Devoir de Philosophie

Alfred Andersch (Sprache & Litteratur).

Publié le 12/06/2013

Extrait du document

Alfred Andersch (Sprache & Litteratur). 1 EINLEITUNG Alfred Andersch (1914-1980), Schriftsteller. Mit seinem Werk prägte er nachhaltig die deutsche Literatur der Nachkriegszeit. Andersch wurde am 4. Februar 1914 als Sohn eines Offiziers in München geboren. Im Alter von 18 Jahren wurde er Organisationsleiter des Kommunistischen Jugendverbands in Südbayern. 1933 wurde er wegen seiner politischen Ansichten für drei Monate im Konzentrationslager Dachau inhaftiert. Ab 1940 diente Andersch im 2. Weltkrieg. Nachdem er 1944 an der italienischen Front desertiert war, wurde er von den Amerikanern gefangen genommen und interniert. In den Jahren 1945 und 1946 arbeitete er als Redaktionsassistent der Münchener Neuen Zeitung. Von 1946 bis 1947 gab er zusammen mit Hans Werner Richter die Zeitschrift Der Ruf heraus. Als Gründungsmitglied der Gruppe 47 und Rundfunkredakteur (1948 gründete und leitete er das Abendstudio des Senders Frankfurt) trug er mit dazu bei, der deutschen Nachkriegsliteratur ein breites Forum zu verschaffen; dabei trat er im Hörfunk - später wechselte er vom Sender Frankfurt zum Süddeutschen Rundfunk - insbesondere mit Hörspielen und Features hervor. 1958 ließ sich Andersch in der Schweiz nieder. Er starb am 21. Februar 1980 in Berzona bei Locarno (Kanton Tessin). 2 WERK Im Mittelpunkt der Werke Anderschs steht sein bedingungsloses Eintreten für persönliche Freiheit, das häufig mit Desertion oder Flucht verbunden ist und sich in der Darstellung von Außenseitern und Individualisten manifestiert. Der autobiographische Bericht Die Kirschen der Freiheit (1952) reflektiert seine frühen Erfahrungen in der kommunistischen Partei und seine Desertion aus der Wehrmacht. Im Zentrum des Romans Sansibar oder der letzte Grund (1957) stehen wiederum mehrere Figuren, die sich auf der Flucht in die Freiheit befinden - aus dem nationalsozialistischen Deutschland, der politischen Verfolgung, dem Dogma der kommunistischen Partei, aus der Enge in der Stadt Rerik. Sansibar oder der letzte Grund wurde 1987 von Bernhard Wicki verfilmt. Eine weitere Variation der Themen Anderschs findet sich in dem Roman Die Rote (1960). 1967 folgte Ephraim, ein Roman, in dem Andersch das Thema des Ewigen Juden als Reflexion seines eigenen Gefühls der Heimatlosigkeit und politischen Enttäuschung behandelt. Seine wohl größte literarische Leistung ist der Roman Winterspelt (1974), ein fiktives militärisches Planspiel, angesiedelt an der westlichen Front kurz vor der Offensive in den Ardennen, in dem Andersch seine Protagonisten über das Für und Wider einer Übergabe einer gesamten Kompanie an die Amerikaner diskutieren lässt und dessen Schwerpunkte Reflexionen über Marxismus und Faschismus sind. Neben seinen Romanen veröffentlichte Andersch zahlreiche Erzählungen, die in den Bänden Geister und Leute (1958), Ein Liebhaber des Halbschattens (1963), Tochter (1970), Mein Verschwinden in Providence (1971), Der Vater eines Mörders (1980; eine Erzählung über den Vater Heinrich Himmlers) und Flucht in Etrurien (1981) erschienen sind, sowie Lyrik (Empört Euch, der Himmel ist blau, 1977), Essays (Die Blindheit des Kunstwerks, 1965, Öffentlicher Brief an einen sowjetischen Schriftsteller, das Überholte betreffend, 1977) und Reisebücher (Wanderungen im Norden, 1962, Hohe Breitengrade, 1969, Norden, Süden, rechts und links, 1972, Einmal wirklich leben. Tagebuch in Briefen, 1985). Verfasst von: Thomas Köster Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

Liens utiles