Indianersprachen (Sprache).
Publié le 12/06/2013
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Glottalisierte Konsonanten entstehen, wenn die Stimmbänder geschlossen sind, während der Laut mit verstärktem Druck produziert wird.
Solche Laute kommen inNordamerika u.
a.
in den athabaskischen, Sioux- und Salish-Sprachen vor, in Mittelamerika u.
a.
in den Maya-Sprachen und in Südamerika u.
a.
im Ketschua und Aymara.
Aspirierte Konsonanten entstehen, wenn auf die Explosion des Konsonanten ein kurzer Moment der Behauchung folgt (z.
B.
ist das t in tip aspiriert).
In Nordamerika besitzen die Vertreter der Sioux-, der Pomo- und der Yuman-Sprachgruppe solche Laute, in Mittelamerika die taraskischen und die Oto-Mangue-Sprachen und inSüdamerika u.
a.
das Inselkaribische (arawakischer Herkunft) und das Ketschua.
Retroflexive Konsonanten entstehen, wenn die Zungenspitze nach hinten eingerollt gegen den harten Gaumen artikuliert.
(Wenn Inder Englisch sprechen, sind manche ihrerd- und t-Laute retroflexiv.) In Nordamerika besitzen die Pomo-, die Yuman- und verschiedene kalifornische Sprachen diese Konsonanten, in Mittelamerika die Mam- und die Kanjobal-Zweige der Maya-Sprachen und in Südamerika Vertreter der Pano- und der Tacaná-Familien, das Araukanische und einige andere Sprachen.
Uvulare Konsonanten entstehen noch weiter hinten im Mund als das k oder g; sie kommen auch im Hebräischen und Arabischen vor (der Verschluss wird in der Schrift als q wiedergegeben).
Diese Laute finden sich in Nordamerika in der Eskimo-Alëut-Familie, den nördlichen utoaztekischen Sprachen und dem kalifornischen Athabaskischen, inMittelamerika im Totonakischen und den Maya-Sprachen und in Südamerika im Toba (Guaikuru-Familie), Ketschua und Aymara.
Der velare nasale Konsonant ist der Laut ng im deutschen Fang. Er findet sich in Nordamerika in den Eskimosprachen, im Haida, den Yuman-Sprachen, den kalifornischen athabaskischen Sprachen und den nördlichen utoaztekischen Sprachen, in Mittelamerika in den Maya-Sprachen und im Zoque und in Südamerika u.
a.
im Araukanischenund in den Jívaro-Sprachen.
Stimmlose Nasal- und Gleitlaute sind Laute ähnlich einem geflüsterten m, n, w und y.
In Nordamerika finden sie sich in den östlichen Pomo-Dialekten und im Tuscarora (Irokesisch), in Mittelamerika im Náhuatl, in den oto-mangueanischen Sprachen und, als Endkonsonanten, im Quiché und Totonakischen und in Südamerika alsEndkonsonanten im Toba und als Nasale im Zamuko.
Ein stimmloses I (wie ein geflüstertes I) findet sich in Nordamerika in einigen Yupik-Eskimo- und kalifornischen Sprachen sowie bei den Vertretern der athabaskischen, der Salish- und der Muskogee-Familie, in Mittelamerika im Tequistlatekischen und in Südamerika u.
a.
im Araukanischen und im Machoto.
Laterale Affrikaten (Verbindungen eines Verschlusslautes mit einem unmittelbar nachfolgenden Reibelaut derselben Stimmqualität) ähneln einem kräftig aspirierten tl.
In Nordamerika finden sich diese Laute bei den Vertretern der athabaskischen, der Sahaptin- und der Wakashan-Sprachen und in Mittelamerika bei den Náhuatl- und denTotonak-Sprachen.
5.1. 2 Vokale
Stimmlose Vokale finden sich in Nordamerika im Zuñi, Hopi und Keres (Pueblo-Sprachen), in den Plateau-Shoshone-Sprachen (utoaztekisch) sowie im Cheyenne (Algonkin-Ritwan), in Mittelamerika im Totonakischen und einigen oto-mangueanischen Sprachen und in Südamerika u.
a.
in den Tukuna-Sprachen.
Nasalierte Vokale (wie im französischen bon) kommen in Nordamerika in den athabaskischen, östlichen Algonkin-, Irokesen-, Sioux-, Muskogee- und Kiowa-Tano-Sprachen vor.
In Mittelamerika finden sie sich in den Oto-Mangue-Sprachen und in Südamerika in verschiedenen Sprachen, vor allem denen der Makro-Gê-, der Tupí- und der Pano-Gruppe.
Der Vokal i, ein hoher, zentraler, ungerundeter Laut, kommt in Nordamerika im Comanche (Plateau-Shoshone) und im Küsten-Tsimshian vor, in Mittelamerika in der Mixe- Zoque-Familie, im Chol- und im yukatekischen Maya, in Otomí (oto-mangueanisch) und einigen anderen Sprachen.
Er ist auch in Südamerika verbreitet, u.
a.
imAraukanischen, im Guaraní, Guaymí (chibchanisch) sowie in den Pano- und den Tukana-Familien.
5.1. 3 Tonaler Akzent
In einer Sprache mit tonalem oder Tonhöhenakzent unterscheidet ein Wechsel in der Tonhöhe Wörter, die andernfalls genau gleich klingen würden.
Der tonale Akzent findetsich in Nordamerika in den folgenden Sprachen und Sprachgruppen: im Athabaskischen, Mohikanischen und Cherokee (irokesisch), im Crow (Sioux-Sprache), im Cheyenne,Arapaho und Penobscot (Algonkin-Ritwan) sowie in einigen Pomo-Dialekten.
In Mittelamerika kommt er u.
a.
im Yukatekischen und im Uspanteco-Mayanischen sowie denoto-mangueanischen Sprachen vor, in Südamerika im Tukana und den Pano-, Chibcha- und Witoto-Sprachen.
5.2 Grammatik
Die Indianersprachen weisen erhebliche Unterschiede in der grammatikalischen Struktur auf.
Im Folgenden werden einige gemeinsame grammatikalische Merkmaleangeführt.
5.2. 1 Wortstellung
Sprachen werden häufig nach gewissen Grundmustern der Wortstellung eingeteilt, da eine bestimmte Art der Wortstellung oft andere grammatikalische Strukturen nach sichzieht.
So haben z.
B.
Sprachen mit der Wortstellung Subjekt-Prädikat-Objekt auch meist die Reihenfolge Adjektiv-Substantiv und Präposition-Substantiv, während der Wortstellung Subjekt-Objekt-Prädikat in der Regel die Reihenfolge Substantiv-Adjektiv und Substantiv-Präposition zugeordnet ist.
Obwohl Bedeutung und Funktion der Wortstellung von Sprache zu Sprache differieren, lassen sich in den folgenden Indianersprachen bestimmte Wortstellungen erkennen:Die Wortstellung Subjekt-Prädikat-Objekt kommt im Totonakischen und im Taraskischen in Mittelamerika vor, Subjekt-Objekt-Prädikat im Zapotekischen in Mittelamerika, den Pano-Sprachen in Südamerika und mehreren kalifornischen Sprachen, Prädikat-Subjekt-Objekt im Guaraní, Prädikat-Objekt-Subjekt im Quiché und Objekt-Subjekt- Prädikat im Haida.
5.2. 2 Ergative Typologie
Das Konzept der ergativen Typologie verweist auf ein Kasussystem, das sich von dem Nominativ-Akkusativ-Muster des Englischen, Deutschen sowie der meistenbekannteren Sprachen unterscheidet.
In diesen uns vertrauten Sprachen steht das Subjekt des Satzes im Nominativ, d.
h., das Subjekt hat immer dieselbe Form undFunktion, ob nun der Satz transitiv (mit Akkusativobjekt) oder intransitiv (ohne Akkusativobjekt) ist.
Im Gegensatz dazu hat das Subjekt eines transitiven Verbs in Sprachenmit ergativischer Struktur eine Kasusform (den Ergativ), während das Subjekt eines intransitiven Verbs eine andere Form aufweist – dieselbe Kasusform wie das Objekteines transitiven Verbs (den Absolutiv).
Die folgenden Indianersprachen kennen den Ergativ: in Nordamerika das östliche Pomo, das Tsimshian und einige andere Sprachen,in Mittelamerika einige mayanische und Mixe-Zoque-Sprachen sowie einige Sprachen in Südamerika.
5.2. 3 Switch Reference
Sprachen mit Switch Reference zeigen durch das Verb an, ob sich Subjekt oder Objekt eines Satzes mit Subjekt oder Objekt eines vorhergehenden Satzes decken odernicht.
Das Kennzeichnungsverfahren von Switch Reference findet sich bei den nordamerikanischen Indianersprachen im Algonkin, Süd-Paiute, Papago und Yuman, inMittelamerika im Jicaque und in Südamerika im Ketschua von Ecuador..
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