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Erdöl - Technik.

Publié le 11/06/2013

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Erdöl - Technik. 1 EINLEITUNG Bohrmannschaft Auf einer Bohrplattform sind Arbeiter dabei, einen Bohrstrang zu verlängern. Je nachdem, wie tief die Lagerstätte unter dem Meeresboden liegt, kann der Strang eine Länge von mehreren hundert Metern oder sogar einigen Kilometern aufweisen. James A. Sugar/Photo Researchers, Inc. Erdöl, brennbares, in natürlichen Lagerstätten vorkommendes Substanzgemisch, das zu den wichtigsten Energierohstoffen zählt. Erdöl gehört wie Erdgas und Kohle zu den fossilen Primärenergieträgern (siehe Weltenergieversorgung). Aus ihm werden nach verschiedenen Verfahren Sekundärenergieträger wie die Brenn- und Kraftstoffe Heizöl und Benzin hergestellt. Außerdem wird Erdöl als Rohstoff u. a. in der chemischen und der petrochemischen Industrie verwendet. Flüssiges Erdöl wird durch Bohrungen aus den Lagerstätten zutage gefördert. Daneben gibt es aber auch Vorkommen von Ölsanden oder Ölschiefer, aus denen sich das Öl herauslösen lässt. Erdöl besteht hauptsächlich aus Kohlenwasserstoffen, insbesondere aus offenkettigen Alkanen und Alkenen (Olefinen), ringförmigen Kohlenwasserstoffen (siehe cyclische Verbindungen) sowie aromatischen Kohlenwasserstoffen. Daneben enthält es schwefel-, stickstoff- und sauerstoffhaltige Verbindungen, gelöstes Erdgas und Metallsalze (z. B. Salze von Aluminium, Eisen, Molybdän, Nickel und Vanadium), ferner metallorganische Verbindungen sowie Nanodiamanten (siehe Diamant). Unbehandeltes, häufig bereits von leichten Gasen befreites Erdöl wird als Rohöl bezeichnet und zur Verarbeitung meist über Pipelines in Raffinerien transportiert. Aus Erdöl oder Rohöl hergestellte Energieträger und Schmierstoffe werden unter dem Begriff Mineralöl zusammengefasst. 2 ENTSTEHUNG Erdöl bildete sich aus den Überresten pflanzlicher und tierischer Kleinstlebewesen vorwiegend maritimen Ursprungs (Plankton). Die Überreste verwesten nicht, sondern wurden in flachen Meeresbereichen (z. B. Kontinentalschelf) oder stehenden Gewässern von Wasser und feinem Sand bedeckt und zersetzten sich unter Luftausschluss und Einwirkung von anaerob lebenden Mikroorganismen. Dabei entstand ein Faulschlamm (Sapropel), der u. a. Proteine, Kohlenhydrate und Fette enthielt. Der Schlamm wurde im Lauf der Zeit mit Sedimenten bedeckt und zu Sapropelgestein verfestigt, das man auch als Erdölmuttergestein bezeichnet. Durch weitere Sedimentation geriet das Erdölmuttergestein allmählich in tiefere Schichten des Bodens, wodurch in ihm Druck und Temperatur (bis maximal 200 °C) zunahmen und die chemische Umwandlung des organischen Materials einsetzte. Es entstand Kerogen, eine Art fossiles Sediment, das u. a. chemische Verbindungen wie Alkane, Alkene, Isoprenoide und Terpenoide (Abkömmlinge von Isopren und Terpen) enthielt. Diese Substanzen wurden im Lauf der Zeit durch Druck und Temperatur weiter zu Erdöl (und Erdgas) umgewandelt. Durch den zunehmenden Druck wurde das Erdöl zusammen mit Erdgas und Wasser aus dem Muttergestein herausgequetscht. Alle drei drangen nach oben und passierten dabei durchlässige Gesteine; die Wanderung durch das Gestein nennt man Migration. Während der Migration trennten sich die Bestandteile nach ihrer Dichte und Viskosität und sammelten sich in den Poren und Klüften des so genannten Speichergesteins (z. B. Sand- oder Kalkstein) oder in größeren Hohlräumen (Fallen). Undurchlässiges Deckgestein (z. B. Ton oder Salz), das das Speichergestein oder den Hohlraum umgab, verhinderte eine weitere Migration. In den so entstandenen Lagerstätten lagern in Schichten zuunterst Wasser, in der Mitte Erdöl und zuoberst Erdgas. Die Entstehung von Erdöllagerstätten konnte sich über Zeiträume von wenigen 10 000 Jahren oder mehreren Millionen Jahren hinziehen. Die meisten bekannten Lagerstätten stammen aus der Kreide- und Jurazeit und aus dem Paläozoikum. Die ältesten bekannten Lagerstätten sind rund zwei Milliarden Jahre alt und befinden sich in Australien, Kanada und Südafrika. 2.1 Geologische Strukturen Für Erdölfallen (Hohlräume mit Erdöl) kommen verschiedene geologische Strukturen in Frage: Sättel (siehe Falten und Faltung; das Erdöl und Erdgas sammelt sich im Scheitel der durchlässigen Schichten), Verwerfungen und Transgressionen (bei denen jeweils undurchlässige Schichten poröse Schichten nach oben hin abschneiden), Salzstöcke (unter deren Dächern und an deren Flanken Erdölfallen entstehen können) oder fazielle Gesteinsunterschiede (hier werden aufgrund der Sedimentationsbedingungen poröse Speichergesteine von undurchlässigen Schichten umschlossen). Vor allem beim Satteltyp, aber auch bei manchen anderen Strukturen liegen mehrere erdölhaltige Schichten, jeweils durch Deckschichten getrennt, übereinander. Die meisten der bisher entdeckten Erdöllagerstätten entsprechen dem Sattel- und dem Salzstockdachtyp. Weniger häufig trifft man den Verwerfungs-, den Transgressionsund den Faziestyp an, und ganz selten kommt der Salzstockflankentyp vor. 3 GESCHICHTLICHES Oberirdische Erdölaustritte sind im Mittelmeerraum seit der Antike bekannt. Aber lange Zeit wurde Erdöl nur für einige wenige Zwecke genutzt wie etwa zum Kalfatern (Abdichten) von Booten und Schiffen oder zum Beleuchten (Fackeln). Die systematische Ausbeutung von Erdöl begann erst im 19. Jahrhundert. Angestoßen wurde sie durch die Suche nach einem billigeren Lampenbrennstoff, der als Ersatz für das bis dahin verwendete teuere Walöl dienen sollte, aus dem man u. a. Talgkerzen herstellte. Zahlreichen Forschern und Erfindern...

« die erste Europas in der Nähe von Celle, wurden 1858 durchgeführt.

Berühmt wurde jedoch die Bohrung, die Colonel Edwin L.

Drake am 27.

August 1859 am Oil Creek inPennsylvania (USA) durchführte.

Drake bohrte im Auftrag des amerikanischen Industriellen George H.

Bissell nach dem „Muttersee”, aus dem das Öl im WestenPennsylvanias nach den damaligen Vermutungen heraussickerte.

In nur 21,2 Meter Tiefe stieß Drake auf die erste größere Ölquelle. Drakes Erfolg war der Beginn einer schnell wachsenden Erdölindustrie.

Bald zog das Erdöl auch die Aufmerksamkeit der Wissenschaft auf sich.

Schlüssige Hypothesen überdie Lagerstättenbildung, d.

h.

über die Entstehung von Erdöl, seine Wanderung (Migration) durch die Gesteinsschichten und seine Anreicherung und Ansammlung, wurdenausgearbeitet.

Mit der Verbreitung der elektrischen Beleuchtung (um 1879) trat das Leuchtpetroleum und damit das Erdöl zunächst in den Hintergrund.

Aber nur wenigspäter entstanden die ersten Automobile, und zu deren Betrieb wurde Benzin benötigt.

Mit der rasch zunehmenden Motorisierung wuchs auch die Nachfrage nach Erdöl zurErzeugung von Kraftstoffen enorm an.

Lag die Weltfördermenge an Erdöl 1860 bei etwa 70 000 Tonnen, betrug sie 1870 bereits eine Million Tonnen und stieg bis 1900 aufetwa 21 Millionen Tonnen (zum Vergleich: 2006 wurden weltweit fast vier Milliarden Tonnen Erdöl gefördert). 4 DIE SUCHE NACH ERDÖL VibrationsfahrzeugUm den geologischen Untergrund zu erkunden, erzeugt eine zwischen den Rädern des Vibrationsfahrzeugs aufgehängte schwereStahlplatte seismische Impulse (künstliche Erdbebenwellen) im Gesteinsuntergrund, deren Wellen von einem Netz von „Erdhörern“,so genannten Geophonen, registriert und aufgezeichnet werden.David Parker/Science Source/Photo Researchers, Inc. Viele Ölquellen entdeckte man in der Vergangenheit deshalb, weil Erdöl an die Oberfläche gesickert war.

Auf derartige Zufallsfunde kann sich jedoch die moderneLagerstättenforschung nicht verlassen.

Die Suche nach Erdöl beginnt heute mit der Prospektion, der genauen Untersuchung und Analyse der Erdoberfläche und derdarunterliegenden Schichten.

Das geschieht in erster Linie durch geologische Kartierungen und geophysikalische Untersuchungen wie gravimetrische oder seismischeMessungen.

Die Ergebnisse seismischer Messungen mit künstlich ausgelösten Erdbebenwellen lassen Rückschlüsse auf die Tiefe von Schichtfolgen und deren Verlauf zu.

Diegravimetrischen Untersuchungen ermöglichen es, Unregelmäßigkeiten der Erdanziehung ( siehe Gravitation) aufzuspüren, was ebenfalls Rückschlüsse auf die Struktur des Untergrundes zulässt.

Zusätzlich werden Bodenproben auf ihre chemische Zusammensetzung hin analysiert.

Auf diese Weise lassen sich Orte ermitteln, an denen dieWahrscheinlichkeit hoch ist, auf Erdöl zu stoßen.

Den Voruntersuchungen folgen im Allgemeinen Probebohrungen. Wird bei einer Probebohrung Erdöl nachgewiesen, so ist die Prospektion abgeschlossen.

Ihr folgt die Exploration, die Untersuchung von Proben weiterer Bohrungen, mitdenen man die geologische Struktur der Lagerstätte und die Beschaffenheit des Speichergesteins näher erkundet.

Anschließend wird die Menge des Erdöls in der Lagerstätterechnerisch geschätzt.

Wenn es sich wirtschaftlich lohnt, beginnt man mit der Ausbeutung (Exploitation) der Ölquelle. 5 ERDÖLFÖRDERUNG ErdölförderungVorkommen flüssigen Erdöls lassen sich über Bohrungen erschließen.

Dazu wird über der Lagerstätte ein Bohrturm platziert, so wielinks in der Illustration gezeigt.

Im Mittelpunkt steht der aus mehreren Einzelstücken bestehende Bohrstrang, der am oberen Ende miteinem Drehtisch verbunden ist, der während der Bohrung über einen Motor angetrieben wird.

Am anderen Ende des Strangesbefindet sich der Bohrmeißel.

Durch die hohlen Rohre des Bohrstrangs und Düsen im Meißel wird mit Hilfe von Pumpen eineBohrspülung in die Bohrstelle eingepresst.

Dort nimmt die Spülung das zu entfernende Bohrklein auf, das im Raum zwischen demStrang und der Bohrlochwand nach oben steigt.

Rechts im Bild wird das Profil einer Erdölfalle an den Flanken eines Salzdomesgezeigt.

Dieser Lagerstättentyp kommt häufig in Norddeutschland vor.© Microsoft Corporation.

Alle Rechte vorbehalten. Die meisten Erdöllagerstätten werden mit Tiefbohrungen nach dem Rotaryverfahren erschlossen.

Das wichtigste Bohrwerkzeug ist der Bohrstrang, der ausaneinandergeschraubten Stahlrohren besteht und daher immer weiter verlängert werden kann.

Der Bohrstrang ist im Bohrturm an einem motorgetriebenen Drehtisch fixiert,der den Bohrstrang einschließlich des an seinem Ende angebrachten Bohrmeißels in Drehung versetzt. Durch den Bohrstrang und Düsen im Meißel wird mit Hilfe von Pumpen eine Bohrspülung in die Bohrstelle eingepresst.

Dort nimmt die Spülung das zu entfernende Bohrkleinauf und steigt im Raum zwischen dem Strang und der Bohrlochwand nach oben.

Die Bohrspülung enthält häufig Zusätze, die das Bohrloch stabilisieren und/oder denBohrmeißel kühlen.

Ein Bohrlochabschlusssystem schützt die Anlage und Bedienungsmannschaft vor dem unter hohem Druck (Lagerstättendruck) stehenden Erdöl und. »

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