Alfred Döblin (Sprache & Litteratur).
Publié le 12/06/2013
                             
                        
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Dennoch bleibt die Mehrsprachigkeit dieses negativen Entwicklungsromans allein auf seinen Protagonisten Franz Biberkopf bezogen: Sie weitet sich nicht (wie etwa inManhattan Transfer	 von John Dos Passos) zur polyphonen Symphonie.
                                                            
                                                                                
                                                                    Zu sehr ist Döblins Projekt auch sozialkritisch motiviert, um derart konsequent ästhetisch zu sein.
                                                            
                                                                                
                                                                    In	diesem Sinn gibt der Autor seinem geläuterten Protagonisten in einer wenig überzeugenden Schlusssequenz am Ende des Romans eine optimistische Botschaft an die Hand:„Man fängt nicht sein Leben mit guten ...
                                                            
                                                                                
                                                                    Vorsätzen an, mit Erkennen und Verstehen fängt man es an und mit dem richtigen Nebenmann.” In der Abhandlung 	Wissen und	Verändern	 wird dieser Glaube an eine auch politische (Selbst-)Bestimmung des kritisch-reflexiven Individuums 1931 wieder aufgegriffen.	
Zwei Bearbeitungen von 	Berlin Alexanderplatz	 für Rundfunk (1930) bzw.
                                                            
                                                                                
                                                                    Kino (1931, gemeinsam mit Hans Wilhelm und Karl Heinz Martin) dokumentieren, wie stark Döblin	an einer Miteinbeziehung der damals neuen Medien in den künstlerischen Kanon gelegen war.
                                                            
                                                                                
                                                                    Der „Kinostil” des Buches legte vor allem eine filmische Umsetzung nahe.Nach Piel Jutzi 1931 (mit Heinrich George und Bernhard Minetti) verfilmte Rainer Werner Fassbinder 1980 (mit Günter Lamprecht, Hanna Schygulla, Barbara Sukowa undGottfried John) das Buch: Vor allem Fassbinder stellte die in 	Berlin Alexanderplatz	 angelegte Deutung der Leidensgeschichte Biberkopfs als (heilbringende)	Passionsgeschichte in den Mittelpunkt.
4	DIE EXILJAHRE	
In Paris vollendete Döblin seinen mit autobiographischen Zügen versehenen komischen Roman 	Babylonische Wanderung oder Hochmut kommt vor dem Fall	 (1934), der	sowohl die Großstadt- als auch die Wandlungsthematik bis ins Groteske überspitzt und den beschwerlichen Werdegang seines Helden als „Prozess der persönlichenEnthüllung und Erfüllung” beschreibt.
                                                            
                                                                                
                                                                    Humor wird hier als Medizin gegen eine deprimierende Exilsituation vorgestellt.
                                                            
                                                                                
                                                                    Durch seinen enzyklopädischen Charakter (Döblinrecherchierte für die Endfassung in der Bibliothèque Nationale de France) nimmt die 	Babylonische Wanderung	 das Montageprinzip von 	Berlin Alexanderplatz	 wieder auf und	ist zudem ein bedeutendes Zeugnis der Exilliteratur.
                                                            
                                                                                
                                                                    1935 erschien Döblins Familiengeschichte 	Pardon wird nicht gegeben	 über den Wertezerfall der wilhelminischen	Gesellschaft.
Schicksalsreise.
                                                            
                                                                                
                                                                    Bericht und Bekenntnis	 (1949) stellt den Versuch des Autors dar, auf einer autobiographischen Ebene die Fakten von Flucht und Exil deutend darzustellen	und beschreibt u.
                                                            
                                                                                
                                                                    a.
                                                            
                                                                                
                                                                    die Wende des Juden Döblin zum Katholizismus.
                                                            
                                                                        
                                                                    Von nun an waren Döblins literarische Texte deutlich von einem christlich-humanistischen Impulsgeprägt (bereits in der 	Babylonischen Wanderung	 allerdings war die Katharsis des Protagonisten von Motiven der Christusikonographie begleitet).
                                                            
                                                                                
                                                                    Gleichzeitig ist der	naturmystische Pantheismus Döblins, wie er vor allem in den Essays 	Das Ich über der Natur	 (1928) und 	Unser Dasein	 (1933) sowie in der epischen Trilogie 	Amazonas	(1937-1948) zum Ausdruck kam, weiter ausgebaut.
                                                            
                                                                                
                                                                    In Döblins mit etwa 2 000 Seiten längstem Prosatext, dem vierbändigen Historienroman 	November 1918.
                                                            
                                                                                
                                                                    Eine deutsche	Revolution	 (1937-1943), wird eine der Hauptfiguren, Friedrich Becker, explizit zum Christentum bekehrt.
                                                            
                                                                                
                                                                    Auch die beiden anderen zentralen Gestalten seines nach 	Berlin	Alexanderplatz	 wichtigsten Werkes, Erwin Stauffer und Rosa Luxemburg, erfahren auf jeweils eigene Weise Erweckungserlebnisse in der Art quasireligiöser Epiphanien.	(Daneben führt Rosa Luxemburg wie Iwan Karamasow in den 	Brüdern Karamasow	 von Dostojewskij oder Adrian Leverkühn in 	Doktor Faustus	 von Thomas Mann	Teufelsgespräche, in deren Verlauf sie dem „dämonischen” Fortschrittsoptimismus entsagt.) Vor dem Hintergrund nahezu filmhafter Massenszenen wird so die Frage nachdem Grund für das Scheitern der Novemberrevolution mit einem transzendenten Schleier überzogen.
Anders als im experimentellen 	Berlin Alexanderplatz	 wird in 	November 1918	 eine stringent-chronologische Erzählführung wichtig, die sich auf den vierten Band hin verengt.	Auch ist eine gewisse psychologische Ausgestaltung der Figuren spürbar, die Döblins Strategie der „Depersonation” eigentlich vermeiden wollte.
                                                            
                                                                                
                                                                    Mit seiner Skizzierungverschiedener Bewusstseinsschichten (Ähnliches versuchten Marcel Proust und Joyce) gehört 	November 1918	 dennoch in den Kontext des Romans der Moderne.
                                                            
                                                                                
                                                                    Durch die	Verknüpfung geschichtlicher Fakten mit dichterischer Vorstellungskraft illustriert das Buch außerdem Döblins poetologische Forderung nach einer literarischen„Tatsachenphantasie”.
5	SPÄTWERK	
Die in 	Hamlet oder Die lange Nacht nimmt ein Ende	 (1956, entstanden 1945/46) anhand des Kriegsheimkehrerschicksals dargestellte und mit der Fahrt in die „wimmelnde	und geräuschvolle” Großstadt verknüpfte Wandlungsthematik war ursprünglich ein weiteres Mal als Rückzug auf religiöse Ideen konzipiert: In der Manuskriptfassungnämlich sollte der Held, ein englischer Soldat namens Edward Allison, angesichts der europäischen Zerstörung ins Kloster gehen.
                                                            
                                                                                
                                                                    Nun verschenkt Allison einen Großteilseines ererbten Vermögens, um von vorne anzufangen.
                                                            
                                                                                
                                                                    „Ein neues Leben begann” lautet der Schlusssatz von Döblins letzter Buchpublikation.
Verfasst von:Thomas KösterMicrosoft ® Encarta ® 2009.	 © 1993-2008 Microsoft Corporation.
                                                            
                                                                                
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