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Wald - geographie.

Publié le 07/06/2013

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Wald - geographie. 1 EINLEITUNG Wald, Ökosystem, dessen Pflanzengesellschaft vorwiegend von Bäumen geprägt wird und das größere Landflächen einnimmt. 2 BEGRIFFSDEFINITIONEN UND WALDFORMEN Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen definiert Wald als eine überwiegend aus Bäumen bestehende Pflanzengesellschaft, die im Reifealter normalerweise mindestens sieben Meter hoch werden und zumindest 10 Prozent des Bodens überdecken. In kälteren und trockeneren Zonen erreichen die Bäume eine Mindesthöhe von drei Metern. Diese Definition ist wegen der geringen Mindestüberschirmung umstritten, andere Quellen gehen von wenigstens 40 Prozent aus. In Mitteleuropa weisen alle als geschlossener Wald bezeichneten Baumbestände im Reifestadium sogar einen Überschirmungsgrad von mindestens 50 Prozent auf. Als Forste werden Baumbestände bezeichnet, die vom Menschen angelegt und bewirtschaftet werden. Neben dem Begriffspaar Wald und Forst gibt es auch die Bezeichnungen Natur- und Wirtschaftswald. Nicht als Wald eingestuft werden dagegen weiträumig verteilte Bäume oder parkartig angeordnete Baumgruppen, die z. B. in offenen Kulturlandschaften Europas und in den Savannen der Tropen häufig sind. Nach der juristischen Definition im deutschen Bundeswaldgesetz, dem Gesetz zur Erhaltung des Waldes und zur Förderung der Forstwirtschaft (siehe Forstrecht) ist Wald ,,jede mit Forstpflanzen bestockte Grundfläche" (§ 2). Wälder haben unterschiedliche vorherrschende Gehölze, Entstehungsgeschichten, Entwicklungsstufen, Erscheinungsbilder und Bewirtschaftungsformen. Nach diesen Kriterien unterscheidet man u. a. Laub- und Nadelwald, Natur- und Wirtschaftswald sowie Niederwald und Hochwald. In der Vegetationskunde werden die Waldgesellschaften zu drei großen Gruppen zusammengefasst: (1) immergrüne Wälder wie die tropischen Regenwälder und die borealen Nadelwälder; (2) Laub abwerfende Wälder wie die sommergrünen Laubwälder und (3) extrem xeromorphe (durch Trockenheit geprägte) Wälder, zu denen u. a. die tropischen Trockenwälder gehören. Diese drei Gruppen umfassen weltweit zahlreiche Waldgesellschaften. Allein in Europa werden mehr als 100 unterschieden. 3 ÖKOLOGIE UND NUTZUNG DER WÄLDER Wälder gehören zu den produktivsten Ökosystemen. Mit jährlichen Nettoproduktionsraten von zum Teil mehr als 2 Kilogramm organisch gebundenem Kohlenstoff pro Quadratmeter übertreffen sie z. B. die Grasländer um das Zwei- bis Dreifache. Wälder brauchen jedoch im Vergleich zu anderen Pflanzenformationen wesentlich länger für ihre Entwicklung. Bei den borealen Nadelwäldern vergehen z. B. rund 500 Jahre bis zum Klimaxstadium (siehe Ökologie). Dieses Stadium wird allerdings nur selten erreicht, weil Waldbrände oder Stürme die Entwicklung auf Teilflächen immer wieder unterbrechen. Natürliche Wälder bestehen daher stets aus einem Mosaik von Pflanzengemeinschaften unterschiedlicher Altersklassen und Entwicklungsstadien. Diese Vielfalt und der stockwerkartige Aufbau der Wälder führen auf kleiner Fläche zu zahlreichen verschiedenen Lebensräumen, die sich in der Artenvielfalt der Flora und Fauna widerspiegelt. Das Waldklima unterscheidet sich vom Klima des offenen Umlandes. Lufttemperatur und -feuchtigkeit schwanken weniger, die Luft bewegt sich nicht so intensiv, und der Waldboden erhält weniger Sonnenenergie. Charakteristisch für Wälder ist die Gliederung in mehrere Stockwerke. Sie reichen von der Bodenschicht mit den belebten Bodenhorizonten über die Kraut- und Strauchschicht bis zu der in Stamm- und Kronenraum gegliederten Baumschicht. Waldökosysteme haben große Bedeutung für den Menschen. Sie schützen den Boden vor Erosion, tragen zum Auffüllen der Grundwasserspeicher bei, filtern Schadstoffe aus der Luft und mindern Lärm. Nicht zuletzt haben Wälder einen hohen Erholungswert. Als Rohstoffquelle ist der Wald seit Jahrtausenden für die Menschheit unentbehrlich. Er liefert nicht nur Brenn- und Bauholz. Aus dem Wald stammen auch Nahrungsmittel, Viehfutter, Streu, Fasern, Heilpflanzen, Gerbstoffe, Farbstoffe, Harze, Kautschuk und Kork. Seit der Steinzeit werden Waldtiere gejagt und Tierprodukte wie Honig gesammelt. 4 WALDBEDECKUNG DER ERDE Nach der letzten Eiszeit wurde das Klima wärmer, und Wälder nahmen fast die Hälfte der Landfläche der Erde ein. Deutschland war am Ende der Altsteinzeit sogar auf etwa 95 Prozent der heutigen Staatsfläche von Wäldern bedeckt, jetzt beträgt der Waldanteil rund 30 Prozent. Weltweit ist die Waldfläche in den vergangenen 8 000 Jahren auf etwa 20 Prozent geschrumpft. Viele ursprünglich dicht bewaldete Länder, insbesondere in der Dritten Welt, besitzen kaum noch Wälder und deren wertvolle Ressourcen. In den Industrieländern nimmt dagegen der Anteil der Wälder an der Staatsfläche eher zu. Dies ist eine jüngere Tendenz: Im 18. und 19. Jahrhundert wurde in Mitteleuropa für die Industrialisierung viel Feuerholz gebraucht. Als dann vermehrt fossile Brennstoffe wie Kohle und Erdöl erschlossen wurden, bedeutete das für die Wälder nach Jahrhunderten massiven Raubbaus eine Erholungsphase. Andererseits nahm hier im 20. Jahrhundert die Luftverschmutzung durch Abgase zu, die als Hauptursache des Waldsterbens gilt. Besonders dramatisch verläuft die Zerstörung tropischer Regenwälder, die zu mehr als der Hälfte vernichtet sind. Siehe auch Waldbewirtschaftung und Waldschutz; Entwaldung; Saurer Regen; Brandrodungsfeldbau Verfasst von: Peter Göbel Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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