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Voltaire (Sprache & Litteratur).

Publié le 12/06/2013

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Voltaire (Sprache & Litteratur). 1 EINLEITUNG Voltaire, eigentlich François Marie Arouet, (1694-1778), französischer Schriftsteller und Philosoph. Er war einer der führenden Vertreter der Aufklärung. Voltaire wurde am 21. November 1694 als Sohn eines vermögenden Juristen in Paris geboren und von den Jesuiten am Collège Louis-le-Grand unterrichtet. Bereits in jungen Jahren verkehrte er in den literarischen Salons von Paris, wo er sich bald als sarkastischer und geistreicher Zeitgenosse etablierte. Eine Reihe seiner Schriften, darunter ein Pamphlet, die den Herzog von Orléans, Philippe II., abscheulicher Verbrechen bezichtigte, führte zu Gefangenschaft in der Bastille. Während seiner elfmonatigen Haft vollendete Voltaire seine erste Tragödie OEdipe; als Vorlage diente Oidipus tyrannos (Oedipus) von Sophokles. Auch begann er ein episches Gedicht über Heinrich IV. von Frankreich, das 1723 in Genf anonym unter dem Titel La Ligue, ou Henry le Grand (1723, Heldengesang auf Heinrich IV., König von Frankreich) gedruckt werden mußte. OEdipe hingegen konnte 1718 an der Comédie-Française uraufgeführt werden; das Publikum zeigte sich begeistert. In seinem ersten philosophischen Gedicht, Le Pour et le Contre, polemisierte Voltaire eloquent gegen das Christentum, wobei er seine rationalistisch-deistische Weltsicht zum Ausdruck brachte. Ein Streit mit dem Chevalier de Rohan, Spross einer einflussreichen französischen Familie, brachte Voltaire eine zweite Inhaftierung in der Bastille ein, aus der er innerhalb von zwei Wochen auf das Versprechen hin, Frankreich zu verlassen, entlassen wurde. Von 1726 bis 1729 lebte er in London, wo er sich mit der Philosophie John Lockes beschäftigte, die ihn zeitlebens beeinflussen sollte. In London verfasste Voltaire ein Essay über epische Dichtung und eines über die Geschichte der Bürgerkriege in Frankreich, beide in englischer Sprache. Unter dem Titel La Henriade erschien 1728 ebenfalls in London die Neufassung seines Epos La Ligue, eine gewandte Verteidigungsschrift für religiöse Toleranz; La Ligue wurde in ganz Europa begeistert diskutiert. 1729 kehrte Voltaire nach Frankreich zurück. Während der nächsten vier Jahre wohnte er in Paris und widmete den größten Teil seiner Zeit der Dichtung. Das Hauptwerk jener Zeit, Lettres philosophiques (1734, Philosophische Briefe), geht auf Kontakte mit Alexander Pope, Jonathan Swift, William Congreve und Hugh Seymor Walpole in England zurück. Da es einen versteckten Angriff auf die politischen und kirchlichen Institutionen Frankreichs enthielt, geriet Voltaire in Konflikt mit den Autoritäten, so dass er erneut gezwungen war, Paris zu verlassen. Zuflucht fand er im Château de Cirey im unabhängigen Herzogtum Lorraine (Lothringen). Gemeinsam mit der Universalgelehrten Émilie Le Tonnelier de Breteuil Marquise du Châtelet verbrachte er dort eine Zeit außerordentlicher literarischer Produktivität und arbeitete besonders an seinen naturwissenschaftlich-mathematischen und philosophisch-politischen Schriften. Neben einer imponierenden Anzahl von Dramen schrieb er die von den Studien Isaac Newtons angeregten Élements de la philosophie de Newton (1738, Elemente der Philosophie Newtons) sowie Romane, Geschichten, Satiren und Gedichte. Voltaires Aufenthalt in Cirey wurde von mehreren Reisen nach Paris und Versailles unterbrochen, wo er dank des Einflusses der Marquise de Pompadour, der Geliebten Ludwigs XV., zum gern gesehenen Gast bei Hofe wurde. Zunächst fand er eine Anstellung als Historiograph Frankreichs, dann als Kammerherr des Königs und wurde schließlich 1746 in die Académie française gewählt. Voltaires Verbindung mit dem Hof Ludwigs XV. fand ihren Niederschlag in den Werken Poème de Fontenoy (1745), Précis du siècle de Louis XV sowie in den Dramen La Princesse de Navarre und Le Triomphe de Trajan. Nach dem Tode von Madame du Châtelet im Jahr 1749 nahm Voltaire eine schon länger zurückliegende Einladung Friedrichs II. von Preußen an, seinen ständigen Wohnsitz am preußischen Hof einzurichten. 1750 reiste er nach Berlin, blieb dort jedoch nur zwei Jahre, da es zu einem Zerwürfnis mit dem König kam. Dort vollendete er sein Siècle de Louis XIV (Die Zeiten Ludwigs XIV.), eine historische Studie über die Zeit Ludwigs XIV. Nachdem Voltaire einige Jahre lang ein unstetes Wanderleben geführt hatte, ließ er sich 1758 in Ferney nieder, wo er seine letzten 20 Lebensjahre verbrachte. In der Zeit zwischen seiner Rückkehr aus Berlin und seinem Leben in Ferney vollendete er sein ehrgeizigstes Werk, den Essai sur l'histoire générale et sur les moeurs et l'esprit des nations depuis Charlemagne jusqu'à nos jours (1756, Über den Geist und die Sitten der Nationen). In dieser geschichtsphilosophischen Studie über den menschlichen Fortschritt kritisierte er Aberglauben und Fanatismus und verurteilte die Religion und die Macht der Geistlichkeit; gleichzeitig skizzierte er seinen eigenen Glauben an die Existenz Gottes. Weiterhin verfasste Voltaire mehrere philosophische Gedichte wie Le Désastre de Lisbonne (1756, Poem über das Erdbeben von Lissabon), eine Reihe satirischer und philosophischer Romane, darunter sein zynisches, gegen die Leibniz'sche Idee der ,,besten aller möglichen Welten" gerichtetes Meisterwerk Candide ou l'optimisme (1759, Candide oder der Optimismus), die Tragödie Tancrède (1760) sowie das Dictionnaire philosophique (1764, Philosophisches Wörterbuch). Daneben brachte er Hunderte von kurzen Spottgedichten und Invektiven (Schmähreden) in Umlauf, in denen er auf soziale Missstände aufmerksam machte. Mit dem viel zitierten Aufruf Écrasez l'infâme attackierte er jede Religionsform, die Andersdenkende verfolgt oder Fanatismus hervorruft. Das Christentum ersetzte er durch den Deismus, eine rein rationale Religion. Voltaire starb am 30. Mai 1778 in Paris. 2 BEDEUTUNG Als einer der bedeutendsten Repräsentanten der Aufklärung lehnte Voltaire im Wesentlichen alles Irrationale und mit logischem Denken nicht Vereinbare ab und rief seine Zeitgenossen dazu auf, sich gegen Intoleranz, Tyrannei und Aberglauben zu wehren. Seine Ethik gründete sich auf den Glauben an die Gedankenfreiheit und an die Würde des Menschen. Er engagierte sich für politische und religiöse Gleichheit und setzte sich für eine Literatur ein, die sich mit den aktuellen Problemen der Gesellschaft befassen sollte. Gemeinsam mit Jean-Jacques Rousseau und Charles de Secondat Montesquieu gehörte Voltaire zu den Mitarbeitern der berühmten französischen Enzyklopädie Encyclopédie ou dictionnnaire raisonné des sciences, des arts et des métiers (1751-1780) von Denis Diderot (siehe Enzyklopädisten). Auch Voltaires literarischem Werk, das Tragödien wie Brutus (1730), Zaire (1732), Alzire ou les Américains (1736, Alzire), Mahomet (1742) oder La Mérope (1744, Merope), die philosophische Romanze Zadig (1747, Zadig oder das Schicksal), die philosophische Gedichtsammlung Discours en vers sur l'homme (1738) und historische Untersuchungen wie Histoire de Charles XII, Roi de Suède (1731, Geschichte Karls XII., König von Schweden) umfasst, liegen meist historische und philosophische Fragestellungen zugrunde. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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