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Bedrohte Arten - geographie.

Publié le 07/06/2013

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Bedrohte Arten - geographie. 1 EINLEITUNG Bedrohte Arten, Tier-, Pflanzen- und Pilzarten, die in ihrem Bestand gefährdet oder unmittelbar vom Aussterben bedroht sind. Bei manchen bedrohten Arten, z. B. dem Kalifornischen Kondor, sind die Individuenzahlen bereits so weit dezimiert, dass die Arten ohne unmittelbare Eingriffe des Menschen nicht überleben könnten. Andere gefährdete Arten weisen zwar noch recht große, aber deutlich abnehmende Bestände auf. Und wieder andere Arten sind bereits von Natur aus so arm an Individuen, dass ihr Risiko auszusterben generell hoch ist. Aussterben ist im Verlauf der Evolution ein natürlicher Vorgang, die Zahl der im Verlauf der Erdgeschichte ausgestorbenen Arten ist weit größer als die der heute lebenden. Viele Arten sind verschwunden, weil sich das Klima veränderte, Meteoriteneinschläge oder Vulkanausbrüche die Lebensbedingungen verschlechterten oder sie sich nicht an neue Konkurrenten anpassen konnten. Seit dem 17. Jahrhundert hat sich das Artensterben jedoch durch das Wachstum der menschlichen Bevölkerung, die systematische Verfolgung bestimmter Artengruppen und durch die Auswirkungen der Aktivitäten des Menschen auf die natürlichen Ökosysteme stark beschleunigt. Heute verändert sich die Umwelt in weiten Teilen der Erde so schnell, dass sich die meisten Arten nicht durch natürliche Selektion anpassen können. Einer 2007 publizierten Roten Liste der World Conservation Union zufolge mussten von den gut 25 000 untersuchten Wirbeltierarten 23 Prozent als bedroht eingestuft werden; betroffen waren vor allem Reptilien, Amphibien und Fische. Von den gut 4 000 untersuchten Arten von Wirbellosen wurden 51 Prozent (insbesondere Krebstiere und Insekten) und von den gut 12 000 untersuchten Pflanzenarten sogar 70 Prozent (ganz besonders Moose und Zweikeimblättrige Pflanzen) als bedroht eingestuft. In Deutschland sind dem Bundesamt für Naturschutz zufolge rund 40 Prozent aller Tier- und Pflanzenarten gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht. 2 URSACHEN Dem Aussterben und der Gefährdung von Arten liegt ein Geflecht von Ursachen zugrunde; die wichtigste ist die Zerstörung von Lebensräumen. Die Trockenlegung von Feuchtgebieten, die Umwandlung von Buschland in Viehweiden, die Rodung von Wäldern sowie die sich ständig vergrößernden Siedlungsflächen und der Straßenbau haben die natürlichen Lebensräume stark eingeschränkt und zerstückelt. Die tropischen Regenwälder werden in naher Zukunft weitestgehend verschwunden sein, wenn das derzeitige Tempo der Zerstörung anhält. Werden Lebensräume immer mehr zu kleinen Inseln, verlieren die Arten in den Rückzugsgebieten den Kontakt zu anderen Populationen derselben Art. Dies lässt die genetische Vielfalt der Arten verarmen, so dass sie sich weniger gut an Umweltveränderungen anpassen können. Isolierte, kleine Populationen sind deshalb besonders stark vom Aussterben bedroht. In manchen Fällen sind die zerstückelten Lebensräume schließlich so klein geworden, dass sie einer lebensfähigen Population keine Grundlage mehr bieten. Seit der Steinzeit führt die Bejagung von Wildtieren, um z. B. Nahrung, Felle oder Häute zu gewinnen, zum Aussterben oder zur Gefährdung von Arten. Das Abschlachten von Walen wegen ihres Tranes und Fleisches brachte etliche Walarten an den Rand des Aussterbens. Die neuseeländischen Moas verschwanden im Verlauf des zweiten nachchristlichen Jahrtausends sowohl durch die Jagd als auch durch die Vernichtung ihrer Lebensräume. Der Riesenalk, ein Meeresvogel, starb um 1850 durch übermäßige Bejagung aus, die amerikanische Wandertaube 1914 und der tasmanische Beutelwolf 1936. Heute ist eine der Hauptursachen für die rücksichtslose Verfolgung großer Säugetiere wie Nashörner, Tiger, Schneeleoparden, Großbären und etlicher anderer Arten die Traditionelle Chinesische Medizin, die Teile dieser Tiere zu Pillen, Salben und Tinkturen verarbeitet. In Afrika ist der Handel mit so genanntem Buschfleisch, das u. a. von Menschenaffen stammt, ein Hauptgrund für sinkende Wildtierpopulationen. Eine weitere wichtige Ursache für das Aussterben einheimischer Spezies ist die Einführung neuer Arten in fremde Ökosysteme (siehe Faunenverfälschung). Importierte Haustiere wie Ziegen oder Hauskatzen, aber auch Wildtiere wie Rotfüchse, die z. B. in Australien eingebürgert wurden, um sie dort zu bejagen, können der ursprünglichen Flora und Fauna erheblichen Schaden zufügen und das ökologische Gleichgewicht stark beeinträchtigen; dies trifft auch auf ,,blinde Passagiere" zu, die - etwa mit Schiffen verfrachtet - in fremde Ökosysteme gelangen. Gefährdet sind vor allem Inseln, auf denen sich Arten ungestört entwickeln konnten, ohne Raubtieren oder anderen Eindringlingen ausgesetzt zu sein. Beispielsweise waren 75 Prozent aller in den USA ausgestorbenen Spezies in ihrer Verbreitung auf Hawaii beschränkt, wo seit der Landung der ersten Europäer 1778 etwa 3 900 fremde Arten angesiedelt wurden. In Nordamerika sind vor allem auch Süßwasserlebewesen durch eingewanderte Arten gefährdet. Die aus Europa stammende Zebramuschel hat dort bereits mehrere Muschelarten aus Flüssen und Seen verdrängt. Die Bekämpfung von Räubern und Schädlingen wirkt sich ebenfalls nachteilig aus. So hatte die übertriebene Bekämpfung der Präriehunde fast das Aussterben des Schwarzfußiltis zur Folge, der sich vorwiegend von diesen Nagetieren ernährt. Und ein versehentlich eingeschleppter Schlauchpilz ließ beispielsweise die Kastanie aus den nordamerikanischen Laubwäldern nahezu verschwinden. Eine weitere wichtige Ursache des Aussterbens ist die Umweltverschmutzung. Giftige Chemikalien, insbesondere chlorierte Kohlenwasserstoffe wie Dichlor-DiphenylTrichlorethan (DDT) und polychlorierte Biphenyle (PCBs), haben sich in den Nahrungsnetzen angereichert und schädigen vor allem diejenigen Arten, die am Ende der Nahrungsketten stehen. Beispielsweise beeinträchtigen sowohl DDT als auch die PCBs den Calciumstoffwechsel der Vögel, wodurch die Eierschalen weich werden und die Jungen Missbildungen erleiden. Auch bei manchen Fleisch fressenden Tieren stören PCBs die Fortpflanzung. Wasserverschmutzung und steigende Wassertemperaturen - verursacht beispielsweise durch die Zerstörung der natürlichen, Schatten spendenden Ufervegetation - führten in vielen Gewässern zum Aussterben dort beheimateter Fische. 3 ARTENSCHUTZ Um den unmittelbaren Schutz bedrohter Arten bemühen sich private Organisationen wie der World Wide Fund for Nature (WWF) oder der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND). Für die Durchsetzung der Bestimmungen des Naturschutzes sind staatliche Institutionen verantwortlich. In Deutschland sind das Bundesnaturschutzgesetz und die Naturschutzgesetze und -verordnungen der Bundesländer die wichtigsten gesetzlichen Grundlagen für den Schutz von Arten und Lebensräumen. Gefährdete Arten werden in Roten Listen geführt, die den Behörden als Entscheidungsgrundlage für Naturschutzmaßnahmen dienen. Das Kernstück internationaler Bemühungen ist das Washingtoner Artenschutzübereinkommen. Es hat das Ziel, die Ausbeutung der wild lebenden Tier- und Pflanzenwelt durch Regelung und Beschränkung des Handels mit solchen Arten zu vermindern. Die am 1. Juni 1997 in Kraft getretene EU-Artenschutzverordnung soll das Washingtoner Artenschutzübereinkommen für die Länder der Europäischen Union umsetzen. Die Wirksamkeit derartiger Vorschriften in den einzelnen Ländern hängt allerdings stark davon ab, wie gut sie durchgesetzt werden und in welchem Maße Bevölkerung und Gerichte sie unterstützen. Mangelnde Durchsetzung der Gesetze, die Bereitschaft mancher Kreise, weiterhin bedrohte Arten - etwa Papageien - zu erwerben, sowie Wilderer und Händler, die solche Aktivitäten unterstützen, lassen die Zukunft vieler Arten trotz Schutzvorschriften bedrohlich erscheinen. Die Bemühungen zur Rettung bedrohter Arten umfasst auch die Nachzucht von Tieren, die ausgewildert werden, entweder um eine ausgestorbene Population wieder herzustellen (wie beim Wanderfalken) oder um sie zu ergänzen (wie beim Nordamerikanischen Kranich). Durch die Zucht in Gefangenschaft stieg die Zahl der bekannten Kalifornischen Kondore von 27 im Jahr 1987 auf 120 im Jahr 1996; heute gibt es wieder rund 300 Kalifornische Kondore, von denen fast die Hälfte im Freiland lebt. Auch die auf der Kanarischen Insel Hierro lebende Hierro-Rieseneidechse, eines der am stärksten gefährdeten Reptilien Europas, wurde durch Nachzucht gerettet. In den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts hielt man die Art für ausgestorben, 1974 wurde sie jedoch überraschend wieder entdeckt. Mit zwei Weibchen und zwei Männchen wurde eine erfolgreiche Nachzucht begonnen, aus der über 300 Tiere hervorgingen. Ein weiteres Beispiel ist die Rettung des in Brasilien lebenden Goldgelben Löwenäffchens (siehe Krallenaffen). Nachdem die Bestände in den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts fast völlig zusammengebrochen waren, gelang es, die Bestandsentwicklung durch Auswilderung von Nachzuchten zu stabilisieren, so dass heute wieder rund 1 000 Goldgelbe Löwenäffchen im Freiland leben. Ein weiteres Verfahren zum Schutz gefährdeter Arten besteht darin, ihre Lebensräume als Schutzgebiete auszuweisen. Wegen des Inseleffekts sind allerdings vor allem kleinere Schutzgebiete oft nur von begrenztem Nutzen, sofern es nicht gelingt, sie untereinander zu vernetzen. Auch Widerstände bestimmter Interessengruppen erschweren den Schutz solcher Gebiete. Bemühungen um den Artenschutz sollten sich ganz besonders auf so genannte biodiversity hot spots (Regionen mit großer Artenvielfalt) konzentrieren; diese befinden sich u. a. im Mittelmeerraum, auf Madagaskar, in Brasilien, in den tropischen Anden, in der Karibik und auf südostasiatischen Inseln wie Borneo. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

« Ein weiteres Verfahren zum Schutz gefährdeter Arten besteht darin, ihre Lebensräume als Schutzgebiete auszuweisen.

Wegen des Inseleffekts sind allerdings vor allemkleinere Schutzgebiete oft nur von begrenztem Nutzen, sofern es nicht gelingt, sie untereinander zu vernetzen.

Auch Widerstände bestimmter Interessengruppenerschweren den Schutz solcher Gebiete.

Bemühungen um den Artenschutz sollten sich ganz besonders auf so genannte biodiversity hot spots (Regionen mit großer Artenvielfalt) konzentrieren; diese befinden sich u.

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im Mittelmeerraum, auf Madagaskar, in Brasilien, in den tropischen Anden, in der Karibik und auf südostasiatischenInseln wie Borneo. Microsoft ® Encarta ® 2009. © 1993-2008 Microsoft Corporation.

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