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Regenwald - geographie.

Publié le 07/06/2013

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Regenwald - geographie. 1 EINLEITUNG Regenwald, insbesondere der überwiegend immergrüne Wald der immerfeuchten tropischen Zone der Erde; Abwandlungen des Regenwaldes finden sich auch in den Subtropen und in den gemäßigten Klimazonen. 2 TROPISCHE UND AUSSERTROPISCHE REGENWÄLDER Der Begriff tropischer Regenwald wurde Ende des 19. Jahrhunderts von dem deutschen Pflanzengeographen Andreas Schimper (1856-1901) geprägt. Der tropische Regenwald zeichnet sich durch eine ganzjährige oder nur durch Laubfall während kurzer Trockenperioden unterbrochene dichte, immergrüne Waldvegetation aus. Er bildet in 40 bis 50 Meter Höhe ein meist geschlossenes Kronendach. Einzelne Baumriesen ragen teilweise noch über das obere Kronendach hinaus; dies sind oft beeindruckende Bäume wie der Kapokbaum, der bis zu 70 Meter hoch werden kann. Tropische Regenwälder sind gewöhnlich aus drei bis fünf Schichten (Baumstockwerken) aufgebaut. Das obere Stockwerk wird von den bis zum Kronendach reichenden Bäumen einschließlich der darüber hinausragenden Baumriesen gebildet. Darunter befindet sich ein mittleres Stockwerk (mittlere Baumschicht) aus kleineren Bäumen mit etwa 20 bis 30 Metern Höhe. Das unterste Stockwerk (untere Baumschicht) liegt in zehn bis 15 Metern Höhe und umfasst neben Sträuchern vorwiegend junge Exemplare (Schößlinge) der umstehenden Baumarten, die im Altersstadium den höheren Schichten angehören. Zwischen diesen drei Hauptschichten können jeweils noch Zwischenschichten existieren. Eine bodennahe Krautschicht, wie sie für die Wälder der gemäßigten Zone typisch ist, ist in den tropischen Regenwäldern nur spärlich ausgebildet, da aufgrund des Lichtmangels am Boden kaum Pflanzenwuchs möglich ist. Das Licht wird in den darüberliegenden Baumschichten fast völlig absorbiert, am Boden beträgt die Lichtmenge nur noch etwa 1 Prozent oder noch weniger der an der Oberfläche eingestrahlten Menge. Typisch sind außerdem das häufige Auftreten bestimmter Wuchsformen, wie z. B. der Lianen - kräftiger Schlingpflanzen, die zwar im Boden wurzeln, deren Kronen sich jedoch häufig im oberen Stockwerk befinden - und der Epiphyten oder ,,Aufsitzerpflanzen". Darunter versteht man Pflanzen, die zur besseren Lichtausnutzung auf eigenes Wurzelwerk im Boden großenteils verzichten und stattdessen mit Hilfe spezieller Haftorgane auf Stämmen, Ästen und Zweigen der oberen Stockwerke aufsitzen; ein Großteil der tropischen Orchideen und Bromelien gehört beispielsweise dazu. Der Begriff ,,Dschungel" für indische bzw. asiatische Regenwälder wurde von dem Hindi-Wort jangal abgeleitet, das einen wilden, rauen Ort ohne Wasser bezeichnet. Der deutsche Begriff beinhaltet allerdings eher die Bedeutung einer dichten, undurchdringlichen Regenwaldvegetation. Selbst in diesem Sinn sind die meisten Regenwälder keine Dschungel, obwohl diese landläufige Vorstellung immer noch weit verbreitet ist. Vielmehr ist ein typischer Regenwald selten so dicht bewachsen, dass man nicht - zumindest mit Hilfe einer Machete - hindurchgehen könnte. Sehr dicht und häufig tatsächlich fast undurchdringlich sind dagegen die Ränder dieser Wälder, sei es entlang von Flussläufen, an Lichtungen oder an Kahlschlägen. Der vorwiegende Teil der tropischen Regenwälder der Erde liegt in einem Gebiet zwischen etwa 10 Grad nördlicher und südlicher Breite. Die größten noch intakten Bestände befinden sich im Amazonasbecken, in Südostasien und im Kongobecken in Afrika. Die tropischen Regenwälder umfassen den Großteil der Biodiversität (Artenvielfalt) unseres Planeten, obwohl ihr Flächenanteil nur etwa 6 Prozent der Erdoberfläche beträgt. Dort leben neben vielen höheren Tieren und Pflanzen wahrscheinlich Millionen von Insektenarten sowie zahllose andere Kleintiere, Pilze und sonstige Lebewesen, die häufig noch nicht einmal wissenschaftlich dokumentiert, aufgrund der hohen Rodungsrate jedoch vom Aussterben bedroht sind. Neben den eigentlichen Regenwäldern, die auf die Tropen beschränkt sind, findet man auch außerhalb dieses Klimabereichs sehr dichte, üppig wirkende, artenreiche und ähnlich aufgebaute Vegetationsformen, die man ebenfalls als Regenwald bezeichnet. Dazu zählen Wälder der Subtropen ebenso wie diejenigen der gemäßigten Zone. Für letztere sind Wälder an der Nordwestküste Nordamerikas ein gutes Beispiel. Dort existieren üppige Nadelwälder mit einem dichten Unterwuchs. Das Gebiet weist hohe Niederschlagsmengen auf, und die Winter sind relativ mild, was eine dichte Vegetation ermöglicht. Diese temperierten Regenwälder werden jedoch nur von einer oder zwei hochwüchsigen Baumarten dominiert; sie unterscheiden sich daher erheblich von den äußerst baumartenreichen tropischen Regenwäldern und werden hier nicht weiter erläutert. 3 REGENWALDTYPEN Es gibt eine große Vielfalt verschiedener Regenwaldtypen. Eine einfache Klassifizierung dieser Typen ist kaum möglich, da Überschneidungen der strukturellen und ökologischen Charakteristika die Regel sind und eine Typenabgrenzung erschweren. Zudem gibt es verschiedene ,,Schulen" in den einzelnen Ländern, deren Kriterien für die Klassifizierung voneinander abweichen. Als Hauptmerkmale für die Einteilung in Typen verwendet man gewöhnlich Klima, Höhenlage und Breitengrad, entweder jeweils allein oder in unterschiedlicher Kombination. Eine Feineinteilung erfolgt aufgrund der Artenzusammensetzung der Vegetation. Eine vierteilige Klassifizierung erscheint sinnvoll, um sich einen ersten Überblick über die Haupttypen der Regenwälder zu verschaffen. 3.1 Tropischer Tieflandregenwald Der tropische Regenwald ist eine Pflanzenformation aus überwiegend breit- und dünnblättrigen, immergrünen Pflanzen, die in den warmen und feuchten Flachlandgebieten der Tropen vorkommt. Holzpflanzen dominieren, Nadelgehölze fehlen praktisch völlig. Die wichtigsten Vorkommen liegen im Amazonasgebiet, in Teilen Zentralamerikas, im Kongobecken und dem tropischen Westafrika, in Südwestindien sowie großen Teilen Südostasiens. Der prägende Faktor für das Auftreten dieser Regenwälder liegt in der Kombination der für das Pflanzenwachstum besonders günstigen Temperatur- und Niederschlagsverhältnisse, wobei allerdings lokal auch andere Faktoren, insbesondere der Bodentyp, von Bedeutung sein können. Die jährliche Niederschlagsmenge liegt im Schnitt zwischen 1 500 und 4 000 Millimetern, und die Durchschnittstemperatur schwankt zwischen 25 und 35 °C. Entscheidend ist, dass es keine ausgeprägte Trockenzeit gibt. Insgesamt treten Wassermangel oder wuchshemmende Temperaturen (Frost bzw. wüstenhafte Hitze) so gut wie nie auf. Die in der obersten Baumschicht vorkommenden Gewächse zeigen allerdings teilweise Anpassungen wie verdickte Blattoberflächen oder Wasserspeicherorgane, die sie vor Wasserverlusten durch die hohe Verdunstung aufgrund der intensiven Sonneneinstrahlung schützen. Der tropische Tieflandregenwald ist äußerst artenreich, vielfältig strukturiert und spiegelt komplexe Anpassungsphänomene und spezifische Wechselwirkungen zwischen Tieren und Pflanzen bzw. Pflanzen und Pilzen. Ein Großteil des Lebens spielt sich in der Kronenregion ab, die bisher noch wenig erforscht ist. Die Schichtung umfasst immer mindestens drei, häufig sogar fünf Baumstockwerke. Auf den Bäumen wachsen Schlingpflanzen und Epiphyten oft in großer Zahl. Aus der Vogelperspektive wirkt das obere Kronendach geschlossen, so dass zum Waldboden nur wenig Licht durchdringt. 3.2 Monsunwald Der in den von Monsunen beeinflussten Regionen verbreitete regengrüne Monsunwald stellt eine Übergangsform zwischen den eigentlichen Regenwäldern und den stärker durch längere Trockenzeiten geprägten Waldbeständen dar. Die hier etwas kürzere Trockenzeit bedingt eine Wachstumspause der Pflanzen, während der manche ihr Laub abwerfen. Die Blütezeit vieler Arten liegt zu Beginn oder am Ende dieser Trockenperiode. Die meisten Monsunwälder wachsen unterhalb einer Höhe von 1 000 Metern über dem Meeresspiegel. Im Allgemeinen sind sie niedriger als die tropischen Tieflandregenwälder, außerdem ist das Kronendach weniger dicht, also lichtdurchlässiger, was ein üppiges und artenreiches Unterholz ermöglicht. Lianen sind auch hier häufig artenreich vertreten. Aufgrund der saisonalen Trockenheit sind Monsunwälder während dieser Zeit relativ leicht entflammbar. Sie werden oft angezündet, um Anbauflächen zu gewinnen. Nach dem Auflassen der Flächen entwickeln sich daraus meist Savannen oder dünn bestockte Sekundärwaldgebiete. Monsunwälder sind besonders in Süd- und Südostasien anzutreffen, so z. B. in Indien, Indochina und Thailand. Typisch für die dort herrschenden Klimaverhältnisse ist eine Trockenzeit von vier bis fünf Monaten Dauer. Monsunwälder sind auch in Afrika weit verbreitet, seltener jedoch in Süd- und Mittelamerika. Charakteristische Bäume der asiatischen Monsunwälder sind z. B. Teak- und Ebenholzbäume, in Südasien beherbergen die letzten erhaltenen Bestände Tiger und Indische Elefanten. 3.3 Subtropischer Regenwald Im Osten Australiens, in Südostasien und an der Ostküste Südamerikas erstreckt sich ein immergrüner Regenwald bis in subtropische Regionen. Beispielsweise befindet sich an der Küste südlich von Rio de Janeiro ein Regenwald. Die Stadt liegt fast am Wendekreis des Steinbocks und damit direkt an der Grenze zwischen Tropen und Subtropen. Im Allgemeinen sind subtropische Regenwälder den tropischen Tieflandregenwäldern im Aufbau recht ähnlich. Allerdings sind sie meist weniger artenreich und um so niedriger, je weiter sie vom Äquator entfernt liegen. Auch die Zusammensetzung der Flora und Fauna ändert sich deutlich. Teilweise sind auch einzelne Nadelgehölze vertreten, die Zahl der Lianen und Epiphyten dagegen nimmt deutlich ab. Auch pflanzengeographische Beziehungen werden deutlich. So ähnelt etwa der subtropische Regenwald an der Ostküste Australiens im Bundesstaat Queensland dem der indomalaiischen Region stark, nimmt jedoch nach Süden allmählich immer mehr Florenelemente der Bundesstaaten New South Wales und Victoria auf. 3.4 Tropischer Gebirgsregenwald und Nebelwald Tropische Bergwälder verändern mit zunehmender Höhe sowohl ihre Artenzusammensetzung als auch ihr Erscheinungsbild ganz erheblich, ähnlich wie dies auch in den mittleren Breiten der Fall ist. Der auch von der geographischen Lage abhängige Wandel des Klimas bei zunehmender Höhe - u. a. die Menge und jahreszeitliche Verteilung der Niederschläge sowie Temperatur- und Windverhältnisse - ist der für die Vegetation wichtigste Faktor. So nimmt beispielsweise die mittlere Temperatur in den tropischen Gebirgen pro 100 Meter Höhenanstieg um 0,4 bis 0,7 °C ab; Nachtfrost ist bei entsprechender Höhenlage selbst in Äquatornähe nicht selten. Die Niederschläge nehmen mit der Höhe zunächst allgemein zu, dann oberhalb der Höhenstufe, in der sich die Wolken bilden und vom Wind gegen die Berghänge getrieben werden, jedoch rasch ab. Tropische Gebirgsregenwälder schließen sich nahtlos an die immergrünen Tieflandregenwälder an, die bis auf eine Höhe von etwa 1 000 Metern über dem Meeresspiegel reichen. Die Obergrenze des Gebirgsregenwaldes liegt meist bei 2 500 Metern Höhe. Diese obere Grenz ist jedoch sehr variabel, da sie jeweils vom örtlichen Klima abhängt. Oberhalb von etwa 2 500 Metern bis hinauf auf 4 000 Meter Höhe, in der Nähe der Waldgrenze, sind die Berghänge häufig von Nebelschwaden und Wolken verhüllt. Die dadurch zusätzlich vorhandene Feuchtigkeit schlägt sich in einer charakteristischen Vegetation nieder, dem Nebel- oder Wolkenwald. Die bis in die Subtropen hinein verbreiteten tropischen Gebirgsregenwälder sind insgesamt artenärmer und niedriger als die Tieflandregenwälder, aber sehr dicht. Sie haben über die rein tropische Flora hinaus auch Anteil an vielen Arten, die aus Pflanzengruppen der gemäßigten Zonen hervorgegangen sind. Mit zunehmender Höhenlage werden die Bäume knorriger und gedrungener im Wuchs, auch die Blattgröße verringert sich, erste Anpassungserscheinungen an tiefere Temperaturen und zeitweise intensive Strahlung treten auf. Stämme und Äste sind von unzähligen Laub- und Lebermoosen, Farnen und anderen Epiphyten, die alle eine hohe Luftfeuchtigkeit benötigen, dicht überwuchert. In der Strauch- bzw. Krautschicht - die hier im Unterschied zu den Tieflandregenwäldern deutlicher ausgeprägt ist - zählen ebenfalls Farne und insbesondere Baumfarne zu den dominierenden Elementen sowie je nach Gebiet auch verschiedene Bambusarten. Tropische Gebirgsregenwälder und Nebelwälder treten in allen tropischen Hochgebirgen auf, etwa auf den hohen Vulkankegeln Südostasiens und Ostafrikas, an der östlichen Flanke der Anden und auf hohen Inseln im Pazifik. 4 MANGROVE Tropische und subtropische Küsten sind oft von charakteristischen Küstenwäldern gesäumt, die aus Pflanzen bestehen, die bestens an periodische Überschwemmungen, schlammige Böden und salzhaltiges Wasser angepasst sind. Diese Mangrovenwälder sind keine eigentlichen Regenwälder, sondern werden hier erwähnt, weil sie in tropischen Küstengebieten oft direkt an Regenwälder grenzen. Die Pflanzenvielfalt ist in Mangrovenwäldern im Vergleich zu Regenwäldern gering. Ursache sind die schwierigen Lebensbedingungen, die durch das Vorhandensein von Salz- oder Brackwasser und in gewissem Ausmaß auch durch die Auswirkungen der Flut gegeben sind und die nur speziell daran angepassten Arten das Überleben und Gedeihen ermöglichen. Mangroven sind am stärksten in Brackwassergebieten ausgebildet. Weltweit lässt sich ein deutliches Gefälle ihrer Artenvielfalt feststellen: Während in der Neuen Welt weniger als zehn Mangrovenbaumarten vorkommen, sind es in der indopazifischen Region etwa 35 Spezies. Die wichtigsten und dominierenden Gattungen sind Avicennia und Rhizophora. Das Vorhandensein von Luftwurzeln ist ein gemeinsames Merkmal der Pflanzengesellschaften der Mangroven. Sie ermöglichen den Pflanzenwurzeln, trotz Überflutung den lebensnotwendigen Gasaustausch aufrechtzuerhalten. 5 BODENBESCHAFFENHEIT Tropische Böden sind insgesamt sehr unterschiedlich: Die Palette reicht hier von fruchtbaren Vulkanböden bis hin zu reinem, sehr humusarmem Quarzsand. Tropischer Regenwald kommt allerdings nur auf einem Teil dieser Bodentypen vor, auf den anderen Böden finden sich tropische Savannen und andere Vegetationsformen. Etwa die Hälfte des gesamten Regenwaldbestandes stockt auf rötlichen, so genannten Latosolen oder Roterdeböden . Diese bilden sich unter tropischen Klimabedingungen aus den Silicatgesteinen, die in den tropischen Regenwaldgebieten vorherrschen. Hohe Temperaturen und große Niederschlagsmengen, wie sie in den feuchten Tropen beständig herrschen, führen zu einer starken chemischen Verwitterung. Laufend werden Mineralstoffe aus den oberen Erdschichten ausgelaugt (d. h. im Regenwasser gelöst und ins Grundwasser ausgewaschen). Außerdem sind die tropischen Böden meist sehr alt, so dass die intensive Verwitterung bereits sehr lange anhält. Latosolen verfügen daher nur über geringe Mengen an pflanzlichen Nährstoffen. Dagegen sammeln sich im Unterboden Quarz, Aluminium und Eisen in Form von Oxiden in hohen, teilweise für die Pflanzenwurzeln sogar giftigen Konzentrationen an, da sie im Regenwasser kaum löslich sind und nicht ausgewaschen werden. Das Ökosystem Regenwald ist an diese für tropische Verhältnisse typische Bodenentwicklung jedoch sehr gut angepasst. Diese Oxide sind auch für die typische rote Färbung bestimmter Latosolen verantwortlich, die man Oxisol (Boden) nennt. Andere Latosole sind dagegen gelb gefärbt (so genannter Gelberdeboden), da in ihnen der Anteil der Aluminiumoxide im Vergleich zu den Eisenoxiden überwiegt. Nach Abholzung eines Regenwaldes und Erosion der obersten, fruchtbaren Bodenschichten kommt es zur extremen Verhärtung des nun frei anstehenden Gesteins, das man dann als Laterit bezeichnet. Aus diesem kann sich über absehbare Zeiträume kaum mehr neuer Boden entwickeln. Dies ist einer der Gründe, warum die Regenwaldabholzung so fatal ist, denn dadurch werden im Gegensatz zu einer Abholzung in gemäßigten Klimazonen nicht wieder rückführbare Zustandsveränderungen geschaffen. Ein anderer häufig vorkommender Bodentyp ist die tropische Bleicherde, die dem in mittleren und höheren Breiten häufig auftretenden Podsol gleicht. Sie bildet sich hauptsächlich auf sehr saurem Gestein, beinhaltet kaum Lehm, verfügt über einen mächtigen Bleichhorizont unter der dünnen Humusschicht und über einen Unterboden, in dem sich die ausgeschwemmten organischen Stoffe (Humusstoffe) ansammeln. Wo diese Humusstoffe in die Flüsse gelangen, entstehen die so genannten Schwarzwasserflüsse wie der südamerikanische Río Negro: tropische Flüsse mit klarem, schwarz gefärbtem Wasser. Die Schwemmböden entlang der Flüsse sind, verglichen mit den Latosolen, oft sehr nährstoffreich. Das beste Beispiel dafür ist das riesige Überschwemmungsgebiet am Flusslauf des Amazonas, das sich auf einer Länge von mehr als 3 500 Kilometern von den Anden bis zum Atlantik erstreckt. Die charakteristische Nährstoffknappheit der meisten tropischen Böden wurde während der evolutionären Entwicklung der Regenwälder durch die Ausbildung eines fast geschlossenen Nährstoffkreislaufs überwunden. Die ständig hohen (aber nicht zu hohen) Temperaturen, gepaart mit den hohen Niederschlägen, bedingen eine sehr hohe biologische Aktivität auf jeder Ebene des Lebens. Dies wiederum hat zur Folge, dass der Abbau organischen ,,Abfalls" - tote Blätter, welke Blüten, abbrechende Zweige, absterbende Wurzeln usw. - im Vergleich zu den Verhältnissen in anderen Klimazonen stark beschleunigt abläuft. Andererseits bergen die hohen Niederschlagsmengen die Gefahr, dass die Nährstoffe relativ schnell ausgewaschen werden und damit dem Ökosystem als Ganzem verloren gehen, wenn sie nicht auf irgendeine Art und Weise zurückgehalten werden. Außerdem können Nährstoffe aus dem nährstoffarmen Boden nur bedingt den Pflanzen nachgeliefert werden. Das Ökosystem Regenwald hat diese an sich schwierigen Lebensbedingungen durch die Entwicklung eines speziellen Nährstoffkreislaufs überwunden und perfektioniert. Wesentlichen Anteil daran hat eine Vielzahl von Pilzen, Kleintieren und Mikroorganismen, die organische Stoffe abbauen und den Pflanzen zur Verfügung stellen. Damit schließt sich der Nährstoffkreislauf. Wichtig für die Aufrechterhaltung des Regenwaldes sind insbesondere eine Vielzahl von Symbioseformen zwischen Pilzen und Blütenpflanzen, die man als Mykorrhiza (siehe Pilze) bezeichnet und ohne die ein Regenwald vermutlich nicht existieren könnte. Diese Pilzpartner liefern den Bäumen, Orchideen und anderen Pflanzen des Regenwaldes die notwendigen Nährstoffe, um im Gegenzug von den Pflanzen Energie in Form von organischen Verbindungen aufzunehmen, so dass beide Partner davon profitieren. Im Unterschied zu einem Wald in den gemäßigten Breiten stellt also für den Regenwald nicht der Boden den entscheidenden Nährstoffspeicher dar, sondern der Wald selbst. Wird er abgeholzt, bleibt daher auch kein fruchtbarer, humusreicher Boden übrig, der für den Anbau genutzt werden könnte, sondern der Großteil der Nährstoffe geht mit der Vegetation verloren. Nur für wenige Jahre sind die Gebiete landwirtschaftlich nutzbar, da man die Pflanzenreste verbrennt und die darin enthaltenen Nährstoffe für den Anbau verfügbar macht. Mit der Ernte der Nutzpflanzen und durch die erhebliche Auswaschung aufgrund der nun wesentlich lockereren Bodenbedeckung nimmt der Nährstoffgehalt rasch ab, und zurück bleiben unfruchtbare oder wenig fruchtbare Gebiete, auf denen sich allmählich ein erheblich artenärmerer Sekundärwald oder Grassavanne ausbreitet. Die verschiedenen Bodentypen, die in tropischen Regionen vorkommen, führen zu einem Mosaik verschiedener, schwer unterscheidbarer Regenwaldtypen. Das Amazonasbecken ist hierfür ein gutes Beispiel. Hohe, vielfältige Regenwälder mit einer großen Biomasse gedeihen auf den Latosolen des Hochlandes. In den sandigen Gebieten, in denen Bleicherdeböden vorherrschen, wachsen dagegen niedrigere Wälder. Die Vielfalt und Dichte der Baumarten ist dort geringer, die daher günstigeren Lichtverhältnisse ermöglichen das Wachstum einer großen Zahl von Orchideen, Bromelien und anderen Epiphyten. Auf den nährstoffreichen Schwemmböden der Überschwemmungsgebiete des Amazonas haben sich zeitweise überflutete so genannte Igapó- und Várzeawälder (fluss- oder gewässerbegleitende Wälder) entwickelt. Diese sehr dichten und artenreichen Regenwälder haben sich einer jährlichen drei- bis achtmonatigen Überflutung angepasst und machen sie sich sogar zunutze, etwa zur Verbreitung der Früchte. 6 FLORA Die Flora des tropischen Regenwaldes wird eindeutig von Bedecktsamern (Blütenpflanzen mit Ausnahme der Nadelgehölze und anderer, kleiner Nacktsamer-Gruppen) beherrscht. Der überwiegende Teil der Arten (etwa 70 Prozent) sind Gehölze. In typischen, ungestörten Tieflandregenwäldern leben auf einem Hektar 80 bis 200 Gehölzarten, in Extremfällen findet man sogar bis zu 400 Arten. Zum Vergleich: Dies ist mehr als die gesamte Gehölzflora mancher Länder Mitteleuropas. Oft befinden sich jedoch nur ein bis zwei Individuen derselben Art auf einem Hektar Fläche, wodurch ganz spezielle Bestäubungsbeziehungen notwendig werden, um den Fruchtansatz zu sichern. Nur in Lebensräumen mit sehr spezifischen Lebensbedingungen, z. B. einigen Sumpfgebieten, dominieren eine oder einige wenige Spezies. Der vorwiegende Baumcharakter des Regenwaldes bedeutet zugleich, dass die meisten Arten lange Zeit brauchen, bevor sie zum Blühen kommen; viele Arten sind erst nach 30 oder mehr Jahren fortpflanzungsfähig. Die Pflanzen der Regenwälder zeigen ganz charakteristische Anpassungserscheinungen an die dortigen Lebensbedingungen. Zu diesen Phänomenen zählen u. a. die Ausbildung von mächtigen, oft plattenartigen Stelz-, Stütz- und Brettwurzeln an den Bäumen, die sie auf den flachgründigen Böden vor dem Umfallen bei Starkwinden schützen (aber wohl auch anderen, noch nicht genau bekannten Nutzen haben); die so genannte Kauliflorie (Stammblütigkeit), bei der die Blüten direkt an den Stämmen oder Ästen erscheinen und daher von den bestäubenden Fledertieren besser erreicht werden können; der hohe Anteil an Arten, die von Vögeln oder Fledertieren bestäubt oder deren Früchte durch sie verbreitet werden; die Ausbildung besonders großer, breiter Blätter mit dünner Konsistenz bei Arten der unteren Schichten, eine Anpassung an die dort herrschende hohe Luftfeuchtigkeit, usw. 7 FAUNA Regenwälder sind die mit Abstand vielfältigsten und artenreichsten terrestrischen Ökosysteme. Kein anderes landgebundenes Ökosystem ist mit ihnen vergleichbar; unter den marinen Lebensräumen entsprechen die Korallenriffe hinsichtlich ihrer Artenvielfalt den Regenwäldern. Ein Großteil der Tiervielfalt besteht aus Insekten, darunter insbesondere Ameisen und Termiten, sowie vielen anderen Wirbellosen, die hinsichtlich der Individuenzahlen die bei weitem dominierenden Tiergruppen sind. Ein großes Regenwaldgebiet wie das Amazonasbecken kann über zehn Millionen Tierarten beherbergen, von denen die meisten kaum wissenschaftlich dokumentiert sind und über deren Lebensweise man kaum Näheres weiß. Im Gegensatz zu den Tieren vieler Wälder in der gemäßigten Zone lebt die reiche Tierwelt der Regenwälder hauptsächlich auf Bäumen. Selbst einige große Wirbeltiere wie der Orang-Utan auf Borneo und Nordsumatra verbringen den Großteil ihres Lebens auf Bäumen. Die große Diversität zahlreicher Tiergruppen auf engstem Raum, etwa der Vögel, wird dadurch möglich, dass die Arten unterschiedliche Stockwerke des Regenwaldes bewohnen und dort jeweils ihre eigenen ökologische Nischen bilden. In den Küstenregenwäldern des Amazonas wird die Diversität der Wirbeltiere zeitweilig noch durch zahlreiche Fischarten erhöht, die diese Lebensräume während der jährlichen Überschwemmungen besiedeln und sich u. a. von Früchten, Samen und Insekten ernähren, die von den Bäumen ins Wasser fallen. Das Leben auf tropischen Bäumen führte zur Entwicklung einiger typischer Anpassungsformen. So verfügen in den Regenwäldern der Neuen Welt zahlreiche Affenarten über Greifschwänze. Diese unterstützen nicht nur ihre Mobilität, sondern ermöglichen es den Tieren auch, an einem Ast hängend schwer zugängliche Nahrung zu erreichen. In einigen asiatischen Regenwäldern sind Tierarten beheimatet, die die Fähigkeit zum Gleitflug besitzen. Allein auf Borneo leben über 30 Säugetier-, Reptilien- und Amphibienarten, die von einem Baum zum nächsten segeln können. 8 ZUSAMMENSPIEL VON TIEREN UND PFLANZEN Wechselseitige Abhängigkeiten zwischen Pflanzen und Tieren sind charakteristisch für das Leben in den Regenwäldern. Viele Tiergruppen, insbesondere Insekten, Vögel und Fledertiere, bestäuben die Bäume des Regenwaldes, da in der stark abgeschirmten, dichten Umwelt im Inneren eines Regenwaldes der Wind für die meisten Pflanzenarten kein wirksamer Pollenträger ist. Auch die Verbreitung der Früchte der Regenwaldpflanzen erfolgt überwiegend durch Tiere, vor allem durch Vögel und Säugetiere. In den Überschwemmungsgebieten des Amazonas spielen dabei auch Fische eine wichtige Rolle. Manche Tiere und Pflanzen haben ganz spezielle Symbioseformen entwickelt, die ihnen Konkurrenzvorteile im dicht besiedelten Regenwald verschaffen. Einige Ameisenarten leben z. B. nur auf ganz bestimmten Ameisenpflanzen; diese bilden spezielle Pflanzenteile, die den Tieren als Behausung dienen. Im Gegenzug halten die Ameisen die Pflanzen von Parasiten und Pilzen frei, säubern ihre Blattoberflächen und bekämpfen Tiere, die Fraßschäden verursachen. 9 BEDEUTUNG Heute ist allgemein anerkannt, dass intakte Regenwälder als langfristig erhaltenswerte Ressourcen einen wesentlich größeren Wert besitzen, als wenn sie in Weideland oder andere minderwertigere Lebensräume umgewandelt werden. Regenwälder haben im Vergleich zu anderen Pflanzengesellschaften die größte Biomasse pro Fläche, und zwar weitgehend unabhängig von der Bodenbeschaffenheit. Richtig bewirtschaftete Regenwälder können enorme Mengen wertvollen Holzes liefern - im Gegensatz zur rücksichtslosen Abholzung bleibt dabei das Ökosystem insgesamt intakt und die sehr dünne Humusschicht erhalten. Da die Regenwälder das größte Reservoir an Tier-, Pflanzen- und Pilzarten unseres Planeten beherbergen, stellen sie zugleich auch riesige Genbanken dar, die gebraucht werden, um z. B. neue Medikamente, Lebensmittel und andere Produkte herzustellen. Medizinische Substanzen wie Diosgenin, ein in Verhütungsmitteln verwendeter Wirkstoff, Reserpin gegen Herzbeschwerden und Curare, das man bei Herz- und Lungenoperationen einsetzt, stammen aus nur drei Pflanzen des Regenwaldes. Nur ein äußerst geringer Prozentsatz der Pflanzen des Regenwaldes wurde bisher auf seine potentiellen chemischen und pharmazeutischen Eigenschaften hin untersucht. 10 EINFLUSS DES MENSCHEN Eine Vielzahl natürlicher und vom Menschen ausgelöster Faktoren beeinflusst die Regenwälder. Natürliche Faktoren wie Gewitter, Stürme und Pflanzenkrankheiten haben einen vergleichsweise geringen Einfluss. Dramatische Folgen hat dagegen die vom Menschen betriebene Zerstörung durch Holzfällen, Straßenbau, Bergbau und groß angelegte Rodungen zur Gewinnung von Weideland und Plantagen sowie der Brandrodungsfeldbau. Seit den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts wird die großflächige Abholzung von Regenwaldflächen rasant beschleunigt. Im Amazonasgebiet etwa wurde der Regenwald größtenteils für riesige Rinderfarmen und ehrgeizige Regierungsprogramme wie die Kolonisierung entlang der Transamazônica gerodet. In Südostasien, z. B. in Neuguinea, wird von japanischen Firmen die Abholzung ähnlich radikal betrieben. Die Verarbeitung des geschlagenen Holzes etwa zu Verpackungsmaterial steht im krassen Gegensatz zum Wert dieser unberührten Waldgebiete und ist symbolisch für die ganze Regenwaldproblematik: Die kurzfristigen wirtschaftlichen Interessen kapitalkräftiger Fremdfirmen entscheiden über das Schicksal von Regenwaldbeständen, die in sehr langen Zeiträumen entstanden sind, deren Wert für die Menschheit noch nicht einmal abschätzbar ist und die überhaupt nicht oder nur in sehr langen Zeiträumen wiederherstellbar sind. Häufig werden die Firmen von den Regierungen der jeweiligen Länder unterstützt, in denen der Regenwald vorkommt, doch können diese Staaten nur kurzzeitige Vorteile aus solchen Wirtschaftsbeziehungen ziehen. Die mangelnde Aufklärung der lokalen Bevölkerung, die oft zu Billigstlöhnen an der Abholzung mitwirkt und keinen Anlass zum Schutz ihres Regenwaldes sieht, verschärft die Problematik. Die Abholzungsrate tropischer Wälder lässt sich schwer beziffern - wahrscheinlich liegt sie bei mehr als 100 000 Quadratkilometern jährlich, die zerstört oder ernsthaft geschädigt werden. Einige einzigartige Regenwälder wurden bereits fast vollständig zerstört. Beispielsweise sind heute nur noch weniger als 2 Prozent des ursprünglichen subtropischen Regenwaldes an der Atlantikküste Südostbrasiliens erhalten. Viele Gebiete im tropischen Westafrika unterliegen bereits seit langer Zeit einer solch intensiven Nutzung ihrer Edelhölzer, dass dort nur noch wenige intakte Urwaldreste verblieben sind. Die Zerstörungsrate des tropischen Waldbestands durch Brandrodung und Abholzung erreichte Mitte der neunziger Jahre die hohen Werte der siebziger Jahre, nachdem sie zuvor mehrere Jahre rückläufig war. Dies ergab die Auswertung von Satellitenbildern der brasilianischen Amazonasregion. Auch Beobachtungen der Entwicklung des afrikanischen und asiatischen Regenwaldes zeigen den alarmierenden Rückgang der Waldflächen in den inneren Tropen. Das ökologische Gleichgewicht ist auf den entwaldeten Flächen nachhaltig geschädigt. Um den dramatischen Rückgang der von tropischem Regenwald bedeckten Fläche zu bremsen, führte der WWF in Zusammenarbeit mit der Holzindustrie ein Zertifikat für Tropenholz ein, das in nachhaltiger Waldbewirtschaftung gewonnen wurde. Das so genannte FSC-Label (Forest Stuartship Council) wird an Tropenwaldnutzer vergeben werden, welche die Strategie der nachhaltigen Waldbewirtschaftung berücksichtigen. Regelmäßige Kontrollen auch durch Auswertung von Satellitenbildern sollen die Einhaltung der Vorgaben gewährleisten. Detaillierte Auswertungen von Satellitenbildern veranlassen manche Forscher zu dem Schluss, dass die Schädigung der Baumbestände tropischer Regenwälder insgesamt so weit fortgeschritten ist, dass man sich auf den Schutz noch unberührter Wälder konzentrieren und wenigstens diese den ökonomischen Interessen entziehen sollte. Das Wissen von der Vielfalt des Regenwaldes und seiner Ökologie ist offenbar noch zu wenig verbreitet, um jenes politische und gesellschaftliche Bewusstsein zu schaffen, das die fortgesetzte Zerstörung verhindern könnte. Seit den siebziger Jahren wurde eine Reihe nationaler und internationaler Organisationen gegründet, die sich mit dem Schutz der Regenwälder beschäftigen. Darüber hinaus wird nach wirtschaftlichen Alternativen gesucht, mit denen sich die weitere massive Abholzung verhindern lässt. Von der Lösung dieser Frage wird der Erhalt der noch verbliebenen Regenwälder entscheidend abhängen. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. 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« dünn bestockte Sekundärwaldgebiete.

Monsunwälder sind besonders in Süd- und Südostasien anzutreffen, so z.

B.

in Indien, Indochina und Thailand.

Typisch für die dortherrschenden Klimaverhältnisse ist eine Trockenzeit von vier bis fünf Monaten Dauer.

Monsunwälder sind auch in Afrika weit verbreitet, seltener jedoch in Süd- undMittelamerika.

Charakteristische Bäume der asiatischen Monsunwälder sind z.

B.

Teak- und Ebenholzbäume, in Südasien beherbergen die letzten erhaltenen Bestände Tigerund Indische Elefanten. 3.3 Subtropischer Regenwald Im Osten Australiens, in Südostasien und an der Ostküste Südamerikas erstreckt sich ein immergrüner Regenwald bis in subtropische Regionen.

Beispielsweise befindet sichan der Küste südlich von Rio de Janeiro ein Regenwald.

Die Stadt liegt fast am Wendekreis des Steinbocks und damit direkt an der Grenze zwischen Tropen und Subtropen.Im Allgemeinen sind subtropische Regenwälder den tropischen Tieflandregenwäldern im Aufbau recht ähnlich.

Allerdings sind sie meist weniger artenreich und um soniedriger, je weiter sie vom Äquator entfernt liegen.

Auch die Zusammensetzung der Flora und Fauna ändert sich deutlich.

Teilweise sind auch einzelne Nadelgehölzevertreten, die Zahl der Lianen und Epiphyten dagegen nimmt deutlich ab.

Auch pflanzengeographische Beziehungen werden deutlich.

So ähnelt etwa der subtropischeRegenwald an der Ostküste Australiens im Bundesstaat Queensland dem der indomalaiischen Region stark, nimmt jedoch nach Süden allmählich immer mehrFlorenelemente der Bundesstaaten New South Wales und Victoria auf. 3.4 Tropischer Gebirgsregenwald und Nebelwald Tropische Bergwälder verändern mit zunehmender Höhe sowohl ihre Artenzusammensetzung als auch ihr Erscheinungsbild ganz erheblich, ähnlich wie dies auch in denmittleren Breiten der Fall ist.

Der auch von der geographischen Lage abhängige Wandel des Klimas bei zunehmender Höhe – u.

a.

die Menge und jahreszeitliche Verteilungder Niederschläge sowie Temperatur- und Windverhältnisse – ist der für die Vegetation wichtigste Faktor.

So nimmt beispielsweise die mittlere Temperatur in den tropischenGebirgen pro 100 Meter Höhenanstieg um 0,4 bis 0,7 °C ab; Nachtfrost ist bei entsprechender Höhenlage selbst in Äquatornähe nicht selten.

Die Niederschläge nehmen mitder Höhe zunächst allgemein zu, dann oberhalb der Höhenstufe, in der sich die Wolken bilden und vom Wind gegen die Berghänge getrieben werden, jedoch rasch ab. Tropische Gebirgsregenwälder schließen sich nahtlos an die immergrünen Tieflandregenwälder an, die bis auf eine Höhe von etwa 1 000 Metern über dem Meeresspiegelreichen.

Die Obergrenze des Gebirgsregenwaldes liegt meist bei 2 500 Metern Höhe.

Diese obere Grenz ist jedoch sehr variabel, da sie jeweils vom örtlichen Klima abhängt.Oberhalb von etwa 2 500 Metern bis hinauf auf 4 000 Meter Höhe, in der Nähe der Waldgrenze, sind die Berghänge häufig von Nebelschwaden und Wolken verhüllt.

Diedadurch zusätzlich vorhandene Feuchtigkeit schlägt sich in einer charakteristischen Vegetation nieder, dem Nebel- oder Wolkenwald. Die bis in die Subtropen hinein verbreiteten tropischen Gebirgsregenwälder sind insgesamt artenärmer und niedriger als die Tieflandregenwälder, aber sehr dicht.

Sie habenüber die rein tropische Flora hinaus auch Anteil an vielen Arten, die aus Pflanzengruppen der gemäßigten Zonen hervorgegangen sind. Mit zunehmender Höhenlage werden die Bäume knorriger und gedrungener im Wuchs, auch die Blattgröße verringert sich, erste Anpassungserscheinungen an tiefereTemperaturen und zeitweise intensive Strahlung treten auf.

Stämme und Äste sind von unzähligen Laub- und Lebermoosen, Farnen und anderen Epiphyten, die alle einehohe Luftfeuchtigkeit benötigen, dicht überwuchert.

In der Strauch- bzw.

Krautschicht – die hier im Unterschied zu den Tieflandregenwäldern deutlicher ausgeprägt ist –zählen ebenfalls Farne und insbesondere Baumfarne zu den dominierenden Elementen sowie je nach Gebiet auch verschiedene Bambusarten.

Tropische Gebirgsregenwälderund Nebelwälder treten in allen tropischen Hochgebirgen auf, etwa auf den hohen Vulkankegeln Südostasiens und Ostafrikas, an der östlichen Flanke der Anden und aufhohen Inseln im Pazifik. 4 MANGROVE Tropische und subtropische Küsten sind oft von charakteristischen Küstenwäldern gesäumt, die aus Pflanzen bestehen, die bestens an periodische Überschwemmungen,schlammige Böden und salzhaltiges Wasser angepasst sind.

Diese Mangrovenwälder sind keine eigentlichen Regenwälder, sondern werden hier erwähnt, weil sie intropischen Küstengebieten oft direkt an Regenwälder grenzen.

Die Pflanzenvielfalt ist in Mangrovenwäldern im Vergleich zu Regenwäldern gering.

Ursache sind dieschwierigen Lebensbedingungen, die durch das Vorhandensein von Salz- oder Brackwasser und in gewissem Ausmaß auch durch die Auswirkungen der Flut gegeben sindund die nur speziell daran angepassten Arten das Überleben und Gedeihen ermöglichen.

Mangroven sind am stärksten in Brackwassergebieten ausgebildet.

Weltweit lässtsich ein deutliches Gefälle ihrer Artenvielfalt feststellen: Während in der Neuen Welt weniger als zehn Mangrovenbaumarten vorkommen, sind es in der indopazifischenRegion etwa 35 Spezies.

Die wichtigsten und dominierenden Gattungen sind Avicennia und Rhizophora. Das Vorhandensein von Luftwurzeln ist ein gemeinsames Merkmal der Pflanzengesellschaften der Mangroven.

Sie ermöglichen den Pflanzenwurzeln, trotz Überflutung den lebensnotwendigen Gasaustausch aufrechtzuerhalten. 5 BODENBESCHAFFENHEIT Tropische Böden sind insgesamt sehr unterschiedlich: Die Palette reicht hier von fruchtbaren Vulkanböden bis hin zu reinem, sehr humusarmem Quarzsand.

TropischerRegenwald kommt allerdings nur auf einem Teil dieser Bodentypen vor, auf den anderen Böden finden sich tropische Savannen und andere Vegetationsformen.

Etwa dieHälfte des gesamten Regenwaldbestandes stockt auf rötlichen, so genannten Latosolen oder Roterdeböden .

Diese bilden sich unter tropischen Klimabedingungen aus den Silicatgesteinen, die in den tropischen Regenwaldgebieten vorherrschen.

Hohe Temperaturen und große Niederschlagsmengen, wie sie in den feuchten Tropen beständigherrschen, führen zu einer starken chemischen Verwitterung.

Laufend werden Mineralstoffe aus den oberen Erdschichten ausgelaugt (d.

h.

im Regenwasser gelöst und insGrundwasser ausgewaschen).

Außerdem sind die tropischen Böden meist sehr alt, so dass die intensive Verwitterung bereits sehr lange anhält.

Latosolen verfügen dahernur über geringe Mengen an pflanzlichen Nährstoffen.

Dagegen sammeln sich im Unterboden Quarz, Aluminium und Eisen in Form von Oxiden in hohen, teilweise für diePflanzenwurzeln sogar giftigen Konzentrationen an, da sie im Regenwasser kaum löslich sind und nicht ausgewaschen werden.

Das Ökosystem Regenwald ist an diese fürtropische Verhältnisse typische Bodenentwicklung jedoch sehr gut angepasst .

Diese Oxide sind auch für die typische rote Färbung bestimmter Latosolen verantwortlich, die man Oxisol (Boden) nennt.

Andere Latosole sind dagegen gelb gefärbt (so genannter Gelberdeboden), da in ihnen der Anteil der Aluminiumoxide im Vergleich zu den Eisenoxiden überwiegt.

Nach Abholzung eines Regenwaldes und Erosion der obersten, fruchtbaren Bodenschichten kommt es zur extremen Verhärtung des nun freianstehenden Gesteins, das man dann als Laterit bezeichnet.

Aus diesem kann sich über absehbare Zeiträume kaum mehr neuer Boden entwickeln.

Dies ist einer derGründe, warum die Regenwaldabholzung so fatal ist, denn dadurch werden im Gegensatz zu einer Abholzung in gemäßigten Klimazonen nicht wieder rückführbareZustandsveränderungen geschaffen. Ein anderer häufig vorkommender Bodentyp ist die tropische Bleicherde, die dem in mittleren und höheren Breiten häufig auftretenden Podsol gleicht.

Sie bildet sichhauptsächlich auf sehr saurem Gestein, beinhaltet kaum Lehm, verfügt über einen mächtigen Bleichhorizont unter der dünnen Humusschicht und über einen Unterboden, indem sich die ausgeschwemmten organischen Stoffe (Humusstoffe) ansammeln.

Wo diese Humusstoffe in die Flüsse gelangen, entstehen die so genanntenSchwarzwasserflüsse wie der südamerikanische Río Negro: tropische Flüsse mit klarem, schwarz gefärbtem Wasser.

Die Schwemmböden entlang der Flüsse sind, verglichen mit den Latosolen, oft sehr nährstoffreich.

Das beste Beispiel dafür ist das riesige Überschwemmungsgebiet am Flusslauf des Amazonas, das sich auf einer Länge von mehrals 3 500 Kilometern von den Anden bis zum Atlantik erstreckt. Die charakteristische Nährstoffknappheit der meisten tropischen Böden wurde während der evolutionären Entwicklung der Regenwälder durch die Ausbildung eines fastgeschlossenen Nährstoffkreislaufs überwunden.

Die ständig hohen (aber nicht zu hohen) Temperaturen, gepaart mit den hohen Niederschlägen, bedingen eine sehr hohebiologische Aktivität auf jeder Ebene des Lebens.

Dies wiederum hat zur Folge, dass der Abbau organischen „Abfalls” – tote Blätter, welke Blüten, abbrechende Zweige,absterbende Wurzeln usw.

– im Vergleich zu den Verhältnissen in anderen Klimazonen stark beschleunigt abläuft.

Andererseits bergen die hohen Niederschlagsmengen dieGefahr, dass die Nährstoffe relativ schnell ausgewaschen werden und damit dem Ökosystem als Ganzem verloren gehen, wenn sie nicht auf irgendeine Art und Weise. »

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