

Die Kohlendioxidkonzentration in der Atmosphäre ist vor allem durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe seit 1800 um 25 Prozent gestiegen.

Die zehn wärmsten Jahre seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen liegen alle nach 1983; 2005 war das Jahr mit der bis dahin höchstenDurchschnittstemperatur.

Bei anhaltend starken Emissionen von Treibhausgasen werden die Durchschnittstemperaturen weltweit bis zum Jahr 2050 zwischen 1 und 3 °Cansteigen.

Dadurch könnten Gletscher und polare Eiskappen schmelzen, der Meeresspiegel ansteigen, zahlreiche Küstenstädte überflutet werden.

Tief gelegene Inselstaaten,wie die Malediven, würden vollständig verschwinden, fruchtbares Ackerland würde sich in Wüste verwandeln. Ein anderes, mit der Luftverschmutzung einhergehendes Problem ist das Ausdünnen der Ozonschicht, die das Eindringen gefährlicher ultravioletter Strahlung in dieAtmosphäre verhindert.

Seitdem in den achtziger Jahren das Ozonloch über der Antarktis belegt werden konnte, wurde auch über anderen Gebieten der Erde ein Rückgangder Ozonkonzentration festgestellt.

Abgebaut werden Ozonmoleküle von Fluorchlorkohlenwasserstoffen.

Bei diesen Substanzen handelt es sich um Chemikalien, die u.

a.

inKühlschränken und Spraydosen zum Einsatz kommen.

Wenn sie nicht ordnungsgemäß entsorgt werden, steigen sie in die obersten Atmosphärenschichten auf; Schätzungenzufolge sind bereits 60 Prozent der Ozonschicht durch den Eintrag von Schadstoffen zerstört worden.

Bei Verzicht auf weitere Verwendung, könnten die in der Atmosphärebereits vorhandenen FCKW innerhalb von etwa 80 Jahren abgebaut werden.

Zunehmende ultraviolette Bestrahlung der Erde führt bei Menschen zu vermehrtem Hautkrebs,grauem Star und schwächt das Immunsystem, sie stört die Photosynthese der Pflanzen und beeinträchtigt das Wachstum des Phytoplanktons in den Meeren.

Im September2006 erreichte die Größe des Ozonlochs über der Antarktis mit rund 29,5 Millionen Quadratkilometern den höchsten bis dahin gemessenen Wert. Der Smog, eine besondere Form der Luftverunreinigung, kann bei austauscharmen Wetterlagen (Inversionen) in Städten auftreten.

Oft begünstigt durch die Lage inTalkesseln, sammelt sich mit Industrie- und Autoabgasen verunreinigte Luft, schädigt die Atemwege von Mensch und Tier und wirkt toxisch auf Pflanzen. 3.2 Wasserverschmutzung Wasserverschmutzung verschlechtert die Qualität des Wassers und kann es für menschliche Zwecke unbrauchbar machen.

Hauptschadstoffe im Wasser sind organische undanorganische Chemikalien (einschließlich Pestizide), Abwässer, infektiöse Erreger, pflanzliche Nährstoffe, Erdöl und radioaktive Substanzen.

Die Hauptverursacher derWasserverschmutzung sind Privathaushalte, Gewerbebetriebe, Industrie und Landwirtschaft. Durch verschmutztes Wasser kann die menschliche Gesundheit beeinträchtigt werden: Nitrate (die Salze der Salpetersäure) im Trinkwasser können bei Kindern tödlicheKrankheiten auslösen; Cadmium, das aus Düngemitteln von Klärschlämmen stammt, kann, in größeren Mengen aufgenommen, zu akuter Diarrhöe und zur Schädigung vonLeber und Nieren führen. Stehende Gewässer sind für Verschmutzungen anfälliger als Fließgewässer.

Beispielsweise werden Nitrate und Phosphate von bewirtschafteten Feldern abgespült und mithäuslichen und gewerblichen Abwässern eingeleitet.

Durch zu großen Nährstoffeintrag eutrophieren Seen und produzieren übermäßige Mengen an organischer Substanz(Plankton und Wasserpflanzen).

Die Eutrophierung bewirkt u.

a.

die Erschöpfung des Sauerstoffs in den tieferen Wasser- und Bodenschichten des Sees sowie weiterechemische Veränderungen wie das Ausfällen von Calciumcarbonat in hartem Wasser. Durch Flüsse gelangen die meisten Schadstoffe ins Meer.

Manche eingebrachte Stoffe wie Schwermetalle und Pestizide können sich in der Nahrungskette anreichern undwerden von Meereslebewesen und damit indirekt auch vom Menschen aufgenommen.

Hauptgrund für die Verschmutzung des Meeres sind Tankerunfälle, bei denen großeMengen von Erdöl auslaufen. Ein weiteres Problem ist die Grund- und Trinkwasserverschmutzung: In vielen Teilen der Erde sickern Giftstoffe aus Benzintanks, Mülldeponien und Industrieabfällen in denBoden und damit ins Grundwasser.

Weltweit hat über eine Milliarde Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.

Schätzungen zufolge haben mehr als drei Viertelder städtischen Bevölkerung auf der Welt keine angemessene Trinkwasserversorgung.

Nur etwa 0,008 Prozent des gesamten Süßwassers auf der Erde ist für menschlicheBedürfnisse nutzbar.

70 Prozent davon verbraucht die Landwirtschaft, 23 Prozent die Industrie; der Verbrauch der Privathaushalte beträgt nur 7 Prozent.

Gleichzeitig steigtdie Nachfrage nach Süßwasser rapide.

Je knapper Süßwasser wird, desto eher wird es zu einer Quelle regionaler Konflikte.

Flüsse überqueren oft Landesgrenzen.

AmOberlauf von Flüssen lebende Verschmutzer weigern sich häufig, in Schutzmaßnahmen zu investieren, die ihren Nachbarn stromabwärts nützen würden.

Zudem führenschwere Dürreperioden zur Abnahme der Süßwasservorräte. 3.3 Bodenerosion und -verschmutzung Die Degradierung und der Verlust von Boden haben sich zu einem Problem entwickelt, das die weltweite Nahrungsmittelproduktion schwer beeinträchtigt.

Seit 1945 sindfast 11 Prozent (circa zwölf Millionen Quadratkilometer) der landwirtschaftlich nutzbaren Bodenfläche der Erde von einer Abnahme der Fruchtbarkeit betroffen: Jedes Jahrgeben Bauern etwa 70 000 Quadratkilometer Ackerland auf, weil der Boden keine Frucht mehr trägt. Bodendegradierung hat verschiedene Ursachen, darunter Entwaldung, übermäßigen Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln (Pestiziden), Überweidung undÜberbeanspruchung der Felder. Überweidung ist eine verbreitete Ursache für Schädigungen des Bodens.

Einerseits verdichtet das Vieh den Boden und vermindert so seine Fähigkeit, Wasser zu speichern.Dies führt auf stark beanspruchten Böden zu Erosion und Versteppung.

Andererseits vernichtet übermäßiger Viehverbiss die ursprüngliche Grasvegetation und führt zu ihrerVerdrängung durch tief wurzelnde, in der Landwirtschaft unerwünschte Unkräuter. 3.4 Verlust von Landschaften Der Mensch dringt zunehmend in die verbliebenen unberührten Landschaften vor, sogar in solche Gegenden, die bisher als relativ geschützt vor Ausbeutung galten.

Dersteigende Energiebedarf der Menschheit treibt die Erschließung der Öl- und Gasvorkommen in arktischen Regionen voran und bedroht das sensible ökologischeGleichgewicht der Tundra.

Tropische Wälder, insbesondere in Südostasien und im Becken des Amazonas, werden zerstört, um Nutzholz zu gewinnen, um Acker- undWeideland, Nadelbaumplantagen oder Siedlungen entstehen zu lassen.

Pro Jahr werden circa 200 000 Quadratkilometer Wald gerodet. In trockeneren Regionen breiten sich wüstenhafte Bedingungen in Gebiete aus, die ursprünglich nicht trocken und karg waren (Desertifikation).

Dünen dringen in zuvorlandwirtschaftlich genutzte Flächen vor, Böden werden massiv degradiert und verlieren ihre Fruchtbarkeit.

Der augenfälligste Grund für Desertifikation ist Mangel an Regen;weitere Gründe sind Überweidung, Entwaldung, exzessive Bewässerung und nicht angemessene Landbaumethoden.

Fehlt dem Land aus einem dieser Gründe die. »

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