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Wüste - geographie.

Publié le 07/06/2013

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Wüste - geographie. 1 EINLEITUNG Wüste, Sammelbegriff für Gebiete, die aufgrund von Trockenheit oder Kälte nur sehr spärlich oder überhaupt nicht von Pflanzen bedeckt sind. Nach dem Grad der Bodenbedeckung und der Verteilung der Vegetation wird zwischen Halbwüsten und Vollwüsten unterschieden. Während in den Halbwüsten, die häufig gleitend in Savannen oder Steppen übergehen, die sehr schüttere Vegetation noch annähernd flächendeckend verbreitet ist, sind höhere Pflanzen in Vollwüsten nur im Bereich von Oasen zu finden. Abgesehen von diesen inselartigen Bereichen bieten Wüsten kaum Möglichkeiten zur landwirtschaftlichen Nutzung und sind daher als Teile der Anökumene (siehe Ökumene) nahezu menschenleer. 2 ENTSTEHUNG UND UNTERSCHIEDE Die spärliche Pflanzendecke kann unterschiedliche Ursachen haben. Am häufigsten sind den Pflanzen durch Wassermangel und Hitze Grenzen gesetzt. Diese extremen Trockengebiete und Hitzewüsten gelten als Wüsten im engeren Sinn. Zu den Wüsten gehören aber auch die mit Schnee, Eis und Gesteinsschutt bedeckten Regionen in den Polargebieten und in den kontinentalen Hochlagen. In ihnen ist der Pflanzenwuchs vor allem durch tiefe Temperaturen und eine kurze Vegetationsperiode stark eingeschränkt oder unmöglich. Alle genannten Wüstenarten nehmen zusammen mindestens 25 Prozent der Landfläche der Erde ein. Hinzu kommen kleinere Areale, die von den Temperaturen und dem Wasserangebot her eigentlich bewachsen sein müssten, aber aus anderen Gründen wüstenartigen Charakter haben: Versalzung sowie Verunreinigung der Böden mit Schwermetallen verhindern die Entwicklung einer geschlossenen Pflanzendecke; in den Hochgebirgen der Tropen und Subtropen lässt das dort ab einer gewissen Höhe verbreitete Kammeis keine Vegetation aufkommen. Die Wüsten im engeren Sinn gehören nach Entstehungsbedingungen, Verbreitung und Jahresgang der Lufttemperaturen zwei Haupttypen an: den subtropisch-tropischen Trockengebieten und den Trockengebieten der Mittelbreiten. Die Wüsten, die sich vor allem im Bereich der Wendekreise als Gürtel um die Erde ziehen, erhalten nur geringe Niederschläge. Zu diesen Gebieten an der Grenze zwischen den Tropen und den Subtropen zählen z. B. die Sahara und die Wüste Tharr, die keine ausgeprägte kalte Jahreszeit haben. Die Trockengebiete der Mittelbreiten wie die Wüste Gobi oder die Takla Makan zeichnen sich dagegen durch ein winterkaltes Klima mit strengen Frösten und großen jahreszeitlichen Temperaturunterschieden aus. Im Innern der Kontinente gelegen und über weite Abschnitte von Hochgebirgsketten umrahmt, sind sie von Niederschlägen weitgehend abgeschnitten. Auch eine unmittelbare Lage am Meer bewirkt nicht automatisch höhere Niederschläge: Küstenwüsten wie die Namib oder die Atacama können extrem trocken sein. Dies liegt an der sehr stabilen Schichtung der Luftmassen über kalten Meeresströmungen, die Wolken und somit Niederschlag verhindert. Wichtige Feuchtigkeitsquellen sind dort Nebel und Tau. 3 KLIMA Die Trockenheit der Wüstenklimate wird häufig durch Höchstwerte des Jahresniederschlags ausgedrückt. So erhalten nach einer nicht verbindlichen Definition Halbwüsten weniger als 250 Millimeter und Vollwüsten weniger als 50 Millimeter Niederschlag. Als Maßstab kann auch die Zahl der ariden Monate verwendet werden. Danach zeichnen sich Wüsten durch mehr als zehn trockene Monate im Jahr aus, oft dauert die Trockenzeit das ganze Jahr über. In den extremsten Wüsten fällt mitunter viele Jahre lang kein Niederschlag, bis es zu plötzlichen Starkregen kommt. In Tamanrasset in der algerischen Sahara werden z. B. im Jahresmittel 44 Millimeter Regen erreicht, diese Menge kann aber auch an einem einzigen Tag niedergehen. Die Lufttemperaturen schwanken ebenfalls in einer weiten Spanne. Selbst in den subtropischen Wüsten, wo am Tag Extremwerte von mehr als 50 °C gemessen werden, sind Nachtfröste keine Seltenheit. Strenge Kälte mit Tiefstwerten nahe -30 °C herrscht im Winter in den Trockengebieten Zentralasiens, die Sommermonate sind dort aber durchweg warm bis heiß. Hohe Temperaturen, häufig verbunden mit beständigen starken Winden, sorgen für enorme Verdunstungsraten. Im kalifornischen Death Valley z. B. kann die Verdunstung den mittleren Jahresniederschlag von rund 40 Millimetern um das Hundertfache übersteigen. 4 GEWÄSSER UND OBERFLÄCHENFORMEN Da den geringen Niederschlägen in den Hitzewüsten eine starke Verdunstung gegenübersteht, ist die dortige Wasserbilanz negativ. Kurzfristig kann es jedoch zu einem Wasserüberschuss und damit Abfluss an der Erdoberfläche kommen. Die Flussdichte ist daher in den Trockengebieten erstaunlich groß. Meist sind es episodische oder periodische Flüsse, die nach Starkregen oder jahreszeitlich bedingten Niederschlägen durch die Wadis strömen. Perennierende (ganzjährige) Fließgewässer haben als Fremdlingsflüsse ihren Ursprung in der Regel in humiden Klimazonen. Seen kommen in Wüsten ebenfalls bemerkenswert häufig vor (z. B. in der ,,Seenplatte" in der australischen Simpsonwüste), wenngleich fast ausschließlich als zeitweilige Gewässer, die ihre Ausdehnung ständig verändern. Im Extremfall verschwinden sie und verwandeln sich in Salzseen und Salztonebenen. Die Formung der Erdoberfläche durch fließendes Wasser spielt daher auch in den trockensten Wüsten eine bedeutende Rolle; die fluvialen Formen sind vielfach sogar markant ausgeprägt: von Kerben zerfurchte Hänge, Barrieren aus Sinter oder die durch flächenhaft abfließendes Wasser geschaffenen Pedimente sind Beispiele für den Formenschatz. Das Relief der Wüsten wird zudem stark durch Winde geprägt. Bei der schütteren oder fehlenden Vegetation kann der Wind den Boden leicht abtragen, das erodierte Material über große Entfernungen transportieren und schließlich z. B. als Flugsandfelder oder Dünen ablagern. Die verbreitete Vorstellung von Wüste als reiner Sandwüste mit hohen Wanderdünen trifft nur auf höchstens ein Fünftel der gesamten Wüstenflächen zu. Unter den nach Böden und Relief unterschiedenen Wüstentypen sind solche Ergs Ausnahmen. Häufigere Wüstenlandschaften sind die mit scharfkantigen Gesteinstrümmern als Produkte der physikalischen Verwitterung (Temperaturverwitterung und Salzsprengung) bedeckte Hamada (auch Serir bzw. Reg) oder die Sebha (auch Schott) als weite Salztonebene. 5 ÖKOLOGIE Wüsten gibt es in allen Kontinenten, einschließlich der Antarktis. In den dortigen eisfreien Trockentälern ist wahrscheinlich seit mehreren Millionen Jahren kein Tropfen Regen mehr gefallen. Hinsichtlich der Vegetation gibt es deshalb große Unterschiede zwischen den Wüstengebieten. Allerdings kommt es vor, dass sich biologisch unterschiedliche Pflanzen unter dem Einfluss der Umwelt in ihren Formen so stark angeglichen haben, dass sie von Laien nicht mehr zu unterscheiden sind, wie die hauptsächlich im Florenreich Neotropis verbreiteten Kakteengewächse und die Wolfsmilchgewächse. Die in Wüsten verbreiteten Pflanzen lassen sich nach ihren Überlebensstrategien zwei großen Gruppen zuordnen: den ausdauernden, eigentlichen Wüstenpflanzen, die an die Trockenheit und die Hitze angepasst sind, und den ephemeren Pflanzen, die nur in den für sie günstigsten Zeiten, insbesondere nach den seltenen Regengüssen, an der Oberfläche erscheinen. Zu den ausdauernden Wüstenpflanzen gehören u. a. viele Sukkulenten. Diese Gewächse gelangen entweder mit einem tief reichenden Wurzelsystem an Wasser oder sind durch harte, ledrige Blätter gegen zu große Wasserverluste gewappnet. Viele werfen deshalb auch die Blätter ab, andere schützen sich durch Dornen, Stacheln und giftige Inhaltsstoffe vor Pflanzenfressern, die in den Wüsten nur wenig Nahrung finden. Unter den Tieren gibt es etliche, die an ihrem Namen als typische Bewohner der Wüsten zu erkennen sind, z. B. der Wüstenfuchs (Fennek), das Sandflughuhn oder die Dünengazelle. Im Unterschied zu den Pflanzen besiedeln sie oft ein sehr großes Areal, das sich auch über mehrere Kontinente erstrecken kann. Zu den Ausnahmen gehört die Wüstenfauna Australiens. In den äußeren Merkmalen und in den Verhaltensweisen sind die Wüstentiere durch manche Gemeinsamkeiten verbunden. Meist ist ihr Fell oder Gefieder sandfarben und hell, was als Schutz vor zu starker Sonneneinstrahlung und zur Tarnung dient. Das bekannteste Beispiel dafür, große Wasserverluste und extreme Temperaturen zu überstehen und sich auf lockerem Sand sicher zu bewegen, ist das Dromedar. In der Tierwelt ausgeprägt sind ferner die Nachtaktivität, die vielfach unterirdische Lebensweise, der Nomadismus, der Sommerschlaf und die Trockenstarre. 6 GESCHICHTE, NUTZUNG UND AUSBREITUNG Geologische und paläontologische Hinweise wie Auskristallisationen von Salzen, vom Wind abgelagerte Sedimente oder fossile Pflanzen mit xeromorphen (durch Wassermangel bedingten) Merkmalen sprechen dafür, dass Wüsten auch früher weit verbreitet waren, z. B. im Devon, im Perm oder in der unteren Trias. Die heutigen Trockengebiete sind erdgeschichtlich junge Phänomene. Aus der jüngsten Periode der Erdgeschichte, dem Quartär, gibt es zudem Belege für feuchteres Klima in den jetzigen Wüsten; so zeigen Felsmalereien in der Sahara eine Tierwelt, die gegenwärtig für die Savannen typisch ist. Aus feuchteren Epochen der jüngeren Erdgeschichte stammt auch fossiles Grundwasser. Neben dem in Stauseen gespeicherten Oberflächenwasser bildet es in Wüsten die Grundlage eines intensiven Bewässerungsfeldbaus. Die traditionell betriebene extensive Nutzung der Trockengebiete, vor allem durch die Viehwirtschaft, spielt dagegen nur noch eine untergeordnete Rolle. Damit verschwinden alte, perfekt an die ungünstige Umwelt angepasste Kulturen. Als Folge der nicht angepassten Nutzungsformen breiten sich die Wüsten seit einigen Jahrzehnten zunehmend schneller aus (Siehe auch Desertifikation). Verfasst von: Peter Göbel Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

« Dünengazelle.

Im Unterschied zu den Pflanzen besiedeln sie oft ein sehr großes Areal, das sich auch über mehrere Kontinente erstrecken kann.

Zu den Ausnahmen gehörtdie Wüstenfauna Australiens. In den äußeren Merkmalen und in den Verhaltensweisen sind die Wüstentiere durch manche Gemeinsamkeiten verbunden.

Meist ist ihr Fell oder Gefieder sandfarben undhell, was als Schutz vor zu starker Sonneneinstrahlung und zur Tarnung dient.

Das bekannteste Beispiel dafür, große Wasserverluste und extreme Temperaturen zuüberstehen und sich auf lockerem Sand sicher zu bewegen, ist das Dromedar.

In der Tierwelt ausgeprägt sind ferner die Nachtaktivität, die vielfach unterirdischeLebensweise, der Nomadismus, der Sommerschlaf und die Trockenstarre. 6 GESCHICHTE, NUTZUNG UND AUSBREITUNG Geologische und paläontologische Hinweise wie Auskristallisationen von Salzen, vom Wind abgelagerte Sedimente oder fossile Pflanzen mit xeromorphen (durchWassermangel bedingten) Merkmalen sprechen dafür, dass Wüsten auch früher weit verbreitet waren, z.

B.

im Devon, im Perm oder in der unteren Trias.

Die heutigenTrockengebiete sind erdgeschichtlich junge Phänomene.

Aus der jüngsten Periode der Erdgeschichte, dem Quartär, gibt es zudem Belege für feuchteres Klima in denjetzigen Wüsten; so zeigen Felsmalereien in der Sahara eine Tierwelt, die gegenwärtig für die Savannen typisch ist. Aus feuchteren Epochen der jüngeren Erdgeschichte stammt auch fossiles Grundwasser.

Neben dem in Stauseen gespeicherten Oberflächenwasser bildet es in Wüsten dieGrundlage eines intensiven Bewässerungsfeldbaus.

Die traditionell betriebene extensive Nutzung der Trockengebiete, vor allem durch die Viehwirtschaft, spielt dagegen nurnoch eine untergeordnete Rolle.

Damit verschwinden alte, perfekt an die ungünstige Umwelt angepasste Kulturen.

Als Folge der nicht angepassten Nutzungsformen breitensich die Wüsten seit einigen Jahrzehnten zunehmend schneller aus ( Siehe auch Desertifikation). Verfasst von:Peter GöbelMicrosoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation.

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