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Indianersprachen (Sprache).

Publié le 12/06/2013

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Indianersprachen (Sprache). 1 EINLEITUNG Sprachen der Welt Bedingt durch das Phänomen des Sprachwandels gibt es eine erstaunliche Sprachenvielfalt auf der Welt. Die Angaben schwanken zwischen 3 000 und 6 000 Sprachen. Die Sprecherzahlen reichen von wenigen Individuen bei Sprachen, die im Aussterben begriffen sind, bis hin zu Sprachen mit mehreren hundert Millionen Sprechern. Gemäß den Erkenntnissen der vergleichenden Sprachforschung werden die einzelnen Sprachen nach ihrer Verwandtschaft in Sprachfamilien klassifiziert, die man wiederum in weitere Untergruppen gliedert. Dieses interaktive Medium zeigt das Verbreitungsgebiet von Sprachen und Sprachfamilien. Es bietet Ihnen auch die Möglichkeit, elementare Wörter und Redewendungen in mehr als 50 verschiedenen Sprachen anzuhören. Unter anderem können Sie Grußformeln, ein Sprichwort, die Kardinalzahlen von eins bis zehn, einzelne Wörter wie ,,ja", ,,nein" oder ,,danke" anhören. © Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten. (Sprache). Indianersprachen, die Sprachen der in Nord-, Mittel- und Südamerika beheimateten Indianer. Die genaue Anzahl der Indianersprachen ist nicht bekannt. Man schätzt, dass in Nordamerika (nördlich von Mexiko) heute etwa 200 unterschiedliche Sprachen gesprochen werden (zur Zeit der ersten Kontakte mit europäischen Siedlern etwa 500 bis 600). In Mittelamerika (in Mexiko und Zentralamerika) sind etwa 350 Sprachen bekannt. Die Sprachen Südamerikas sind am wenigsten erforscht: Etwa 450 Sprachen werden heute noch gesprochen, man hat Informationen über 120 ausgestorbene Sprachen, weitere 1 500 bis 2 000 Sprachen werden in Dokumenten erwähnt. Die Gesamtsprecherzahl der Indianersprachen lässt sich allenfalls schätzen. Man nimmt an, dass zur Zeit der Besiedlung Amerikas durch die Europäer die Indianersprachen von etwa 1,5 Millionen Menschen (heute nur noch ca. 200 000) in Nordamerika, von etwa fünf Millionen (heute etwa sechs Millionen) in Mittelamerika und von etwa 10 bis 20 Millionen (heute etwa elf bis zwölf Millionen) in Südamerika gesprochen wurden. 2 DIE HAUPTSPRACHEN Die heute am weitesten verbreiteten Indianersprachen Nordamerikas sind das Navajo (ca. 80 000 Sprecher), das Ojibwa (ca. 40 000) und das Inupiaq oder Inuktitut (siehe Eskimo). Inupiaq wird von über 60 000 Menschen gesprochen; die in Grönland verbreitete Variante ist dort sogar offizielle Landessprache. In Mittelamerika sprechen über eine Million Menschen Náhuatl (Aztekisch), circa zwei Millionen die verschiedenen Maya-Sprachen und jeweils mehrere hunderttausend eine Reihe anderer Sprachen. In Südamerika ist Ketschua (Quechua) mit über acht Millionen Sprechern die verbreitetste Indianersprache überhaupt. Guaraní ist die einzige Indianersprache, die zur Verkehrs- und literarischen Sprache einer großen Zahl von Südamerikanern wurde, deren Vorfahren nicht vom amerikanischen Kontinent stammen; die Hälfte der zwei Millionen Sprecher sind Paraguayer europäischer Abstammung. In den Anden sprechen etwa 800 000 Menschen Aymara und in Chile etwa 200 000 Araukanisch. Die überwiegende Mehrzahl der Indianersprachen wird jedoch von jeweils nur ein paar hundert bis ein paar tausend Menschen gesprochen, manche sogar von nur 50 bis 100. 3 SPRACHLICHE ENTLEHNUNGEN Die Indianer und die europäischen Kolonisten haben eine Vielzahl von Wörtern voneinander übernommen: Die Indianer nahmen Entlehnungen aus dem Holländischen (auf den Antillen), Englischen, Spanischen, Portugiesischen, Russischen (in Alaska) und Französischen (in Kanada und Louisiana) vor, während indianische Orts-, Pflanzen- und Tiernamen in die europäischen Sprachen eingegangen sind. Dafür gibt es zahlreiche Beispiele: Alaska kommt von dem alëutischen Namen für die Halbinsel Alaska, Connecticut aus dem Mohikanischen (Algonkin-Ritwan) und bedeutet ,,langer Fluss", Mexiko und Guatemala aus dem Náhuatl, Nicaragua aus einem aztekischen Dialekt, dem Pilpil. Eine Vielzahl indianischer Lehnwörter ging in die europäischen Sprachen ein: Kajak (Inuit), Tomahawk, Mokassin, Skunk (Algonkin), Tomate, Kojote, Chili, Schokolade, Kakao (Náhuatl), Puma, Kondor, Pampa, Lama, Alpaka (Ketschua), Kanu, Mais, Tabak (Taino, eine arawakische Sprache). In Lateinamerika beeinflussten sich das Spanische und vor allem das Ketschua, das Guaraní und das Náhuatl gegenseitig. 4 KLASSIFIKATION Bei der Klassifikation der Indianersprachen in Sprachfamilien wurde bis heute noch kein Konsens erreicht. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts teilten zahlreiche Forscher die nordamerikanischen Sprachen in etwa 60 verschiedene Familien ein, zwischen denen ...

« Glottalisierte Konsonanten entstehen, wenn die Stimmbänder geschlossen sind, während der Laut mit verstärktem Druck produziert wird.

Solche Laute kommen inNordamerika u.

a.

in den athabaskischen, Sioux- und Salish-Sprachen vor, in Mittelamerika u.

a.

in den Maya-Sprachen und in Südamerika u.

a.

im Ketschua und Aymara. Aspirierte Konsonanten entstehen, wenn auf die Explosion des Konsonanten ein kurzer Moment der Behauchung folgt (z.

B.

ist das t in tip aspiriert).

In Nordamerika besitzen die Vertreter der Sioux-, der Pomo- und der Yuman-Sprachgruppe solche Laute, in Mittelamerika die taraskischen und die Oto-Mangue-Sprachen und inSüdamerika u.

a.

das Inselkaribische (arawakischer Herkunft) und das Ketschua. Retroflexive Konsonanten entstehen, wenn die Zungenspitze nach hinten eingerollt gegen den harten Gaumen artikuliert.

(Wenn Inder Englisch sprechen, sind manche ihrerd- und t-Laute retroflexiv.) In Nordamerika besitzen die Pomo-, die Yuman- und verschiedene kalifornische Sprachen diese Konsonanten, in Mittelamerika die Mam- und die Kanjobal-Zweige der Maya-Sprachen und in Südamerika Vertreter der Pano- und der Tacaná-Familien, das Araukanische und einige andere Sprachen. Uvulare Konsonanten entstehen noch weiter hinten im Mund als das k oder g; sie kommen auch im Hebräischen und Arabischen vor (der Verschluss wird in der Schrift als q wiedergegeben).

Diese Laute finden sich in Nordamerika in der Eskimo-Alëut-Familie, den nördlichen utoaztekischen Sprachen und dem kalifornischen Athabaskischen, inMittelamerika im Totonakischen und den Maya-Sprachen und in Südamerika im Toba (Guaikuru-Familie), Ketschua und Aymara. Der velare nasale Konsonant ist der Laut ng im deutschen Fang. Er findet sich in Nordamerika in den Eskimosprachen, im Haida, den Yuman-Sprachen, den kalifornischen athabaskischen Sprachen und den nördlichen utoaztekischen Sprachen, in Mittelamerika in den Maya-Sprachen und im Zoque und in Südamerika u.

a.

im Araukanischenund in den Jívaro-Sprachen. Stimmlose Nasal- und Gleitlaute sind Laute ähnlich einem geflüsterten m, n, w und y.

In Nordamerika finden sie sich in den östlichen Pomo-Dialekten und im Tuscarora (Irokesisch), in Mittelamerika im Náhuatl, in den oto-mangueanischen Sprachen und, als Endkonsonanten, im Quiché und Totonakischen und in Südamerika alsEndkonsonanten im Toba und als Nasale im Zamuko. Ein stimmloses I (wie ein geflüstertes I) findet sich in Nordamerika in einigen Yupik-Eskimo- und kalifornischen Sprachen sowie bei den Vertretern der athabaskischen, der Salish- und der Muskogee-Familie, in Mittelamerika im Tequistlatekischen und in Südamerika u.

a.

im Araukanischen und im Machoto. Laterale Affrikaten (Verbindungen eines Verschlusslautes mit einem unmittelbar nachfolgenden Reibelaut derselben Stimmqualität) ähneln einem kräftig aspirierten tl.

In Nordamerika finden sich diese Laute bei den Vertretern der athabaskischen, der Sahaptin- und der Wakashan-Sprachen und in Mittelamerika bei den Náhuatl- und denTotonak-Sprachen. 5.1. 2 Vokale Stimmlose Vokale finden sich in Nordamerika im Zuñi, Hopi und Keres (Pueblo-Sprachen), in den Plateau-Shoshone-Sprachen (utoaztekisch) sowie im Cheyenne (Algonkin-Ritwan), in Mittelamerika im Totonakischen und einigen oto-mangueanischen Sprachen und in Südamerika u.

a.

in den Tukuna-Sprachen. Nasalierte Vokale (wie im französischen bon) kommen in Nordamerika in den athabaskischen, östlichen Algonkin-, Irokesen-, Sioux-, Muskogee- und Kiowa-Tano-Sprachen vor.

In Mittelamerika finden sie sich in den Oto-Mangue-Sprachen und in Südamerika in verschiedenen Sprachen, vor allem denen der Makro-Gê-, der Tupí- und der Pano-Gruppe. Der Vokal i, ein hoher, zentraler, ungerundeter Laut, kommt in Nordamerika im Comanche (Plateau-Shoshone) und im Küsten-Tsimshian vor, in Mittelamerika in der Mixe- Zoque-Familie, im Chol- und im yukatekischen Maya, in Otomí (oto-mangueanisch) und einigen anderen Sprachen.

Er ist auch in Südamerika verbreitet, u.

a.

imAraukanischen, im Guaraní, Guaymí (chibchanisch) sowie in den Pano- und den Tukana-Familien. 5.1. 3 Tonaler Akzent In einer Sprache mit tonalem oder Tonhöhenakzent unterscheidet ein Wechsel in der Tonhöhe Wörter, die andernfalls genau gleich klingen würden.

Der tonale Akzent findetsich in Nordamerika in den folgenden Sprachen und Sprachgruppen: im Athabaskischen, Mohikanischen und Cherokee (irokesisch), im Crow (Sioux-Sprache), im Cheyenne,Arapaho und Penobscot (Algonkin-Ritwan) sowie in einigen Pomo-Dialekten.

In Mittelamerika kommt er u.

a.

im Yukatekischen und im Uspanteco-Mayanischen sowie denoto-mangueanischen Sprachen vor, in Südamerika im Tukana und den Pano-, Chibcha- und Witoto-Sprachen. 5.2 Grammatik Die Indianersprachen weisen erhebliche Unterschiede in der grammatikalischen Struktur auf.

Im Folgenden werden einige gemeinsame grammatikalische Merkmaleangeführt. 5.2. 1 Wortstellung Sprachen werden häufig nach gewissen Grundmustern der Wortstellung eingeteilt, da eine bestimmte Art der Wortstellung oft andere grammatikalische Strukturen nach sichzieht.

So haben z.

B.

Sprachen mit der Wortstellung Subjekt-Prädikat-Objekt auch meist die Reihenfolge Adjektiv-Substantiv und Präposition-Substantiv, während der Wortstellung Subjekt-Objekt-Prädikat in der Regel die Reihenfolge Substantiv-Adjektiv und Substantiv-Präposition zugeordnet ist. Obwohl Bedeutung und Funktion der Wortstellung von Sprache zu Sprache differieren, lassen sich in den folgenden Indianersprachen bestimmte Wortstellungen erkennen:Die Wortstellung Subjekt-Prädikat-Objekt kommt im Totonakischen und im Taraskischen in Mittelamerika vor, Subjekt-Objekt-Prädikat im Zapotekischen in Mittelamerika, den Pano-Sprachen in Südamerika und mehreren kalifornischen Sprachen, Prädikat-Subjekt-Objekt im Guaraní, Prädikat-Objekt-Subjekt im Quiché und Objekt-Subjekt- Prädikat im Haida. 5.2. 2 Ergative Typologie Das Konzept der ergativen Typologie verweist auf ein Kasussystem, das sich von dem Nominativ-Akkusativ-Muster des Englischen, Deutschen sowie der meistenbekannteren Sprachen unterscheidet.

In diesen uns vertrauten Sprachen steht das Subjekt des Satzes im Nominativ, d.

h., das Subjekt hat immer dieselbe Form undFunktion, ob nun der Satz transitiv (mit Akkusativobjekt) oder intransitiv (ohne Akkusativobjekt) ist.

Im Gegensatz dazu hat das Subjekt eines transitiven Verbs in Sprachenmit ergativischer Struktur eine Kasusform (den Ergativ), während das Subjekt eines intransitiven Verbs eine andere Form aufweist – dieselbe Kasusform wie das Objekteines transitiven Verbs (den Absolutiv).

Die folgenden Indianersprachen kennen den Ergativ: in Nordamerika das östliche Pomo, das Tsimshian und einige andere Sprachen,in Mittelamerika einige mayanische und Mixe-Zoque-Sprachen sowie einige Sprachen in Südamerika. 5.2. 3 Switch Reference Sprachen mit Switch Reference zeigen durch das Verb an, ob sich Subjekt oder Objekt eines Satzes mit Subjekt oder Objekt eines vorhergehenden Satzes decken odernicht.

Das Kennzeichnungsverfahren von Switch Reference findet sich bei den nordamerikanischen Indianersprachen im Algonkin, Süd-Paiute, Papago und Yuman, inMittelamerika im Jicaque und in Südamerika im Ketschua von Ecuador.. »

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