Devoir de Philosophie

Arktis - geographie.

Publié le 07/06/2013

Extrait du document

Arktis - geographie. 1 EINLEITUNG Arktis, auch Nordpolargebiet, Land- und Meeresgebiete im Bereich um den Nordpol. Der Bereich der Arktis ist geographisch nicht eindeutig festgelegt; das Gebiet umfasst das Nordpolarmeer und Teile angrenzender Meere wie das Europäische Nordmeer, die Barents- und Karasee, die Laptewsee, die Ostsibirische See, das Beringmeer, die Beaufortsee, Teile der Hudsonbai, die Baffinbai, die Labradorsee und die Grönlandsee einschließlich der zahlreichen Inseln und der angrenzenden Teile des nordamerikanischen, europäischen und asiatischen Festlandes. Für die Abgrenzung der Arktis gibt es drei Ansätze: Nach dem ersten umfasst sie das Gebiet nördlich des nördlichen Polarkreises (66°30' Nord), eine Definition, der heute meist nicht mehr gefolgt wird; nach dem zweiten das Gebiet nördlich der 10 °C-Juli-Isotherme (diejenige Linie, die alle Orte gleicher mittlerer Julitemperatur von 10 °C verbindet); nach dem dritten das Gebiet nördlich der polaren Baumgrenze. Die zweite und die dritte Definition umfassen ungefähr dieselben Gebiete, die auch über den nördlichen Polarkreis hinausreichen. Die größten Landgebiete der Arktis erstrecken sich über das nördliche Skandinavien (nur aufgrund der Baumgrenze, nicht jedoch aufgrund der Temperatur), Russland, den US-Bundesstaat Alaska und Kanada sowie die größeren Inseln wie Grönland, Island, Spitzbergen (siehe Svalbard), Nowaja Semlja und die zahllosen Inseln des Kanadischen Archipels. Politisch ist die Arktis in mehrere Sektoren aufgeteilt, die von Russland, den USA, Norwegen und Dänemark beansprucht werden. 2 LAND Im Gegensatz zur Antarktis, einer eisbedeckten, von Meeren umgebenen Kontinentalplatte, wird das Zentrum der Arktis von einem Meer gebildet (dem Nordpolarmeer), das nahezu völlig von Festland umschlossen ist. Die größte Lücke existiert zwischen Grönland und Skandinavien (Europäisches Nordmeer), kleinere Durchbrüche bestehen zwischen den Inseln des Kanadischen Archipels; eine wichtige Meerespassage stellt die Beringstraße dar, die Alaska von Sibirien trennt. Über diese Meeresstraße hat das Nordpolarmeer Verbindung zum Beringmeer. 2.1 Physische Geographie Geologisch setzt sich die Arktis hauptsächlich aus Teilen dreier uralter Landmassen, so genannter Schilde, zusammen, die vor allem aus Granit und Gneis bestehen und im Zeitabschnitt des Präkambriums entstanden: dem Baltisch-Skandinavisch-Russischen Schild im Norden Skandinaviens und im Nordwesten Russlands, dem Angara-Schild (auch Sibirische Platte) im nördlichen Zentralsibirien und dem Kanadischen Schild, der die gesamte kanadische Arktis mit Ausnahme der Queen-Elizabeth-Inseln umfasst. Einige Regionen, darunter der Großteil Grönlands, sind ständig mit Eis bedeckt. Ausgedehnte Küstenebenen umgeben weite Strecken Nordsibiriens, Teile des nordwestlichen kanadischen Festlandes und der Inseln Kanadas und bilden den Nordrand Alaskas (North Slope). Verschiedene Gebirgszüge befinden sich im Osten der kanadischen Arktisregion, vor allem auf der Baffin-Insel, in der kanadischen Provinz Yukon Territory, im Norden Alaskas, im Küstengebiet Grönlands, auf Island und im Nordosten Sibiriens. 2.2 Flüsse und Seen Charakteristisch für die Arktis sind die geringen Jahresniederschläge; große, zusammenhängende Gewässersysteme kommen daher kaum vor. An vielen Stellen verhindert jedoch Dauerfrostboden das Versickern von Schmelzwasser, so dass sich das Wasser an der Erdoberfläche sammelt und seichte Seen, Teiche und Sümpfe bildet. Mehrere große Flüsse aus feuchteren Regionen durchqueren das trockene Arktisgebiet und münden ins Meer, darunter Ob, Jenissej und Lena in der russischen Arktis sowie Mackenzie und Yukon in Nordamerika. 2.3 Klima Der arktische Winter ist lang und kalt, der Sommer kurz und kühl. Der nördliche Polarkreis markiert eine Zone, in der an mindestens einem Tag im Winter die Sonne nicht über die Horizontlinie steigt (Polarnacht) und an mindestens einem Tag im Sommer nicht untergeht (Polartag, ,,Mitternachtssonne"); mit zunehmender Annäherung an die Pole verlängern sich diese Phasen. Die geographische Breite entscheidet über die Tageslänge und beeinflusst auch das Klima, obwohl infolge des Meeres und anderer Einflussfaktoren der Witterungsverlauf dicht beieinanderliegender Orte extrem gegensätzlich sein kann. Auf der Eiskappe Grönlands beispielsweise herrscht im Winter eine durchschnittliche Temperatur von -33 °C, während in den angrenzenden Küstensiedlungen, wo das Klima infolge relativ warmer Meeresströmungen deutlich milder ist, im gleichen Zeitraum die Durchschnittstemperatur um -7 °C oder darüber liegt. Der Nordpol ist nicht der kälteste Ort der Arktis, da der Einfluss des Meeres dort zu gemäßigteren Bedingungen führt. Den Kälterekord der Nordhalbkugel hält der Ort Oimjakon im Nordosten Sibiriens mit -77,8 °C; die Rekordmarke für die kälteste Temperatur in Nordamerika wurde mit -65 °C bei Snag im Yukon Territory gemessen. Die mittleren Temperaturen des Juli liegen zwischen 3 °C und 10 °C. Im Allgemeinen ist das Klima der Arktis relativ trocken. Der mittlere Jahresniederschlag beträgt weniger als 250 Millimeter und fällt überwiegend als Schnee, weniger als Regen. Hinsichtlich der räumlichen Verteilung des Niederschlages in den arktischen Gebieten gibt es vergleichsweise geringe Unterschiede. Ein klimatisches Phänomen der Arktis sind die häufig in weiten Teilen des Gebiets auftretenden Nebel. Eine der beeindruckendsten Wettererscheinungen in der Arktis sind die Polarlichter. 2.4 Flora und Fauna Die Arktis ist nicht etwa eine Eiswüste ohne jegliches Leben im Wasser oder auf dem Land. Im Frühling erwacht eine Pflanzen- und Tierwelt mit eindrucksvoller Üppigkeit. Dabei ist nicht nur die Temperatur der entscheidende Faktor. Feuchtigkeit, Bodenbeschaffenheit und Lichtmenge sind ebenfalls extrem wichtige Aspekte, welche die Lebensbedingungen für Flora und Fauna bestimmen. Viele Tierarten sind an die Bedingungen in der Arktis angepasst. Einige arktische Säugetiere und Vögel verfügen während der kalten Monate über eine zusätzliche Isolierschicht. Mehr als 400 Arten von Blütenpflanzen gedeihen in der Arktis. Die Tundra, die sich weitläufig über Ebenen und Küstenregionen ausdehnt, ist durch Kriechsträucher, Kräuter, Gräser und Seggen sowie dichte Flechten- und Moosbestände charakterisiert. Zu den Säugetieren der Arktis zählen Eisbären, Polarfüchse, Wölfe, Vielfraße, Walrosse, Seehunde, Rentiere sowie die zur selben Spezies gehörenden amerikanischen Karibus, Moschusochsen, Lemminge, Schneehasen und mehrere Arten von Walen. Die Arktis bietet Lebensraum für eine artenreiche Vogelwelt. Lummen, Papageitaucher und Krabbentaucher nisten zu Tausenden entlang der Felsküsten. Kolkraben, Schneeammern, Strandläufer (siehe Schnepfenvögel), Schnee-Eulen und Schneehühner leben auch in den entlegensten Gebieten des Nordens, ebenso verschiedene Möwen- und Raubmöwenarten. Weitere typische Arktisvögel sind Eiderenten, Seetaucher und Sturmvögel. Insekten wie Bienen, Wespen, Fliegen, Schmetterlinge, Käfer und Heuschrecken treten in allen vegetationsbedeckten Teilen der Arktis auf. Die Meerestiere der Arktis sind besser an Temperaturschwankungen des Wassers angepasst als die Tiere der antarktischen Region. Die küstennahen Gewässer sind relativ fischreich, vor allem an Kabeljauen, Heilbutten und anderen Plattfischen sowie Lachsen. In arktischen Gewässern gibt es einen großen Artenreichtum an Wirbellosen wie Krebstieren. 2.5 Bevölkerung Lange bevor die Europäer die Arktis entdeckten, gab es dort in weiten Teilen des Landes eine verstreut lebende Bevölkerung. Nur Island stellte eine nennenswerte Ausnahme dar. Die Ureinwohner gehörten zahlreichen ethnischen Gruppen an und bedienten sich verschiedener Sprachen; sie stammten jedoch alle ursprünglich aus Asien. Die Inuit (Eskimo) erreichten den Atlantischen Ozean im Osten Grönlands und die Lappen (Samen) gelangten nach Norwegen. In den Arktisregionen Russlands gibt es ungefähr 20 verschiedene ethnische Gruppen. Dazu gehören die Komi (Syrjänen), die ungefähr 250 000 Mitglieder zählen und die Arktisgebiete des europäischen Teils von Russland bewohnen; die Jakuten mit circa 300 000 Angehörigen, die vorwiegend im Becken des Flusses Lena leben; die Tungu mit einer Bevölkerung von ungefähr 70 000 Menschen, die sich über ein großes Gebiet östlich des Flusses Jenissej verteilen; die Yukaghir, deren circa 1 000 Angehörige vorwiegend das Gebiet zwischen den Flüssen Jana und Indigirka bewohnen; und schließlich die Tschuktschen im äußersten Nordosten Sibiriens mit einer Bevölkerung von etwa 15 000 Menschen. Die Arktisgebiete Nordamerikas sind Lebensraum von drei großen ethnischen Gruppen; Alëuten, Indianern und Inuit, von denen etwa 65 000 im Norden Kanadas und rund 51 000 in Alaska leben. Die Alëuten leben vorwiegend auf den Alëuten, einer zu Alaska gehörenden Inselgruppe. Die Indianer bewohnen größtenteils die Steppen. Die Inuit leben hauptsächlich im Norden Alaskas, im Norden Kanadas und in den Küstenregionen Grönlands. Ursprünglich lebten alle Ureinwohner der Arktis ausschließlich von der Jagd und der Fischerei und verwendeten nur in der Natur vorkommende Materialien für die Herstellung von Kleidung und Werkzeug sowie zum Bau ihrer Wohnstätten oder Fahrzeuge. Die hergestellten Gegenstände waren kunstvoll gearbeitet und oft reich verziert. Der Kajak, der Parka und die Harpune der Inuit zählen zu den bekanntesten Erzeugnissen der arktischen Lebenswelt ( siehe Kanu). In der Arktis ließen sich auch Völker aus südlicheren Regionen nieder. Vor etwa 1 100 Jahren, als die Wikinger sich u. a. in Island ansiedelten, erreichten auch Norweger und Russen die Küsten Nordeuropas. In jüngerer Zeit gründeten Wissenschaftler, Bergarbeiter und Missionare Siedlungen in der Arktis. In den arktischen Regionen Alaskas, Kanadas und Grönlands gibt es nur wenige größere Siedlungen. In den Arktisregionen Skandinaviens und Russlands hingegen findet man einige größere Städte, wie z. B. Murmansk und Norilsk in Russland und Tromsø in Norwegen. Auch Reykjavík, die Hauptstadt Islands, ist ein bedeutendes urbanes Zentrum. 3 BODENSCHÄTZE UND WIRTSCHAFT In der Arktis existieren umfangreiche Vorkommen wichtiger Rohstoffe. Abgebaut werden u. a. Erdöl und Erdgas, Eisenerz, Nickel, Zink, Kohle, Uran, Zinn, Diamanten, Gold und Kryolith. Die wirtschaftlichen Aktivitäten beschränken sich fast überall in der Arktis darauf, die natürlichen Ressourcen zu nützen und zu verarbeiten; sie umfassen daher in erster Linie den Fischfang und den Abbau der Bodenschätze. 3.1 Landwirtschaft Wegen der natürlichen Gegebenheiten in der Arktis ist Ackerbau kaum und Tierhaltung nur beschränkt möglich. Die Haltung von Rentierherden nimmt im Norden Skandinaviens und Russlands eine wichtige Stellung ein, in geringerem Ausmaß auch in den arktischen Teilen Alaskas, Kanadas und Grönlands. Im Südwesten Grönlands und auf Island wird Schafzucht betrieben. Weit verbreitet ist auch die Haltung von Milchkühen, vor allem zur Versorgung der Ansiedlungen vor Ort. Allein im Norden Russlands gibt es fast eine Million Stück Vieh. In Island werden seit einigen Jahrzehnten verstärkt Treibhäuser angelegt, die mit geothermischer Energie beheizt werden. Aufgrund des Einflusses des Golfstromes, einer warmen Meeresströmung im nördlichen Atlantik, ist in Skandinavien Landnutzung bis weit nach Norden möglich. Vorherrschende Anbauprodukte sind dort Kartoffeln und Gerste. 3.2 Fischerei Fisch, der in Flüssen und Seen gefangen wird, ist ein wichtiges Nahrungsmittel für die Bevölkerung der Arktis. In Grönland stellt die Fischerei die Lebensgrundlage der Bevölkerung dar. Russland verfügt über eine gut entwickelte Flussfischerei, die sowohl die ortsansässige Bevölkerung als auch Abnehmer in fernen Städten versorgt. Das Nordpolarmeer zählt zu den bedeutendsten Fischgründen der Welt, und viele Länder sind schon seit Generationen mit ihren Fangflotten dort vertreten. Vor den Küsten Westgrönlands werden gewaltige Mengen Kabeljau und Garnelen gefangen. Das Überfischen der Gewässer wird jedoch mehr und mehr zum Problem. 3.3 Bergbau In einigen Teilen der Arktis spielt der Bergbau eine wichtige Rolle. In Russland werden auf der Halbinsel Kola Nickel, Eisenerz und Apatit und im Lena-Becken Diamanten abgebaut. Das Kusznezker Steinkohlebecken verfügt über gewaltige Kohlevorkommen. Seit den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts werden im Norden Sibiriens und bei Jakutsk Erdöl und Erdgas gefördert. Weitere, in größeren Mengen abgebaute Mineralien der russischen Arktis sind Gold, Zinn, Muskovit und Wolfram. In Schweden wird in Kiruna und an anderen Orten nördlich des Polarkreises schon seit etwa 1900 Eisenerz abgebaut, und Norwegen verfügt über eine bedeutende Eisenerzmine in Kirkenes an der Nordküste. In Grönland werden Blei, Zink und Molybdän gewonnen. Früher wurden im grönländischen Ivigtut auch große Mengen Kryolit abgebaut. Ausgedehnte Kohleminen gibt es auf Spitzbergen, einer der Hauptinseln des Svalbard-Archipels. Der kanadische Bergbau in der Arktis liefert vor allem Uran, Kupfer, Nickel, Blei, Zink, Asbest, Eisenerz, Erdöl und Erdgas. 1977 begann in der arktischen North Slope Alaskas eine groß angelegte Erdölförderung. Ein 1987 eingebrachter Vorschlag der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika, das Naturschutzgebiet der Arktis (Arctic National Wildlife Refuge) für die Erdölförderung zu öffnen, stieß auf den massiven Widerstand verschiedener Umweltschutzorganisationen. 3.4 Industrie und Handel Die einzige bedeutende Industrie der nordamerikanischen Arktis besteht in der Aufbereitung von Rohstoffen. Zur Herstellung von Waren sind die Kosten für Arbeit und Transport zu hoch. Russland verfügt allerdings über mehrere bedeutende Industrieregionen im Norden. Dazu zählen die Halbinsel Kola und die Flusstäler der Petschora, des Jenissej und der Lena. Rohstoffe werden auch in der kanadischen Arktis verarbeitet. Grönland und Island verfügen über kleinere verarbeitende Industrien, die überwiegend nur zur Versorgung des Binnenmarktes reichen. Vorherrschender Produktionszweig ist dabei die Fischverarbeitung. 3.5 Verkehrswesen Der Verkehr ist in der Arktis sowohl zu Land als auch zu Wasser infolge ständiger oder jahreszeitenbedingter Vereisung erschwert. Abgesehen von einigen wichtigen Verkehrslinien auf dem kanadischen Festland, im Norden Russlands und in den nördlichen Teilen Norwegens und Schwedens, gibt es nur wenige Straßen in der Arktis. Es sind bisher auch kaum Eisenbahnverbindungen vorhanden. Eine etwa 1 800 Kilometer lange Schienenstrecke verbindet die russische Stadt Workuta mit Häfen an der Mündung des Ob. Dieser Verkehrsweg wird überwiegend für den Transport der um Workuta abgebauten Kohle benutzt. In einigen Regionen der Arktis ist die Küstenschifffahrt von Bedeutung. Im Winter werden die Schifffahrtsstraßen von Eisbrechern freigehalten. Russland verfügt während des Sommers über ein gutes Flussschifffahrtsnetz. Lange Abschnitte der Nordostpassage und der Nordwestpassage führen durch arktische Gewässer. Der Flugverkehr ist überaus wichtig. Die großen Ansiedlungen werden von Flughäfen aus versorgt, und Fluglinien verbinden abgelegene Gemeinden und Bergbausiedlungen mit den größeren Städten. Zu den traditionellen Mitteln der Fortbewegung in den arktischen Regionen gehören immer noch Hunde- und Rentierschlitten. 4 GESCHICHTE DER ENTDECKUNG UND ERFORSCHUNG Die Griechen waren sich bereits im 4. Jahrhundert v. Chr. der Existenz arktischer Gebiete bewusst. Teile der Arktis waren zu jener Zeit von Inuit und Indianern bevölkert. Im frühen 9. Jahrhundert unserer Zeitrechnung gründeten irische Mönche auf Island eine Kolonie, die allerdings nicht lange überdauerte. Im gleichen Jahrhundert landeten Schiffe der Wikinger in der Arktis. Etwa um 982 sichtete der nordische Seefahrer Erich der Rote Grönland. Man nimmt an, dass die Wikinger während der folgenden vier Jahrhunderte wiederholt die Arktis erreichten. In der Folgezeit wurde die Erforschung der Arktis vor allem durch das europäische Bedürfnis nach Seewegen in den Orient vorangetrieben. So kam es zur Suche nach einer Nordostpassage im Norden Asiens und der Nordwestpassage zwischen den nordamerikanischen Inseln der Arktis hindurch. 1553 begann der englische Seefahrer Sir Hugh Willoughby mit der Suche nach der Nordostpassage. Sein Begleiter Richard Chancellor erreichte das heutige Archangelsk am Weißen Meer und eröffnete dadurch eine neue Handelsroute. Die Suche nach der Nordwestpassage begann in den neunziger Jahren des 15. Jahrhunderts mit den Reisen des englischen Seefahrers Giovanni Caboto. Er war jedoch nicht erfolgreich, wie auch viele andere, die in seine Fußstapfen traten. 1576 erreichte der englische Forschungsreisende Sir Martin Frobisher die kanadische Arktis. 1587 segelte John Davis zwischen Grönland und der Baffin-Insel hindurch; nach ihm erhielt die Davisstraße ihren Namen. 1610 sichtete Henry Hudson die Bucht, die später nach ihm benannt wurde. Sie wurde 1612 bis 1613 von dem walisischen Forscher und Entdecker Thomas Button kartographisch erfasst. Der englische Seefahrer William Baffin erforschte ein Gebiet, das heute den Namen Baffinbai trägt (1616). Er gelangte dabei bis zu einer nördlichen Breite von 77°45', was während der folgenden 200 Jahre ein unübertroffener Rekord blieb. Die Erforschung der sibirischen Arktisküste durch Russland wurde von Zar Peter I., dem Großen, im frühen 18. Jahrhundert angeregt. Er engagierte den dänischen Seefahrer Vitus Jonassen Bering, der 1728 die nach ihm benannte Straße zwischen Sibirien und Alaska entdeckte. Im Rahmen erneuter Versuche, eine Nordwestpassage zu finden, organisierte die britische Regierung 1818 die erste von mehreren Arktisexpeditionen unter der Leitung von Sir William Edward Parry. 1819 erreichte Parry die Melville-Insel in der kanadischen Arktis. 1845 leitete Sir John Franklin eine britische Expedition, die vom Lancaster-Sund, einem Arm der Baffinbai, zur Beringstraße durchstoßen sollte. Die beiden Expeditionsschiffe wurden im Winter 1846 vom Eis eingeschlossen. Franklin starb im Juni des folgenden Jahres nebst zahlreichen Mitgliedern seiner Mannschaft. Die Überlebenden verließen die beiden Schiffe im April 1848, kamen jedoch alle binnen kürzester Zeit ums Leben. Das Verschwinden der Schiffe, die zuletzt 1845 gesehen worden waren, führte dazu, dass ab 1848 wiederholt Suchexpeditionen entsandt wurden. Der Verbleib der Franklin-Expedition wurde erst 1857 endgültig aufgeklärt, als auf Victory Point schriftliche Aufzeichnungen über das Geschehen gefunden wurden. Dem Schweden Adolf Erik Nordenskiöld gelang mit seinem Schiff Vega die erste vollständige Befahrung der Nordostpassage in den Jahren 1878/79. Die erste offizielle Arktisexpedition, die 1881/82 stattfand, wurde im Rahmen des ersten Internationalen Polarjahres organisiert. Sie stand unter dem Kommando von Leutnant Adolphus Washington Greely, hatte ihren Stützpunkt in der Lady-Franklin-Bucht auf der Ellesmere-Insel und nahm magnetische und meteorologische Beobachtungen vor. Als 1884 schließlich Versorgungsschiffe eintrafen, waren bereits 17 Besatzungsmitglieder durch Kälte und Hunger ums Leben gekommen. Das Inlandeis Grönlands wurde erstmals 1888 von dem norwegischen Polarforscher Fridtjof Nansen durchquert. Im September 1893 versuchte Nansen, auf seinem Schiff Fram über den Nordpol zu fahren. Im August 1896 wurde das Schiff in der Nähe der Neusibirischen Inseln vom Packeis eingeschlossen und erreichte mit der Eisdrift die unmittelbare Nähe des Nordpols bei 86°14' nördlicher Breite. Zwischen 1886 und 1909 leitete der amerikanische Forscher Robert Edwin Peary mehrere Arktisexpeditionen durch die Baffinbai. Er erreichte Kap Morris Jesup (auf Grönland), die nördlichste Landmasse in der Arktis, im Jahr 1900 und drang am 21. April 1906, beim Versuch den Nordpol zu erreichen, bis zu einer nördlichen Breite von 87°06' vor. Von Grant Land im Norden der Ellesmere-Insel arbeitete er sich mit Hundeschlitten über das Packeis vor, und man geht im Allgemeinen davon aus, dass er am 6. April 1909 den Nordpol erreichte. Obwohl man ihm zuschreibt, zum ersten Mal einen Expeditionstrupp zum Nordpol geführt zu haben, gehen die Meinungen darüber, ob er tatsächlich den Pol erreichte oder nur in der Nähe des Pols war, nach wie vor auseinander. Die erste Durchquerung der Nordwestpassage per Schiff gelang in den Jahren 1903 bis 1906 dem norwegischen Forscher Roald Amundsen. Im Jahr 1906 lebte der in Kanada gebürtige amerikanische Ethnologe und Polarforscher Vilhjamur Stefansson bei den Inuit in der Nähe des Deltas des Mackenzie River. Zwischen 1908 und 1912 bereisten Stefansson und Rudolph Anderson das Gebiet um den Coronationgolf und die Victoria-Insel, ebenfalls um Studien über die Inuit zu betreiben. Von 1913 bis 1918 war Stefansson Kommandant einer kanadischen Arktisexpedition, die bis dahin unbekanntes Land im arktischen Archipel entdeckte. Im Mai 1926 erreichte der amerikanische Flieger und Forscher Richard Evelyn Byrd zusammen mit seinem Landsmann und Fliegerkollegen Floyd Bennett den Nordpol mit dem Flugzeug. Wenige Tage später vollbrachten Amundsen, Lincoln Ellsworth und Umberto Nobile mit dem Luftschiff Norge einen 70-Stunden-Flug von Spitzbergen aus über den Nordpol nach Alaska, was einer Entfernung von etwa 5 460 Kilometern entspricht. 1928 flog der australische Forscher Sir George Wilkins von Kap Barrow ( Point Barrow, Alaska) nach Spitzbergen. 1932 gründete die damalige Sowjetunion eine Behörde, deren Aufgabe es war, die Nordwestpassage zu einer Handelsroute für die Schifffahrt zu machen, um die Ressourcen Sibiriens besser nutzen zu können. Vier sowjetische Wissenschaftler unter der Führung I. D. Papanins ließen sich 1937 neun Monate lang auf der NP 1, einer kleineren Eisscholle, treiben, um das Meer zu erforschen. Sie bauten in der Folgezeit mehrere temporäre Forschungsstationen im Treibeis auf. Bis 1981 hatte die Sowjetunion 26 solcher Stationen eingerichtet sowie zahlreiche, wissenschaftlichen Zwecken dienende Landgänge auf dem Eis des Nordpolarmeers vorgenommen. Im Sommer 1938 unternahmen die sowjetischen Piloten V. P. Chkalov und M. M. Gromov in einmotorigen Maschinen Nonstopflüge über den Nordpol zu den Vereinigten Staaten, nach Vancouver im Bundesstaat Washington und nach San Jacinto in Kalifornien. Während des 2. Weltkrieges wurden mehrere Luftstützpunkte und Wetterstationen in Alaska, der kanadischen Arktis und auf Grönland eingerichtet. 1947 wurde auf Kap Barrow (Alaska) eine Forschungsstation gegründet. 1951 führte die US-Marine das Projekt Ski Jump durch, bei dem sie zahlreiche Landungen auf Treibeis in der Beaufortsee unternahm. Die erste amerikanische Forschungsstation auf Treibeis wurde zu Beginn des Jahres 1952 von Joseph O. Fletcher aufgebaut. Reisen unter dem Eis waren von Stefansson und Wilkins schon lange als eine Möglichkeit der Erforschung der Arktis angesehen worden. 1958 wurden sie in die Tat umgesetzt, als das nukleargetriebene U-Boot USS Nautilus als erstes Unterseeboot das Nordpolarmeer durchquerte. Es gelangte in vier Tagen von der Beringstraße über den Nordpol nach Island. Die Forschungstätigkeit in der Arktis nahm während des Internationalen Geophysikalischen Jahres von 1957 bis 1958 stark zu. An den Projekten waren verschiedene Nationen beteiligt, die zusammen mehr als 300 Forschungsstationen betrieben. Seit den späten siebziger Jahren ist die traditionelle Erforschung der Arktis weitgehend durch systematische Sammlung von Daten und wissenschaftliche Forschung ersetzt worden. Der Zugang war durch Flugzeuge, Unterseeboote, Eisbrecher und neue Möglichkeiten des Überlandverkehrs deutlich verbessert worden; gleichzeitig übernahmen die Erde in regelmäßigen Abständen umkreisende Satelliten und selbst gesteuerte Instrumente einen Großteil der routinemäßigen Informationserfassung. Der 100. Jahrestag der Reise der Vega von 1878/79 wurde mit einem umfangreichen Forschungsprogramm gewürdigt, das ein internationales Forschungsteam zwischen der Barentssee und dem Nordosten Grönlands mit dem schwedischen Eisbrecher Ymer durchführten. In den frühen achtziger Jahren begann ein internationales Team von Wissenschaftlern mit einer Langzeitstudie über das Inlandeis Grönlands. Dabei wurden Eiskerne untersucht, die durch Bohrungen von der Oberfläche bis in eine Tiefe von bis zu 2 036 Meter gewonnen worden waren. 1986 stieß man auf der zu Kanada gehörigen Axel-Heiberg-Insel auf den bisher größten Fossilienwald der Arktis. Er wird auf ein Alter von ungefähr 45 Millionen Jahren geschätzt und liefert Beiträge zu Fragen der Veränderung der Klimaverhältnisse im Verlauf der Landschaftsgeschichte der Region. Die Umweltverschmutzung infolge weltweiter Industrialisierung zeigt auch Auswirkungen auf die Arktis. Auch wenn die Arktis weit von den größten Zentren industrieller Emissionen entfernt liegt, hat die Atmosphäre in diesen hohen nördlichen Breiten unter der Belastung durch Schadstoffe zu leiden. Vor allem die Methoden der Fernerkundung werden seit einiger Zeit zur Erfassung von Daten und zur Beobachtung von Veränderungen der Erdoberfläche und der Atmosphäre eingesetzt. Mit ihrer Hilfe lassen sich durch die Auswertung regelmäßig aufgenommener Satellitenbilder Entwicklungen erkennen und bewerten. Von norwegischen und britischen Wissenschaftlern durchgeführte Messungen ergaben, dass die Eisdecke in der Arktis in den vergangenen 20 Jahren um rund zwei Meter dünner geworden ist. Dabei wurde auch festgestellt, dass die Eismächtigkeit in allen untersuchten Gebieten um die gleiche Größenordnung abgenommen hat. Die kombinierten Messungen mit U-Booten und Satelliten zeigten eine Verminderung der Eismenge um 20 bis 30 Prozent. Dies wird ebenso als weiteres Indiz für Klimaveränderungen in der Arktis gewertet wie der 2005 durch Satellitenmessungen belegte Rückgang der im Sommer vereisten arktischen Fläche auf mittlerweile nur noch circa 5,3 Millionen Quadratkilometer. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

« 2.5 Bevölkerung Lange bevor die Europäer die Arktis entdeckten, gab es dort in weiten Teilen des Landes eine verstreut lebende Bevölkerung.

Nur Island stellte eine nennenswerteAusnahme dar.

Die Ureinwohner gehörten zahlreichen ethnischen Gruppen an und bedienten sich verschiedener Sprachen; sie stammten jedoch alle ursprünglich aus Asien.Die Inuit (Eskimo) erreichten den Atlantischen Ozean im Osten Grönlands und die Lappen (Samen) gelangten nach Norwegen. In den Arktisregionen Russlands gibt es ungefähr 20 verschiedene ethnische Gruppen.

Dazu gehören die Komi (Syrjänen), die ungefähr 250 000 Mitglieder zählen und dieArktisgebiete des europäischen Teils von Russland bewohnen; die Jakuten mit circa 300 000 Angehörigen, die vorwiegend im Becken des Flusses Lena leben; die Tungu miteiner Bevölkerung von ungefähr 70 000 Menschen, die sich über ein großes Gebiet östlich des Flusses Jenissej verteilen; die Yukaghir, deren circa 1 000 Angehörigevorwiegend das Gebiet zwischen den Flüssen Jana und Indigirka bewohnen; und schließlich die Tschuktschen im äußersten Nordosten Sibiriens mit einer Bevölkerung vonetwa 15 000 Menschen.

Die Arktisgebiete Nordamerikas sind Lebensraum von drei großen ethnischen Gruppen; Alëuten, Indianern und Inuit, von denen etwa 65 000 imNorden Kanadas und rund 51 000 in Alaska leben.

Die Alëuten leben vorwiegend auf den Alëuten, einer zu Alaska gehörenden Inselgruppe.

Die Indianer bewohnengrößtenteils die Steppen.

Die Inuit leben hauptsächlich im Norden Alaskas, im Norden Kanadas und in den Küstenregionen Grönlands. Ursprünglich lebten alle Ureinwohner der Arktis ausschließlich von der Jagd und der Fischerei und verwendeten nur in der Natur vorkommende Materialien für dieHerstellung von Kleidung und Werkzeug sowie zum Bau ihrer Wohnstätten oder Fahrzeuge.

Die hergestellten Gegenstände waren kunstvoll gearbeitet und oft reich verziert.Der Kajak, der Parka und die Harpune der Inuit zählen zu den bekanntesten Erzeugnissen der arktischen Lebenswelt ( siehe Kanu). In der Arktis ließen sich auch Völker aus südlicheren Regionen nieder.

Vor etwa 1 100 Jahren, als die Wikinger sich u.

a.

in Island ansiedelten, erreichten auch Norwegerund Russen die Küsten Nordeuropas.

In jüngerer Zeit gründeten Wissenschaftler, Bergarbeiter und Missionare Siedlungen in der Arktis. In den arktischen Regionen Alaskas, Kanadas und Grönlands gibt es nur wenige größere Siedlungen.

In den Arktisregionen Skandinaviens und Russlands hingegen findetman einige größere Städte, wie z.

B.

Murmansk und Norilsk in Russland und Tromsø in Norwegen.

Auch Reykjavík, die Hauptstadt Islands, ist ein bedeutendes urbanesZentrum. 3 BODENSCHÄTZE UND WIRTSCHAFT In der Arktis existieren umfangreiche Vorkommen wichtiger Rohstoffe.

Abgebaut werden u.

a.

Erdöl und Erdgas, Eisenerz, Nickel, Zink, Kohle, Uran, Zinn, Diamanten, Goldund Kryolith.

Die wirtschaftlichen Aktivitäten beschränken sich fast überall in der Arktis darauf, die natürlichen Ressourcen zu nützen und zu verarbeiten; sie umfassendaher in erster Linie den Fischfang und den Abbau der Bodenschätze. 3.1 Landwirtschaft Wegen der natürlichen Gegebenheiten in der Arktis ist Ackerbau kaum und Tierhaltung nur beschränkt möglich.

Die Haltung von Rentierherden nimmt im NordenSkandinaviens und Russlands eine wichtige Stellung ein, in geringerem Ausmaß auch in den arktischen Teilen Alaskas, Kanadas und Grönlands.

Im Südwesten Grönlandsund auf Island wird Schafzucht betrieben.

Weit verbreitet ist auch die Haltung von Milchkühen, vor allem zur Versorgung der Ansiedlungen vor Ort.

Allein im NordenRusslands gibt es fast eine Million Stück Vieh.

In Island werden seit einigen Jahrzehnten verstärkt Treibhäuser angelegt, die mit geothermischer Energie beheizt werden.Aufgrund des Einflusses des Golfstromes, einer warmen Meeresströmung im nördlichen Atlantik, ist in Skandinavien Landnutzung bis weit nach Norden möglich.Vorherrschende Anbauprodukte sind dort Kartoffeln und Gerste. 3.2 Fischerei Fisch, der in Flüssen und Seen gefangen wird, ist ein wichtiges Nahrungsmittel für die Bevölkerung der Arktis.

In Grönland stellt die Fischerei die Lebensgrundlage derBevölkerung dar.

Russland verfügt über eine gut entwickelte Flussfischerei, die sowohl die ortsansässige Bevölkerung als auch Abnehmer in fernen Städten versorgt.

DasNordpolarmeer zählt zu den bedeutendsten Fischgründen der Welt, und viele Länder sind schon seit Generationen mit ihren Fangflotten dort vertreten.

Vor den KüstenWestgrönlands werden gewaltige Mengen Kabeljau und Garnelen gefangen.

Das Überfischen der Gewässer wird jedoch mehr und mehr zum Problem. 3.3 Bergbau In einigen Teilen der Arktis spielt der Bergbau eine wichtige Rolle.

In Russland werden auf der Halbinsel Kola Nickel, Eisenerz und Apatit und im Lena-Becken Diamantenabgebaut.

Das Kusznezker Steinkohlebecken verfügt über gewaltige Kohlevorkommen.

Seit den sechziger Jahren des 20.

Jahrhunderts werden im Norden Sibiriens und beiJakutsk Erdöl und Erdgas gefördert.

Weitere, in größeren Mengen abgebaute Mineralien der russischen Arktis sind Gold, Zinn, Muskovit und Wolfram.

In Schweden wird inKiruna und an anderen Orten nördlich des Polarkreises schon seit etwa 1900 Eisenerz abgebaut, und Norwegen verfügt über eine bedeutende Eisenerzmine in Kirkenes ander Nordküste.

In Grönland werden Blei, Zink und Molybdän gewonnen.

Früher wurden im grönländischen Ivigtut auch große Mengen Kryolit abgebaut.

AusgedehnteKohleminen gibt es auf Spitzbergen, einer der Hauptinseln des Svalbard-Archipels.

Der kanadische Bergbau in der Arktis liefert vor allem Uran, Kupfer, Nickel, Blei, Zink,Asbest, Eisenerz, Erdöl und Erdgas.

1977 begann in der arktischen North Slope Alaskas eine groß angelegte Erdölförderung.

Ein 1987 eingebrachter Vorschlag der Regierungder Vereinigten Staaten von Amerika, das Naturschutzgebiet der Arktis (Arctic National Wildlife Refuge) für die Erdölförderung zu öffnen, stieß auf den massiven Widerstand verschiedener Umweltschutzorganisationen. 3.4 Industrie und Handel Die einzige bedeutende Industrie der nordamerikanischen Arktis besteht in der Aufbereitung von Rohstoffen.

Zur Herstellung von Waren sind die Kosten für Arbeit undTransport zu hoch.

Russland verfügt allerdings über mehrere bedeutende Industrieregionen im Norden.

Dazu zählen die Halbinsel Kola und die Flusstäler der Petschora, desJenissej und der Lena.

Rohstoffe werden auch in der kanadischen Arktis verarbeitet.

Grönland und Island verfügen über kleinere verarbeitende Industrien, die überwiegendnur zur Versorgung des Binnenmarktes reichen.

Vorherrschender Produktionszweig ist dabei die Fischverarbeitung. 3.5 Verkehrswesen Der Verkehr ist in der Arktis sowohl zu Land als auch zu Wasser infolge ständiger oder jahreszeitenbedingter Vereisung erschwert.

Abgesehen von einigen wichtigenVerkehrslinien auf dem kanadischen Festland, im Norden Russlands und in den nördlichen Teilen Norwegens und Schwedens, gibt es nur wenige Straßen in der Arktis.

Essind bisher auch kaum Eisenbahnverbindungen vorhanden.

Eine etwa 1 800 Kilometer lange Schienenstrecke verbindet die russische Stadt Workuta mit Häfen an derMündung des Ob.

Dieser Verkehrsweg wird überwiegend für den Transport der um Workuta abgebauten Kohle benutzt.

In einigen Regionen der Arktis ist dieKüstenschifffahrt von Bedeutung.

Im Winter werden die Schifffahrtsstraßen von Eisbrechern freigehalten.

Russland verfügt während des Sommers über ein gutesFlussschifffahrtsnetz.

Lange Abschnitte der Nordostpassage und der Nordwestpassage führen durch arktische Gewässer.

Der Flugverkehr ist überaus wichtig.

Die großenAnsiedlungen werden von Flughäfen aus versorgt, und Fluglinien verbinden abgelegene Gemeinden und Bergbausiedlungen mit den größeren Städten.

Zu den traditionellenMitteln der Fortbewegung in den arktischen Regionen gehören immer noch Hunde- und Rentierschlitten.. »

↓↓↓ APERÇU DU DOCUMENT ↓↓↓

Liens utiles