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Alfred Brehm: Familie der Katzen - Biologie.

Publié le 09/06/2013

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biologie
Alfred Brehm: Familie der Katzen - Biologie. ,,Tiervater Brehm" veröffentlichte in den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts die zweite Auflage seines nunmehr zehnbändigen Thierlebens. Der folgende Auszug aus dem Kapitel über die Familie der Katzen zeigt, dass Brehm - ungewöhnlich für Zoologen seiner Zeit - auch Lebensräume und Verhaltensweisen der Tiere beschrieb. Charakteristisch für Brehms Tierporträts war seine phantasievolle, vermenschlichende Darstellungsweise. Alfred Brehm: Familie der Katzen Die Katzen sind gegenwärtig in allen Theilen der alten Welt und in Amerika zu finden. Sie bewohnen die Ebenen wie die Gebirge, dürre, sandige Stellen wie feuchte Niederungen, den Wald wie das Feld. Einige steigen selbst in das Hochgebirge hinauf und werden dort in beträchtlichen Höhen getroffen; andere treiben sich auf freien, offenen, mit Gesträuchen bewachsenen Steppen oder in Wüsten umher; noch andere ziehen die schilfreichen Ufer von Flüssen, Bächen und Sümpfen vor: bei weitem der größte Theil aber gehört dem Walde an. Die Bäume bieten ihnen alles erforderliche, namentlich vortreffliche Verstecke, in denen sie sich leicht verbergen können, ebenso wohl, um über ihre Beute herzufallen, als auch, um sich den Blicken ihrer Feinde zu entziehen. Zu solchen Verstecken dienen den kleineren Arten Felsspalten, hohle Bäume, verlassene Baue von anderen Säugethieren und dergleichen, während sich die größeren im Gebüsche zu verbergen pflegen. Obwohl die wildlebenden Katzen diejenigen Gegenden bevorzugen, in denen der Mensch noch nicht zur vollen Herrschaft gelangen konnte, kommen sie doch oft in unverschämt dreister Weise zu den Wohnungen des Menschen heran, um hier über ihn selbst herzufallen oder seinen Viehstand zu berauben. Zu diesem Behufe verlassen sie ihr Lager mit Einbruch der Nacht und streifen nun entweder ziemlich weit umher oder legen sich an belebten Paßstraßen der Menschen und Thiere auf die Lauer. Bei Tage fallen nur höchst wenige auf Beute, und ebenso ziehen sie sich zu dieser Zeit feig zurück, wenn sie angegriffen werden. Ihr wahres Leben beginnt und endigt mit der Dunkelheit. Besonders gut gelegene Versteckplätze werden ziemlich regelmäßig bewohnt; die Mehrzahl aber hat kein bestimmtes Lager und wählt sich, sobald der Morgen sie auf dem Streifzuge überrascht, zum Verstecke den ersten besten Ort, welcher Sicherheit verheißt. Ihre Nahrung nehmen die Katzen sich aus allen Klassen der Wirbelthiere, wenn auch die Säugethiere unzweifelhaft ihren Verfolgungen am meisten ausgesetzt sind. Einige Arten stellen mit Vorliebe Vögeln nach, andere, aber wenige, verzehren nebenbei das Fleisch mancher Lurche, namentlich der Schildkröten, wieder andere gehen sogar auf den Fischfang aus. Die wirbellosen Thiere werden im ganzen wenig von ihnen behelligt, und wohl nur zufällig fängt sich diese oder jene Art einen Krebs oder ein Kerbsthier. Sämmtliche Katzen fressen vorzugsweise Beute, welche sie selbst sich erworben haben, nur sehr wenige fallen auf das Aas und dann gewöhnlich auch bloß auf solches, welches von selbst gemachter Beute herrührt. Dabei bekunden einige unersättlichen Blutdurst: es gibt Arten, welche, wenn sie es können, bloß von Blut sich nähren und förmlich in diesem ,,ganz besonderen Safte" berauschen. Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs. Erste Abtheilung - Säugethiere. Band 1. Leipzig 1883, S. 351-352. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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