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Kap Verde - geographie.

Publié le 06/06/2013

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Kap Verde - geographie. 1 EINLEITUNG Kap Verde, Inselstaat im Atlantischen Ozean, der die Kapverdischen Inseln umfasst. Der Archipel liegt etwa 600 Kilometer vor der Westspitze des afrikanischen Kontinents, dem Cap Vert in Senegal. Zum Inselstaat gehören zehn größere und fünf kleinere Inseln, die annähernd die Form eines nach Westen hin offenen Halbkreises bilden. Die Inselgruppe Barlavento (,,über dem Winde") umfasst die nördlichen Inseln (Santo Antão, São Vicente, Santa Luzia, São Nicolau, Sal und Boa Vista sowie drei kleinere Inseln), Sotavento (,,unter dem Winde") die südlicher gelegenen (São Tiago, Brava, Fogo und Maio sowie zwei kleinere). Kap Verde hat eine Gesamtfläche von 4 033 Quadratkilometern. Hauptstadt der Republik Kap Verde ist Praia. 2 LAND Die Inseln sind vulkanischen Ursprungs und überwiegend aus Basalten und Phonolithen aufgebaut. Die dem Festland am nächsten gelegenen Inseln Sal, Boa Vista und Maio sind relativ niedrig mit Höhen bis 400 Meter und stellenweise von Dünensand bedeckt. Demgegenüber sind die westlicheren Inseln gebirgig und fallen meist steil zum Meer ab. Die einzelnen Gebirgsgruppen werden durch tief eingeschnittene Täler voneinander getrennt. Die höchste Erhebung, der Pico de Cano (2 829 Meter) auf Fogo, ist der einzige aktive Vulkan der Inselgruppe. Die letzten Ausbrüche ereigneten sich 1951 und 1995. Das Klima der Inseln wird über weite Abschnitte des Jahres vom trockenen Nordostpassat geprägt. Wenn dieser Wind vorherrscht, kommt es zu oft mehrere Monate andauernden Trockenperioden. Niederschläge sind auf die Zeit zwischen Ende Juli und Anfang November begrenzt, wenn die warm-feuchten Luftmassen des Südwestmonsuns die Kapverdischen Inseln erreichen. In den küstennahen Gebieten liegt der mittlere Jahresniederschlag bei 250 Millimetern, in höheren Lagen werden 1 000 Millimeter erreicht. Da die Variabilität der Niederschläge sehr hoch ist, können auch mehrere trockene Jahre aufeinander folgen. Die mittleren Monatstemperaturen sind der Lage in den Tropen entsprechend ganzjährig hoch. Sie reichen von 22 °C im Februar bis 27 °C im September. Die jährliche Durchschnittstemperatur beträgt 24 °C. Die ursprüngliche Vegetation des Archipels ist durch agrarische Nutzung weitgehend zerstört worden. Versuche, die landwirtschaftliche Nutzfläche auszudehnen, führten zur Versteppung von Landstrichen. Überweidung, die rücksichtslose Bewirtschaftung der Böden sowie ein hoher Brennholzbedarf tragen gleichermaßen zur Belastung der Umwelt bei. Als Gegenmaßnahme zur Bodenerosion wurden Projekte zur Wiederaufforstung begonnen, die allerdings nur mit finanzieller Hilfe aus dem Ausland verwirklicht werden können. Die Flora der Kapverdischen Inseln wird dominiert von Pflanzen, die an trockene Standorte angepasst sind. Dornbüsche sind weitflächig verbreitet; Aloen sind aufgrund ihrer dicken, wasserspeichernden Blätter gut an die trockenen Bedingungen angepasst. Vereinzelt treten Drachenbäume und andere dürreresistente Bäume auf. Von den rund 650 Pflanzenarten sind 14 Prozent Endemiten. Wiederaufforstung wird in ehemals waldbedeckten Gebieten vor allem mit Eukalyptusbäumen und Akazien betrieben. Zur Avifauna (Vogelwelt) gehören 38 Arten, u. a. Prachtfregattvogel, Rotschwanz-Tropikvogel, Schmutzgeier und Rotmilan; endemisch sind Kapverdischer Sturmvogel, Razolerche, Rostsperling und Alexandersegler. Die Fauna der autochthonen (nicht vom Menschen eingebürgerten) Landsäugetiere besteht aus fünf Fledermausarten. Landbewohnende Reptilien (15 Arten) sind durch Geckos und Skinke repräsentiert, von denen einige (etwa Kapverdischer Riesengecko und Kapverdischer Riesenskink) endemisch sind; Echte Karettschildkröten besuchen die Inseln zur Eiablage. 3 BEVÖLKERUNG Die Einwohnerzahl beträgt etwa 426 000 (2008). Die Bevölkerungsdichte des Inselstaates liegt bei 106 Einwohnern je Quadratkilometer (2008). Die jährliche Bevölkerungszunahme beträgt 1,8 Prozent (2008). Mulatten stellen mit einem Anteil von etwa 70 Prozent die stärkste Bevölkerungsgruppe; 28 Prozent sind Schwarze, 2 Prozent Weiße. Ein Drittel der Bevölkerung lebt in Städten. Siedlungsschwerpunkte sind die Inseln São Tiago und São Vicente. Die größten Städte sind die Hauptstadt Praia (etwa 107 000) auf São Tiago und Mindelo (etwa 63 000) auf São Vicente. Die Amtssprache der Republik Kap Verde ist Portugiesisch. Umgangssprache ist Crioulo, eine Kreolsprache auf Basis des Portugiesischen mit Elementen afrikanischer Sprachen. Der Alphabetisierungsgrad liegt bei 78 Prozent (2005). Kap Verde ist ein traditionelles Auswanderungsland; rund 700 000 Kapverdier leben und arbeiten im Ausland, vor allem in den Vereinigten Staaten, Portugal, den Niederlanden, Italien und Angola. Rund 95 Prozent der Bewohner bekennen sich zum Katholizismus. Zu den gesetzlichen Feiertagen der Republik Kap Verde gehören der Tag der Nationalhelden (20. Januar), der Tag der Frauen (8. März), der Tag der Kinder (1. Juni) und der Unabhängigkeitstag (5. Juli). Am Tag der Nationalhelden wird des Freiheitskämpfers Amilcar Cabral und anderer Kriegshelden gedacht. Der Unabhängigkeitstag wird nur alle fünf Jahre offiziell gefeiert. 4 VERWALTUNG UND POLITIK Gemäß der Verfassung von 1980 war die Afrikanische Partei für die Unabhängigkeit von Kap Verde (Partido Africano da Independência de Cabo Verde; PAICV) die einzige legale politische Partei. Der Präsident wurde von der Nationalversammlung berufen, dem gesetzgebenden Organ des Landes. Die 1990 durchgeführten Reformen sahen freie, gleiche Wahlen mit mehreren Parteien vor, die den Präsidenten und das Parlament bestimmen sollten. Bei der Wahl von 1991 verlor die PAICV die Macht an die neu gebildete Bewegung für Demokratie (Movimento para a Democracia; MPD), sicherte sich aber im Januar 2001 die absolute Mehrheit. 1992 trat eine neue Verfassung in Kraft. Staatsoberhaupt ist der Präsident, der für eine Amtszeit von fünf Jahren direkt gewählt wird. Die Legislativgewalt liegt beim Parlament, das sich aus 72 Abgeordneten zusammensetzt, deren Amtszeit fünf Jahre beträgt. Die Exekutive wird vom Ministerpräsidenten ausgeübt, der dem Parlament verantwortlich ist. Die Republik Kap Verde gliedert sich in 15 Bezirke. 5 WIRTSCHAFT In der Wirtschaft spielen Landwirtschaft und Fischerei die wichtigste Rolle. Die bedeutendsten Nutzpflanzen sind Mais, Bohnen, Maniok, Kaffee, Zuckerrohr und Bananen. Trotz intensiver Förderung des Agrarsektors während der vergangenen Jahrzehnte ist die Produktivität aufgrund von Wassermangel und Bodenerosion weiterhin nur gering. Große Anstrengungen werden unternommen, um die fortschreitende Erosion einzudämmen. So erfolgen verstärkt Wiederaufforstungen; außerdem findet der Terrassenfeldbau stärkere Verbreitung. Das Bruttoinlandsprodukt beträgt 1 144 Millionen US-Dollar (2006). Der Bergbau ist von untergeordneter Bedeutung; es gibt nur geringe Mineralvorkommen. Zu den wichtigsten Abbauprodukten gehören vulkanischer Tuff, Meersalz, Kalk und Kaolin. An Industriebetrieben haben sich Zuckerraffinerien, Fisch und Tabak verarbeitende Betriebe sowie Brennereien angesiedelt. Mehr als 50 Prozent der Exporterlöse werden mit Fischprodukten erwirtschaftet. Die wichtigsten Importgüter sind Nahrungsmittel, Maschinen, Fahrzeuge und chemische Erzeugnisse. Die Handelsbilanz ist stark defizitär. Die Häfen Mindelo und Porto-Novo dienen dem transatlantischen Schiffsverkehr als Auftankstellen. Auf Sal befindet sich ein internationaler Flughafen. Die Währungseinheit des Landes ist der Kap-Verde-Escudo. 6 GESCHICHTE Die Inseln waren senegalesischen Fischern bereits bekannt, bevor die ersten Europäer 1456 hier an Land gingen. Der Archipel wurde 1460 von Portugal beansprucht, und kurze Zeit später begannen die Portugiesen mit der Besiedlung. 1495 wurde der Archipel zum Kronbesitz erklärt, und in der Folge wurden Sklaven vom afrikanischen Kontinent eingeführt, die in der Landwirtschaft eingesetzt wurden. Aufgrund des hohen Wohlstandes wurden die Inseln ein bevorzugtes Ziel für Piraten und Freibeuter aus verschiedenen Nationen, vor allem für Engländer, Holländer und Franzosen, die im Lauf der Jahrhunderte immer wieder angriffen. Als der Sklavenhandel 1876 endgültig abgeschafft wurde, schwand die Bedeutung der Kapverdischen Inseln. Wie andere portugiesische Besitzungen in Afrika wurden die Inseln nicht als Kolonie behandelt, sondern 1951 zur Überseeprovinz gemacht. Im Gegensatz zu anderen Gebieten gab es auf Kap Verde bis in die siebziger Jahre verhältnismäßig wenig Engagement für die Unabhängigkeit. 1974 erhielt der Archipel das Recht auf Selbstbestimmung, und am 5. Juli 1975 wurde das Land unabhängig. Unter seinem ersten Präsidenten Aristides Pereira war Kap Verde ein Einparteienstaat, der außenpolitisch neutral, jedoch stark von westlicher Hilfe abhängig war. Die 1990 eingeführten Reformen - u. a. die Etablierung des Mehrparteiensystems - waren die Grundlage für die ersten freien Präsidentschaftswahlen im Land. Sie wurden 1991 von António Mascarenhas Gomes Monteiro gewonnen, der daraufhin als Staatsoberhaupt vereidigt wurde. Seine regierende Bewegung für Demokratie (MPD) setzte sich auch bei den Parlamentswahlen vom Dezember 1995 durch. Bei den Parlamentswahlen im Januar 2001 erzielte die oppositionelle Partei für die Unabhängigkeit von Kap Verde ( Partido Africano da Independência de Cabo Verde; PAICV) die absolute Mehrheit und stellte nun mit José Maria Neves den Ministerpräsidenten. Bei den Präsidentschaftswahlen am 25. Februar 2001 setzte sich ebenfalls der Kandidat des PAICV, Pedro Pires, durch, jedoch nur mit knapper Mehrheit. Bei den Parlamentswahlen im Januar 2006 verteidigte der PAICV seine absolute Mehrheit, und wenig später wurde auch Pires im Präsidentenamt bestätigt. Verfasst von: Gerhard Bruschke Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

« kurze Zeit später begannen die Portugiesen mit der Besiedlung.

1495 wurde der Archipel zum Kronbesitz erklärt, und in der Folge wurden Sklaven vom afrikanischenKontinent eingeführt, die in der Landwirtschaft eingesetzt wurden.

Aufgrund des hohen Wohlstandes wurden die Inseln ein bevorzugtes Ziel für Piraten und Freibeuter ausverschiedenen Nationen, vor allem für Engländer, Holländer und Franzosen, die im Lauf der Jahrhunderte immer wieder angriffen.

Als der Sklavenhandel 1876 endgültigabgeschafft wurde, schwand die Bedeutung der Kapverdischen Inseln. Wie andere portugiesische Besitzungen in Afrika wurden die Inseln nicht als Kolonie behandelt, sondern 1951 zur Überseeprovinz gemacht.

Im Gegensatz zu anderenGebieten gab es auf Kap Verde bis in die siebziger Jahre verhältnismäßig wenig Engagement für die Unabhängigkeit.

1974 erhielt der Archipel das Recht aufSelbstbestimmung, und am 5.

Juli 1975 wurde das Land unabhängig.

Unter seinem ersten Präsidenten Aristides Pereira war Kap Verde ein Einparteienstaat, deraußenpolitisch neutral, jedoch stark von westlicher Hilfe abhängig war.

Die 1990 eingeführten Reformen – u.

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die Etablierung des Mehrparteiensystems – waren dieGrundlage für die ersten freien Präsidentschaftswahlen im Land.

Sie wurden 1991 von António Mascarenhas Gomes Monteiro gewonnen, der daraufhin als Staatsoberhauptvereidigt wurde.

Seine regierende Bewegung für Demokratie (MPD) setzte sich auch bei den Parlamentswahlen vom Dezember 1995 durch. Bei den Parlamentswahlen im Januar 2001 erzielte die oppositionelle Partei für die Unabhängigkeit von Kap Verde ( Partido Africano da Independência de Cabo Verde; PAICV) die absolute Mehrheit und stellte nun mit José Maria Neves den Ministerpräsidenten.

Bei den Präsidentschaftswahlen am 25.

Februar 2001 setzte sich ebenfalls der Kandidatdes PAICV, Pedro Pires, durch, jedoch nur mit knapper Mehrheit.

Bei den Parlamentswahlen im Januar 2006 verteidigte der PAICV seine absolute Mehrheit, und wenig späterwurde auch Pires im Präsidentenamt bestätigt. Verfasst von:Gerhard BruschkeMicrosoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation.

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