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Rhein - geographie.

Publié le 05/06/2013

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Rhein - geographie. 1 EINLEITUNG Rhein (französisch Rhin; niederländisch Rijn; im Altertum Rhenus), einer der Hauptflüsse Europas. Der Rhein ist mit 1 320 Kilometern einer der längsten Flüsse Mitteleuropas. Er fließt durch die Schweiz, Österreich, Liechtenstein, Frankreich, Deutschland und die Niederlande oder an ihren Grenzen entlang, bis er in die Nordsee mündet. Er bildet sich weit oben in den Schweizer Alpen aus dem Vorderrhein und dem Hinterrhein, die bei der Stadt Chur zusammenfließen. Der Rhein entwässert eine Fläche von etwa 220 150 Quadratkilometern. Seine wichtigsten Nebenflüsse sind die Aare (Aar), der Neckar, der Main, die Lahn, die Ill, die Mosel (Moselle), die Ruhr und die Lippe. Aufgrund der großen Frachtmengen und der hohen Zahl an Passagieren, die auf ihm befördert werden, ist der Rhein eine der wirtschaftlich bedeutendsten Binnenwasserstraßen der Welt. Der Fluss hat von der Römerzeit bis zur Gegenwart die Geschichte, Kultur und Wirtschaft Europas stark beeinflusst. 2 FLUSSVERLAUF Der Rhein entsteht westlich der Schweizer Stadt Chur durch den Zusammenfluss des Hinterrheins - der wiederum in der Nähe des San-Bernardino-Passes entspringt - und des Vorderrheins, der aus dem westlicher gelegenen Gotthard-Massiv kommt. Als Alpenfluss ist sein Oberlauf durch eine starke Wasserführung zur Zeit der Schneeschmelze, also im späten Frühjahr und im Frühsommer, geprägt. Ab Chur fließt der Rhein nach Norden bis zum Bodensee. Diesen Abschnitt des Flusses nennt man Alpenrhein. Der Austritt liegt bei Stein am Rhein (Schweiz) am Westende des Bodensees. Von dort aus strömt er als so genannter Hochrhein in westlicher Richtung bis Basel, wobei er südlich von Schaffhausen (Schweiz) als etwa 150 Meter breiter, reißender Fluss den ungefähr 20 Meter hohen Rheinfall bildet, der den größten Wasserfall Mitteleuropas darstellt. Später mündet von Süden her die Aare als erster größerer Nebenfluss ein. In Basel biegt der Fluss scharf nach Norden und fließt in den Rheingraben, einen flachsohligen tektonischen Graben, der zwischen den Vogesen im Westen und dem Schwarzwald im Osten liegt. Im äußersten Norden des Rheingrabens liegt die französische Stadt Straßburg (französisch Strasbourg), die einen Wasserstraßen-Knotenpunkt darstellt, an dem der aus dem Pariser Becken kommende Rhein-Marne-Kanal in den Rhein mündet. Bei Mannheim fließt der von Südwesten kommende Neckar als zweiter großer Nebenfluss ein. Nachdem bei Mainz der Main in den Rhein mündet, wird das jahreszeitliche Abflussverhalten des Stroms ausgeglichener. Dort strömt er über einen kurzen Abschnitt nach Westen und dreht anschließend bei Bingen am Rhein - bis dorthin nennt man ihn Oberrhein - nach Nordwesten. Anschließend durchströmt der Mittelrhein in einem steilen, engen Tal den südlichen Teil des Rheinischen Schiefergebirges; linksrheinisch liegt dabei der Hunsrück, rechtsrheinisch der Taunus. Dieses malerische Engtal zieht sich bis Koblenz, wo von Südwesten die Mosel und von Nordosten die Lahn einmünden, und weiter bis Bonn. Dieser Flussabschnitt zwischen Bingen und Bonn zählt zu den schönsten des gesamten Rheinlaufes; er ist von zahlreichen terrassierten Weinbergen und von Burgen gesäumt und spielt sowohl in der deutschen Geschichte als auch in der romantischen Literatur eine zentrale Rolle. Nahe der Stadt Sankt Goar (südlich von Koblenz) befindet sich die Loreley, die berühmte Felswand, die den deutschen Dichter Heinrich Heine zu dem bekannten Gedicht Die Loreley inspirierte. An dieser Stelle ist der Rhein nur ungefähr 115 Meter breit, 23 Meter tief und wird von 200 Meter hohen Felswänden umgeben. Das Obere Mittelrheintal zwischen Bingen und Koblenz wurde im Juni 2002 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Von Bonn aus stromabwärts durchzieht der nun bis zur Mündung Niederrhein genannte Fluss das deutsche Bundesland Nordrhein-Westfalen; wichtige Städte an diesem Flussabschnitt sind Köln, Düsseldorf und Duisburg. Entlang der Ruhr, einem kleineren, ostseitigen Nebenfluss des Rheins, der bei Duisburg einmündet, befindet sich das Ruhrgebiet, eines der größten Industriereviere der Welt. Oberhalb dieser Region nimmt der Rhein die ebenfalls von Osten kommende Lippe auf. An der Grenze zu den Niederlanden (bei Emmerich) ist der Rhein etwa 730 Meter breit. Etwa 30 Kilometer nach der Grenze beginnt das große Delta des Rheins. Hier teilt er sich in zwei parallele Flussarme, den Lek und den Waal; dann durchquert er eine weite sumpfige Ebene und mündet schließlich in die Nordsee. Ein Großteil dieses Gebiets liegt auf Meeresspiegelhöhe oder unterhalb des Meeresspiegels; der Bau von Deichen hat jedoch dazu beigetragen, dass dort eine der am dichtesten besiedelten und wirtschaftlich bedeutendsten Regionen Europas entstand. Der Rhein verursacht gerade in diesem Gebiet jedoch immer wieder Überschwemmungen, die - vermutlich aufgrund zunehmender ökologischer Schäden im Oberlauf des Rheins und seiner Nebenflüsse - immer gravierender werden. Im Januar 1995 kam es zu der bisher schwersten Überschwemmungskatastrophe, bei der in den Niederlanden etwa 250 000 Menschen evakuiert werden mussten, weil die Gefahr drohte, dass er unterhalb von Nimwegen über die Deiche tritt. 3 SCHIFFFAHRT UND HANDEL Der Rhein ist von seiner Mündung ab flussaufwärts bis Rheinfelden (östlich von Basel) auf einer Strecke von etwa 800 Kilometern schiffbar. Alle Hauptflüsse Westeuropas, darunter Seine, Elbe, Ems, Marne, Rhône und Saône, sind mit ihm durch Kanäle verbunden. Als jüngste dieser künstlichen Wasserstraßen verbindet der 1992 eröffnete Main-Donau-Kanal den Rhein über den Main mit der Donau und damit die Nordsee mit dem Schwarzen Meer; zusammen bildet das Kanalnetz den etwa 3 500 Kilometer langen Rhein-Main-Donau-Großschifffahrtsweg. Der wichtigste Hafen im Deltabereich des Rheins ist Rotterdam, im Binnengebiet hingegen Duisburg. Der Rhein entwässert eines der zentralen Wirtschaftsgebiete Westeuropas, eine Region, die für ihren Reichtum an Bodenschätzen sowie ihre zahlreichen Industriestandorte und die intensive Landwirtschaft bekannt ist. Durch die Schlussakte des Wiener Kongresses (1815) wurde der freie Schiffsverkehr für alle Uferstaaten des Rheins garantiert, und seit den Vereinbarungen der Mannheimer Rheinschifffahrtsakte von 1868 ist der Rhein für die internationale Schifffahrt frei zugänglich. Heute werden auf dem Fluss vorwiegend Kohle, Eisenerz, Getreide, Kaliumcarbonat (Pottasche), Erdöl, Eisen und Stahl, Holz und andere Güter transportiert. Daneben spielt der Ausflugsverkehr auf dem Fluss eine bedeutende Rolle. Der zunehmende Schiffsverkehr und die immer stärker fortschreitende Industrialisierung der angrenzenden Regionen haben jedoch auch zu gravierenden Umweltproblemen geführt. Besonders in den sechziger und siebziger Jahren trat die Verschmutzung des Rheins immer stärker in Erscheinung, was schließlich 1976 zur Unterzeichnung eines Vertrags zur Verbesserung des Rheinzustands durch die Anrainerstaaten führte. Trotz einiger Probleme bei der Umsetzung des Vertrags verbesserte sich der Zustand des Rheins allmählich. 1986 jedoch machte ein schweres Chemieunglück die Fortschritte von zehn Jahren mit einem Schlag fast zunichte. Etwa 30 Tonnen Giftmüll, darunter auch hochgiftige Fungizide und Quecksilber, liefen in den Rhein. Der folgenschwere Unfall bei der Schweizer Chemiefabrik Sandoz in Basel tötete schätzungsweise eine halbe Million Fische und machte die Schließung von Wasserversorgungssystemen in der Bundesrepublik Deutschland, in Frankreich und in den Niederlanden erforderlich. Für den Schiffsverkehr auf dem Rhein ist die Kenntnis der Wasserführung unentbehrlich. Ein neu entwickeltes Computermodell ermöglicht seit 1998 noch exaktere Vorhersagen für die Entwicklung der Pegelstände. Die Umweltminister der Rhein-Anliegerstaaten verabschiedeten am 29. Januar 2001 in Straßburg das Programm ,,Rhein 2020". Es sieht eine Wiederherstellung der ökologischen Funktionen des Rheins in den kommenden 20 Jahren vor. Dabei geht es vornehmlich um den Schutz wertvoller Ökosysteme sowie um die Reaktivierung von ehemaligen Überschwemmungsflächen, die in den letzten Jahrzehnten durch Flussbegradigungen verschwanden. Diese Maßnahmen zielen auf eine drastische Reduzierung des Überschwemmungsrisikos, höhere Wasserqualität und verbesserten Grundwasserschutz. Den im April 2001 veröffentlichten Ergebnissen einer Studie der Umweltschutzorganisation World Wide Fund for Nature (WWF) zufolge hat der Rhein nach ökologischen Kriterien im europäischen Vergleich nur mittelmäßige Qualität. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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