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Joseph Haydn - Musik.

Publié le 19/06/2013

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Joseph Haydn - Musik. 1 EINLEITUNG Joseph Haydn (1732-1809), österreichischer Komponist. Neben Wolfgang Amadeus Mozart und Ludwig van Beethoven zählt er zu den großen Musikerpersönlichkeiten der Wiener Klassik und zu den einflussreichsten Meistern der abendländischen Musiktradition. 2 JUGENDZEIT Franz Joseph Haydn wurde am 31. März 1732 in Rohrau (Niederösterreich), einem Dorf östlich von Wien, geboren und stammte aus einfachen Verhältnissen. Als Achtjähriger wurde er in die Chorschule des Wiener Stephansdomes aufgenommen, die er 17-jährig mit dem Stimmbruch wieder verlassen musste. In den folgenden zehn Jahren verdiente sich Haydn von 1749 bis 1759 seinen Lebensunterhalt als freischaffender Musiker. Autodidaktisch studierte er Musiktheorie und Kontrapunkt und erhielt gelegentlich Unterricht bei dem berühmten italienischen Sänger und Komponisten Nicola Porpora. In dieser Zeit entstanden erste Kompositionen. 1755 wurde Haydn bei Baron Karl Josef von Fürnberg angestellt, für den er seine ersten Streichquartette komponierte. Ab 1759 wirkte er als Musikdirektor bei Graf Ferdinand Maximilian von Morzin in Lukavec (Lukawitz, bei Pilsen in Böhmen), wo er 1760 Maria Anna Keller heiratete. 3 DIE JAHRZEHNTE BEI ESTERHÁZY Den großen Wendepunkt in Haydns Leben bildete das Jahr 1761, als er zum Vizekapellmeister des Fürsten Paul Anton Esterházy in Eisenstadt ernannt wurde. Unter dessen Nachfolger Fürst Nikolaus Joseph Esterházy, der ein leidenschaftlicher, kultivierter Musikliebhaber war, verbrachte Haydn 30 Jahre im Dienst der Familie Esterházy. 1766 wurde Haydn zum fürstlichen Kapellmeister ernannt und zog 1769 mit dem (inzwischen auf 30 Mitglieder erweiterten) Orchester des Fürsten auf dessen Landgut Esterháza (heute Ungarn). Obwohl er die Bürden seines Berufs und die Isolation auf Esterháza immer wieder bedauerte, hatte Haydn damit eine ansehnliche Stellung inne. Hier konnte er in Ruhe experimentieren und seinen Stil in der ständigen praktischen Tätigkeit entwickeln. Gegenüber seinem ersten Biographen Georg August Griesinger bemerkte Haydn im Rückblick: ,,Ich konnte als Chef eines Orchesters Versuche machen, beobachten, was den Eindruck hervorbringt und was ihn schwächt, also verbessern, zusetzen, wegschneiden, wagen, ich war von der Welt abgesondert, niemand in meiner Nähe konnte mich an mir selbst irremachen und quälen, und so mußte ich original werden." Haydn begründete in seiner schöpferischen Abgeschiedenheit zwei der wichtigsten Gattungen der klassisch-romantischen Musik: die Sinfonie und das Streichquartett. Neben seinen Aufgaben als musikalischer Lehrer, Bibliothekar und Dirigent schuf er zudem in Esterháza eine große Zahl von Opern, Messen, Kammermusikwerken und Tanzmusiken. Gleichwohl hielt er durch häufige Reisen nach Wien auch den Kontakt zu den dortigen Entwicklungen. 4 DIE LONDONER ERFOLGE Nach dem Tod von Fürst Nikolaus Joseph Esterházy im Jahr 1790 löste dessen Nachfolger die Hofkapelle auf. Haydn wurde mit einer festen Pension von 1 400 Gulden beurlaubt und zog als unabhängiger und berühmter Komponist nach Wien, wo er seine enge Freundschaft mit Wolfgang Amadeus Mozart erneuerte und auch (wie dieser) den Freimaurern beitrat. Durch seine berufliche und finanzielle Unabhängigkeit war es ihm möglich, ein Angebot des englischen Impresarios Johann Peter Salomon anzunehmen und für die Konzertsaison 1791/92 nach London zu gehen, wo er unter anderem seine Sinfonien in Salomons Abonnementskonzerten dirigierte. 1791 verlieh ihm die Universität Oxford die Ehrendoktorwürde; bei der Zeremonie bedankte sich Haydn mit der Oxford-Sinfonie (Hob. I: 92). Der außergewöhnliche Erfolg, den er damit im frühbürgerlichen Musikleben der englischen Metropole hatte, führte dazu, dass Haydn 1794/95 ein zweites Mal nach London eingeladen wurde. Bei diesen beiden Aufenthalten entstanden mit den so genannten zwölf Londoner Sinfonien (Hob. I: 93-104) und den sechs Streichquartetten (Hob. III: 69-74) einige seiner wichtigsten Werke. Die bekanntesten unter den Londoner Sinfonien sind die Sinfonie mit dem Paukenschlag (Nr. 94), die Militärsinfonie (Nr. 100), Die Uhr (Nr. 101) und die Sinfonie mit dem Paukenwirbel (Nr. 103). Zwischen den beiden Londoner Aufenthalten lebte Haydn wieder in Wien, wo er unter anderem den jungen Ludwig van Beethoven unterrichtete und zahlreiche Werke komponierte. Haydn starb am 31. Mai 1809 in Wien. 5 HAYDNS MUSIKALISCHE BEDEUTUNG Haydn war in nahezu allen musikalischen Gattungen außerordentlich produktiv, sei es vokal oder instrumental, geistlich oder weltlich. Als ebenso disziplinierter wie einfallsreicher Komponist schrieb er u. a. 13 italienische Opern, 107 Sinfonien, 68 Streichquartette, über 20 Streichtrios, 126 Trios und andere Kammermusiken für Baryton (ein Streichinstrument, das Fürst Nikolaus spielte), mehr als 60 Klaviersonaten und andere Klavierstücke, drei Klavier-, fünf Orgel- und zahlreiche Instrumentalkonzerte, 20 Stücke für Flötenuhr, weit über 100 Divertimenti, Cassationen und Notturni, mehrere Oratorien, 14 Messen und viele andere kirchenmusikalische Werke sowie 46 weltliche Kanons und hunderte Bearbeitungen von Volksliedern. Die einzigartige musikgeschichtliche Bedeutung Haydns, die erst im 20. Jahrhundert in vollem Umfang erkannt wurde, liegt vor allem in der Entwicklung der Sinfonie und des Streichquartetts und in der Perfektionierung der Sonatensatzform. Seine Sinfonien entstanden über einen Zeitraum von 35 Jahren hin und entwickelten diese Gattung von einer Nebenform der Unterhaltungsmusik zu einem der zentralen Felder der klassischen Musik. Der entscheidende Wendepunkt liegt dabei in den Jahren 1774 bis 1783, in denen Haydn, nachdem er bereits über 50 Sinfonien komponiert hatte, die klassische Wiener Sinfonie ausprägte. An seinen Streichquartetten arbeitete der Komponist sogar über 50 Jahre lang, obwohl diese Form nicht zu seinen Dienstpflichten in Esterháza zählte. In beiden Gattungen führte Haydn das Menuett als eigenständigen Satz ein und verlieh ihm seinen festen Platz. Er bildete die zentralen Merkmale der Wiener klassischen Musik heraus, die dann von Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven und anderen in schöpferischer Auseinandersetzung übernommen wurden. Diese charakteristischen Merkmale sah Haydn selbst erstmals in seinen 1782 erschienenen sechs Streichquartetten op. 33 (Hob. III: 37-42) ,,auf eine gantz neue besondere art" (Haydn) erreicht: als kunstvolle Durchdringung des gleichberechtigten vierstimmigen Satzes und zugleich in klarem, verständlichem Tonfall. Diese Quartette, die einen ersten Höhepunkt seiner Streichquartettkunst bildeten und einen idealtypischen Geltungsanspruch auf unübertroffene Weise realisieren, führten bei Wolfgang Amadeus Mozart zu einer schöpferischen Krise, auf die dieser dann mit den sechs Haydn gewidmeten Quartetten KV 387, 421, 458, 428, 464 und 465 antwortete. Mit seiner Konzentration auf motivisch-thematische Arbeit, Logik und Stringenz des musikalischen Satzes, mit souveränem Witz und einer geradezu experimentellen Neugier begründete Haydn den Stil der Wiener Klassik und wurde damit zugleich zu einer der zentralen Gestalten der Aufklärung in der Musik. Seine Oratorien, die den Chor entschieden gegenüber der arienbetonten süddeutsch-österreichischen Tradition aufwerteten, wurden zu einem zentralen Bezugspunkt der bürgerlichen Musik des frühen 19. Jahrhunderts. 6 WIRKUNGSGESCHICHTE Obwohl Haydn zu Lebzeiten unbestritten zu den größten Komponisten gezählt wurde, fiel sein Nachruhm im 19. Jahrhundert zunehmend einem teleologischen Denken zum Opfer: Je mehr die musikalische Entwicklung als linearer Fortschritt konzipiert wurde, der zur verklärenden Idolisierung und Kanonisierung großer Komponisten wie Ludwig van Beethoven oder Richard Wagner führte, desto mehr wurde Haydn auf die Rolle eines bloßen Wegbereiters reduziert. Der Beiname ,,Papa Haydn" zeigt, wie man sein Werk als altväterlich-veraltet und rokokohaft-harmlos hinter das seiner als tiefsinniger empfundenen Nachfolger Mozart und Beethoven zurückstufte. Erst im späten 20. Jahrhundert wurde diese romantische Sichtweise revidiert und Haydn wieder als Schöpfer von Meisterwerken erkannt, die denen Mozarts oder Beethovens absolut ebenbürtig sind und zu den größten Leistungen der klassischen Musik gehören. Während Haydns Wirkungsgeschichte im deutschsprachigen Raum eine Geschichte von Missverständnissen und Ignoranz darstellt, verlief seine Rezeption in England anders. Dort zählte er seit seinen Londonreisen durchgängig und unbestritten zu den großen Meistern der Musik. Joseph Haydn: Wichtigste Werke JAHR WERK 1767 Stabat Mater (Oratorium) 1772 Sinfonie Nr. 45, fis-Moll (Abschiedssinfonie) 1791 Sinfonie Nr. 94, G-Dur (Mit dem Paukenschlag) 1794 Sinfonie Nr. 100, G-Dur (Militärsinfonie) Sinfonie Nr. 101, D-Dur (Die Uhr) 1795 Sinfonie Nr. 103, Es-Dur (Mit dem Paukenwirbel) Sinfonie Nr. 104, D-Dur (Londoner) 1797 Streichquartett Nr. 3, D-Dur, op. 76 (Kaiserquartett) 1798 Die Schöpfung (Oratorium) Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze (Oratorium) Nelsonmesse d-Moll 1801 Die Jahreszeiten (Oratorium) Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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45, fis-Moll (Abschiedssinfonie) 1791 Sinfonie Nr.

94, G-Dur (Mit dem Paukenschlag) 1794 Sinfonie Nr.

100, G-Dur (Militärsinfonie)Sinfonie Nr.

101, D-Dur (Die Uhr) 1795 Sinfonie Nr.

103, Es-Dur (Mit dem Paukenwirbel)Sinfonie Nr.

104, D-Dur (Londoner) 1797 Streichquartett Nr.

3, D-Dur, op.

76 (Kaiserquartett) 1798 Die Schöpfung (Oratorium)Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze(Oratorium)Nelsonmesse d-Moll 1801 Die Jahreszeiten (Oratorium) Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation.

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