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Sansibar - geographie.

Publié le 07/06/2013

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Sansibar - geographie. 1 EINLEITUNG Sansibar, Insel im Indischen Ozean vor der Ostküste Afrikas, seit 1964 Teil des Staatsgebiets von Tansania. Sansibar hat eine Fläche von 1 660 Quadratkilometern, die Einwohnerzahl beträgt rund 460 000. Hauptstadt der Insel ist Sansibar an der Westküste. Der Ursprung des Inselnamens ist bis heute ungeklärt. Es gibt unterschiedliche Erklärungsversuche. So heißt es u. a., Sansibar setze sich zusammen aus dem Begriff Zengi, dem Namen einer Ethnie, und barr, dem arabischen Wort für Küste. Einer anderen Theorie zufolge leitet sich der Name von der griechischen Bezeichnung für Ingwer (zingiberis) ab. 2 PHYSISCHE GEOGRAPHIE Die überwiegend aus Korallenkalk aufgebaute Insel Sansibar ist dem nördlichen Teil der Küste des ostafrikanischen Staates Tansania vorgelagert und vom Festland durch den Sansibarkanal getrennt. Die höchste Erhebung der Insel erreicht rund 130 Meter. Die Topographie wird von sanftwelligen Hügellandschaften geprägt, auf denen Kokospalmen und Wälder gedeihen. Vor allem der Osten wird aufgrund der Löslichkeit des anstehenden Kalkgesteins von Karsterscheinungen (z. B. Dolinen) geprägt. Das Klima von Sansibar ist der geographischen Lage in den inneren Tropen entsprechend feucht, der mittlere Jahresniederschlag erreicht in regenreichen Jahren mehr als 1 700 Millimeter. Die durchschnittliche Jahrestemperatur liegt um 27 °C, die Schwankungen im Jahresverlauf sind sehr gering. 3 BEVÖLKERUNG UND WIRTSCHAFT Mehr als 90 Prozent der Inselbevölkerung sind Muslime. Die meisten Einwohner Sansibars sprechen die Amtssprache Swahili mit starkem arabischem Einschlag. Wegen ungünstiger wirtschaftlicher Perspektiven ist seit langer Zeit eine starke Auswanderung auf das tansanische Festland zu verzeichnen. Sansibar hat sich in den vergangenen Jahrzehnten zu einer überregional wichtigen Handelsregion entwickelt. Traditionell hohe Bedeutung kommt der Landwirtschaft zu. Zu den herausragenden Anbauprodukten gehören Gewürznelken. Zusammen mit der nördlich gelegenen Insel Pemba ist Sansibar weltweit mit großem Abstand das wichtigste Anbaugebiet für diese Kulturpflanze. Das flache Meerwasser dient dem Anbau von Seegras, das für die Herstellung von Kosmetika und pharmazeutischen Produkten verwendet wird. Auch Reis und Kokospalmen werden in größerem Umfang kultiviert. Die wichtigsten Exportprodukte Sansibars sind Kokosnüsse und Gewürznelken. Neben dem Agrarsektor stellt auch der Fischfang einen weiteren bedeutenden Zweig der einheimischen Wirtschaft dar. Das produzierende Gewerbe beschränkt sich vor allem auf die Herstellung von Nelkenöl, Kokosöl und die Verarbeitung von Korallenkalk. Traditionell große Bedeutung hat das Kunsthandwerk, darunter insbesondere die Elfenbein- und Ebenholzschnitzerei sowie die Anfertigung von Silberarbeiten und Lederwaren. Zu einer wichtigen Einnahmequelle hat sich der Tourismus entwickelt. An den mehrere Kilometer langen Stränden der Ostküste wurden in den vergangenen Jahrzehnten Hotelanlagen von internationalem Standard erbaut. Eine viel besuchte Attraktion ist auch die orientalisch geprägte Altstadt (Stone Town) der Stadt Sansibar. Die von Moscheen, Basaren sowie einer Vielzahl reich verzierter Steinhäuser geprägte Stadt verfügt über den wichtigsten Hafen der Insel. Das historische Zentrum der Stadt wurde von der UNESCO im Jahr 2000 zum Weltkulturerbe erklärt. 4 GESCHICHTE Die Geschichte von Sansibar ist von ausländischer Fremdherrschaft, intensivem Handel und Sklaverei gekennzeichnet. Zu den frühesten Bewohnern gehörten die bantusprachigen Hadimu und Tumbatu. Unter dem Einfluss des stetig wehenden Nordostpassats gelangten im 10. Jahrhundert persische Seefahrer an die Küste der Insel. Der Südostpassat unterliegt in den Sommermonaten einem Richtungswechsel und entwickelt sich zum Südwestmonsun. Um in ihre Heimat zurückzukehren, nutzten die Perser diesen in Richtung Nordosten wehenden Wind. Dies waren die natürlichen Voraussetzungen für einen mehrere Monate dauernden Aufenthalt der Perser, während dem sie eine Reihe von Siedlungen errichteten. Jahrhunderte später eröffneten portugiesische Kaufleute auf der Insel einen Handelsposten. Ab dem Beginn des 16. Jahrhunderts unterstanden Sansibar und die umliegenden Küstenregionen des ostafrikanischen Festlandes der Herrschaft Portugals. 1698 vertrieben Araber aus dem Oman die Portugiesen aus Sansibar. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden der omanische Sultanspalast und die Hauptstadtfunktion von Maskat nach Sansibar verlegt. Im 18. Jahrhundert begann der gezielte Anbau von Gewürznelken. In der Folgezeit erlangte die Insel wegen ihrer strategisch günstigen Lage in unmittelbarer Nähe zu den traditionell bedeutenden ostafrikanischen Handelsrouten eine Schlüsselstellung als Ausgangspunkt für Sklavenexpeditionen in das Landesinnere des Kontinents. Nachdem Sansibar 1861 ein vom Oman unabhängiges Sultanat geworden war, kam es gemeinsam mit Pemba 1890 unter britische Protektoratsherrschaft. Im Dezember 1963 entließ Großbritannien die Inseln Sansibar, Pemba und die umliegenden kleineren Eilande als Sultanat Sansibar in die Unabhängigkeit. Der Sultan wurde im Januar 1964 im Rahmen einer von der schwarzafrikanischen Bevölkerungsmehrheit getragenen Revolution gestürzt. 1964 schlossen sich die Inseln mit Tanganyika zur Vereinigten Republik Tansania zusammen, erster Staatspräsident wurde Julius Kambarage Nyerere. Im Oktober 1995 fanden in Sansibar erstmals Mehrparteienwahlen statt. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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