Devoir de Philosophie

Guy de Maupassant (Sprache & Litteratur).

Publié le 12/06/2013

Extrait du document

maupassant
Guy de Maupassant (Sprache & Litteratur). Guy de Maupassant (1850-1893), französischer Schriftsteller. Mit seinem umfangreichen Schaffen gilt er als einer der bedeutendsten Verfasser von Novellen der Weltliteratur. Maupassant wurde am 5. August 1850 in Schloss Miromesnil bei Dieppe geboren. Seine Ausbildung absolvierte er in Yvetot und Rouen. Nachdem er ein Jurastudium abgebrochen hatte, war er zunächst als Beamter im Marine- und später im Unterrichtsministerium tätig. In jungen Jahren gehörte er dem literarischen Kreis um Gustave Flaubert an. Flaubert war ein Freund der Familie Maupassant; unter seiner Anleitung begann der junge Guy de Maupassant zu schreiben. Sein erstes Meisterwerk war die Novelle Boule de suif (1880, Fettklößchen), die er für einen von Émile Zola angeregten gemeinschaftlichen Novellenband mehrerer, zumeist dem Naturalismus verpflichteter Autoren verfasste (Les soirées de Médan). Nach dem Erscheinen dieser Novelle widmete sich Maupassant ganz dem Schreiben und veröffentlichte innerhalb der folgenden 13 Jahre über 200 Novellen, darunter Mademoiselle Fifi (1882, Fräulein Fifi) und sein berühmtes Werk La parure (1884, Der Schmuck). 1891 fiel Maupassant in geistige Umnachtung; ein Jahr später wurde er nach einem Selbstmordversuch in eine psychiatrische Anstalt in Paris eingeliefert. Hier starb er am 7. Juli 1893. Maupassants Werke befassen sich auf immer wieder andere Weise mit der Grausamkeit des Menschen gegenüber seinen Mitmenschen, aber auch, geprägt vom Pessimismus Arthur Schopenhauers, mit deren Dummheit und Mittelmaß; sie zeichnen sich durch einen klaren Stil und realistische Darstellung aus. Charakteristisch ist die distanzierte Analyse des Daseins, die auf moralisierende und psychologisierende Elemente verzichtet. Diese Vorstellung eines quasi indifferenten Erzählens übernahm Maupassant von Flaubert, der gefordert hatte, das Geschehen unkommentiert, unpersönlich und ohne ethische Wertung zu schildern. Dabei zielt die detailreiche Darstellung nicht, wie bei den Naturalisten, auf eine naturgetreue Wiedergabe der Realität, sondern auf eine poetische ,,Wahrheit" der Geschichte im Sinn ihrer möglichen Wahrscheinlichkeit. Zielt im Naturalismus die Wahl eines breit gefächerten Personals vor allem auf die umfassende Durchdringung gesellschaftlicher Umstände, so dient sie bei Maupassant dem Zweck, hin und wieder gerade vom Sozialen abstrahierend, allgemein menschliche Schwächen aufzudecken, auch wenn die Kritik an der Korrumpierbarkeit und der Machtgier der französischen Dritten Republik immer durchschlägt. Novellistisch ist hier vor allem der Umstand, dass sich die Schilderung des Banalen und Mediokren in einem grandios geschilderten Umschwung offenbart. Dabei schlägt die bisweilen komische Drastik der Erzählungen immer wieder ins Groteske um. Neben seinen zahlreichen Novellen schrieb Maupassant drei Sammlungen von Reiseskizzen und sechs Romane, darunter Une vie (1883, Ein Leben) über das Schicksal einer unglücklich verheirateten Frau, Bel Ami (1885, Bel-Ami) über einen skrupellos agierenden Journalisten, Pierre et Jean (1888, Die Brüder), in dessen Vorwort er seine dichterischen An- und Absichten erläutert, Fort comme la mort (1889, Stark wie der Tod) und Notre coeur (1890, Unser Herz). Verfasst von: Thomas Köster Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

Liens utiles